Silverlady
 

Das einzig wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe die wir hinterlassen, wenn wir gehen.
Albert Schweitzer

Wir sind uns begegnet, Silverlady, liebe Gerhilde, als ich es am nötigsten hatte. Und unsere Freundschaft ist seit dem geblieben.
Und Du hast diese Spuren in meinem Herzen hinterlassen – für immer. Und nicht nur in meinem Herzen, denke ich und weiß ich.
Ich vermisse Dich, ich vermisse unsere langen Gespräche, unseren Gedankenaustausch über Gott und die Welt, über Sein und Nichtsein.

Du hast Dich liebevoll und verantwortungsbewusst, mit Deinem ganzen Wesen, um Menschen gekümmert, die Dir anvertraut waren. Du hast sie ernst genommen, ihnen beigestanden, sie menschenwürdig begleitet.
Es macht mich unendlich traurig, dass Du von uns gehen musstest, wie es geschehen ist.
Es bleiben Fragen offen: warum, wieso jetzt, wieso so schnell? - die mich sprachlos stehenlassen mit der Tatsache. Und ich stelle mir leise die Frage: „War da jemand, der Dir geholfen hat, wie Du einst anderen geholfen hattest?“ Ich glaube da war niemand, und das macht mich betroffen; berührt mich mehr, als ich damit fertig werden kann.
Die Anonymität des Krankenhauses hatte mich an den Platz verwiesen, der mir als Nichtverwandtem zustand. Unmenschlich finde ich, eingezwängt in einen Wust von Paragraphen und Vorschriften.

Nun bist Du bei Karlheinz. So, wie Du es eigentlich immer gewollt hattest.
Und ich glaube Du hast Dich einfach fallen lassen, als es genug war. Es war dann einfach genug – auch für Dich, Du tapfere Kämpferin.

Ich werde Dich niemals vergessen.

Marian

AW: Silverlady
 

AW: Silverlady
 

AW: Silverlady
 

Wie sehr ich Dich vermisse, Dich und Leo. Heute wird es mir besonders bewusst und schwer. Wir haben über alles schnacken können. Ich vermisse das so sehr. Deinen Platz hat niemand eingenommen. Seelenverwandtschaft war es, wie Leo es immer nannte.
Manchmal telefoniere ich mit Deiner Mutter - sie ist wunderbar:) Wunderbar nun für mich. Es fällt mir auf, dass diese Generation, die heute 85 Jahre alt ist, unglaubliche Frauen hervorgebracht hat. Sie sind stark und realistisch und logisch im Denken. Sie stehen auf beiden Beinen im Leben. Einfach nur gut.
Deine Mutter sagt, dass Deine Grabstelle schön hergerichtet wurde, auch die von Deinem Sohn, und sie sagt, dass Thomas sie besucht hat und das nun ein kleines Baby da ist, bei ihm und Samantha. Wie schade, dass es Dich als Oma nie erleben kann. Du sitzt mit Leo, mit Michaela, mit Christel, mit Beate, mit Erika und all den anderen auf der weißen, weichen Wolke und ihr schaut auf uns herab.
Und Deine Mutter sagte noch, dass Dein Häuschen nun wohl verkauft sei. Es sieht wunderbar gepflegt aus, mit weißen Gardinen, blanken Fenstern und vielen Blumen im Garten. Das hat wohl jemand gekauft, der es lieb gewonnen hat. Und vielleicht wohnt ja auch wieder eine Katze darin; so wiederholt sich der Kreislauf des Lebens ohne unser Dazutun. Ohne Stillstand.
Meine Liebe - ich vermisse Dich