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Sonnenschein1982 14.11.2015 16:58

Gebärmutterhalskrebs und Umfeld
 
Hallo,

Ich bin 33 Jahre jung und bei mir wurde Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert.
Da ich noch Kinder haben möchte und Tumor schon 2,5cm groß ist,
Habe ich mich für Risiko entschieden, dh erst Chemo zum schrumpfen Tumor dann OP Tumor raus. Alle Voruntersuchungen sind durch Lymphknotenentfernung, ct, mrt, blut usw..
Kommenden Montag beginnt mein erster Chemoblock.
Bis jetzt weiß nur mein sehr sehr enges Umfeld Bescheid über meine Erkrankung.
Perücke und Mützen habe ich schon für Chemo, doch es wird sich ganz einfach nich verheimlichen lassen wenn man auf dem Land wohnt.
Wie seid ihr mit eurer Erkrankung und euren Freunden umgegangen, mit denem ihr.nicht ganz so eng befreundet seid bzw. Mit Arbeitskollegen aus anderen Abteilungen bzw. Der "Öffentlichkeit" allgemein?

Wäre schön Erfahrungen zu lesen, wie ihr in der Anfangsphase damit umgegangen seid.

Lg

Arya 14.11.2015 22:59

AW: Gebärmutterhalskrebs und Umfeld
 
Hallo Sonnenschein, bei mir hat sich die Frage, wie geheim ich die Erkrankung halte, nicht gestellt. Ich kam sehr schnell zur OP ins Krankenhaus und verpasste daher Termine. Es kam dann natürlich zu Nachfragen, die von meiner Familie beantwortet wurden. Der Freundeskreis war damit im Bilde. Auch meine Kinder hatten den Wunsch, mit ihren Freunden darüber zu reden und ich gab grünes Licht. Sie brauchten schließlich auch eine Möglichkeit, damit umzugehen. Es hatte Vorteile, dass jeder Bescheid wusste. Ich musste nicht so viel erklären. Auch später, nach der Chemo war ich nicht gezwungen, immer meinen Fifi aufzusetzen, weil die Leute ja eine Erklärung dafür hatten, warum ich so komische Mützen im Sommer aufhatte. Bei größeren Veranstaltungen, wo nicht jeder Bescheid wusste, kam ich jedoch mit meiner Perücke, weil ich dann gar keine Lust hatte, immer wieder jemanden zu erklären, dass ich krank bin. Man will ja auch schließlich mal andere Themen haben. Auch auf dem Arbeitsplatz ließ es sich nicht verheimlichen, da ich meinen engsten Kollegen schon Bescheid geben musste und es sich dann auch schnell herum sprach. Eigentlich haben alle sehr nett reagiert und mir auch z.B., da ich alleinerziehend bin, ihre Hilfe angeboten. Einige, die davon erfuhren, hatten ersichtlich Probleme, wie sie mich ansprechen sollten. Ich habe dann meistens ein paar flapsige Sprüche losgelassen oder von mir aus eine Bemerkung fallen lassen. Wenn sie dann merkten, dass ich meinen Humor nicht verloren habe, entspannten sie sich. Ich drücke dir die Daumen, dass deine Behandlung gut anschlägt, sich dein Kinderwunsch erfüllt und Du die Krankheit los wirst.
LG
Arya

Nimsaja 15.11.2015 10:33

AW: Gebärmutterhalskrebs und Umfeld
 
Hallo Sonnenschein!

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute und dass euch der Kinderwunsch erfüllt wird. :-)

Also als ich die Diagnose bekam, wussten es einige Stunden alle im engsten Freundes- und Familienkreis (plus mein Chef). Ich habe auch von Anfang an gesagt, dass das kein Geheimnis sein soll, sondern auch ruhig erzählt werden darf, wieso ich nicht da bin. Früher oder später gibt es dann Gerüchte und die können natürlich von der Wahrheit abweichen. Das wollte ich nicht. Ich wollte auch nicht, dass ich nach der Rückkehr auf gewisse Themen angesprochen werde, z.B. Kinder bekommen (bei mir ist es anders als bei dir, ich hatte Gebärmutterkrebs und habe mich gegen Kinder entschieden).
Ich habe diesen Schritt bisher auch nicht bereut und es hat mir auch bei der Verarbeitung der Geschichte geholfen, mit dem Umfeld darüber zu sprechen.

Grüße
Jasmin


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