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holiday1978 10.03.2010 11:57

Krebs.....ich hasse DICH !!!
 
Aus persönlichen Gründen gelöscht.

Lale78 10.03.2010 12:06

AW: Krebs.....ich hasse DICH !!!
 
- weil ich nicht mehr unbeschwert leben kann
- weil du nicht nur mich sondern auch meine umwelt voll im griff hast
- weil du aus dem heiteren nichts mein leben und mich völlig verändert hast
- weil du so unberechenbar bist...


Liebe Holy,

deine Wut kann ich sehr gut verstehen. Wünsche dir viel Kraft.Fühl dich gedrückt.

Wildkatze 10.03.2010 12:28

AW: Krebs.....ich hasse DICH !!!
 
Liebe Maggie,

ich würde dir jetzt so gerne so viel tröstliches sagen, aber mir bleiben die Worte irgendwie im Halse stecken und du kennst mich, das kommt wirklich selten vor.

Ich drück dich ganz doll, vielleicht kann ich dir damit etwas Kraft abgeben.:remybussi

Bis nachher
Lydia

Löwin 10.03.2010 12:46

AW: Krebs.....ich hasse DICH !!!
 
Liebe Maggie,

es ist gut, seinen Kummer und Wut raus zulassen.
Wir haben damals zur gleichen Zeit unsere Diagnose erhalten.
Fast ein Jahr sind seit der Chemo vergangen.
Natürlich hat die Krankheit mein Leben verändert.
Aber jetzt versuch ich, daß Sie nicht mehr so viel Platz in meinem Leben einnimmt.
Sie muß sich immer hinten anstellen.
Wie bei Dir, will ich in diesem Jahr, die prophylaktische Mastektomie und den Aufbau der linken Seite hinter mich bringen (BRCA 2)
Aber auch da, habe ich mich entschlossen, dies erst im Herbst zu machen!
Ich will diesen Sommer für mich!!!
Ich hoffe, die Entscheidung ist richtig und es kommt nichts dazwischen.
Wenn ich meine Tochter ansehe, bin ich schon oft traurig!
Pack mich aber immer selber am Schopf und sag mir: Mensch, Du bist doch da, hast soviel geschafft und noch so viel vor! Schluß jetzt!

Ich weiß, daß hilft Dir auch nicht wirklich weiter, aber ich wünsche Dir alles Liebe und alle Kraft, um wieder Freude haben zu können.:knuddel:

Löwin

fuerte77 10.03.2010 13:11

AW: Krebs.....ich hasse DICH !!!
 
Hallo Maggie,

musste auch erstmal Deine Worte sacken lassen, als ich diese gelesen habe.

Jeder hier weiß, wie Du Dich fühlst und ich persönlich finde es gut, dass und wie Du Deine Gefühle ausgedrückt hast.

Du fragst, wie andere mit der Diagnose umgehen. Genau darauf möchte ich Dir mit meinen "Umgang" damit antworten. In der Hoffnung, dass es Dir ein kleines bischen hilft. Auch, wenn ich denke, daß vieles in einer solchen Situation mit der Charaktere des Einzelnen zusammenhängt.
Ich kenne Dich nicht und kann diesbezüglich auch nur schwer einschätzen, was Du "normal" für ein Mensch bist.

Natürlich hat auch mich die Diagnose erstmal vom Hocker gezogen. Aber ich war und bin seit jeher eine Kämpfernatur. Im Nachhinein muß ich gestehen, daß sich diese auch in meinem Job ausgewirkt hat und ich nehme mal stark an, daß mein Körper einfach nur die Notbremse gezogen hat. Nach ersten Tagen des großen Tief´s habe ich mich somit selber vor die Wahl gestellt: Entweder heul und jammer ich mir jetzt die ganze Zeit was vor und versinke in der Diagnose oder ich gewinne dem Ganzen etwas positives ab, indem ich es als einen Tritt in den Hintern meines Körpers sehe und somit als Chance etwas zu ändern. Und genau das habe ich getan. Gestern hatte ich die letzte Chemo und selbst während der letzten Monate habe ich tagsüber kaum an irgendwas , welches die Diagnose oder Therapie betrifft gedacht. Ich lebe einfach ganz normal, soweit es die NW´s zulassen. Ich versuche, den Körper "normal" zu gebrauchen, d.h. vorher war ich sehr sportlich, habe es aber immer mehr schleifen lassen. Nun gehe jeden Tag 7-10km spazieren oder fahre Langstrecke mit dem Rad. Geniesse Treffen mit Freunden. Auch dies ist vorher viel zu kurz gekommen. Priorität hatte immer nur den Job und nochmal den Job. Auch in puncto Ernährung habe ich sofort reagiert- zugegeben- während der Chemo ist es mir nicht immer gelungen wg. der Heisshungerattacken vom FEC. Zuviel Kohlenhydrate und reiner Zucker sind ab sofort wieder tabu. Insgesamt bin ich viel ausgeglichener geworden und sehe die Diagnose als etwas, was andere nicht haben: eine Warnung. Wie viele erleiden einen Herzinfarkt und bekommen keine Chance, ihr Leben nochmal neu zu sortieren?
Vielleicht versuchst Du einfach mal, wieder ganz bewusst etwas zu geniessen. Probier Thai Qi oder Joga...mach einfach Dinge, welche Dir Spaß machen.
Ich merke auch, daß vieles nicht mehr so geht, wie vorher. Aber wenn man nicht gleich - wie gewohnt- mit der Brechstange ran will, dann klappt es wieder. Zwar langsam, aber es klappt. Noch ein Anreiz: Wenn es Dir wieder gut geht, geht es automatisch Deiner Familie auch besser.

Mensch, ich möchte Dir so gerne noch viele Tips geben, damit Du endlich wieder das Leben geniessen kannst....

Liebe Grüße, Gaby

suze2 10.03.2010 13:16

AW: Krebs.....ich hasse DICH !!!
 
hallo holiday,

ich schicke dir einen ganz lieben gruß.

das leben nach dem krebs ist auch für mich nicht mehr so wie zuvor - so unbeschwert, so selbstverständlich. das kennen wir wohl alle, glaube ich.

ich habe mir allerdings kurz nach meiner erkrankung einen großen lebenstraum erfüllt. ich weiß nicht, ob ich das "gewagt" hätte ohne diesen tiefen schock, ohne diese konfontation mit meiner "endlichkeit".
bitte nicht falsch verstehen, ich will nicht - KEINESWEGS! - sagen, dass ich dem krebs dankbar bin oder sowas. das bin ich nicht. aber beim versuch, das beste draus zu machen, gelang mir auch was gutes.

das wünsche ich dir und uns allen, natürlich auch gesundheit und glück!
suzie

PetraK 10.03.2010 13:34

AW: Krebs.....ich hasse DICH !!!
 
Hallo Holyday, hallo Lale,

ich möchte euch einfach auch ein Kraftpaket schicken und mich gleichzeitig anschließen, ihr habt so recht mit den Gründen, warum ihr den Krebs hasst! Ich für mich persönlich hasse ihn außerdem noch, weil:

am nächsten Dienstag meine 14jährige Tochter in eine Wohngruppe nach Niedersachsen zieht (nachdem sie 10 Monate in einer psychiatrischen Tagesklinik war), weil ihre kleine Seele durch meine BK-Erkrankung (zuerst 2001 und 2009 Rezidiv)so kaputt ist, dass sie nicht mehr zuhause leben kann...
und ich denke, dass meine Ehe auch nicht mehr lange halten wird, wenn wir nur noch zu zweit sind, da ich mich auch durch die Krankheit sehr verändert habe......

alles durch den Krebs....

Liebe Grüße

Petra

Nov06 10.03.2010 13:57

AW: Krebs.....ich hasse DICH !!!
 
Hallo,
ich kann das so gut nachvollziehen.
Auch ich HASSE den Krebs.
Meine Diagnose ist jetzt 3 1/4 Jahre her, aber nichts ist mehr so wie es mal war.
Jeden Tag werde ich auf´s Neue an alles erinnert, da mir eine Brust fehlt. Ein Aufbau ist fehlgeschlagen, nach Entfernung des Silicon´s fiel ich noch tiefer als ich schon war. Ich bin fast durchweg 3 Jahre depressiv...z. Zt. geht es besser, da ich medikamentös jetzt ganz gut eingestellt bin...aber ich bin ÜBERHAUPT NICHT mehr so belastbar wie vor dem Krebs. Mein Sohn hat jetzt schlechte Schulnoten, vor meinem Krebs war er ein super Schüler, jetzt steht er vor dem Abi und die Noten sind nicht mehr gut. Wahrscheinlich hat mein Krebs, meine Depressionen nun auch seine Karriere zunichte gemacht, seine Zukunft verbaut.
Der Krebs und nachfolgende Depressionen machen soviel kaputt.

Kirsten

andile2412 10.03.2010 15:54

AW: Krebs.....ich hasse DICH !!!
 
Liebe Holiday!

Mir sind auch sofort die Tränen gekommen, weil es mir genauso geht :weinen: !!!

Ich hasse den Krebs... weil NICHTS mehr so ist, wie es mal war :mad: !!!!!!!!!!!

Ich versteh dich :knuddel: , LG Andrea.

Zitronengras 10.03.2010 17:15

AW: Krebs.....ich hasse DICH !!!
 
Hallo meine Liebe,

ach, ich kann Dich so gut verstehen! :knuddel:

Ich bin ja auch nur unwesentlich länger dabei als Du... wie ich damit umgehen? Mal so, mal so. Es gibt Tage, da freu ich mich über die Vögelchen, Sonnenstrahlen, Blümchen, lalalaaa... Vielleicht so ca. 30%

Und dann gibts die anderen Tage, wo ich mit mir, mit der Krankheit und einfach mit ALLEM!!!! im Unreinen bin. Also 70%

Aber: noch 1 Jahr zuvor war das Verhältnis 0,5 zu 99,5 %
Insofern....

Wo ich wirklich mit meinen Gefühlen nicht klarkomme, ist an so manchen Stellen, wenn ich merke, das NICHTS normal ist, auch wenn ich körperlich nix mehr merke. Wenn z.B. andere das Normalste von der Welt machen, Kinder. Denn: selbst wenn ich oder wir auch vielleicht noch alles bekommen, was wir uns wünschen, der sehnlichste Wunsch, keine Angst mehr zu haben, dass was wiederkommt oder dass wir dran sterben, der wird sich wohl nie erfüllen, zumindest bei mir nicht.

Rezept hab ich auch keins, leider!

Optimistin43 10.03.2010 18:59

AW: Krebs.....ich hasse DICH !!!
 
Hallo Holiday

es ist gut , dass es raus ist.
Jetzt ist wieder Platz für gute Gefühle.
Die Idee von Barbara O finde ich übrigens Spitze
Wir gehen alle mit diesen Gefühlen um - irgendwie

Ganz liebe Grüße Marietta

Birgit64 10.03.2010 19:10

AW: Krebs.....ich hasse DICH !!!
 
Hallo Holiday,

gut, dass du das rausgelassen hast. Die meisten von uns können dich sicher verstehen. Solche Phasen haben wir wohl alle schon gehabt. Bei mir ist das schon über 7 Jahre her und manchmal hadere ich auch heute damit, dass ich nicht mehr so kann wie ich möchte und der Krebs manchmal Raum in meinem Leben einnimmt, der ihm eigentlich nicht gebührt.
Aber Hass ist ein zu starkes und zu kraftraubendes Gefühl dafür, das ist er mir nicht wert ;).

Ich weiß auch keinen Rat für dich, wie du damit umgehen sollst. Ich gönne mir dann eine Auszeit von der Arbeit (geht G'tt sei Dank), fahre manchmal ans Rote Meer zum Baden mit Delphinen. Aber das kann halt eben nicht jeder tun.

Dich verstehende Grüsse

Optimistin43 10.03.2010 19:14

AW: Krebs.....ich hasse DICH !!!
 
Liebe Birgit,

<<<ans Rote Meer zum Baden mit Delphinen. Aber das kann halt eben nicht jeder tun. <<<

da bin ich jetzt richtig neidisch :D

Ich war letztes Jahr mal schwimmen mit Manatees (Seekühen) und das war schon ein tolles Erlebnis. Aber Delphine muss auch unbeschreiblich sein.

LG Marietta

Susi04 10.03.2010 20:08

AW: Krebs.....ich hasse DICH !!!
 
Mir gings früher ähnlich wie Gaby, im Job ging nichts ohne mich, dachte ich jedenfalls.
Dann kam der Krebs und es ging doch ohne mich.

Für mich wars auch heftig, 2 verschiedene Brustkrebsarten in einem Jahr (ductal invasiv li dann lobuläres Ca in situ rechts) Ablatio und Tram li, dann subcutane Mastektomie re. 5 Op's in einem Jahr, Chemo und Herceptin, dass hinterläßt Spuren.
Im Mai sind 4 Jahre nach der ersten OP vorbei.

Vor dem Krebs hatte ich eine Horrorscheidung, mein Ex hat mich Tag und Nacht verfolgt. Er wurde verurteilt und durfte sich mir nicht mehr nähern.
Es war eine grauenhafte Zeit, ich konnte kaum etwas gegen den Terror tun.
So hilflos habe ich mich nie wieder in meinem Leben gefühlt.

Irgendwann, schon nach der ersten Diagnose, da gings mir auch ganz schlecht, ich war völlig down und hatte so im Hinterkopf, fahr doch einfach vor die nächste Brücke, dann ist alles vorbei.
Und dann lief im Radio ein Titel von Westernhagen, "Steh auf, steh auf...."
Irgendwie hat es mich wachgerüttelt, ich hatte plötzlich den Gedanken im Kopf, "der Kerl hat dich nicht umgebracht, da schafft es dieser blöde Tumor auch nicht", basta.

Seitdem komme ich gut damit klar.
Natürlich gibt es Moment wo ich mit dem Schicksal hadere, aber ich lasse nicht mehr zu das der Krebs mir mein Leben zerstört.
Das hat mein Exmann getan, noch Mal passiert das nicht.

Auch wenn ihr mich lyncht, der jahrelange Terror durch meinen Exmann war schlimmer als der Krebs. So habe ich es jedenfalls empfunden.

Ich lebe jetzt viel intesiver und genieße mein Leben. Ich kann auch ohne meinen Schreibtisch leben. Die müssen ohne mich klar kommen.
Und wehe, es stört mich jemand von den Kollegenwenn ich frei oder Urlaub habe :twak:

Holiday, ich kann dir auch nicht sagen, was du machen kannst, dafür sind wir alle zu verschieden. Aber es scheint, dass jeder für sich eine Möglichkeit gefunden hat den Frust rauszulassen.
Barbara schreit das Wattenmeer an, Birgit schwimmt mit Delphinen, Marietta mit Seekühen.
Ich höre Musik, und zwar volle Pulle
Z.B. http://www.youtube.com/watch?v=7oVzHm_S0-A

Ich glaube, man braucht ein Ventil, zum "Luft ablassen"


Fühl dich gedrückt
Susi

Birgit64 10.03.2010 20:33

AW: Krebs.....ich hasse DICH !!!
 
Zitat:

Zitat von Optimistin43 (Beitrag 870318)
Aber Delphine muss auch unbeschreiblich sein.

Ist es! Aufregend, entspannend, inspirierend, beruhigend - alles auf einmal.
Und es sind freie Delphine, die auf eigenen Wunsch die Gesellschaft der Menschen suchen. Was sie tun, tun sie aus freien Stücken. Oft sind auch Jungtiere dabei. Immer aber ein ganz besonderes und aufbauendes Erlebnis.

Liebe Grüsse


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 14:38 Uhr.

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