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Alt 17.06.2013, 14:50
Zagorka Zagorka ist offline
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Standard AW: Wieder als Angehörige mit von der Partie

Hallo zusammen,

danke für die liebe Begrüßung hier im Thread, das freut mich wirklich sehr. Ich bin etwas durch den Wind, weil die letzten beiden Monate so vieles auf einmal auf mich einprasselte und ich mich an die neue Situation erstmal gewöhnen muss. Vor 2 Monaten wurde meine beste Freundin am Herzen operiert. Zum Glück hat sie sich bestens von diesem Eingriff erholt. Anfang Mai starb mein Patenonkel auf eine ganz tragische Art und Weise. Das hatte ich noch gar nicht so richtig realisiert, als mir meine Mutter ca. 1,5 Wochen später von ihrer Diagnose erzählte. Sie hatte übrigens ein invasiv duktales Karzinom, das hab´ ich im Eingangspost vergessen zu erwähnen.

Sofort kamen die Erinnerungen an den Krebstod meines Vaters wieder hoch. Dabei war das eine ganze andere Situation. Bei ihm war die Krankheit schon sehr weit fortgeschritten, als es entdeckt wurde (Magenkrebs mit Bauchmetastasen, für eine OP war es längst zu spät). Außerdem ist Krebs nicht gleich Krebs. Das habe ich damals hier im Forum gelernt. Ich finde diese Bezeichnung sehr irreführend, weil die verschiedenen Krebsarten wenig bis gar nichts miteinander zu tun haben. Der Sammelbegriff sorgt nur für unnötige Verwirrung und Panikmache bei den Betroffenen und Angehörigen.


@Tina: Als mein Bruder mir nach der OP die Größe des Tumors mitteilte, war das für mich wie ein Faustschlag ins Gesicht. Wenn man im Internet Kommentare von Menschen liest, die große Angst vor einem ca. 0,4 cm großen Tumor haben, empfindet man diese 3,5 cm als riesengroß. Und dann noch L1, der größte Risikofaktor überhaupt (wahrscheinlich auch ein Grund, dass die Ärzte zur Chemo raten). Außerdem habe ich schon mehrmals hier im Forum gelesen, dass manche Frauen keine Chemo brauchen, weil sie zum Zeitpunkt der Diagnose „schon“ 50 sind. Meine Mutter ist bereits 65. Ich blick´ da noch nicht so richtig durch, wovon die Entscheidung für oder gegen Chemo abhängig ist. Verständlich ist es, wenn Ärzte bei ganzen jungen Frauen ohne Nachwuchs und mit Kinderwunsch etwas zögern.

Ich hab´ mich ein wenig in deine Geschichte eingelesen und werde das noch weiter machen. Wünsche dir auch alles Gute und viel Kraft. Ich bewundere euch Leute hier wirklich sehr, denn ich hätte wohl keine Kraft für so einen Akt.


@gilda: Das freut mich zu lesen, dass es dir inzwischen wieder gut geht. Du hast Recht, auch ein gesunder Lebensstil schützt nicht vor Erkrankungen. Meine bereits oben erwähnte beste Freundin, die im April eine Herz-OP hatte, ernährt sich auch immer gesund, hat noch nie geraucht und trinkt so gut wie keinen Alkohol. Trotzdem musste sie mit gerade mal 37 Jahren diese schwere OP hinter sich bringen.

Normalerweise mache ich keinen Stress wegen der Zigaretten, da ich ebenfalls rauche. Mein Bruder als militanter Nichtraucher ist da schon intoleranter. Mir geht das nur nicht in den Kopf, wie man überhaupt an Zigaretten denken kann, wenn die Chemo bevorsteht. Also mir ist meine Gesundheit auf jeden Fall wichtiger. Wenn ich z. B. mal etwas stärker erkältet bin, verzichte ich trotz Sucht 2-4 Wochen lang komplett aufs Rauchen, damit ich schneller wieder gesund werde und keinen Rückfall bekomme.


@Katzenmama6: Auch für dich freut es mich natürlich, dass du dich mittlerweile wieder gut fühlst und von einem Rückfall verschont geblieben bist. Meine Mutter war heute wegen einem Rezept bei ihrem Hausarzt. Der hat ihr auch gesagt, dass ihre Prognose alles andere als schlecht sei und glaubt ganz fest an sie. Und das tun wir Kinder auch.


Ich habe mir vorgenommen, in den nächsten Wochen/Monaten diverse medizinische Untersuchungen hinter mich zu bringen. Das hatte ich die letzten 2,5 Jahre leider vernachlässigt, weil ich an einer Depression erkrankt war.

Liebe Grüße an alle
Zagorka
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