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27.09.2003 12:11

Urologe vs. Onkologe
 
Hallo!

Mir (34) ist vor 3 Wochen ein Tumor (12 cm, nebst Niere, Nebenniere) entfernt worden. Ich hatte (leider oder zum Glück, ich weiß es nicht) keine Gelegenheit, mich damit auseinanderzusetzen, da der Tumor erst diagnostiziert wurde, als ich kollabiert in die Notaufnahme eingeliefert wurde.

Der histologische Befund ist pT2 pN0 M0 R0 G2, was, wie ich hier gelernt habe, wohl gut ist.

An wen wende ich mich jetzt wegen der Vorsorgeuntersuchungen / Weiterbehandlung? Ich habe mir einen Termin bei einem Onkologen geben lassen, frage mich aber, ob ich zusätzlich noch einen Urologen hinzuziehen soll (als ich einen Tag vor dem Vorfall mit Blut im Urin beim Urologen war, hat der eine Blasenentzündung und eine gutartige Zyste auf der Milz diagnostiziert).

Hinzu kommt, daß ich seit ca. 4 Wochen Probleme mit dem Wasserlassen habe, was sich nach der OP noch etwas verschlimmert (allerdings mit Tendenz zur Besserung) hat.

Also nochmal meine Frage: Welche ärztliche Betreuung ist Eurer Erfahrung nach angeraten, ohne jetzt schon auf Details der notwendigen Untersuchungen einzugehen?

Liebe Grüße
Gero

PS:
Dieses Forum ist großartig! Hat mir in den ersten Tagen sehr geholfen.

27.09.2003 16:00

Urologe vs. Onkologe
 
Hallo Rudolf!

Es war ein Nierenzellkarzinom oberhalb der Niere. Der Grund für das Blut im Urin waren Blutungen im Tumor, die direkt in die Niere gelaufen sind, daher auch die Schmerzen (zaghafte Beschreibung meines Einlieferungszustandes).

Ich habe tatsächlich M0 in meinem Befund stehen. Gemacht wurden ein CT und Röntgenbilder der Lunge. Da werde ich wohl noch ein paar Fragen an meinen Onkologen haben.

Vielen Dank erstmal für die schnelle Antwort.

Liebe Grüße
Gero

27.09.2003 23:26

Urologe vs. Onkologe
 
Hallo Gero
bei mir war es ähnlich wie bei Dir: Heftige Schmerzen (sehr zurückhaltend ausgedrückt) und Blut im Urin. Allerdings suchte ich erst MIT diesen Problemen einen Urologen (gelbe Seiten, möglichst nah am Büro, denn ich fühlte mich nicht gut genug für längere Fahrten) und machte offenkundig einen Glücksgriff! Er war es auch, der mich nach Auftreten von Metastasen im Rippenfell und der Lunge an der MHH unterbrachte, wo ich vor nunmehr 8 Jahren erfolgreich mit einer Immun-Chemo-Therapie behandelt wurde. Ich lebe nunmehr 10 1/2 Jahre nach Entfernen von Niere, Nebenniere und Teilen von Lunge und Zwerchfell offenkundig schon "rekordverdächtig" lange mit der Diagnose metastasierender Nierenkrebs. Bei Dir ist ja offenkundig noch kein Metastasieren nachgewiesebn, aber bleibe bitte wachsam, unser Krebs kommt leider oftmals auch nach längerer Zeit noch einmal mit Metastasen wieder!
Ich würde Dir dringend empfehlen, auch ein Knochen-Szintigramm und ein Schädel-CT anfertigen zu lassen und regelmäßig Thorax und Abdomen per CT untersuchen zu lassen. Ich habe seinerzeit, als die Gruppe um Dr. Atzpodien von Hannover nach Bonn zog, meine Nachsorge mit meinem Urologen weitergeführt. (Das wichtigste dabei ist aber doch die eigene Initiative!)
Solltest Du zu Deinem Urologen kein rechtes Vertrauen entwickeln können (ich könnte Dir das nachfühlen), dann such Dir einen Besseren, denn wenn ich Deine jetzigen Beschwerden lese, glaube ich, dass Du einen brauchst! Vielleicht kann die Urologie, wo Du operiert worden bist, Dir im vertraulichen Gespräch ja eine Empfehlung geben.

Zur Nachsorge gehört sicherlich auch, sich mit der Krankheit auseinanderzusetzen und Schlußfolgerungen zu ziehen. Rudolf hat da ja schon angedeutet, wie man damit umgehen kann. Ich hatte seinerzeit VOR der Nieren-OP 3 Tage Gelegenheit, nachzudenken, denn die Urologie hier wollte erst die Blutungen zum Stillstand bringen und die OP gründlich planen (mich als Privat-Patienten sollte ja wohl auch der Herr Professor aufschneiden und zunähen?!)
Genauso wie Rudolf habe ich beschlossen, nie wieder etwas so sehr an die verbliebene Niere heranzulassen, dass sie Schaden nehmen könnte. Bisher konnte ich das durchhalten und dabei feststellen, dass Stess-Vermeidungs-Strategien die Lust am Leben NICHT schmälern und auch das berufliche Fortkommen nicht beeinträchtigen müssen. Als mich der Krebs auf den OP-Tisch zwang, war ich noch nicht ganz 47 Jahre alt, ich durfte danach also auch noch nicht an den Ruhestand denken!

Ich wünsche Dir, dass Du den richtigen Partner für die Nachsorge findest und dass der dann NICHTS findet!

Herliche Grüße
Heino

29.09.2003 08:01

Urologe vs. Onkologe
 
Hallo Heino!

Ich entnehme Deinem Beitrag, daß Du (wie ich) aus Hannover kommst, bzw. dort behandelt wurdest. Kannst Du mir Deinen Urologen empfehlen (privat ist ok)?

Als Onkologie wurde mir die Praxis Dres. Wysk et al. in der Calenberger Esplanade wärmstens ans Herz gelegt.

Vielen Dank erstmal
Gero

29.09.2003 08:55

Urologe vs. Onkologe
 
Hallo Gero,
ich bin sehr gut gefahren mit Dr. S. Bode Minister Stüve-Str. 6 Tel 442881.
Hier funktioniert übrigens auch die Verabredung von Terminen ausgesprochen zuverlässig, was ich nach meinen Erfahrungen in der MHH als Wohltat empfinde.

Herzliche Grüße
Heino


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