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JuliaF 21.07.2012 18:33

Antiangiogenese und Saccharide
 
Hallo!

In einer E-Mail schrieb mir der Biologe Dr. Johannes F. Coy folgende Zeilen: "Eine Antiangiogenesetherapie (z. B. Avastin) ohne Einschränkung der Kohlenhydratmenge führt zur Invasivität und Metastasierung von vormals lokal begrenzt wachsenden Tumoren."

Hierdurch möchte ich gern nachfragen, ob diese Angaben tatsächlich der Realität entsprechen, denn meines Wissens fand eine Kohlenhydratrestriktion bei keiner einzigen Studie mit Bevacizumab eine Berücksichtigung.

Herzlichen Dank und freundliche Grüße

Julia

JuliaF 22.07.2012 18:56

AW: Antiangiogenese und Saccharide
 
Hm, offenbar weiß niemand etwas Konkretes zum Thema? In diesem Kontext stellt sich mir nämlich gleichzeitig die Frage, ob eine gegen den neoangiogenetischen Prozess präkanzeröser Mikrotumoren gerichete Präventionsstrategie sinnvoll ist, wenn man keine Kohlenhydratreduktion vornehmen möchte...

Meines Wissens existieren Lebensmittel, die sich durch einen relativ hohen Gehalt antiangiogenetischer Moleküle (EGCG, Curcumin, Ellagsäure, Delphinidin, Omega-3-Fettsäuren usw.) auszeichen. Jener Nahrungsmittel möchte ich mich gern bedienen, um mein individuelles Krebsrisiko zu minimieren, das aufgrund mehrfacher radiodiagnostischer Unterschungen und passiven Rauchens vermutlich bereits erhöht ist.

Alles Liebe

JuliaF 23.07.2012 13:56

AW: Antiangiogenese und Saccharide
 
Zitat:

Zitat von bodo16 (Beitrag 1131591)

Wie kommt jetzt Dr. Coy zu der Annahme, dass beide "Theorien" (seine und die, dass bestimmte Antiangiogenesehemmer vermehrt zur Metastasierung führen) zusammenhängen?

Hab vielen Dank für Deine Antwort. Wenn ich Dr. Coys Theorie zur Karzinogenese korrekt verstanden habe, postuliert er, dass vor allem vergärende Krebszellen ein enormes Aggressionspotenzial aufwiesen. Indem man malignen Tumorzellen die Versorgung mit Sauerstoff verwehre (z. B. durch eine antiangiogenetische Therapie), nötige man die Krebszellen, den eigenen Stoffwechsel von klassischer Verbrennung auf eine anaerobe Vergärung "umzuschalten", weshalb sie fortan nicht mehr Glukose zu Wasser und Kohlenstoffdioxid verbrennen, sondern eben zu Milchsäure vergären würden, wozu es keines Sauerstoffs mehr bedürfe...

Ja, auch mir ist zu diesem Thema herzlich wenig bekannt. Daher war ich so immens überrascht, als ich diese Informationen in Dr. Coys Buch las. Grüner Tee wird beispielsweise sehr oft als krebspräventives Nahrungsmittel propagiert, ohne dass man auf die eventuellen Risiken dieser Art hingewiesen wird... Oder sollte ich es nur überlesen haben? Das kann ich mir angesichts der Intensität meiner persönlichen Recherchen kaum vorstellen...

JuliaF 23.07.2012 14:32

AW: Antiangiogenese und Saccharide
 
Zitat:

Zitat von bodo16 (Beitrag 1131606)
Wenn dann die Tumorzelle durch die Anti-Angionese weder Sauerstoff (was sie lt Coy net braucht) noch Nährstoffe (Kohlehydrate, was die Tumorzelle lt Coy braucht) bekommt, warum soll die Tumorzelle dann verstärkt metastasieren?

Tja, exakt diese Frage stellte ich mir ebenfalls. Auf Seite 91 seines Buches ist jedoch nachlesbar, dass es nur dann gefährlich werde, wenn die Tumorzellen weiterhin Nährstoffe in Form von Glukose erhielten. Da Dr. Coy dies so formuliert, scheint es offenbar möglich zu sein, dass die besagten Krebszellen auch unter dem Einfluss der Antiangiogenese nicht vollständig von der Nährstoffversorgung separiert werden. Ansonsten diente sein Kommentar ja dem Überfluss...

Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass er unbedingt eine Kohlenhydratrestriktion durchsetzen möchte, damit man seine kommerziell erhältlichen Spezialprodukte erwirbt.:) Ich weiß es eben nicht... Hab inzwischen mehrere Onkologen via E-Mail kontaktiert und um eine Antwort gebeten. Sofern Dich das Thema auch fortwährend interessiert, bin ich gern bereit, Dir die Reaktionen der Fachkompetenzen zukommen zu lassen.

JuliaF 23.07.2012 14:39

AW: Antiangiogenese und Saccharide
 
Zitat:

Zitat von bodo16 (Beitrag 1131610)

Ja, ich wäre die sehr dankbar... wenn du die Antworten hier veröffentlichen würdest .... (bestimmt nicht nur ich :) )

Meines Wissens wird das damit erklärt, dass die antiangiogenetischen Substanzen wie Bevacizumab die Durchlässigkeit bereits vorhandener Blutgefäße normalisieren. So präzise bin ich allerdings auch nicht informiert. Dieses Forschungsgebiet scheint auch relativ neu zu sein, weshalb man sich vielleicht sogar in Fachkreisen teilweise noch nicht so ganz einig ist?!

ulla46 26.07.2012 21:55

AW: Antiangiogenese und Saccharide
 
Zum Thema eine ganz aktuelle Studie:
http://www.deutsche-apotheker-zeitun...tzen/6290.html
Ulla


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