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-   -   er durfte gehen schnell und schmerzfrei. (https://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=34608)

Lilian101 28.08.2008 17:24

er durfte gehen schnell und schmerzfrei.
 
hallo möchte mich nur kurz vostellen..ich heiße simone bin 40 jahre alt und Thomas mein Mann war 37..
habe letzte nacht um 23:45 meinen Mann verloren er hat den kampf leider nicht gewonnen..
er hatte das cup-syndrom...festgellt im märz...bestrhlung chemo..dann nach hause..aber vor 5 wochen ging es ihm schlecht...lebermetastasen auch welche im hirn...nieren habnnicht mehr gearbeitet... letzte nacht durfte er gehen es ging schnell und schmerzlos er hat nichts mitbekommen....das ist mein einziger trost....da wo er jetzt ist geht es ihm besser.....
wir haben 3 kinder 18...13..und 12 jahre muss mich nun um sie kümmern...
weiss garnicht so genau was ich hier schreiben soll...habe beruhigungstabletten bekommen...:winke:

chrisi0211 28.08.2008 17:44

AW: er durfte gehen schnell und schmerzfrei.
 
Liebe Simone!

Ja, es tut soooo weh, wenn der liebe Mensch geht... Ich habe in Deinem anderen Thread gelesen, daß Du ihm die Hand gehalten hast, ihm gesagt hast, daß er gehen kann - damit hast Du ihm sehr viel geholfen, so daß er "loslassen" konnte. Du hast das ganz toll gemacht... Du hast das aus Liebe gemacht... Du hast damit den größten Liebesbeweis erbracht...

Hier kannst Du einfach Deine Gefühle niederschreiben, es wird immer wieder wer da sein, der Dich auffängt, der Dich versteht, der Deinen Schmerz am eigenen Leib miterlebt hat, der einfach weiß, was es heißt, jemanden, den man geliebt hat verloren zu haben...

Ich nehm´Dich jetzt einfach mal virtuell in den Arm :pftroest:.

Chrisi

glückskind 28.08.2008 17:49

AW: er durfte gehen schnell und schmerzfrei.
 
Liebe Simone,:pftroest:

ein stiller Gruß und tausend Kraftpakete für die Zukunft.

Neverend 28.08.2008 20:52

AW: er durfte gehen schnell und schmerzfrei.
 
Liebe Simone,

Ich komme zu Dir in Deinen neuen Tread und höre Dir zu, wann immer du willst.
Lass die Zeit wirken, wenn Du nicht weisst was Du schreiben sollst. Du hast so viel erlebt, Du musst erst ein wenig zur Ruhe kommen.

Glaub es mir, du schaffst alles, was auf Dich zukommt! Die Kinder werden für Dich die Kraftquelle sein, ihr werdet einen enormen Zusammenhalt spüren und das tut euch allen gut!

Ich habe Ende April meinen Mann verloren, er starb in meinen Armen, Exakt in der Sekunde, als ich ihm sagte, dass er gehen dürfe....

meine Kinder sind gleich alt wie Deine.....

Liebe Grüsse

Neverend

Mai-Tai 29.08.2008 08:35

AW: er durfte gehen schnell und schmerzfrei.
 
Liebe Simone,

auch von mir mein aufrichtiges Beileid :pftroest:

Ich schick Dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit.

Liebe Grüße
Mai-Tai

Lilian101 29.08.2008 09:12

AW: er durfte gehen schnell und schmerzfrei.
 
danke für eure anteilnahme...

fühle mich ausgepouwert...aufeinmalerscheint alles so sinnlos...
alles was wir an zukunftsplänen hatten..einfach weg.....
laufe in meiner wohnung hin und her....
ich muss für meine kinder da sein...sie sind sehr sehr tapfer...
es ist eine leere in mir....bis hier hin war ich stark aber im moment hilflos schwach...ich weiss das ,,das vorbeigeht..war gestern bei einem beerdigungsinstitut...um alles vorzubereiten..aber jetzt habe ich nichts zu tun..einfach nur warten auf die beerdigung.
ich weiss eigentlich garnicht was ich hier schreiben soll...egal..einfach was ich fühle hauptsache es ist raus...:weinen:

achnochwas..ich bin in der nacht ein sehr ängstlicher mensch...
in der nacht eine halbe stunde vor seinem tod..fühlte ich all meine toten verwandet..sie waren alle da um ihn abzuholen..ich dachte ich drehe durch aber die ärztin meinte das gebe es oft... er war zu keiner sekunde alleine...
letzte nacht genau 24 stunden da er gehen durfte flackerte das licht im bad..
ich bin sehr empfänglich für wolche dinge..macht mir aber auch angst..

Mai-Tai 29.08.2008 09:47

AW: er durfte gehen schnell und schmerzfrei.
 
Liebe Simone,

das mit den Zeichen kenne ich gut.

Bei uns war das ähnlich. An dem Tag als mein Papa gestorben ist, ist die Uhr eine halbe Stunde nach seinem Tod stehen geblieben und die Orchidee hat alle Blüten verloren.

Es ist irgendwie beängstigend, aber man spürt auch irgendwie, dass da noch was ist bzw. dass nach dem Tod noch etwas kommt. Ich finde es auch irgendwie beruhigend.

Wahrscheinlich will Dir Dein Mann damit nur zeigen, dass er da ist und Du keine Angst haben musst :remybussi

Gloria-Beetle 29.08.2008 15:08

AW: er durfte gehen schnell und schmerzfrei.
 
Liebe Simone,

mein herzlichstes Beileid zum Tod Deines Mannes. Es ist schrecklich, wenn man immer wieder sehen muss, wie junge Menschen aus ihren Plänen und Wünschen gerissen werden. Warum werden wir wohl nie verstehen.

Ich habe am 8.8. meine Mutter und am 9.8.2008 meinen Vater verloren, Menschen die ein schönes Leben gelebt hatten, aber auch meine Trauer ist riesengross.

Trauer mus man annehmen wie die Krankheit und eines darfst Du nicht vergessen,es wird lange lange dauern, bis Du dankbar für die Zeit sein kannst, die Du mit Deine Mann haben durftest.

Eine Umarmung, WÜnsche für viele Kraft und ganz herzliche Grüsse

Gloria:pftroest::pftroest:(auch aus Hessen)


auch bei mir flackerte die Lampe nach dem Tod meiner Eltern und irgenwie hatte ich das Gefühl es sei ein Zeichen

Neverend 29.08.2008 18:40

AW: er durfte gehen schnell und schmerzfrei.
 
Liebe Simone,

Dein Zustand, dieses Gefühl von "Arbeitslos sein " ist ganz normal. Du hast so viel tun müssen, und jetzt musst Du Dich neu orientieren. Das dauert sehr lange. Lass Dir Zeit.

Die "Zeichen" kenne ich auch sehr gut. Das Licht flackert, die Glühbirnen gehen reihenweise kaputt, plötzlich sind überall Regenbogen, SChmetterlinge, sogar sein Duft war einmal da. Ich bin überzeugt, dass diese Zeichen uns Hinterbliebenen keine Angst einflössen sollen, sondern zeigen " Mir geht es jetzt gut" "ich bin immer noch bei Dir - aber auf eine andere Weise"

Damit habe ich mich sehr beschäftigt in den Tagen bis zur Beerdigung. Habe im Internet viele Seiten gelesen über Sterbeforschung etc. Ich fand darin grossen Trost, sodass ich an der Beerdigung viel weniger gelitten habe, als die vielen Menschen die da waren zum Abschiednehmen.

Du bist jetzt im Moment hochgradig sensibel, nimm alles auf was Du spürst
und denke immer daran, Deinem Mann geht es jetzt viel besser. Er muss nicht mehr leiden.

Viel Kraft und :knuddel:

Neverend

Lilian101 30.08.2008 09:39

AW: er durfte gehen schnell und schmerzfrei.
 
hallo
in mir läuft ein wechselbad der gefühle ab...
manchmal weine ich manchmla schreie ich..
aber das mein mann schon 6 wochen lang im KH lag..
ist es auch manchmel so..das ich denke er ist da noch..
es ist ein auf und ab...gestern ging es mir so..da habe ich seinen tot nicht wahr genommen obwohl ich in gedanken die nacht als er verstarb immer wieder vor augen habe....das ist wohl das stadium des nicht wahrabens wollen...
der tag der beerdiegung ist am 9.9 das ist noch lange...ich habe angst davor...da ist es entgültig sichtbar..das abschiednehmen obwohl ich es doch schon getan habe..es will mir nicht in den kopf..
danke euch für die lieben worte..:remybussi

Josy99 30.08.2008 12:07

AW: er durfte gehen schnell und schmerzfrei.
 
Liebe Lilian,

Ich möchte dir auch gerne mein Aufrichtiges Beileid zum Fortgang deines Mannes aussprechen.

Es ist schwer die richtigen Worte zu finden, denn wirkliche Wortes des Trostes gibt es keine.

Bei mir sind es inzwischen 2 Jahre seitdem ich meinen Schatz gehen lassen musste und aus meinen sehr kleinen Schritten zu Beginn sind inzwischen schon kleine Ausflüge geworden.

Genau wie Neverend beschrieben hat, wirst du die ganze Kraft in dir finden die du jetzt brauchst um für dich und deine Kinder weiterzumachen.

Hab Vertrauen in dich und deine Stärke, alles im Leben hat seinen Sinn, auch diese schwere Zeit jetzt.

Eure Liebe wird euch ewig verbinden und so nah wie ihr euch jetzt seit konntet ihr euch zu Lebzeiten nie sein.

Alles Liebe und viel viel Kraft,
Josy

Einhorn 30.08.2008 14:30

AW: er durfte gehen schnell und schmerzfrei.
 
Liebe Lilian101,
mein aufrichtiges Beileid!
Es ist schwer zu begreifen, dass der geliebte Mensch nicht mehr da ist,
doch ich sende Dir Kraft und Stärke für die kommende Zeit!
Man denkt, man kann nicht mehr weitergehn, doch mann kann und die Liebe
bleibt!
Hier ein paar tröstende Worte:
Als der Regenbogen verblasste
da kam der Albatross
und er trug mich mit sanften Schwingen
weit über die sieben Weltmeere.
Behutsam setzte er mich an den Rand des Lichts.
Ich trat hinein und fühlte mich geborgen.
Ich habe euch nicht verlassen,
ich bin euch nur ein Stück voraus.

Für Dich und Deine Kinder viel Kraft und Zuversicht!

Neverend 01.09.2008 19:46

AW: er durfte gehen schnell und schmerzfrei.
 
Liebe Simone,

Die Tage bis zur Beerdigung sind geprägt von einem Gefühls -auf und ab, einem Hin und Hergerissensein zwischen zwei Welten, einerseits ist man froh, muss der Verstorbene nicht mehr leiden und ist erlöst, und auf der anderen Seite spürt man diese Leere. Man ist ohne wirkliche Aufgabe und kann nur warten.

Aber Angst brauchst Du davor keine zu haben .

Denn Du wirst spüren, wie wichtig dieses Abschiednehmen im Spital war und wieviel Kraft Du daraus schöpfen kannst.

Es wird Dir nicht schlecht gehen. Ich bin sicher, Du wirst ihm sehr nahe sein in diesem Moment.

Ich habe spontan die Urne ins Kolombarium getragen. Das kam so über mich, hab dem Pfarrer einfach die Urne abgenommen und hab das Keramikherz mit seiner Asche ganz nah zu mir genommen und hingetragen. Ich habe das nicht als traurig empfunden, es hat mich bestärkt, es ging mir dabei besser.

Ich glaube, dass jeder Angehörige für sich etwas finden kann, dass ihm guttut. Geh mit Deinen Kindern Tage vorher schon in die Kirche, geht zur Urne (bei uns war sie in der Sakristei -wir hatten freien Zutritt ) gewöhnt euch an die Umgebung, geht auf den Friedhof und fühlt die Atmosphäre. Das klingt jetzt für einige vielleicht etwas schief.

Aber wenn man eine Art "Generalprobe" macht für sich und auch Kinder, dann ist es nachher viel besser.

Der Name Friedhof sagt es ja bereits...dort ist Frieden und das kann man spüren!

Lass Dich leiten von Deinen eigenen Ritualen und Vorstellungen. Ich habe mich an keinste Ettikette gehalten, habe mich auf "französisch" verabschiedet und bin als es vorbei war sofort in den Schwarzwald abgehauen ;) Es waren auch Leute dabei die ich gar nicht mochte, von denen habe ich mir auch nicht Beileid bezeugen lassen. Dafür bin ich unbekannten Geschäftsfreunden meines Mannes um den Hals gefallen und hab sie an mich gedrückt.

Ich hab einfach getan was ich gespürt habe und meine Kinder auch.

Ich möchte Dir Mut machen dasselbe zu tun. Für Dich, Deine Kinder und auch für Deinen lieben Mann

Du schaffst das, Du bist stark!

Liebe Grüsse

Neverend

illy 01.09.2008 21:02

AW: er durfte gehen schnell und schmerzfrei.
 
Hallo Neverend,
ich habe deine letzte Nachricht gelesen und kann dir nur zustimmen. Ich habe meinen Mann am 23. 08.08 verloren, er starb an einem Glioblastom, ein Jahr nach der Diagnose, genau wie von den Ärzten vorausgesagt. Es war im Großen und Ganzen eigentlich ein sehr schönes Jahr und er ist auch ganz friedlich zuhause in meinen Armen und seiner Kinder gestorben. Es war ein friedlich und erlösendes Sterben. Wir waren alle nur erleichtert darüber, dass er es geschafft hatte.
Auch ich habe einen Tag vor der Beerdigung so eine Art "Generalprobe" gemacht.
Zuerst war ich in der Kirche und habe mir dort die CD angehört, die wir spielen lassen wollten. Da habe ich das erste Mal richtig weinen müssen. Anschließend fuhr ich zum Friedhof und habe mich allein von ihm noch einmal in der Leichenhalle verabschiedet und dabei ganz laut mit ihm geredet und auch ganz viel geweint. Ich bin zu seinem frisch ausgehobenen Grab gegangen und habe mir vorgestellt, wie es am Beerdigungstag sein wird und habe wieder schrecklich weinen müssen. Dann bin ich noch eine Weile über den Friedhof gegangen, um mich wieder zu beruhigen. Dabei habe ich meine Mutter getroffen, die mich auch noch einmal ganz fest in ihre Amre genommen hat.
----Und dann war es gut---------
Ich habe die Beerdigung am nächsten Tag überhaupt nicht schlimm oder schrecklich empfunden. Im Gegenteil ich war so gefestigt und stark, dass ich viele Menschen trösten musste, weil es ihnen so leid tat. Ich weiß aber, dass mein Mann nie hätte so weiterleben wollen und es gibt ja nun keine andere Alternative.
Ich bin zwar sehr traurig darüber, dass ich nicht mit meinem Mann, denn ich über 38 Jahre geliebt habe, alt werden darf, aber ich tröste mich damit, dass ich ihm all meine Liebe gegeben habe und wir beide alles richtig gemacht haben in unserem gemeinsamen Leben.
Vielleicht kommt ja irgendwann noch das dicke Ende und ich bin dann total verzweifelt, ich weiß es nicht --- und wenn, dann muss ich es auch schlucken und verarbeiten können, wie so viele andere auch, denn das Leben ist nun mal nicht fair.
Bis bald
Illy

Neverend 01.09.2008 21:25

AW: er durfte gehen schnell und schmerzfrei.
 
Liebe Illy,

Ich möchte Dir mein tiefes und aufrichtiges Mitgefühl aussprechen,
zum schweren Verlust Deines lieben Mannes.

Ich kann Deine Einstellung sehr gut nachvollziehen. Du fühlst Dich getröstet, weil Du ein erfülltes Leben gehabt hast und Deinen Mann gut gehen lassen konntest. Trotzdem können immer wieder traurige Episoden kommen, aber einen Absturz wirst Du so bestimmt nicht haben.

Wenn man sein Schicksal annimmt und trotzdem nach vorne blicken kann reisst einem das nicht so tief herunter.

Was aber nicht heisst, dass man den Verstorbenen nicht täglich vermisst.
Dagegen gibt es leider kein Patentrezept. Soll es auch nicht, denn unsere Lieben haben unsere Gefühle mehr als verdient.

Liebe Grüsse

Neverend


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