Haarausfall durch Tamoxifen? Was hilft?

[Cora]

Hallo zusammen,

meine erste Chemo war ohne Nebenwirkungen, aber leider auch ohne Erfolg.
Jetzt, bei der zweiten fingen meine Haare auch an, auszugehen.
Ich hab sowieso dünne Haare, und bevor ich mit ein paar Restflusen rumlaufe, hab ich beschlossen sie gleich abzurasieren.

Um nicht in Depressionen zu verfallen, hab ich daraus eine kleine Party gemacht. Ich bin mit einer Freundin und einem Picknickorb an einen See gefahren.
Dort hat sie mir die Haare abrasiert und anschließend haben wir mit einem Piccolo angestoßen , und meine Haare dem See übergeben
Ich hab mir schöne Kopftücher und Ohrringe gekauft, und es sieht gar nicht mal so schlecht aus.
Für mich ist es wichtig, dass die Chemo anschlägt, und mir noch ein paar Monate mehr Leben schenkt. Ob mit oder ohne Haare.

Jeder hat seine eigene Sicht der Dinge, aber ich versuche, die Positiven Sachen zu sehen. Ändern können wir es eh nicht, also machen wir das Beste daraus.

Alles Gute für Euch
LG Cora

[joanajo]

Hallo Cora,
danke für die Antwort. Ich kann das nur bewundern, dass ihr das geschafft habt. So ganz ohne Haare.
und ja das ist es, was mein Kopf sagt, es ist wichtig, dass ich leben kann.
Aber wie gesagt, ich kann meine Seele nicht austricksen.
Ich bin auch froh, dass ich die Möglichkeit dieser Behandlung habe, es soll wirklich nicht undankbar oder so klingen.
Aber man eh, vor ein paar Monaten war ich fit wie ein Turnschuh und mitten im Leben. Jetzt fühl ich mich seelisch kaputt.
Das ist alles so krass.
LG Jule

[Cora]

Hallo Jule,
ja das kenn ich. Ich bin EU-Rentnerin, hab aber bis vor ein paar Wochen noch stundenweise gearbeitet, war im Tanzclub, hab mit meinen Enkeln rumgetobt und war voller Leben und Energie, trotz Krebs.
Durch die vielen Therapien ist jetzt erst mal die Luft raus, und mein Lieblingsplatz ist die Couch. Mein Körper sagt ich braucht Ruhe, meine Seele
will raus ins Leben. Aber ich bin zuversichtlich, dass es bald wieder bergauf geht. Auch wenn ich dann keine Bäume mehr ausreissen kann.
Das Abfinden damit, dass das alte Leben vorbei ist, ist das schlimmste.
Aber ich bin dabei es zu akzeptieren.

LG Cora

[joanajo]

Hallo Cora,
ja bei mir ist es auch so, der Körper braucht Ruhe, aber die Seele auch.
Das akzeptieren der Erkrankung ist wirklich schwer.
Manchmal wache ich auf und fühle mein operierte Brust und denke, was für ein Alptraum.
Ich weiß auch, dass ich mit meinen Ärzten und meiner Familie viel Glück habe.
Ich gehe wieder arbeiten und bin auch sonst für alle nach außen hin gesund.
Nur wenige wissen, wie es in mir aussieht.
LG Jule