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-   -   Z.n. Whipple-Op (https://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=64193)

Chaosfrau73 23.09.2014 22:13

Z.n. Whipple-Op
 
Hallo, Mitte August wurde bei meiner Mutter im KH ein operabler Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert. Es wurde die Whipple-Op durchgeführt. Der Magen konnte zuerst erhalten bleiben.5 Tage später musste sie erneut in den Op, weil sich Nähte gelöst hatten und sich ein Abszess gebildet hatte. Auch diese Op schien sie gut überstanden zu haben. Am nächsten Tag bekam ich morgens einen Anruf vom KH. Meine Mutter hat sich verschluckt und der Mageninhalt war in ihrer Lunge. Sie hatte einen Atemstillstand und musste gute 10 min. reanimiert werden und wurde einen Tag ins künstliche Koma gesetzt. Am nächsten Morgen durfte sie wieder langsam aufwachen und der Tubus wurde wieder entfernt.
Nach einigen Tagen fingen sie mit künstlicher Ernährung an. Meine Mutter leidet an starker Übelkeit und die ganze Nahrung hat sie wieder erbrochen. Daraufhin wurde wegen Stenose ein Teil vom Magen entfernt.
Als man wieder mit künstlicher Ernährung begann, hat dieses Erbrechen wieder angefangen. Aufgrund der vielen Komplikationen ist meine Mutter sehr geschwächt. Die ständige Spuckei schwächen sie natürlich zusätzlich und wir sind alle schon ganz entmutigt. Die Chemotherapie rückt immer mehr in Ferne, weil ihr Allgemeinzustand sehr schlecht ist.

Der Histologiebefund lautet: pT3, PN1 (2/12) L0, V0 entsprechend Stadium IIb

Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie lange hat es gedauert, bis der Magen und Darm wieder in die Gänge gekommen ist? Auf welche weiteren Komplikationen müssen wir uns einstellen? :embarasse

Über Antworten würde ich mich sehr freuen

LiebesHerz 24.09.2014 07:02

AW: Z.n. Whipple-Op
 
Hallo Chaosfrau,
es tut mir sehr leid was Deine Mutter und ihr durchmachen müsst.
Die Whipple-OP ist wirklich eine sehr konplikationsreiche OP, man sagt das in ca. 50% Komplikationen auftreten. Die Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme sind wohl am häufigsten und brauchen sehr viel Geduld.
Bezüglich der Chemo kann ich Dir sagen, dass vor einiger Zeit gar nicht immer eine Chemo gegeben wurde nach OP, da nur etwa 10-20% der Patienten auf eine Chemo ansprechen also auch davon profitieren. Da
Man das vorher nicht weiß, gibt es etliche Patienten die "umsonst" das Gift in ihren Körper pumpen. Das ist alles ein Dilemma, diese Krankheit lässt wenig Spielraum, ABER: Deine Mutter konnte operiert werden und das Tumorstadium klingt doch gar nicht schlecht, es ist also erstmal eine gute Vorraussetzung. Die Erholung wird Zeit brauchen aber es ist immer erstaunlich finde ich was ein Körper so alles aushält und ich bin optimistisch dass deine Mutter wieder auf die Beine kommt.
Hat sie eigentlich keine Magensonde? Damit müsste doch das Erbrechen besser werden?
Ganz viel Kraft schickt Dir und Deiner Mutter

Jana

KesGa 24.09.2014 12:18

AW: Z.n. Whipple-Op
 
hallo,
zuerst hoffe ich sehr für euch,dass sich Deine Mutter schnell stabilisiert.
Mein Befund ist ähnlich:pT3,Pn1,N1(7/31)....
Die Frage stellt sich auch mir,ob sie eine Magensonde bekommen hat?
Bei mir sammelte sich Flüssigkeit,es wurde 1 zusätzl.Drainage gelegt bis kurz vor der Entlassung.
Durch die Magensonde wurde für 5 Tage Flüssignahrung in mich eingebracht,der Magen wurde erhalten!
Wie wurde die künstliche Ernährung verabreicht bei deiner Mutter?Durch einen Port?Bekommt sie etwas gegen das Erbrechen?
Bei mir wurde nach 5 Tagen die Sonde entfernt und ich bekam Suppen.
Die Zeit danach hatte ich fast die gesamten 4 Wochen Durchfall und jetzt erst,6 Monate nach der OP,stabilisiert sich das Ganze!
Ich lag nach der Op 14 Tage in der Klinik und 14 Tage Anschlussheilbehandlung.
Die vorbeugende Chemo kann ruhig etwas hinausgezögert werden,ich habe z.B.darauf bestanden etwas mehr Zeit zu bekommen,erst muss ja mal einiges abheilen und zur Ruhe kommen.

Chaosfrau73 24.09.2014 20:53

AW: Z.n. Whipple-Op
 
Hallo,
vielen Dank für Eure Antworten.
Meine Mama bekommt die Ernährung über eine Nasensonde. Teilweise hat sie auch 2 Sonden. Die Nahrung muss immer wieder abgestöpselt werden, weil die Spukerei nach einiger Zeit so schlimm wird und das den Körper zusätzlich belastet. Die Ärztin hat zu mir gesagt, dass sie bereits einige Medikamente gegen diese Übelkeit bei ihr ausprobiert haben,aber keins bisher richtig angeschlagen hat und sie den Verdacht haben, dass es psychische Ursachen hat. Sie bekommt jetzt auch ein Medikament gegen ihre Depressionen. Sie ist bereits an dem Punkt, dass sie selber sagt, dass sie so nicht mehr leben mag. Natürlich versuchen wir ihr Mut zu machen, und wir sagen ihr, wieviel sie bereits geschafft hat und wie stolz wir auf unsere starke Mutter sind.

Ich hoffe, dass es bald aufwärts geht, damit meine Mutter neue Kräfte sammeln kann. Eine Chemo ist jetzt in ihrem Zustand nicht möglich. Und dann muss sich meine Mutter auch erst einmal entscheiden, ob sie eine Chemo möchte oder nicht.

KesGa 25.09.2014 07:32

AW: Z.n. Whipple-Op
 
Es ist wirklich ekelig mit Nasensonden,das empfand ich auch so.War ja schon einiges gewohnt,aber das hat mich auch an den Rand des Wahnsinns gebracht,nur leider muss man da durch.Ich habe nur rumgemeckert und gehofft,sie würden,einfach um Ruhe zu haben,die Sonde entfernen,aber nein!

Auch bei mir war der Brechreiz im Hals,aber ich habe ihn unterdrückt,weil ich Schiss um meine Nähte hatte.Da kann ich deine Mutter gut verstehen und ich denke,wenn sie ihr schon Medikamente gegen Depressionen geben,sollten sie auch 1 Psychologin zu ihr schicken,die sie unterstützt,die Diagnose u.a.m.zu verarbeiten.
Erkundigt euch doch bitte,ob die an dem Krankenhaus eine solche sitzen haben,bei uns waren es Sozialarbeiter und Neuropsychologen!
Ich finde es toll,dass ihr für sie da seid und sie bestärkt,aber leider könnt ihr ihr nicht alles abnehmen,auch wenn ihr das gerne tun würdet.
Gleich Medikamente gegen Depris zu geben,finde ich persönlich schon heftig,nach so einer Diagnose ist es normal,sorgenvoll,traurig und durcheinander zu sein,zumindest für eine Zeit!

attila7 25.09.2014 21:26

AW: Z.n. Whipple-Op
 
Hallo Chaosfrau,

bei meinem Schwiva (Papillen-Ca T3) war die OP am 1.8. und er kam dann am 3.9. immer noch brechend in die Reha.
Er hatte solange er stationär war, eine Nasensonde, über die die Gallenflüssigkeit ablaufen konnte und bekam die Ernährung über einen Port direkt in die Blutbahn.
In den 3 Wochen Reha musste er auch immer wieder brechen und bekam ausser der Ernährung über den Port nur Brei zu essen. Haferschleim, Grießbrei und Suppen. Da würde ich auch brechen müssen :mad:
Seit gestern ist er zuhause, hat gestern Gulasch mit Nudeln gegessen, natürlich nur eine ganz kleine Portion, aber es blieb alles drinnen. Auch heute hat er nach Frikadellen und Kartoffeln nicht gebrochen.
Wir sind im Moment vorsichtig optimistisch....

Chaosfrau73 26.09.2014 19:07

AW: Z.n. Whipple-Op
 
Danke für Eure Antworten.
Meine Mutter wird jetzt nur noch teilweise über die Sonde ernährt und sie darf jetzt schon leichte Kost zu sich nehmen. Heute hatte sie sogar Apetitt auf Brezen :-)
Das Erbrechen hört immer noch nicht auf. Heute Vormittag war sie beim Röntgen mit Kontrastmittel. Die Ernährung staut sich schon wieder im Magen und wird postwendend nach oben befördert.Abends wird nocheinmal geröntgt. Vielleicht wissen wir dann endlich mehr.

attila7 26.09.2014 21:33

AW: Z.n. Whipple-Op
 
Hallo Chaosfrau,

war bei uns genauso, er hat gegessen und so schnell wie es drinnen war, kam es wieder raus.
Wir haben uns immer wieder gewundert, wie viel in so einem eigentlich fast leeren Magen drinnen ist. Er hat oft fast 3 Brechschalen vollgebrochen.
Das Röntgen mit Kontrastmittel ging bei uns gar nicht, weil nicht mal das Kontrastmittel drinnen blieb. Das war ca. 5 Wochen nach OP.

Mittlerweile isst er ohne zu brechen. Er bekommt aber immer noch Nahrung über den Port, weil das noch nicht reicht.

LG Line

Chaosfrau73 27.09.2014 22:19

AW: Z.n. Whipple-Op
 
...danke Attila7. Das beruhigt mich. Am Montag machen sie noch eine Magenspiegelung zur Abklärung. Wahrscheinlich müssen wir echt geduldiger werden. War ja auch eine große Op mit Komplikationen.

attila7 27.09.2014 23:18

AW: Z.n. Whipple-Op
 
Bei uns wurde 2 Tage vor der Entlassung in die Reha auch noch mal der Magen gespiegelt. Wie schon geschrieben, ging es nur ohne Kontrastmittel, weil das ja gleich wieder raus kam.

Mechanisch war bei meinem Schwiva alles in Ordnung. Die Ärzte waren überzeugt, das es eine reine Kopfsache war.

Er ist jetzt seit Mittwoch von der Reha zuhause und hat seitdem gar nicht mehr gebrochen. Das Essen klappt zwar immer besser, aber um zu leben reicht es noch nicht. Deshalb kommt jeden Tag die Caritas, um ihm über den Port Nahrung zu geben.

Ich drück euch die Daumen, dass es schnell besser wird.

Grüße Line


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