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Alt 02.03.2009, 01:04
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sprotte sprotte ist offline
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Standard AW: Krebssportgruppe

Hallo Sönke,

auch ich nehme an einer Brustkrebs-Sportgruppe teil.

Ich habe damit noch während meiner Chemotherapie begonnen, trotz heftiger Nebenwirkungen der Chemo. Ich war zunächst sehr skeptisch, mein Onkologe sowie der Sportwissenschaftler der Sportgruppe haben mir trotzdem (oder gerade deswegen) dazu geraten.
Es sollen sich durch regelmäßigen Sport die Nebenwirkungen wesentlich schneller abbauen. Hierüber kann ich keine Vergleiche ziehen.
Ich leide immer noch unter häufiger Erschöpfung und Niedergeschlagenheit. Nach einer "Trainingseinheit", vorzugsweise im Freien, fühle ich mich jedesmal wie neugeboren. Schon deshalb lohnt es sich.

Ich wollte auf der Seite meiner Krankenkasse recherchieren, welcher Anspruch auf Reha-Sport besteht. Leider läßt sich die Seite im Moment nicht öffnen.
Ich erinnere mich, daß es sich bei Reha-Sport um eine Pflichtleistung der Kasse handelt. Bei zweimaligem Training/Woche hat man Anspruch auf 50 Einheiten. Benötigt man mehr, muß eine Folgeverordnung vom Arzt vorgelegt werden.

Unser Sporttherapeut rät uns immer wieder, drei bis fünfmal wöchentlich für ca. 30 Min. leichtes Training zu machen. Er ist schon zufrieden, wenn man zügig spazieren geht oder Rad fährt. Er sagt immer, hauptsache runter vom Sofa und möglichst raus an die frische Luft. In der Gruppe arbeiten wir zwar auch mit dem Theraband, Bällen in verschiedenen Größen, Holzstäben...
Als "Hausaufgabe" gibt er uns jedoch Übungen, für die man lediglich einen Türrahmen, eine Wand , ein Handtuch oder eine kleine Wasserflasche benötigt. Wenn man vorher keinen Leistungssport getrieben hat ist es unrealistisch, gerade jetzt damit anzufangen.

Hier einige Tipps, was deine Mutter zusätzlich zum Rehasport tun könnte.

So habe ich mich einer kostenlosen Nordic-Walkinggruppe in meinem Stadtteil angeschlossen. Ich gehe regelmäßig spazieren, möglichst zügig. Sicher hat deine Mutter eine Freundin oder Nachbarin, die sie begleiten könnte. Zu zweit macht es halt mehr Spaß.

Ich mache so viele Besorgungen und Erledigungen mit dem Fahrrad wie möglich. Bevor ich in den Bus einsteige gehe ich einige Haltestellen zu Fuß, ich benutze keinen Fahrstuhl/Rolltreppe mehr.

Mit Krafttraining würde ich vorsichtig umgehen. Gerade wenn Lymphknoten entfernt wurden sollte man eine Überlastung des Armes vermeiden.

Fast alle Krankenkassen bieten mittlerweile spezielle Brustkrebsprogramme an. Sicher kann die Krankenkasse deiner Mutter Auskunft geben, welche Sport-Modelle durch sie unterstützt werden und was sich in eurer Nähe anbietet. Mittlerweile sind diese Sportgruppen recht weit verbreitet.

Liebe Grüße
Sprotte
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