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M_H 15.06.2016 21:28

Makrohämaturie u. Schmerzen im Lendenbereich
 
Liebes Forum,

ich bin 27, m, schlank, sehr sportlich (schwimme täglich, fahre täglich Fahrrad, jogge), ernähre mich vegan, rauche nicht und trinke keinen Tropfen Alkohol. Ich habe seit einiger Zeit Rückenschmerzen und hatte in der vergangenen Woche erstmalig Blut im Urin und mache mir nun große Sorgen, dass es Krebs sein könnte.

Ich hatte als Kleinkind eine Ureterabgangsstenose, diese wurde operiert, zudem ein Nierenbeckenplastik. Bisher hatte ich diesbezüglich keinerlei Beschwerden, nahm auch immer die Kontrolluntersuchungen wahr.

Am Freitag war ich in der Notaufnahme, da sämtliche Urologen erst in zwei bis drei Wochen Termine frei hatten, dort wurde zunächst ein Ultraschall gemacht, auf dem nichts zu erkennen war, auch die Urinprobe war ohne Blut.

Nun wird eine Nierenszintigrafie und eine Zystoskopie durchgeführt, ich vermute einmal, um Krebs auszuschließen…

Kann es sich auch um etwas Harmloses handeln oder gar ohne Krankheitswert? Ich bin nun total verunsichert und ziemlich am Boden zerstört, doch versuche ich mich auch zu beruhigen, denn immerhin wurde auf dem Ultraschall nichts erkannt und die Blutwerte schienen auch in Ordnung zu sein…

Ich denke mir immer, ein Tumor müsste doch auf dem Ultraschall (sowohl die Blase, als auch die Nieren wurden via Ultraschall begutachtet) erkennbar sein, oder?

Vielen Dank für die Hilfe!

MH

Jan64 15.06.2016 22:59

AW: Makrohämaturie u. Schmerzen im Lendenbereich
 
Hallo MH,

Nierenkrebs ist eine seltene Sache, du bist eigentlich noch zu jung dafür und die Symptome sind sehr unspezifisch, aber ausschließen kann man nichts.

Der klassische Trias beim Mann ist Blut im Urin, Flankenschmerz und eine kräftige Krampfader am linken Hodensack. Aber auch das sind keine aussagekräftige Symptome, die zwangsweise auf ein Nierenkarzinom hinweist. Meist ist ein Nierenkarzinom sehr lange ohne Symptome.

Wenn im Ultraschall nichts zu sehen war ist schon mal gut, letzendlich wird aber nur ein CT oder MRT endgültig ein sicheres Ergebnis bringen. Bei dir beginnt eine Differenziadiagnostik, bei der man die Erkrankung einkreist und und Dinge ausschließt. Da die Symptome auf vieles hinweisen können, wird halt alles abgeklopft.

Alles in allem ist ein Nierenkrebs unwahrscheinlich.

Ich drück dir die Daumen, das es was harmloses ist.

Jan

Rudolf 16.06.2016 00:14

AW: Makrohämaturie u. Schmerzen im Lendenbereich
 
Hallo MH,
ich schließe mich Jans Aussage an: einen Nierentumor hätte man im Ultraschall erkennen müssen.
Mein Nierentumor wurde zufällig beim Ultraschall entdeckt, wurde mit CT bestätigt, er war bereits 8 - 10 cm groß.
Zufällig, weil ich nicht wegen irgendwelcher Beschwerden zum Arzt gegangen war.
Das war vor 15 Jahren und ich hatte keinerlei Symptome, auch die drei von Jan genannten nicht.

Die Nierenszintigrafie wird wohl nicht gemacht, um irgendetwas auszuschließen, sondern um etwas zu erkennen, nämlich die Nierenfunktion insgesamt.
Dabei kann man verschiedene Dinge erkennen, u.a. eine Entzündung, Zysten oder auch ein Krebsgeschwulst.
Aber mit Krebs rechne ich nicht, weil mein Krebs ja im US entdeckt wurde.

Blut im Urin kann vieles bedeuten. Warum denken die Leute immer gleich an Krebs? Ist das so interessant?
Das hatte ich vor 50 Jahren auch einmal. Diagnostiziert wurde eine Nierenentzündung. Ein Antibiotikum hat's geregelt.
Übrigens: eine Nierenentzündung ist schmerzfrei, eine Nierenbeckenentzündung schmerzhaft.

Schone deine Nerven!
Rudolf

Tobi1974 16.06.2016 22:49

AW: Makrohämaturie u. Schmerzen im Lendenbereich
 
möchte nur mal erzählen wie es bei mir anfing:

Hatte am 13.12.2014 Blut im Urin. Hausarzt nahm Blut- und Urinprobe. Alle Befunde waren o.k. ... Im September 2015, nach der Krebsdiagnose, erfuhr ich in einem Arztvortrag eines Nephrologen auf der Reha, dass die Blutwerte und meist auch der Urin ziemlich lange i.O. sind, obwohl die Niere schon lange geschädigt sein kann. Wie gesagt, ich habe das Blut im Urin 1x gesehen. Es kommt aber auch öfters vor, dass es mit bloßem Auge nicht zu sehen ist.

Im August 2015 hatte ich dann starke Flankenschmerzen und richtig stark Blut im Urin. Ich kam in die urologische Notaufnahme. Dort wurde ein Ultraschall gemacht - es war nichts zu sehen. Da die Beschwerden nicht aufhörten, wurde ein CT angeordnet. Dort war ein Tumor mit einer Größe von 5cm x 6cm zu sehen - ziemlich mittig in der Niere. Es wurde innerhalb weniger Tage operiert. Im Histologiebericht hatte der Tumor eine maximale Ausdehnung von 8,5cm.


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