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KHope 17.02.2017 16:30

Nebennierenmetastasen / Rezidiv nach behandeltem Lungenkrebs
 
Hallo zusammen,

bin gerade ziemlich verunsichert, ob und warum das vorgeschlagene Vorgehen bei der jetzigen Diagnose eine gute Option ist oder ob es nicht noch bessere Möglichkeiten gibt, den Krebs zu besiegen.

Vorweg: Es geht um meinen Papa. Er hatte Lungenkrebs im Stadium pT3 pN1 L1 V0 G3 R0. Es handelte sich um einen nicht-kleinzelligen Krebs (Plattenepithelkarzinom). Vor sechs Monaten wurde Ihm eine Seite der Lunge komplett entfernt. Danach war er krebsfrei. Es wurden keine Metastasen festgestellt. Er hat auch keine Chemotherapie bekommen.

Bei der ersten Nachuntersuchung nach drei Monaten wurden auch keine Metastasen festgestellt :).
Nur leider wurden nun in der zweiten Nachuntersuchung nach sechs Monaten Metastasen / Rezidiv in beiden Nebennieren festgestellt. Die eine Nebenniere ist um 5 cm und die andere um 1,5 cm vergrößert. Wegen dieser Vergrößerung wird davon ausgegangen, dass es sich um einen bösartigen Tumor handelt, der eine Metastase des Lungekrebs ist. Sonst wurden keine Metastasen festgestellt.
Das vorgeschlagene Verfahren ist nun eine Chemotherapie. Bei Ablehnung palliative Strahlentherapie. Von einer Operation war keine Sprache.

Mich wundert es, dass die Tumore nicht raus operiert werden, da diese ja noch relativ klein sind. Habe auch mal gelesen, dass Nebennierentumore mit einem minimal invasiven Verfahren entfernt werden können und das dies kein arg belastender Eingriff ist. Körperlich ist mein Vater (wieder) in guter Verfassung! Eine Chemo-Therapie könnte man danach ja immer noch machen, wenn man mögliche Ableger "erwischen" möchte.

Bin ziemlich verunsichert, warum die Metastasen nicht raus operiert werden - insbesondere weil es die einzigsten (sichbaren) sind.

Vielleicht hat einer von euch ähnliche Erfahrungen bereits gemacht oder hat Tipps für uns.

Wünsche euch trotz allem einen schönen Wochenend-Anfang :)

dagehtnochwas 18.02.2017 10:25

AW: Nebennierenmetastasen / Rezidiv nach behandeltem Lungenkrebs
 
Hallo KHope,
Vorweg, ich habe keine Erfahrung mit einem Plattenephitelkarzinom. Bei einem Adeno hätte man aber wohl eine adjuvante Chemo im Anschluss an die OP gemacht, was sagt die Leitlinie?
Bei einer Fernmetastasierung geht man immer von einem systemischen Fehler aus, d.h. die NN sind nur die ersten, die Metastasen zeigen, anderen Organe folgen möglicherweise. Deshalb wird eine systemische Behandlung (Chemotherapie) vorgeschlagen.
Bei einer (minimal invasiven) OP an den Nebennieren würde man diese entfernen, dein Vater müsste anschließend die wegfallende Hormonbildung substituieren.
Es macht wahrscheinlich mehr Sinn eine Chemotherapie zu versuchen und damit möglicherweise auch andere Herde im Keim zu ersticken. Im Anschluss daran könnte immer noch über eine Entfernung der NN nachgedacht werden.
Im Grunde handelt sich aber alles um einen eher palliativen Pfad - niemand kann aber wissen wie es schlussendlich ausgeht.

Alles Gute, dagehtnochwas


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