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-   -   Tumor im Nebenhodenschwanz (https://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=67079)

Kami 11.11.2015 14:58

Tumor im Nebenhodenschwanz
 
Hallo,

ich bin 27 Jahre alt und war heute beim Urologen, weil ich Vorgestern Abend unten an meinem linken Hoden eine Geschwulst entdeckt hatte.
Der Urologe hat entsprechend abgetastet und eine Sonografie durchgeführt. Dann meinte er, dass da eine Gewebsneubildung im Schwanz des Nebenhodens ist. Er meinte, dass bösartige Nebenhodentumore selten sind. Was es genau ist, könnte man aber nur mittels Operation und anschließendem histologischen Befund feststellen. Er meinte dadurch kann die Zeugungsfähigkeit des Hodens aber beeinträchtigt werden und er rät zu einer dreimonatlichen Kontrolle.
Da ich im ersten Moment so geschockt war, hatte ich erstmal das mit der dreimonatigen Kontrolle in Betracht gezogen. Er meinte ich kann jederzeit noch der Operation zusagen, er rät aber von ab.

Nun nach ein paar Stunden merke ich aber, dass diese Ungewissheit, was es denn nun eigentlich wirklich ist, nicht los lässt.

Was meint ihr denn dazu? Kennt ihr vielleicht ähnliche Fälle?

Zum Hintergrund noch: Ich hatte als Kind einen Leistenbruch und auch Hodenhochstand, was operativ korrigiert wurde.

Tomba36 11.11.2015 17:01

AW: Tumor im Nebenhodenschwanz
 
Hallo ,

also dem kann ich auch nur zustimmen.
Bezüglich Zweitmeinung - http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=65760

Es wird hier selten Leute geben die genau diese Krankheit haben,da es wirklich extrem selten ist.
Persönlich würde ich für eine Freilegung des Hodens und einem dazugehörigen Schnellschnitt sein.

Dies ist aber meine persönliche Meinung und du solltest das für dich selbst abwägen.
Spreche aus Erfahrung - mich wollte man auch 3 Monate später nach Erstverdacht noch mal kontrollieren , da wäre es dann sicher etwas spät gewesen.
Aus Eigeninitiative heraus hab ich eine Freilegung gewünscht.
Sicher sollte man nicht die Pferde scheu machen und ruhig bleiben aber grad bei Hodentumor sind deine Chancen sehr gut wenn er zeitig entdeckt wird.
Was ist mit weiterer Diagnostik ? Tumormarker und evtl.MRT?
Berichte uns bitte weiter wie es nun läuft.

Gruß Tomba

Lino1981 11.11.2015 17:46

AW: Tumor im Nebenhodenschwanz
 
Hallo Kami,

ich würde mir einen Termin in der Urologie der nächsten Uniklinik geben lassen. Am besten bei der Terminvereinbarung sagen, dass es sich um einen Verdacht auf Hodentumor handelt, dann kriegst du schnell ein Termin und für das Ultraschall einen Arzt mit Erfahrung. Vermutlich wird man auch Tumormarker bestimmen, was ja wohl noch nicht gemacht wurde. Wenn dir die Klinik dann auch zum Abwarten rät, kannst du das meiner Meinung nach getrost machen und dann würde ich mir auch erst mal keine Sorgen mehr machen. Falls die aber freilegen wollen, würde ich dem Rat auch folgen. Bei Hodenkrebs sind frühe Stadien häufig allein durch die OP geheilt und du könntest dir eine Chemo ersparen. Die Freilegung / OP ist nicht wild. Dauert 30-45 Minuten unter Vollnarkose und hat praktisch keine Risiken.

Ich drücke die Daumen, dass es irgendwas anderes als HK ist.

Gruß,

Lino

Kami 12.11.2015 08:11

AW: Tumor im Nebenhodenschwanz
 
Vielen Dank für eure Antworten.
Ich habe mich bereits für eine Freilegung entschieden. Ich hatte bei meinem Urologen nochmal angerufen, für eine Freilegung hier vor Ort im Klinikum könnte man mir sofort den Schein ausstellen. Das ist hier aber kein Uniklinikum. Wegen ner Überweisung zu einem Uniklinikum müsste ich nochmal zu ihm rein (Termin nächsten Di).

Jetzt bin ich mir nicht sicher, ob ich das einfach hier im Klinikum machen lassen soll, damit ich schneller die Gewissheit habe (ich weiß aber leider nicht, wie gut die hier sind) oder ob ich noch bis Di warte und dann hoffe, dass ich schnell einen Termin in nem Uniklinikum (wahrscheinlich Rostock oder Berlin ist beides gleich weit weg) bekomme.

Kann man das vor der Freilegung eigentlich noch mit ansagen, dass man gerne Samen einfrieren lassen würde? Ist ja doch etwas Ungewiss ob ich danach überhaupt noch zeugungsfähig bin.

lg,

Kami

Kami 12.11.2015 10:16

AW: Tumor im Nebenhodenschwanz
 
Kleines Update:
Ich habe erfahren, dass das Klinikum hier mit der Uniklinik Greifswald zusammen arbeitet und auch Lehrkrankenhaus ist.

Ich werde also nächsten Dienstag beim Urologen, dann die Freilegung veranlassen und über die Möglichkeit Sperma einfrieren zu lassen reden.

Ich halte euch auf dem Laufenden, wann dann die OP ist und natürlich alles andere danach.

lg,

Kami

eistee 12.11.2015 10:40

AW: Tumor im Nebenhodenschwanz
 
Hi,

ich denke, dass ist die richtige Entscheidung. Ich wünsche dir, dass es nur falscher Alarm ist :)
I.d.R. dürfte die Freilegung und ggf. Semi-Kastration nicht zu einer Zeugungsunfähigkeit führen. Du hast ja noch nen zweiten Freund, der auch nicht untätig ist ;)
Zur Kryokonservierung wird normalerweise vor einer Chemo geraten, da diese das Erbgut dauerhaft schädigen kann.

Dusty 12.11.2015 15:39

AW: Tumor im Nebenhodenschwanz
 
Genau wie Eistee geschrieben hat, ist eine Kryokonservierung eigentlich nicht notwendig. Sollte es wirklich ein Tumor sein, sodass der Hoden entfernt werden muss, dann ist ja immer noch ein Hoden übrig. Der übernimmt dann die ganze Arbeit. Ich habe auch erst was konservieren lassen, als die eine Murmel schon weg war. Konserviert werden muss eigentlich erst wenn Chemo oder Bestrahlung in dem Bereich anliegen - die sorgen nämlich ggf. für Unfruchtbarkeit. Wenn dein verbliebener Hoden also normal funktioniert ist alles gut.

Die Kryokonservierung kostet nämlich auch ordentlich was und das wird nicht von der Krankenkasse übernommen - deswegen ist es eigentlich nur sinnvoll das auch zu machen, wenn es notwendig ist. Für das erstmalige einfrieren habe ich irgendwas zwischen 600 und 800€ bezahlt. Und dann jedes Jahr noch mal Miete in Höhe von ca. 250€.

Kami 12.11.2015 15:48

AW: Tumor im Nebenhodenschwanz
 
Hallo Dusty,

ja da gibt es das Problem, dass ich nicht weiß, ob der andere Hoden funktionstüchtig ist. Der der im schlimmsten Fall übrig bleiben würde, wäre der, der beim Hodenhochstand operativ nach unten geholt wurde und fixiert wurde.

Kann man denn sowas feststellen, ob der andere Hoden funktionstüchtig ist?

Dusty 12.11.2015 15:58

AW: Tumor im Nebenhodenschwanz
 
Bei Urologen (oder einem andern Arzt/Kinderwunschzentrum) ein Spermiogramm machen lassen, das lässt auch einen gewissen Rückschluss über die Funktionsfähigkeit des Hodens zu. Und ansonsten mit dem Urologen beratschlagen. Selbst wenn der verbliebene Hoden nicht genug Sperma produziert, kann dieses immer noch aus dem Hoden direkt über einen kleinen Eingriff gewonnen werden. Aber wie gesagt, da solltest du dich mit einem Facharzt auseinander setzen.

Kami 12.11.2015 16:04

AW: Tumor im Nebenhodenschwanz
 
Ok danke =).

Ich werde das am Dienstag bei ihm alles erfragen.

Kami 17.11.2015 10:49

AW: Tumor im Nebenhodenschwanz
 
So mal wieder ein Update. Mein Urologe war von der OP so gar nicht begeistert und wollte jetzt mit Medikamenten gucken, ob es nicht doch ne Entzündung ist.
Nach langem hin und her, hatte er mich zum Chefarzt im Klinikum überwiesen.

Dieser hat sich das nochmal angeguckt und meinte sofort, freilegen und gucken was das genau ist. Die Chancen liegen bei 99,9 % dass es gutartig ist, seiner Meinung nach gehört so ein Tumor aber entfernt, allein schon aus psychischen Gründen und das Ding kann ja noch größer werden und noch mehr kaputt machen.

Zur Zeugungsfähigkeit: Er geht bei der Größe von aus, dass der Nebenhoden sowieso schon nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren wird, also macht die OP den Kohl auch nicht mehr fett, genaures kann man halt erst bei der Freilegung feststellen.

Der andere Hoden sieht aber gut aus.
Morgen ist noch ein Termin zum Spermiogramm um zu prüfen, ob generell bei mir was produziert wird. Nach der OP dann nochmal. Bei Kinderwunsch kann notfalls auch direkt aus dem Hoden Sperma entnommen werden, falls es auf natürlichen Wege nicht geht.

Ich versuche, jetzt zuversichtlich zu bleiben, dass es sich alles als gutartiger Tumor herausstellt. Der Tumor an sich ist schon eine Rarität, dass es bösartig ist, nochmal ein ganzes Stück mehr unwahrscheinlicher.

Kami 19.11.2015 11:31

AW: Tumor im Nebenhodenschwanz
 
Heute war OP-Vorbereitung und Auswertung der Tumormarker.
Die Tumormarker sind alle im grünen Bereich.

Am Montag um 7 Uhr ist dann die OP.

Egghart 21.11.2015 16:36

AW: Tumor im Nebenhodenschwanz
 
Glückwunsch zu den Markern!

Und für Montag alles Gute! Das wird!

Kami 23.11.2015 17:23

AW: Tumor im Nebenhodenschwanz
 
Vielen Dank.
Die OP hab ich überstanden und lieg schon ne Weile zu Hause.
Morgen gibt es bereits das Ergebnis.

Hoden sind beide noch dran, sie haben den Tumor vom Nebenhoden entfernt.
Der Samenstrang musste wohl auch ganz schön leiden, weil mir die Leiste weh tut.

Sie haben die OP übrigens vom Hodensack aus durchgeführt und nicht über die Leiste. Ich hoffe, dass das nichts bösartiges war und jetzt in meinem Blutkreislauf rumschwirrt.

Kami 24.11.2015 13:41

AW: Tumor im Nebenhodenschwanz
 
Hab nun leider doch noch keine Ergebnisse und bin genauso schlau wie vorher.
Der Verdacht auf Adenomatoidtumor schließt der Arzt nach der OP eher aus.

Er geht von einer Fehlbildung des Nebenhodens aus. Also eine Verlagerung der Nebenhodengänge. Es wurde eine Teil davon entfernt und eingeschickt. Zusätzlich wurde auch am Nebenhodenkopf was gefunden, das hat er auch eingeschickt plus ne Probe vom Hoden selbst.

Heißt ich darf noch weiter warten, was mich so langsam wahnsinnig macht.


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