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leda 10.10.2005 22:59

AW: Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom, Kollumkarzinom)
 
hallo,
also heut hab ich meinen port bekommen in Vollnarkose was wahrscheinlich ganz gut war... Jetzt tut er noch weh und ich kann den arm nur eingeschränkt bewegen. Das wird wahrscheinlich normal sein für den ersten op tag.
Organisatorisch lief es aber nicht so gut so dass ich den 1. Strahlentermin nicht wahrnehmen konnte:(.
Morgen fängt es dann also mit chemo und bestrahlung an.
Kurz vor der op ist mir mitgeteilt worden, dass ich nochmal ein diagnostisches ct machen muss. Ich kann mir nicht erklären warum, weil ich hab ja erst vor 4 tagen ein planungsct gemacht.
Also die angst und aufregung verschiebt sich es ist nicht mehr die therapie mit möglichen nebenwirkungen das hauptproblem. Sondern was bei diesem ct rauskommt. Hoffe so dass sie das nur brauchen um zu planen..
Soviel pech kann man ja nicht haben so kurz nach der op
Lg
Leda

leda 13.10.2005 21:13

AW: Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom, Kollumkarzinom)
 
hallo,
also war die letzte zeit nicht oft vor dem pc deswegen hab ich auch nicht geschrieben. Das Ct sollte nochmal wiederholt werden um genau zu sehen wo der darm und wo die ovarien sind.... Na ja jetzt weiss ich dass der darm an einer ungünstigen stelle verrutscht ist wo er wohl mehr strahlen abbekommt. :(.
Und heute hat mir der arzt noch mitgeteilt dass er die eierstöcke nicht schützen könne, weil sie auch in diesem bestrahlungsgebiet liegen.
Das bedeutet für mich dann unter umständen dass ich mit 24 oder 25 jahren in die menopause komme.....
Tine sind bei dir die eierstöcke auch entfernt worden? Wurdest du dann mit hormonen behandelt? Wie hat sich das bemerkbar gemacht?
Ich weiss nicht ob ich es riskieren kann den bereich wo die eierstöcke sind nicht zu bestrahlen.
Der arzt hat mir auf jeden fall davon abgeraten, der muss aber auch nicht mit den langzeitfolgen einer solchen behandlung klarkommen.
Momentan kriege ich eine 4feldtherapie und irgendwie gibt es keine richtige alternative dazu.
Wenn jemand damit erfahrung hat dann würde ich mich freuen was darüber zu lesen.
Momentan weiss ich nicht so recht wofür ich mich entscheiden soll.
Liebe grüsse
Leda
P.S. Tine danke nochmal für alles:)

Roxy 13.10.2005 22:37

AW: Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom, Kollumkarzinom)
 
Hallo!

Mit Interesse hab ich viele eurer Beiträge gelesen.
Ich (31 Jahre) hatte auch Gebärmutterhalskrebs, wurde Mitte Mai 2005 operiert, 3 Wochen später nochmal OP wegen Darmverschluss (insgesamt gut 5 Wochen Krankenhaus).
Anschließend bekam ich 7 Chemos mit Cisplatin und 28 Bestrahlungen. Hab jetzt noch 3 Wochen AHB gemacht, die mir sehr gut getan haben.

Ich hätte jetzt noch Fragen, vielleicht kann mir jemand weiterhelfen oder mir seine Erfahrungen mitteilen:
Bei mir wurden 40 Lymphknoten (es war Gott sei Dank keiner befallen)entfernt, seit einigen Wochen hab ich Probleme mit der Lymphflüssigkeit. Hab jetzt Lymphdrainagen verschrieben bekommen. Kann man ansonsten noch irgendwas machen, dass das nicht schlimmer wird?

Bei der Wertheim-OP wurden auch die Eierstöcke entfernt. Wie ist das mit Hormoneinnahme? Hab schon unterschiedliche Meinungen dazu gehört. Was sagt ihr dazu?

Ich würde mich freuen, wenn mir jemand antworten würde! Danke!

Tschüs Roxy

RenateB 14.10.2005 08:39

AW: Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom, Kollumkarzinom)
 
Hi Roxy,

du hast leider nicht gesagt, wie deine Beschwerden sind, also nehme ich aus meiner Erfahrung mal an, du hast ein oder auch zwei dicke Beine. Evtl. hast du auch einen Spannungsschmerz in den Beinen, zB auf der Oberseite der Oberschenkel, fühlt sich wie ein heftiger MUskelkater an. Evtl. hast du auch Beulen/Kugeln im Schambereich (hatte ich oft nach Lymphdrain aus den Beinen) oder du kannst vor Schmerzen kaum noch liegen, weil die Lymphe sich rund ums Becken staut. Letzteres ergab sich bei mir, als ich gut drei MOnate nach OP ein Seminar besuchte, bei dem ich plötzlich viel sitzen mußte. Die in der Hüfte abgeknickte Haltung ist tödlich für den Lymph"strom".

Was mir wirklich geholfen hat, war Bewegung. Am besten den ganzen Tag rumlaufen. Ich denk immer so, wenn ich nen Bürojob hätte, dann wär ich wohl berufsunfähig geworden.

Bei den Lymphdrains ist wichtig, dass du danacheinen für dich exakt angepaßten Strumpf aufs betroffene Bein ziehst, sonst hast du gleich wieder einen gegenteiligen Effekt, das drainierte Gewebe läuft sofort wieder voll.

Und was wichtig war, abzuklären, ob es eine organische Ursache für dein LYmpf prob gibt. Meine Ärzte waren da so fein, mir gleich nen neuen Krebs andichten zu wollen, imEndeffekt hatte ich nen eingekapselten Bluterguß (OP-Folge) der auf einen der Haupt"wege" der Lymphe im Bauch drückte. Denke aber im Nachhinein, LYmphprobs sind so ziemlich das Normale nach der Entfernung der Knoten, die hat man ja nicht zum Spaß undsie zu entfernen wird ja auch nur im absoluten Notfall geraten/gebilligt.

LIebe Grüsse
Renate

leda 14.10.2005 21:06

AW: Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom, Kollumkarzinom)
 
hi,
also bei mir sind die ovarien drin geblieben, damit es eben vermieden wird dass ich so jung in die menopause komme...
Tja jetzt sollen sie die bestrahlung nicht schaffen. Ich habe keine ahnung wie es jetzt weitergehen soll. Ich hab schon 3 Bestrahlungen hinter mir und eine chemo.
Jetzt war ich bei einem anderen strahlentherapeut und er hat gemeint in so einem fall würde es reichen nur eine brachytherapie zu machen und nicht die nebenwirkungen in kauf zu nehmen die eine perkutane strahlentherapie mit sich bringen würde, wie z.b. Funktionsuntüchtigkeit der ovarien etc etc... da gibt es ja noch einige.
Tja jetzt stehe ich da und darf dass bis montag entscheiden entweder ich breche die therapie ab und beschränke mich auf die brachytherapie oder ich mach einfach weiter. Was ich wirklich für ein benefit hab kann mir keiner so richtig sagen. Der 2. Strahlentherapeut meinte es bewege sich im bereich von 5% wenn ich es so fortsetze und da sei es schon eine überlegung wert ob man so radikal vorgehen wolle....
Mann war heut ein harter tag.
Ich will nicht mit 24 jahren in die wechseljahre kommen echt nicht!!!

leda 14.10.2005 21:15

AW: Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom, Kollumkarzinom)
 
hallo roxy,
also obwohl bei dir kein lymphknoten befallen war hat man eine strahlentherapie und eine chemotherapie gemacht. Dasselbe ist/war bei mir auch vorgesehen. Hattest du andere Risikofaktoren wie z.b. Lymphangiosis oder Tumorgröße?
Immerhin hast du die therapie hinter dir
Bei mir steht sie noch nicht wirklich fest oder anders gesagt soll noch umgestellt werden.
Ich bedanke mich für die antwort im voraus und wünsche dir alles gute:)

Lilly 15.10.2005 17:18

AW: Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom, Kollumkarzinom)
 
Hallo leda,

ich bin 30 jahre und hatte mit 28 Jahren die Diagnose Gebärmutterhalskrebs. Kein Lymphknotenbefall, aber ein Wächterlymphknoten sah wohl schon etwas verdächtig aus... Es wurden trotzdem 51 Lymphknoten, wie auch die Gebärmutter entfernt, Eierstöcke wurden mir gelassen. Tumorgröße 4cm, GII (Die anderen Werte hab ich jetzt nicht parat) Danach sollte Radio-Chemotherapie folgen. Die Chemo ist mir zum Glück erspart geblieben, weil meine Radiologin auf mein Bitten hin, und nach nochmaliger Gewebeprobe etc. zu dem Schluß kam, das sie nicht dringend notwendig ist. Die Bestahlungen (31) zerstörten (neben den evtl. noch umherstreunenden Krebszellen) auch meine Eierstöcke und daher bin ich nun seit Juli 2004 in den Wechseljahren. Hätte ich vorher die Folgen auch nur geahnt, hätte ich mit Sicherheit alle Hebel drangesetzt, das Für und Wieder der Bestrahlung durchzugehen. Aber so kurz nach der Diagnose und OP, war ich viel zu sehr angegriffen um irgendwas in Frage zu stellen, was mir anscheinend hilft diese Krankheit loszuwerden.

So wie ich dich verstanden habe, hast du ja schon eine weitere Meinung eingeholt. Das ist schon mal ein guter Weg. Hast du einen guten Arzt in deiner Nähe (ich meine einen angesehenen Spezialisten)?

Lieben Gruß

leda 15.10.2005 18:58

AW: Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom, Kollumkarzinom)
 
hi lilly,
tja mir wurde ja auch nix gesagt dass die eierstöcke in mitleidenschaft gezogen werden würden...
Ich meine es ist doch nicht logisch dann hätte ich sie gleich rausmachen können. So hab ich ein gefahrenpotenzial weil sie ja drin geblieben sind und auf der anderen seite nützen sie mir ja nichts....
Nachdem ich 3 sitzungen hinter mir hatte und eine chemo hat man es mir erst gesagt tja wir können sie wohl nicht schützen.
Versteh ich dich richtig dass du die bestrahlung nicht durchgeführt hättest wenn du von den konsequenzen gewusst hättest?
Weisst du jeder arzt hat da eine andere meinung irgendwie, ich war jetzt bei 2 radiologen die komplett was anderes sagen...
Der operateur hat gemeint er würde da in jedem fall bestrahlen (perkutan) weil sonst das risiko zu groß ist.
Ich mein wenn es so wäre dann würde doch der andere radiologe dass nicht vorschlagen einfach 6x brachytherapie und gut ist.
also ich finde es ist echt eine psychische belastung und momentan kann ich mich ja auch nicht frei entscheiden weil ich nicht genau weiss was für ein risiko ich eingehen würde.
Am montag soll ich nach heidelberg mal gucken was der radiologe dort sagt.
Danke nochmal für eure antworten
tut mir leid wenn ich mich wiederhole schreib aber einfach so in einem zug runter

Wünsche euch allen ein schönes wochenende
Leda

Claudia 1 15.10.2005 21:26

AW: Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom, Kollumkarzinom)
 
Hallo an alle Betroffene ,

meine Wertheim Op. war im Juli 05 wg. Adenocarzinom , 17 Lymphkoten entfernt, keine Nachbehandlung. War noch 3 Wochen in der Reha mit mäßigem Erfolg. Kaum ein paar Tage zu Hause traten Lymphödeme auf im Unterbauch u. beide Beine. Habe seit 1 Woche diese Elvarex Strumpfhose Kl. 2 mit Naht. Ist die reine Tortur. Walking u. Ergometertraining mache ich ohne Strumpfhose und 3x Woche Lymphdr. Man kommt ja kaum die Treppe damit hoch. Außerdem habe ich Blasenatonie. Mache seit vielen Wochen Blasentraining, wechselnd Talb. (Dibenzyran, Myocholine usw.) Spüre diese Blase einfach nicht. Gehe alle 2 Std. u. nachts alle 3 Std. auf die Toilette und quetsche den Urin raus. Kann kaum weg gehen, man kann auf "fremden Toiletten" nicht sitzen wie zu Hause. Früher ging das halt im Stehen ohne Probleme. Fühle mich total kaputt operiert. Ich bin am Ende u. bereue diese Op. sehr. Dieser kl. Krebs wäre bestimmt nicht so schnell gewachsen. Ich bin 48 j. Single, wg. der Krankheit arbeitslos geworden. Im Moment bin ich noch noch krank geschrieben. Psychotherapie lehne ich noch ab. Ich war bis Juni 05 eine jungendl. 48Jährige, die sehr viel arbeiten konnte u. gerne Sport getrieben hat. Jetzt kann ich so wenig machen. Ich will nicht malen um mich abzulenken. Ich will wieder leistungsfähig werden. Ich gehe mit Gewalt ins Sportstudio an die Geräte, Laufband, Ergometer usw. dann nach Hause u. Strumpfhose anziehen. Ich war auch amb. in der Földiklinik wegen der Lymphödeme. Zitat der Ärztin: Die Strumpfhose ist sehr wichtig aber Sport kann man damit nicht machen. Bin ewig nicht in dieses Forum reingekommen.
Vielleicht hat Jemand ähnl. Erfahrungen mit Blase u. Ödemen. Vielleicht können wir uns gegenseitig helfen? Habe auch keine Selbsthilfegruppe f. Wertheim-Operierte gefunden. In allen Gruppen sind fast "nur Frauen nach Brustkrebs".
Ich bin total verzweifelt, so ist das kein Leben.
Liebe Grüße
Claudia 1

Roxy 15.10.2005 21:45

AW: Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom, Kollumkarzinom)
 
Hallo Renate,
hallo Tine,
hallo leda,

vielen Dank für Eure Tips.
Schmerzen hab ich eigentlich bisher wegen der Lymphflüssigkeit keine. Überwiegend hab ich die Schwellungen im unteren Beckenbereich (Schambereich). Oberschenkel sind auch leicht geschwollen, aber nicht schlimm. Es ist ein komisches Gefühl, wenn die Stauungen da sind, tun aber nicht weh. Bisher ist es morgens ziemlich weg, tagsüber sammelt es sich wieder an. Müssen die Strümpfe oder Strumpfhosen sein, wenn es in den Beinen eigentlich gar nicht so schlimm ist? Beruflich hab ich nen Halbtags-Bürojob, bin aber momentan noch krank geschrieben.

leda, warum ich Chemo und Bestrahlung brauchte, weiß ich auch eigentlich nicht wirklich. Mein Arzt hat mir mitgeteilt, dass die Ärzte bei der Tumorkonferenz der Meinung waren, es wär für mich das Beste (... vor allem weil ich noch so jung bin). Ich hab eben den Befund des Labors rausgekramt, da heißt es: Hochdifferenziertes z. T. endometrioides Adenocarcinom der Cervix uteri pT1b1 (insgesamt noch unter 4 cm groß) bei pN0 (0/37) bei G1 und tumorfreien Excisionsrändern pL1 pV1, FIGO IB1./M/p.
Was das alles bedeutet hab ich keine Ahnung.
Ich hab die Behandlungen machen lassen, weil ich, hätte ich sie nicht machen lassen und käme wieder was, mir bestimmt Vorwürfe machen würde.

Was Lymphangiosis ist, weiss ich auch nicht.

Ich wünsche Euch noch ein schönes Wochenende!!

Tschüs
Roxy

leda 15.10.2005 23:07

AW: Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom, Kollumkarzinom)
 
hi roxy,
lymphangiosis heisst das L1 das heisst das der tumor in den Lymphbahnen war aber kein lymphknoten erreicht hat. Bei mir war das auch so und ich glaube deswegen sei in so einem fall die radiochemotherapie indiziert.
Gute nacht
Leda

gitti2002 15.10.2005 23:35

AW: Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom, Kollumkarzinom)
 
Hallo Roxy,

TNM - allgemeine Tumorklassifikation der WHO:

Tumor - Beschreibung von Tumorgröße und Ausdehnung
Node - Lymphknotenbefall
Metastitis - Fehlen oder Vorhandensein von Fernmetastasen

pT1b1: p - pathologisch
T1 - Tumor begrenzt auf Zervix
N0 - Keine regionären LK-Metastasen
L1 - Einbruch in Lymphgefäße vorhanden
V1 - Einbruch in Blutgefäße
G1 - Hochdifferenziert, noch sehr gewebeähnlich

Bei der mikroskopischen Untersuchung des entnommenen Gewebes werden die biologischen Eigenschaften des Tumors genauer bestimmt und seine Bösartigkeit ermittelt. So beschreibt ein besonderes Einordnungsschema (G: Histopathologisches Grading), wie stark sich die Tumorzellen mikroskopisch von normalen, "ausgereiften" Zellen unterscheiden.

Neben dem TNM-System existiert für Krebserkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane eine weitere Stadieneinteilung, die so genannte FIGO-Klassifikation. Auch sie berücksichtigt die örtliche Tumorausbreitung, den Befall benachbarter Organe und Lymphknoten sowie Metastasen in entfernten Organen.

Liebe Grüße,
Gitti

gitti2002 15.10.2005 23:49

AW: Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom, Kollumkarzinom)
 
Hallo Claudia,

ich weiß du willst das jetzt nicht hören.. aber lass deinem Körper (und auch
deiner Seele) noch etwas Zeit sich zu erholen. Eine Wertheim Op ist die
größte Operation in der Gynäkologie, von aussen siehst du "nur" die große
Narbe aber innerlich ist das eine riesige Wunde, die nicht in einigen Wochen
einfach so verheilt. Nicht umsonst nennt man das auch "Radikaloperation" und
es ist nicht mit einer "einfachen Gebärmutterentfernung" zu vergleichen.

Bei dieser OP werden leider auch viele Nerven, die Blase und/oder Enddarm
versorgen, geschädigt oder durchtrennt. Du kannst deine Blase jetzt noch gar
nicht spüren, bis sich geschädigte oder durchtrennte Nervenenden
wiederfinden oder eventuelle Nervenneubildungen bemerkbar machen können,
vergehen meist viel mehr als nur drei Monate.

Gönne deinem Körper die so wichtige Wiederaufbauphase und zwinge ihn nicht
zu Höchstleistungen wie Walking, Laufband u. Ergometertraining (in der
derzeitigen köperlichen Verfassung sind das wirklich Höchstleistungen!) oder es kann dir passieren, dass er einfach schlapp macht und streikt.

Wieder leistungsfähig zu werden, wünschen sich alle nach so einer schweren
OP, einige schaffen es früher, einige etwas später aber in so kurzer Zeit
ist das fast nicht zu erreichen.

Dass du dich "kaputt operiert" fühlst kann ich sehr gut verstehen aber
dieser "kleine Krebs" wie du es nennst, wäre sehr wohl in der Lage gewesen bald Metastasen zu setzen und sich auch im umliegenden Gewebe oder gar in den Lymphknoten anzusiedeln.

Gott sei Dank wurde es noch so frühzeitig entdeckt, dass dir Chemo und/oder
Strahlentherapie erspart geblieben ist.

Nicht verzweifeln Claudia,:knuddel: hier findest du bestimmt viele Frauen die dasselbe mitgemacht haben und die dich verstehen.

Liebe Grüße,
Gitti

RenateB 16.10.2005 11:27

AW: Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom, Kollumkarzinom)
 
Liebe Claudia,

dass was du schreibst hört sich wie meine eigene Geschichte an. Auch bei mir wurden nur recht wenig (27) Lymphknoten entfernt und die Folgen waren einfach nur schlecht. Im ersten Jahr habe ich auch gleich alles an Sport wieder probiert. Manches hat geholfen (vor allem meiner Seele); wenn Schmerzen auftraten habe ich geweint ohne Ende und das Schmerzmittel aber doch nicht genommen. Weiß auch, dass diese Überforderung von meiner Umwelt mit ängstlichen Gefühlen beäugt wurde. Aber jede therapiert sich so, wie sie das Unfaßbare am besten verdrängen/verarbeiten kann. Heute, 1 3/4 Jahr nach OP, trage ich noch hin und wieder einen Kl2 Kniestrumpf von Mediven (sauteuer und gehen fix kaputt). Aber wirklich nur, wenn mein Bein super dick ist. Den Strumpf bis oben hin habe ich angetestet, aber auch ich komme mit dem Wundscheuern in der Kniekehle nicht klar. Meine Oberschenkel berühren sich jetzt, ich hasse dieses Gefühl aber ich kann keine Kompression in dieser Form aushalten.

Die Schmerzen sind heute weg, meine Blase fühle ich wieder (geh mal seltener zum Klo, damit deine Blase den Unterschied richtig voll/leer wieder spüren lernt, hat bei viel besser als ständig fast ganz leer zu sein gewirkt). Medikamente in Tablettenform für Blase alle Humbug bei mir gewesen.

Glaub mir, vieles wird wieder besser, aber um ehrlich zu sein, vieles bleibt eben auch ein wenig anders-was nicht schlechter meint, sondern eben anders- du wirst es schaffen, laß deiner Wut einen Ausweg, schrei, weine, kauf dir notfalls einen Punchingsack und schäm dich nicht für deine Wut.

Liebe Grüsse von einer,die sich mit genauso vielen Fragezeichen ob der Notwendigkeit und mit Wut gequält hat...
Herzlichst
Renate

Ganz liebe Grüsse
Renate

Claudia 1 16.10.2005 12:16

AW: Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom, Kollumkarzinom)
 
Hallo Tine, hallo Renate,

ganz lieben Dank für die ausführlichen Zeilen. tut gut zu lesen, dass es "irgendwann" besser wird. Wegen Psychotherapie weiß ich noch nicht. Habe vom "vielen Nichts tun" auch die alten Probleme mit der Halswirbelsäule wieder. Hatte ich vor der Op. gut im Griff. Habe ich das erwähnt, bin 48 J., war immer ein ganz jugendl. Typ, 40Std. gearbeitet, sportlich. Hatte auch immer Freunde, die "schwächer" waren, ja das Helfersyndrom halt. Aber ich habe das wirklich gerne gemacht. Nur die helfen mir jetzt nicht!!!!!!!! Ich werde auf jeden Fall ausprobieren mit der Bauchbinde u. Strümpfe bis zur Leiste. Vielleicht bekomme ich ein Teil davon noch verschrieben. Panty ? wie Radlerhose (bei mir sind Oberschenkel u. Unterbauch betroffen). Außerdem will ich nächste Woche zu einer neuen Frauenärztin gehen. Ich kann leider mit meinem langjährigen Arzt nicht mehr sprechen. Für den bin ich jetzt halt alt. Habe mit dem Östrogengel jetzt angefangen, aber nur ganz wenig, 1/3 der niedrigsten Dosierung.
Ja die Geduld, die muß ich irgendwie lernen. Ist aber arg schwer. Durch all die Beschwerden ist halt auch der Radius klein geworden. Nicht mehr "Ausgehen" z.B. weil ich auf verschmutzten Toiletten nicht kann. Männer habe es da viel einfacher. Aber das kennt Ihr sicher auch. Es hat mir aber sehr gut getan zu hören, das es doch besser werden kann.
Ganz liebe Grüße und vielen Dank
Claudia 1


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