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Iris_3108 03.09.2013 23:52

Hirnmetastasen nach Brustkrebs
 
Hallo!

Meine Mama hat am 23.05.2012 die Diagnose Brustkrebs bekommen. Sie bekam Chemo, dann wurde operiert, brusterhaltend. Lymphe mussten wohl nur ganz wenig weggenommen werden, angeblich auch keine Metastasen. Danach kam die Bestrahlung. Im April dieses Jahres war sie in der Kur. Herzeptin musste sie, glaub ich, noch eine Weile nehmen. Ich kenne mich nicht genau aus. Sie schien geheilt. Ihr ging es gut. Sie hat wieder gearbeitet, so gut es mit dem Arm, der immer noch dick war, ging. Sie bekam Lymphdrainage.

Am 29.08. dieses Jahres ist die mit Sprachschwierigkeiten und einem komischen Gefühl auf der Zunge zum Arzt. Man dachte, leichter Schlaganfall, oder noch Nebenwirkungen des Herzeptins. Sie kam ins Krankenhaus, CT, Hirmetastasen. Sie bekam Cortison, damit wurden ihre Beschwerden besser, also die Sprachprobleme und auch die Schmerzen, die sie schon eine Zeit lang in den Füßen hatte. Dann wurde ein MRT gemacht. Diagnose: 20 Metastasen im Hirn, 2 davon im Stammhirn. Jetzt soll bestrahlt werden.

Wir haben große Angst, sie zu verlieren, ich kann kaum noch klar denken, weine nur noch.

Kann mir jemand weiterhelfen, hat jemand irgendwelche Erfahrungen? Wir wissen schon mal, dass sie nicht geheilt werden kann. Ich will mich damit nicht abfinden.

Sie weiß, dass sie keine Zeit verlieren darf, aber sieht es, Gott sei Dank, immer noch irgendwie positiv.

Ich hoffe auf Eure Antworten.

Iris

Rebecca123 05.09.2013 15:54

AW: Hirnmetastasen nach Brustkrebs
 
Hallo Iris,

meine Mutter hatte eine ähnliche Ausgangssituation:
Brustkrebs (in ihrem Fall triple negativ) im Juni 2010, der geheilt schien und dann nach einem Jahr (2011) ins Gehirn gestreut hat. Insgesamt glaube ich sieben Metastasen, die größte 1,5 cm, alle anderen noch winzig klein. Sie bekam Ganzkopfbestrahlung und Cortison gegen das Hirnödem.
Das ist jetzt über zwei Jahre her und meine Mutter lebt nicht nur immer noch, sondern sie ist auch... so wie wir das derzeit beurteilen können (ihr letztes Körper-CT war letzte Woche, das letzte Kopf-MRT im April)... metastasenfrei.
Die Ärzte meinen, weil ihr Krebs sehr aggressiv und noch dazu triple negativ war, könne man davon ausgehen, dass sie inzwischen über den Berg sei.

Nun sind 20 Metastasen doch recht viel, trotzdem kann ich aus eigener Beobachtung nur empfehlen, alles auszuprobieren, was die Ärzte vorschlagen.
Bestrahlung ist sicher der richtige Schritt.

Meine Mutter hat die Betrahlung ganz gut vertragen. Sie wurde ambulant durchgeführt und meine Mutter konnte sogar noch arbeiten und hat mir - die mir die ganze Sache wesentlich mehr zu schaffen gemacht hat als ihr - ständig vorgehalten, dass es ihr ja sehr gut gehe.
Ihre Ärzte haben übrigens nie von einer palliativen Situation gesprochen. Auf der Überweisung stand "adjuvante Ganzkopfbestrahlung".

Vor der Bestrahlung wurde bei meiner Mutter allerdings noch ein komplettes Staging gemacht, um Metastasen in anderen Organen auszuschließen. Zum Glück wurde bis heute nichts gefunden.

Als Nebenwirkung sind ihr die Haare ausgefallen und seither leider nicht mehr so ganz richtig nachgewachsen. Auch redet sie jetzt ein wenig langsamer und hat leichte Probleme beim Finden von Wörtern. Aber sie arbeitet nach wie vor und schmeißt ihren Haushalt.

Ich würde euch raten, nach einer möglichst modern ausgestatteten Strahlenklinik Ausschau zu halten.
Des weiteren hat deine Mutter ja noch die Möglichkeit Herpecin zu nehmen.
Ich habe allerdings auch schon von Fällen gehört, da wurden (größere) Hirnmetastasen operiert.
Außerdem sollte deine Mutter während der Therapie unbedingt auf ihre Mundhygiene achten. Einmal hat man vergessen meiner Mutter ihre Mundspühlung mitzugeben und sie bekam promt einen Soor - was sehr unangenehm war und erst Wochen später erkannt wurde...

Ich wünsche euch auf jeden Fall alles Gute.

Liebe Grüße
Rebecca

Iris_3108 06.09.2013 09:49

AW: Hirnmetastasen nach Brustkrebs
 
Das ist schön zu lesen.

Ich bin sehr froh, dass meine Mutter auch so verdammt positiv eingestellt ist und alles "ausprobieren" will, was ihr helfen könnte. Heute holt sie sich zusätzlich eine zweite Meinung ein, in der Klinik, in der sie damals am Brustkrebs operiert wurde. Ausserdem geht sie zur Homöopathin und und und. Sie will einfach leben, das ist schön zu sehen. Trotzdem haben wir natürlich sehr große Angst. Aber wir werden den Weg mit ihr gehen und alles, was geht, in Bewegung setzen.

Vielen Dank für die Info über die Mundhygiene. Werde ihr das erzählen.

Iris


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