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Alt 29.07.2004, 15:29
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Jutta Jutta ist offline
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Standard Was kann ich tun , kann ich überhaupt was tun

Hallo Petra,

Ich werde gleich mal auf Deinen ersten Absatz eingehen, mit dem Trinken. Bitte laße Deinen Vater trinken auf was ER Lust hat, was ihm gerade in diesem Moment schmeckt. Morgen ist es vielleicht ein Schluck Bier oder Wein, oder was auch immer. Auch wenn der Kaffee beim Durchfall ein wenig mithilft.
Liebe Petra, das hat nichts mit Sturheit zu tun, vielleicht möchte er einfach in der ihm verbleibenden Zeit das Genießen, auf was er nun mal Gelüste hat. Und das sollten die Angehörigen respektieren.

Mein Lieblingssatz in solch einer Situation ist:
"Der Betroffene ist der Dirigent, und die Angehörigen das Orchester!"

Dein Vater ist sich seiner Lage bestimmt bewußt, und möchte die Dinge nun vielleicht so gestalten, essen und trinken, wie es ihm gerade schmeckt. Vielleicht überdeckt gerade das Spezi diesen metallischen Geschmack, den sehr viele Betroffene während und auch noch nach der Chemo haben.

Was soll Dein Vater mit dem Arzt bereden? Hat der Arzt ihn nach der Diagnose nicht über seinen Zustand aufgeklärt und erklärt, welche Behandlungen gemacht werden?

Worin oder wobei möchtest Du Hilfe? Petra, woran, außer dem metallischen Geschmack und Durchfall, leidet Dein Vater momentan? Hat er Schmerzen?

Was Du tun kannst, ist DA zu sein, seine Wünsche, Gefühle zu honorieren, und ihn nicht zu etwas drängen, was er nicht mehr möchte. So schwer es auch sein wird, sich selbst zurück zu nehmen und die eigene Geschäftigkeit in den Hintergund zu stellen.

liebe Grüße
Jutta
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