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Andorra97 07.04.2012 18:57

Panikattacken und Angst bei 9jähriger Tochter
 
Hallo Ihr Lieben,
die Krebserkrankung meines Mannes liegt eigentlich schon eine Weile zurück (der Lymphdrüsenkrebs 4.5 Jahre und der Gehirntumor 3.5 Jahre), aber bei meiner Tochter bemerke ich seit einer Weile extreme Angstattacken. Es ist natürlich so, dass mein Mann weiterhin alle 3 Monate zur Kontrolle muss, das Thema also nie ganz aus unserem Leben verschwindet. Wir waren immer während der Krankheit sehr offen mit den Kindern, ohne ihnen Angst zu machen. Dass das Glioblastom unheilbar ist wissen sie nicht. Mein Mann ist zudem auch ein sehr positiver Mensch, der nicht viel über die Krankheit nachdenkt, viel gesprochen darüber wird bei uns also nicht.
Von einer guten Freundin ist jetzt allerdings der Vater an Krebs gestorben innerhalb von 3 Monaten und sie hat das voll mitgekriegt und jetzt hat sie ständig Angst schlimm krank zu sein, oder dass einer von uns schlimm krank ist.

Zunächst habe ich einfach nur gedacht, sie sei halt ein Seelchen und habe schon zu viel von Krankheit und Tod in ihrem Leben mitgekriegt, aber es wird immer extremer.

Letzte Woche hatte sie dann zum ersten Mal eine richtige Panikattacke. Trockener Mund, Schluckbeschwerden, Herzschmerzen, Kopfschmerzen und Übelkeit. Sie wollte nur noch weg.

Jetzt möchte ich gerne wissen: Welche Kinder zeigen ähnliche Symptome und wohin wendet man sich für seriöse Behandlung? Ist da ein Fall für z.B. die psychoonkologische Beratung?

monika100 07.04.2012 21:07

AW: Panikattacken und Angst bei 9jähriger Tochter
 
Hallo,

mit Panik- und Angst-Attacken kenne ich mich sehr gut aus, bin zwar als Erwachsene erkrankt, aber ich weiss trotzdem, wie schlimm das ist.

Ich rate dir dringend, mit deiner Tochter zum Psychologen zu gehen, allein schafft man oft den Weg nicht heraus. Zumal ja auch die Erkrankung deines Mannes mit den regelmäßigen Kontrollen bleibt. Und jetzt das Erlebnis im Bekanntenkreis, klar dass sie Panik hat.
Als mein Mann 2009 an Krebs erkrankte war meine Tocher 19 - und sie hat auch immer noch eine Art Panik in bestimmten Situationen.

Sprich mit dem Kinderarzt, dass er euch mit einem Termin weiterhilft, die Wartezeiten sind lang.

Alles Gute für eure Tochter,

Monika

Anna1210 12.07.2012 11:00

AW: Panikattacken und Angst bei 9jähriger Tochter
 
Hallo Zusammen!

Mein Sohn (11 Jahre) hat zwar keine Panikattaken aber seit Weihnachten 2011will er nicht mehr alleine schlafen.
Ich bin seit 2010 an Brustkrebs erkrankt. Ich dachte eigentlich, dass durch den ehrlichen Umgang mit der Krankheit und meiner guten Allgemeinverfassung soweit alles "in Ordnung" ist.

Er schläft jetzt im Elternschlafzimmer bei meinem Mann und ich liege in seinem Bett.

Hat jemand damit Erfahrung?

Für Antworten wäre ich sehr dankbar.

Anna

cuxland84 15.07.2012 20:30

AW: Panikattacken und Angst bei 9jähriger Tochter
 
Hallo!#Ich bin auch als Erwachsene von Panikattacken betroffen und weiß wie schlimm das sein kann.
Meine Oma ist an Darmkrebs im Entstadium erkrankt und dann flammen bei mir diese Attacken umso heftiger wieder auf.

Du solltest auf jeden Fall einen Therapeuten zur Rate ziehen. Sprich doch mal mit eurem Kinderarzt über die Ereignisse, er wird euch mit Sicherheit helfen und ggf. weiter überweisen.

franz1943 16.07.2012 09:31

AW: Panikattacken und Angst bei 9jähriger Tochter
 
also, in der Beziehung gibts bei mir keine Probleme, 10 Tage KH und Operation, nun spritze ich 3x in der Woche, meine Kinder und Frau nehmen das locker, solang ich, sag ich mal nicht den Kopf unterm Arm hab , aber ich denke, ich bin eh ein leichter Fall, also gebt auf Eure Kinder acht, der beste Therapeuth ist Mama, ich denke immer, so Besuche bei FREMDEN sag ich mal, belasten Kinder auch, mit den Kindern reden, aber einfach mal die Dramatik rausnehmen, wenigstens ein bischen!

larap 16.07.2012 13:20

AW: Panikattacken und Angst bei 9jähriger Tochter
 
Hallo Nicole,
auch ich leide als Erwachsener unter einer generalisierten Angststörung mit Panikattacken. Du musst dringend einen Therapeuten aufsuchen und dich ggf vorher mit dem Kinderarzt beraten. Ich widerspreche meinem Vorschreiber, denn gerade als Kind kann es sehr hilfreich sein, sich einer 'neutralen' Person zu öffnen und anzuvertrauen, da man die familiäre Situation nicht (noch mehr) belasten möchte. Es gibt heute so gute Kinderpsychotherapeuten, die deiner Tochter die Angst nehmen können, bzw. ihr helfen, damit umzugehen. Ganz verschwinden tut so eine Angststörung meistens nicht, aber sie wird lernen dagegen zu arbeiten und vor allem auch Panikattacken in den Griff zu bekommen. Die Tochter meiner Freundin hatte das im gleichen Alter auch, gekoppelt mit einer Depression (die versteckt auch oft der Auslöser für eine Angsterkrankung sein kann) und es geht ihr heute mit 15 Jahre wirklich gut und sie ist stabil. Ich drücke euch die Daumen und hoffe, das eurer Tochter schnell und gut geholfen wird.


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