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Tinbay 18.04.2016 09:40

Stimme + körperliche Anstrengung nach Kehlkopfteilresektion
 
Hallo zusammen,

bei meinem Mann (47) wurde am 08.03.16 eine frontolaterale Kehlkopfteilresektion durchgeführt. Er hatte einen T1N0M0. Dabei wurde ein Stimmband und 1/3 des Kehlkopfes entfernt. Bei der OP wurde das Stimmband gleich wieder aufgebaut.

Nun ist das Ganze über 4 Wochen her. Meinem Mann geht es soweit ganz gut nur die Stimme ist leider sehr schlecht. Er kann derzeit nur flüstern. Zur Logopädie geht er seit letzter Woche.

Das 2. Problem ist dass er absolut keine körperlichen Anstrengungen machen kann. Sobald er z.B. auch nur eine Gießkanne trägt hat er Schmerzen.
Diese Woche hat er Eis portioniert und gleich danach wieder Schmerzen.

Das Ganze deprimiert ihn sehr. Die Stimme wird einfach nicht besser und dass er körperlich rein gar nichts tun kann auch. Der Professor meinte bei der Entlassung aus dem Krankenhaus dass die Stimme nicht viel anders sein würde als vorher...

Hat jemand Erfahrung wie lange es dauert bis es ausgeheilt ist?
Kann man außer der Logopädie noch was tun dass die Stimme besser wird?

Ich weiß schon gar nicht mehr wie ich ihn noch aufbauen soll. Geduld ist nicht seine Stärke...

Ganz lieben Dank für Eure Hilfe!!!


Liebe Grüße
Tina

Hella 19.04.2016 07:57

AW: Stimme + körperliche Anstrengung nach Kehlkopfteilresektion
 
guten Morgen!
auch ich hatte eine Kehlkopfteilresektion, mir wurde über die Hälfte des Kehlkopfes entfernt. Das ist jetzt 11 Jahre her.
Da dabei auch ein Stimmband mitentfernt wurde, habe ich auch nur noch eine "Flüsterstimme".
Aber man kann nach einiger Zeit die Stimmlippen unterspritzen bzw. unterfüttern lassen, daß die Qualität besser wird. Ich könnte mir vorstellen, daß dies bei Deinem Mann klappen könnte. Bei mir hat's leider nicht funktioniert, wegen zuviel Narbengewebe und zuwenig Elastizität.

Aber Hauptsache ist, wie Wolfgang auch schreibt, daß nichts mehr nachkommt und der Krebs wegbleibt.

schöne Grüße
Hella

gabykettler 23.07.2016 19:07

AW: Stimme + körperliche Anstrengung nach Kehlkopfteilresektion
 
mein mann hat letzte woche den kehlkopfdeckel entfernt bekommen wir haben sehr viele fragen weil die ärzte kaum zeit haben alles zu beantworten wer kann uns helfen

wie ist das mit dem schlucken lernen

Tinbay 20.12.2017 09:43

Kehlkopfteilresektion - wie geht es weiter?
 
Hallo zusammen,

meinem Mann wurde vor 2 Jahren ein Stimmbandtumor entfernt. Soweit hat er sich wieder ganz gut erholt, bis auf seine Stimme.
Dies macht ihm leider immer noch große Probleme, er hat hier kaum mehr Selbstbewußtsein.
Außerdem hat er noch Rheuma (Morbus Bechterew) und seit Juni diesen Jahres kam noch eine chronische Darmentzündung (Colitis Ulcerosa) dazu.
Das hat er aber durch Sport und (starke) Medikamente ganz gut im Griff.

Anfang Februar dieses Jahr (nach 1 Jahr Krank zuhause) hat er seine Wiedereingliederung bei seinem Arbeitgeber begonnen. Er hatte vor seiner Erkrankung einen Arbeitsplatz, bei dem er selten telefonieren mußte, also das Meiste ging über E-Mail. Es war für ihn auch gut, dass er nicht immer nur am Schreibtisch sitzen mußte, sondern abwechselnd sitzen, stehen und gehen konnte.

Leider wurde während seiner Abwesenheit sein Arbeitsgebiet aufgeteilt, somit ist seine Stelle theoretisch weggefallen. Ersatzweise wurde im ein Einsatz als Sachbearbeiter mit Telefondienst angeboten.
Für mich blanker Hohn!

Seine Vorgesetzte hat dermaßen Druck auf ihn ausgeübt, dass er schließlich einen Antrag auf Teilerwerbsminderungsrente im März (nach Reha) gestellt hat.

Der Antrag auf Teilerwerbsminderungsrente wurde jetzt genehmigt 3 Stunden + Rente 668 EUR. Dies reicht ihm kaum zum Leben. Zumal er noch eine Tochter hat, die studiert. Er ist völlig am Boden zerstört.
Sein Selbstbewußtsein ist nicht mehr vorhanden. Er fühlt sich nicht mehr als ganzer Mensch. Echt schlimm!

Zur Info - wir führen seit 15 Jahren eine Beziehung auf 2 Wohnungen. Ich hätte kein Problem damit, wenn er zu mir ziehen würde. Das läßt aber sein Stolz nicht zu. Er will kein Bittsteller sein! Gestern wollte er sogar unsere Beziehung beenden, weil er mir das nicht mehr antun will.

Hat irgendjemand Tipps, wie wir mit der Situation umgehen sollen?
Anscheinend käme er mit voller Erwerbsminderung besser weg.
Was soll er tun?

Danke für Eure Hilfe!
Gruß
Tinbay


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