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Kessy82 06.11.2016 23:33

Hyperthermie
 
Hallo zusammen,

Hat hier irgendjemand Erfahrungen mit Hyperthermie gemacht, egal ob positiv oder negativ!?

Ich habe nun von mehreren "gesunden" diese Therapieform vorgeschlagen bekommen und hab auch schon Kontakt zu einer Klinik aufgenommen.

Hätte jetzt nur mal gerne von Erfahrungen davon gehört....

Liebe Grüße
Nadine

Jan64 07.11.2016 23:23

AW: Hyperthermie
 
Haben denn deine "Fachleute" Erfahrungen und Wissen über Hyperthermie? Oder wie kommen sie auf den Tip.

Es gibt verschiedene einzelne Anwendungsbereich, bei der die Hyperthermie tatsächlich Vorteile für die Patienten verspricht (im Zusammenhang mit einer Chemotherapie oder einer Knochenmetastasenbestrahlung) um die Wirkung zu verbessern oder die Nebenwirkungen zu verringern. Studien dazu sind meines Wissens nach noch nicht abgeschlossen.

Ansonsten reicht die Erhöhung der Körpertemperatur nicht um Krebszellen sterben zu lassen, im Gegenteil, die Durchblutung der Tumore wird durch die höhere Körpertemperatur ja noch angekurbelt. Das kann nach meiner, sicher beschränkten, Vorstellungskraft nicht funktionieren.

Gruß Jan

Kessy82 08.11.2016 19:14

AW: Hyperthermie
 
Hallo Jan,

Ja das sind richtige Ärzte (Onkologen, Internisten, strahlentherapeuten etc) die diese Therapie als zusätzliche Therapie anbieten. Also neben chemo, Bestrahlung, TKI.....!

Hatte gestern, also erst nach meinem Post, ein Telefonat mit einem der Ärzte dieser Klinik.
Es war wie vermutet nicht so erfolgsversprechend wie ich vorerst angenommen hab. Sie haben bezüglich therapieerfolg nicht so viele Erfahrungen mit dem
NZK, Vorallem aber nicht mit Hyperthermie in Verbindung mit nivolumap.
Dafür wäre die Therapie noch zu neu und die Erfahrungswerte zu gering.

Man hat mir eher dazu geraten vorerst nur mit nivolumab weiter zu machen und deren Wirkung abzuwarten.

Ansonsten hab ich bisher nur gutes über die Therapie in dieser Klinik gehört, vielen Patienten hat es geholfen.
Da es allerdings nur in Verbindung nur mit chemo oder Bestrahlung gegeben wird weiß man natürlich nicht was im Endeffekt geholfen hat.


Liebe Grüße
Nadine

Jan64 08.11.2016 20:23

AW: Hyperthermie
 
Ja Angelika, nur sind die Nierenkrebszellen verdammt zähe Kollegen, da kommt keine herkömmliche Chemo oder Bestrahlungen gegen an. Das die Wärmebehandlung dir gut getan hat möchte ich nicht in Zweifel ziehen, gerade deshalb kann man in manchen Fällen die Hyperthermie zusätzlich nutzen und wird auch so angewendet.

Gruß Jan

Gucky 08.11.2016 22:06

AW: Hyperthermie
 
90 Grad verträgt keine Tumorzelle.
Ich bin da auch gerade dabei mich zu belesen.
Mikrowellentherapie klingt zu schön um wahr zu sein.
Ambulant 10-15 Minuten und der Tumor ist zerstört.
Soweit ich es gelesen habe für Lungenkrebs und Leberkrebs, kann sich jedoch schon auf andere Krebsarten erweitert haben.
Der Tumor sollte auch nicht größer als 5cm sein.
Bevor Du es mit Hyperthermie versuchst, erkundige Dich doch einmal über Mikrowellentherapie - Universitätsklinik Frankfurt.

Mit freundlichen Grüßen Gucky

Jan64 08.11.2016 22:40

AW: Hyperthermie
 
Hallo Gucky,

Die Thermoablation ist ja auch etwas anderes als die Hyperthermie. Dieses Ablative verfahren werden oft eingesetz, wenn Operationen nicht möglich oder sinnvoll sind (z.B. der Allgemeinzustandes des Patienten). Allerdings hast du auch schon richtig auf die Limitation dieser Therapie hingewiesen. Beim Nierenzellkarzinom wird dieses Verfahren oft als schonende Therapie, alternativ zur Operation, bei sehr alten Patienten eingesetzt. Auch werden damit einzelne unter medikamentösen Therapien "wildgewordene" Metastasen eingefangen.

Eine Hypertermie mit 90 Grad überlebt kein Mensch.

Viele Grüße Jan

Gucky 09.11.2016 09:26

AW: Hyperthermie
 
Ist schon klar.
War ja nur ein Tip, da man momentan gar nicht so richtig hinterherkommt, was es an neuen Möglichkeiten der Krebsbekämpfung gibt.

Mit freundlichen Grüßen Gucky

Jan64 09.11.2016 11:20

AW: Hyperthermie
 
So neu ist das nicht, eher nicht so bekannt,weil es eben nicht überall verfügbar ist. Dasselbe gibt es auch mit Kälte (Kyroablation).

Die Krux bei diesen vermeintlich einfachen und minimalinvasiven Therapien ist, sie sind nicht so 100% sicher wie eine Operation. Man kann auch nicht beurteilen ob im Behandlungsgebiet noch Tumorzellen verblieben sind, weil der Behandler das Behandlungsgebiet ja gar nicht sieht. Trotzdem haben diese Verfahren ihre Berechtigung bei speziellen Ausgangslagen.

Eine Weitere Möglichkeit gegen Tumore und Metastasen vorzugehen, ohne Operation, wäre evtl. auch eine Embolisation. Dabei fährt der Behandler mit einem Katheder über die Leiste durch die Vene bis hin zum Tumor oder Metastase und bringt über den Katheder Füllstoffe und Klebstoff in die den Tumor versorgende Gefäße ein und schneidet den Tumor von der Blutversorgung ab. Aber auch hier wieder die Beschränkung auf einzelne Lokalitäten und nicht mit der Erfolgssicherheit einer Operation.

Diese drei Behandlungsoptionen werden von den Radiologen durchgeführt, falls hier jemand Infos dazu sucht.

Gruß Jan

@Nadine,

Eine Hyperthermie bei TKI-Therapie finde ich als absoluter Quatsch. Ich futter die Pillen damit die Durchblutung der Metastasen nachhältig gestört wird. Nicht immer sehr angenehm. Dann soll ich hergehen und eine Hyperthermie anwenden, wobei die Durchblutung wieder gefördert wird? Das ist doch kontraproduktiv.

Gruß Jan

Kessy82 10.11.2016 10:54

AW: Hyperthermie
 
Hallo zusammen,

Die Klinik hat mir zum jetzigen Zeitpunkt zwar noch abgeraten, aber das auch nur weil sie erst abwarten wollen wie die Immuntherapie anschlägt. Zudem kommt es dazu das sie noch nicht viel Erfahrung haben mit der Immuntherapie und können nicht sagen wie sich das auf den Körper auswirkt wenn man da jetzt noch zusätzlich eine Therapie mit Hyperthermie macht. Zumindest eine Ganzkörperhyperthermie würden sie in meinem Fall nicht machen weil sie eben nicht wissen wie der Körper in Verbindung mit der Immuntherapie reagiert.
Eine lokale Hyperthermie würden sie machen, aber eine Garantie das sie wirkt geben sie mir natürlich nicht. Das können sie ja auch schlecht....wer kann einem schon in der Medizin eine Garantie auf irgendwas geben.

Falls aber die Immuntherapie bei mir nicht anschlägt und die Metastasen weiter wachsen sollten, werde ich es tatsächlich in Erwägung ziehen diese Therapie zu probieren. Zusätzlich zu allem "normalen" schulmedizinische natürlich.
Ich habe zwei kleine Kinder und MUSS alles ausprobieren damit ich hoffentlich noch ein paar Jährchen mit meinen kleinen verbringen kann.

Liebe Grüße
Nadine




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