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UlrichEhemann 08.07.2014 10:51

Thrombose bei Port am Schlüsselbein
 
Liebe Grüße vorweg,

meine Frau hat leider Brustkrebs (trippel negativ, 80% Wchstumsrate) macht derzeit eine neoadjuvante Chemo - und nun macht nach der 2. Behandlung der Port Probleme (eine Woche vor der 3. Infusion).

Die „Unterschlüsselbeinarterie“ / Subclavia ist "thrombosiert", "frische tiefe Armvenenthrombose, vollständige Thrombosierung".
Die Aussage der Klink dazu ist leider, dass der Port nun wenigstens für die nächsten 3 Monate nicht benutzt werden kann, sie wird täglich Heparin spritzen.
Meine Frau hat bisher die ersten beiden von geplanten 4 Infusionen mit Epirubizin und Zyclophosphamid erhalten.

Ich habe nun folgende Fragen: Gibt es nicht evtl. doch Mittel/Methoden, den Port wieder nutzen zu können, hat evtl. eine von Euch damit Erfahrungen gemacht ?
Meine Frau hat die ganz große Sorge, dass sie sich die Venen ruiniert, da die Chemo nun nicht mehr über den Port abläuft, Sie zugleich Heparin bekommt, bei bereits jetzt extrem geringer Thrombozytenzahl (kein Scherz) die Wundheilung wohl behindert ist - sie bekommt nach den weiteren beiden Infusionen dann nochmals 12 Infusionen wöchentlich, Paclitaxel und Carboplatin, auch die würden fast alle über die Venen gehen.

Meine Hoffnung wäre, dass von dem besonders belastendem Epirubizn ja bereits zwei über den Port liefen, zwei weitere dann evtl. doch zu verkraften sind.

Aber ihr kennt das sicher: wenigstens im Moment ist das Ganze ziemlich niederschlagend und deprimierend. Es wäre in jedem Fall gut zu wissen, ob es doch Sinn macht noch einen anderen Arzt bzgl. der Thrombose zu konsultieren, oder ob man sich damit nun abfinden muss und was daraus wohl folgt.

Herzlichen Dank, und alles Gute Euch!
Ulrich

Märchenfrau 08.07.2014 11:54

AW: Thrombose bei Port am Schlüsselbein
 
Lieber Ulrich,
zum Thema thrombose kann ich nix sagen, aber zum Thema Chemo über die Vene:Meine Mutter hatte über 2 Jahre dauerhaft Chemo und hat sich immer geweigert, sich einen Port legen zu lassen. Dass es die Venen nicht besser macht, ist klar, aber es war nie ein größeres Problem. Zum Schluss hin mussten sie manchmal 2x stechen. Aber sonst...
Ich selbst habe einen Port für die Chemo gehabt, weil der Onkologe es so wollte.Und ich hatte "nur" 6x Chemo.
Wie du siehst es läuft überall anders.Ich denke es hängt auch von der "Qualität" der Venen ab!
Alles Gute

Tipstaps 08.07.2014 12:03

AW: Thrombose bei Port am Schlüsselbein
 
Hatte haargenau das gleiche Problem. Nach der 2. Chemo EC musste der Port wegen Portthrombose wieder raus. Habe alles über die Vene bekommen. Die sind jetzt ganz schön zerstochen - aber es gibt Schlimmeres.
Wenn es dir Mut macht, inzwischen ist die Sache wieder i.O. und die Adern sind wieder durchgängig. Hatte scheinbar Glück. Habe 4 Monate täglich zwei Spritzen selbst machen müssen.

Ilse Racek 08.07.2014 12:03

AW: Thrombose bei Port am Schlüsselbein
 
Zitat:

Zitat von UlrichEhemann (Beitrag 1273383)
ihr kennt das sicher: wenigstens im Moment ist das Ganze ziemlich niederschlagend und deprimierend. Es wäre in jedem Fall gut zu wissen, ob es doch Sinn macht noch einen anderen Arzt bzgl. der Thrombose zu konsultieren, oder ob man sich damit nun abfinden muss und was daraus wohl folgt.

Meine eigenen Erfahrungen mit dem Port waren gut - ich vermute jedoch, dass beispielsweise Brustzentren sehr wohl in der Praxis mit den verschiedensten Komplikationen zu tun haben.

Soweit ich weiß, wird in solchen Fällen von den ÄrzteTeams sofort nach akzeptablen neuen Möglichkeiten gesucht.
An anderer Stelle einen Port zu installieren wird sicher - bei der bekannten Thrombose-Gefahr Deiner Frau - wahrscheinlich nicht in Betracht gezogen.

Ich gehe davon aus, dass Deine Frau und Du zeitnah mit den Ärzten im Gespräch bleiben und nach einer individuell vertretbaren Möglichkeit suchen.

Alles Gute und herzliche Grüße

UlrichEhemann 08.07.2014 12:32

AW: Thrombose bei Port am Schlüsselbein
 
Vielen Dank für die bisherigen Antworten!!

Mich macht stutzig, dass die behandelnde Ärztin zunächst den Port umlegen lassen wollte, dann nach telefonischer Rücksprache mit einer anderen Abteilung, der zu diesem Zeitpunkt kein CT Bericht vorlag, die Entfernung des Ports bzw. eine Neulegung für nicht durchführbar erklärte.

Heute rief ich in einem anderen, deutlich größeren Brustzentrum an, dort gab man mir zumindest telefonisch die Auskunft, dass man das anders angehen und weiter versuchen würde, den/einen Port zu nutzen. Wir werden uns dort wohl am Donnerstag mal vorstellen, das Ergebnis geb ich dann an Euch weiter (ist ja immer gut zu lesen, wie sich Dinge entwickeln können).

gilda2007 08.07.2014 12:41

AW: Thrombose bei Port am Schlüsselbein
 
Ich erhielt meine Chemo ohne Port, völlig ohne Probleme. Auch 7 Jahre danach ist noch alles in Ordnung. Das ist also nicht unbedingt ein großes Drama, keinen Port zu haben (der ja auch so gerne gelegt wird, weil es für das Personal effizienter ist ...).

suze2 08.07.2014 14:32

AW: Thrombose bei Port am Schlüsselbein
 
hallo!
offenbar hält es jedes spital ein wenig anders. ich hatte bei meiner ersten erkrankung keinen: er wurde schlicht gar nicht angedacht (6 x epirubicin, cyclo, und flouracil)

als ich 7 jahre drauf an der anderen brust erkrankte, war der PORT eine selbstverständlichkeit (anderes spital).

insofern wundern mich die verschiedenen meinungen nicht -

ohne port war die chemo etwas mühsam, insbesondere, da eine vene zerstochen wirde. also meldet euch immer, wenn es brennt oder sich rötet. insbesondere epirubicin (das rote) ist gewebezerstörend, wenn es neben die vene gelangt. es ist nichts schlimmes passiert, aber ich hatte eben eine "verbrannte" stelle davon, die man auch jetzt noch sieht (paravasat).

andererseits ist ein post natürlich immer ein fremdkörper.

ich verstehe eure sorge und wünsche euch, dass alles gut wird.
herzlich
suzie

mary254 08.07.2014 14:37

AW: Thrombose bei Port am Schlüsselbein
 
Hallo Ulrich,
auch ich bekam während meiner Chemo 2007 eine Thrombose in der Armvene.
Auslöser war bei mir wahrscheinlich die zusätzliche Gabe von EPO.
Bekam deine Frau dieses Medikament, das ich wegen einem sehr niederen HB- Wert bekam? Der Port wurde bei mir vom Gefäßchirugen überprüft, und durfte daraufhin weiterhin benutzt werden. EPO erhielt ich nicht mehr. Nach meinen Chemos habe ich den Port dann entfernen lassen und habe keinerlei Probleme mehr. Ich wünsche deiner Frau alles Gute.
LG Maria

Claudila 08.07.2014 14:54

AW: Thrombose bei Port am Schlüsselbein
 
Hallo,

ich hatte direkt vor meiner ersten Chemo auch eine Porthrombose. Ich konnte den Port aber die ganzen 6 Chemos lang nutzen. Das Brustzentrum hat daran auch erst gezweifelt, der hinzugezogene Angiologe war aber der Meinung, dass das fast immer möglich ist! Also besser nochmal bei den Fachleuten nachfragen und nicht nur auf die Aussagen im Brustzentrum verlassen.
Ich habe zur Behandlung und dann Prophylaxe übrigens Fragmin bekommen, so musste ich nur einmal täglich spritzen.

Alles Gute für Deine Frau und Dich

Claudila

allgaeu65 09.07.2014 08:46

AW: Thrombose bei Port am Schlüsselbein
 
Morgen allerseits, ich hatte nach der ersten Chemo auch direkt eine Thrombose gehabt. GsD konnte der Port drinbleiben und er war auch funktionstüchtig.
Leider musste ich mir 3 Monate lang morgens und abends Heparix spritzen. Mein armer Bauch war nachher dunkelblau :(

Gaby B. 09.07.2014 10:52

AW: Thrombose bei Port am Schlüsselbein
 
Zitat:

Zitat von allgaeu65 (Beitrag 1273573)
Morgen allerseits, ich hatte nach der ersten Chemo auch direkt eine Thrombose gehabt. GsD konnte der Port drinbleiben und er war auch funktionstüchtig.
Leider musste ich mir 3 Monate lang morgens und abends Heparix spritzen. Mein armer Bauch war nachher dunkelblau :(

Genauso ging es mir auch. Die Ultraschaluntersuchung ergab, dass der Port weiter genutzt werden kann, aber auch ich muss 2x tgl spritzen.

mahanuala 10.07.2014 17:00

AW: Thrombose bei Port am Schlüsselbein
 
ich denke, dass es gut ist mit einem Angiologen zu sprechen, das ist nämlich deren Fachgebiet oder die jeweilige Klinik zu bittewn einen hinzu zu ziehen. In der Klinik meiner Frau waren es auch die Gefäßchirugen die die Ports gelegt haben und bei Problemen hinzu gezogen wurden.
Von einer Chemo ohne Port würde ich Abstand nehmen wollen, denn wenn es zu Komplikationen kommt (z.B danebenlaufen der Chemo) ist das schon ein größerer Notfall...das ist auch der Hauptgrund warum heutzutage der Port verwendet wird, weil solche Komplikationen da ausbleiben. Rein das "zerstechen" der Venen wäre sicher keinn Ausreichender Grund.


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