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Alt 02.11.2007, 14:45
Sigrid07 Sigrid07 ist offline
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Standard Großzelliges B-Zellen Lymphom

Hallo zusammen,

einige Male habe ich hier gelesen und das Gefühl gehabt, dass ich hier gut aufgehoben bin.
Ich weiß seit 2 Monaten, dass ich ein hochmalignes großzelliges B-Zellen-Lymphom habe.
Es ging ganz plötzlich mit sehr schlimmen Bauchschmerzen los, ich dachte vielleicht an eine Gallenkolik und bin zum Hausarzt. Der hat Sonographie gemacht und dann eine Gastritis diagnostiziert. Ich bekam einen Termin zur Magenspiegelung, aber das war unauffällig. Ich habe brav Diät gegessen, das heißt Haferbrei und Hühnersuppe, fast gar nichts weil ich keinen Appetit hatte,
Magentabletten geschluckt und es wurde einfach nicht besser. Die Schmerzen kamen und gingen, weil ich so wenig gegessen habe, habe ich natürlich auch einiges abgenommen. Das war aber für mich nicht schlimm, ich hatte sowieso zu viel drauf. Mehrmals dazwischen zum Arzt, ich soll Geduld haben, und dann hat er nach 4 Wochen weil ich die Schmerzen nicht mehr aushalten konnte nochmal Sonographie gemacht.
Da ist etwas, was vor 4 Wochen noch nicht da war hat er gesagt, und ich sollte sofort ins Krankenhaus. Dieses Etwas war ein Tumor von ca 10 cm zwischen Magen,Bauchspeicheldrüse,Leber,Zwölffingerdarm. Ich konnte jetzt auch verstehen, warum ich nichts essen konnte, da war einfach kein Platz mehr.
Nach den üblichen Untersuchungen, CT und Punktionen stand die endgültige Diagnose sehr schnell fest.
Ich hatte es schon einige Zeit geahnt, ich kann es nicht erklären, aber ich war völlig gelassen.
Die Chemotherapie habe ich gut vertragen, keine Übelkeit, im Gegenteil, dank der massiven Cortisongaben habe ich richtige Heißhungerattacken (ich vermute, dass es daran liegt). Polyneuropathie an den Fingerspitzen und jetzt auch an den Füßen nervt, aber ich hoffe, dass das irgendwann vorbei ist.
Meine Haare sind nach der 2.Chemo langsam ausgegangen, das war schrecklich, ich hab ja schon 3 Katzen, die überall ihre Haare verlieren, jetzt auch noch meine. Ich hab mir eine Perücke besorgt und mir alle Haare abrasieren lassen. Oben ohne zu gehen ist mir selbst in der Wohnung zu kalt, da trage ich aber meist ein Tuch oder eine Mütze.
Ich soll möglichst wenig mit anderen Leuten zusammenkommen, wegen der Ansteckungsgefahr, meine Leukozyten gehen durch die Chemo ziemlich weit runter, ich muß mir dann wieder neupogen oder neulasta spritzen.

Es geht mir gut, das erzähle ich allen Leuten, ich habe keine Schmerzen mehr, ich kann rumlaufen und wieder Auto fahren, aber so von innen geht es mir gar nicht gut. Nachts kommt die Angst und die Traurigkeit, aber ich glaube, das geht allen so. Als ich hier im Forum gelesen habe, saß ich plötzlich heulend vorm PC und dann habe ich mich einfach angemeldet. Ich bin doch nicht allein mit meiner Krankheit.

Liebe Grüße
Sigrid
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