Einzelnen Beitrag anzeigen
  #23  
Alt 30.03.2009, 11:05
Benutzerbild von nikita1
nikita1 nikita1 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.03.2007
Ort: am Atlantik
Beiträge: 1.751
Standard AW: Infos und Erfahrungen bei inoperablem Figo IIIa Tumor gesucht

Liebe Natascha,
ich denke, du solltest die Tante auf nichts (Nebenwirkungen) vorbereiten, denn jeder reagiert anders auf die Therapie. Ich wusste nicht, was auf mich zukommt und habe alles so genommen, wie es kam.
Hätte ich meine Erfahrungen vorher verinnerlicht, wäre ich vor Angst aus dem Strahlenraum geflüchtet und hätte die Chemokanüle nicht ertragen.....

Wichtig ist, dass sie eine Begleitperson (Tagesklinik) hat und dass jemand kocht, einkaufen geht usw....und wichtig: nicht vor ihr raucht !
Sage auch deiner Mutter, dass sie im Beisein ihrer Schwester nicht rauchen soll, so wird es leichter mit der Abstinenz.

Mein Vater war ca. 4 Monate hier und hat sich um mich und den Haushalt gekümmert, meine Familie hat ihr normales Leben weiter gelebt. Ohne meinen Vater hätte ich es nicht durchgestanden, nicht das Laufen, nicht das Auto fahren, einen Platz im Zug ergattern...nicht die Zuwendungen wie bekochen und trösten, als die Durchfälle begannen und zum Ende hin das verbrannte After.... wenn ich auf der Toilette rumjaulte vor Schmerzen..... Er sass stundenlang in der Klinik rum, war immer da, wenn ich von den Behandlungen kam .... das war sehr wichtig für mich.
So waren wir auch am Strand..und spazieren..ich durfte nicht vom Selbstmitleid gebeutelt auf dem Sofa hindämmern ..musste laufen, mich bewegen...das wird von den Onkologen empfohlen...und immer fein optimistisch sein
Er hat mich behandelt als sei das, was mir passiert, das normalste der Welt.... effektiver als eine onkologische Psychotherapie.... Manchmal wollte ich dann doch schreien: Eh, es geht mit Scheixxe !!! Aber er hat garnicht reagiert...so habe ich alles hingenommen...als sei es normal, es war nun mal so.... Er war eine grosse Hilfe.
In den Geschäften habe ich mich erst mal auf einen Stuhl gepflanzt, konnte ja kaum stehen... ohne umzufallen...er hat eingekauft, ohne Sprachkenntisse... so hatte ich was zum Lachen, sein Optimismus hat mich angesteckt
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton

Geändert von nikita1 (30.03.2009 um 11:15 Uhr)
Mit Zitat antworten