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carrot_1 12.05.2019 22:39

Bestrahlung später als 8 bis 12 Wochen nach der OP ja/nein?
 
Liebe Alle,

ich schreibe da bei meinem Papa Kehlkopfkrebs diagnostiziert wurde.

Mein Papa hat sich für eine totale Laryngektomie entschieden.
Die Kehlkopfentfernung hat soweit sehr gut geklappt.
Ein paar Tage danach gab es leider, bedingt durch einen Keim, eine Notfall-OP welche eine Fistel zur Folge hatte.
Die Fistel konnte nicht von alleine zuheilen daher war noch eine OP nötig, bei der ein Hautlappen angenäht wurde. Dieser ist nun, nach einer weiteren kleinen OP bei der nochmals nachgenäht wurde, sehr gut angeheilt und mein Papa kann wieder essen.

Folgende Situation:

*) Im Krankenhaus, wurde im Bericht nach der OP ein T3 Tumor, glottisch beschrieben. Nach der Kehlkopfentfernung und vermutlich genaueren Untersuchung dessen, meinten die Ärzte der Strahlentherapie-Radioonkologie nun es sei ein T4 Tumor. (hatte das so schon mal wer dass die Diagnose geändert wurde?)
*) 12 Lymphknoten entnommen, 2 befallen.
*) Keine Fernmetastasen.
*) MRT / CT nach OP ergab dass keine Tumorzellen mehr vorhanden sind.

Nun steht die Entscheidung zur Bestrahlung an wo ich euch um eure Meinung bitten würde.
Folgendes macht die Entscheidung schwierig:

Es gibt die Empfehlung der Ärzte 8 bis 12 Wochen nach der OP die Bestrahlung zu beginnen. Durch die Komplikationen war mein Papa jedoch 3 Monate im Krankenhaus weshalb die Bestrahlung erst 15 bis 16 Wochen danach beginnen könnte.

Folgende Fragen ergaben sich nun:
  • Wie viel Sinn macht es später als 12 Wochen nach der OP zu bestrahlen?
  • Weiss jemand wo der Wert der 8 bis 12 Wochen herkommt und vor allem warum / welche Gründe?
  • Hatte jemand eine ähnliche Situation?
  • Gibt es wo Vergleiche (Studien o.ä.) zwischen Kehlkopfentfernung mit postoperativer Bestrahlung und Kehlkopfentfernung ohne postoperativer Bestrahlung hinsichtlich eines Wiederauftretens in einem Zeitraum von 5 Jahren?
  • Bestrahlt werden kann nur 1x. Falls nochmal etwas auftreten sollte wäre diese Option sonst weg. Machen engmaschige Kontrollen, vor allem in dieser Situation mehr Sinn?
  • Gibt es hier Erfahrungen ohne postoperative Bestrahlung nach einer Kehlkopfentfernung?



Die Ärzte von der Strahlentherapie-Radioonkologie raten zur Strahlentherapie. (ca. 6 Wochen, 50 bis 60 Gy je nach Region).
Jedoch raten keineswegs alle Ärzte dazu, je nachdem wen man fragt, (wir hatten u.a. auch Meinungen der Ärzte auf der HNO Abteilung der Uni Klinik eingeholt), es gibt auch Meinungen die Strahlentherapie erst zu nutzen falls nochmals was wäre.


Wir würden uns über rasche Meinungen / Erfahrungen sehr freuen da die Entscheidung zu Bestrahlung ja/nein bald ansteht.


Vielen Dank!
Liebe Grüße

senator223 18.05.2019 19:37

AW: Bestrahlung später als 8 bis 12 Wochen nach der OP ja/nein?
 
Hallo,

das sind sehr viele Fragen, die ich leider nicht alle beantworten kann. Ich kann nur von persönliche Erfahrungen berichten.

Bei mir ist es nun 4 jähre her nach der Laryngektomie. Ich hatte eine T2 und mein Oberarzt hat mir zur OP geraten, damit alles sauber entfernt wird.
Nach der OP wurde mir ein PEG gelegt (was auch sehr gut war) und ich musste erst mal mit der PEG leben und ernährt werden.

Mein OA riet mir vorsorglich baldmöglichst (4 Wo.) nach der OP mit der Strahlentherapie zu beginnen. Es waren 35 Termine ( 7 Wo.) ambulant. Immer mit dem Taxi zum Termin MO-Fr. Bei mir waren es auch 60gy.

Danach halbjährlich zur Panaendoskopie, jetzt nur noch Jährlich. Ich konnte anfangs 1 Jahr lang gar nicht sprechen, heute kann ich mit dem Provox Ventil wunderbar reden. Essen geht auch wieder fast alles, der Geschmack ist auch wieder da. (durch die Bestrahlungen schmeckt alles nach Metall)

Bis heute ist alles soweit gut, keine Rezidive. Mein OA ist zufrieden.

Für alle weiteren Fragen, die Du hast, solltest Du die Ärzte konsultieren. ich hatte Glück, ich hab einen OA mit viel Erfahrung erwischt.

Alles Gute
Andy


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