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  #31  
Alt 28.12.2011, 17:05
Benutzerbild von Cee
Cee Cee ist offline
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Standard AW: Es geht dem Ende zu

Liebe Sunce,

das ist wirklich eine harte Zeit für Euch alle - auch für Deinen Vater; er wird sich bewusst, dass sein Leben irgendwann zu ende sein wird.

Vielleicht hilft es Dir ein wenig zu wissen, dass diese Wutausbrüche "normal" sind.

Schau' mal hier: http://www.pflegewiki.de/wiki/Die_fü...ch_Kübler-Ross

Ich wünsche Euch Kraft
__________________
Liebe Grüße

Cee


© HUNGER, PIPI, KALT - so sind Mädchen halt!
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  #32  
Alt 28.12.2011, 17:26
sunce sunce ist offline
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Standard AW: Es geht dem Ende zu

Hallo Cee,

danke für Deine Anwort
Ja das er in absehbarer Zeit sterben muss weiß er, und ich weiß das die Wutausbrüche normal sind (habe mir zwei Bücher von E. Kübler-Ross besorgt).
Ich beschäftige mich schon sehr lange mit dem Thema.
Ich versuche mich wirklich liebevoll um ihn zu kümmern, was mir nur leider immer schwerer fällt...

Aber wie gesagt, er war schon immer so... und jetzt noch einen Tick schlimmer.
Es ist echt kaum auszuhalten... wir anderen 4 hier im Haus, trauen uns schon gar nichts mehr zu machen aus Angst Naja, ob wir wollen oder nicht... da müssen wir durch

Grüße
__________________
Grüßle

***Sunce***

Mein Dad:
*06.10.2007 dreifacher Hinterwandinfarkt
*21.07.2008 Verdacht auf Pankreasschwanzkarzinom
*07.08.2008 Linksseitige Resektion des Pankreas pT2,pN0,G2,R1
*25.08.2008 zweite OP, da Tumorzellen am Schnittrand, leider erfolglos, da Verwachsungen.
*09.2008-02.2009 Chemo mit Gemzar, danach Krebsfrei
*02.06.2010 Rezidiv am Pankreaskopf 4x3,5cm
mit Lebermetastasen... inoperabel
*auf seinen Wunsch keine Chemo
*03.03.2012 Mein Papa ist friedlich eingeschlafen
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  #33  
Alt 28.12.2011, 17:32
Babsi2610 Babsi2610 ist offline
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Standard AW: Es geht dem Ende zu

Hallo sunce,

freut mich, dass sein Vater noch unter den Lebenden weilt und dies bei einigermaßener Lebensqualität.

Ich glaube dir, dass die Situation dir Außergewönliches abverlangt. Dein Vater hat ja auch schon einiges hinter sich, was diese Krankheit anbelangt.

Ich als selbst Betroffene befinde mich z.Z. in Phase2 (siehe Link von Cee) der von Elisabeth Kübler-Ross beschrieben Phasen des Sterbens. Bin zwar nicht sonderlich aggressiv, sage aber ungeschminkt meine Meinung und arbeite dabei meine Kindheit und Jugend auf. Meine 82jährige Mutter bekommt in diesem Zusammenhang schon einiges zu hören und empfindet dies auch als böse von mir.

Euch alles Gute und viel Kraft!!!
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  #34  
Alt 28.12.2011, 21:02
ClaudiaF ClaudiaF ist offline
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Standard AW: Es geht dem Ende zu

Hallo meine Liebe,

auch meine Mum hatte solche "Ausraster", mein Dad hat es am meisten zu spüren bekommen. Nun muss ich aber auch sagen, dass mein Dad alles "geschluckt" hat ohne Widerworte.

Mit mir hatte es meine Mum versucht (ich weiss sie meinte es nicht so und die Krankheit war an vielem schuld) aber ich habe ihr Kontra gegeben. In diesem Augenblick darf man die Person nicht schützen und gut reden, sondern genauso da stehen, zurück motzen und auch zurück "schreien".

Da fielen dann auch Worte LAUTSTARK wie: Mama, Du reisst Dich jetzt endlich zusammen, oder spinn Dich endlich aus oder oder oder. Es gab viele Situationen. Das liegt an der Krankheit, an dem nicht wahrhaben wollen, dass es einmal dem Ende zu geht, etc. Oder: Du willst Dich mit Tabletten umbringen? Du bist sooooo egoistisch und Du bist Dir wohl am wichtigsten. Wir brauchen Dich noch etc. Ach, eine sehr schwere Zeit.

Vor allem, wenn der Mensch zuvor schon schwierig ist/war. AUSZIEHEN finde ich die falsche Wahl, Kontra geben ja.

Viel Kraft
__________________
Meine liebe Mama (60) >> siehe Profilbild <<:
19.11.2008 Verdacht auf BSDK
27.11.2008 Whipple OP T3N1M0R1
30.12.2008 Portzugang
19.01.2009 Anfang Chemo 5FU/24Std/7Tage
03.07.2009 Ende der Chemo
08.01.2010 3 fache Wirbelkörperfraktur OP
19.03.2010 Metas in Leber, Lunge und Bauchfell gesichtet
05/2010 Man gab meiner Mum noch eine Lebenserwartung von 1 Woche
08/2010 Wir kämpfen immer noch!
07.09.2010 Gehofft, gekämpft und doch verloren
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  #35  
Alt 29.12.2011, 11:27
Benutzerbild von Cee
Cee Cee ist offline
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Beiträge: 751
Standard AW: Es geht dem Ende zu

Hmm, ich finde die Sache mit dem Kontrageben schwierig - und ich meine, das sollte man zumindest mit Bedacht machen. Und ja doch, der Kranke ist auch zu schonen - schliesslich ist er es, der stirbt. Und mit diesem unerträglichen Verhalten seiner Verzweiflung, Ohnmacht und Hilflosigkeit Ausdruck gibt.

Ich denke, man sollte so lange wie möglich die Ruhe bewahren, und eben nicht ungefiltert zurück brüllen. So schwierig es ist: man darf es nicht allzu persönlich nehmen, sich abgrenzen und seine eigenen Schwierigkeiten im Umgang mit der Situation trotzdem zur Sprache bringen. Mit Vorwürfen und Anbrüllen ist leider nicht wirklich geholfen - niemandem. Verständnis und umsichtiges Umgehen mit denen, die man liebt, von einem Menschen zu erwarten, der (wie oben geschrieben) sterben wird (und natürlicherweise Angst hat), ist etwas hoch ins Regal gegriffen

Ihr müsst ihn lieb haben. Eure Kräfte einteilen und wenn es nicht mehr geht, Euch ein Stück zurück nehmen. Und trotzdem lieb haben. Annehmen, was er nicht annehmen kann. Es ist einfach eine schwere Zeit - für alle. Auch und gerade für den, der schwer krank ist. Da fallen Sätze wie "lass mich in Ruhe, bist mich ja bald los, dann kannst Du wieder machen, was Du willst und ich fallen niemandem mehr zur Last"... Das tut so weh. Als Angehöriger hat man eine eigenständige, aber völlig andere Problematik in dieser Situation, als wenn man stirbt - ich denke darüber gibt es keinen Zweifel. Ich würde Dir, liebe Sunce, raten, Dich ggf. noch zusätzlich im Angehörigen-Forum auszutauschen. Sicher können Dir dort generell mehr Menschen Tipps geben, wie man am besten mit diesen Situationen umgeht.

Alles Gute wünsche ich Euch, und viel Kraft!
__________________
Liebe Grüße

Cee


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  #36  
Alt 29.12.2011, 21:18
Karina* Karina* ist offline
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Standard AW: Es geht dem Ende zu

Liebe Sunce!

Ich würde dir raten ihm Grenzen zu setzen. Dies empfiehlt sich immer im Umgang mit Menschen, egal ob krank oder nicht.

Beispiel:
Er: Brüllt aus irgendeinem x-beliebigen Grund
Du: Bitte nicht in diesem Ton mit mir! Ich komme wieder wenn du dich beruhigt hast. Sprich dann bitte anständig mit mir.

Dann musst du eben gehen für eine Stunde oder so. Lass dich auch nicht vom eigentlichen Thema ablenken, ignoriere Anschuldigungen etc. wenn du etwas erreichen möchtest.

Ratsam ist auch, dass ihr dieses Konzept alle zusammen mit ihm macht.
Ich kann mir schlecht vorstellen, dass ihr ihn auf die letzten Tage ändern könnt vor allem wo er doch schon immer so war und dies seine Art ist. Jedoch könnt ihr gut zur Deeskalation in schwierigen Situationen beitragen. Das Zauberwort heißt hier dies konsequent zu machen.

Ein Umzug wäre mir persönlich in dieser Situation zu stressig. Besser wären mal ein paar Tage Erholungsurlaub für euch.

Kopf hoch!

Liebe Grüße
Karina
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  #37  
Alt 30.12.2011, 21:26
sunce sunce ist offline
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Standard AW: Es geht dem Ende zu

Hallo Ihr Lieben,

vielen, vielen Dank für Eure Nachrichten. Haben mir wirklich schon viel geholfen DANKE

Ja so wirklich gibt es einfach keine Lösung, weil ändern können wir ihn nicht mehr. Ich habe mir überlegt, mal mit seinem Arzt zu sprechen, vielleicht kann der etwas helfen...

Ja das mit dem Urlaub geht leider nicht, ich hab auch schon dran gedacht. Ich habe niemanden der sich um meinen Dad kümmert und meine Großeltern sind ja auch noch im Haus, sie brauchen auch täglich Hilfe. Mein Opa hat Parkinson und Alzheimer.
Und so wie Karina schreibt, mache ich das eigentlich, wer weiß vielleicht tritt ja doch noch ne kleine Besserung ein und er wird etwas einfacher... die Hoffnung stirbt zuletzt...

Die letzten Tage geht es ihm schlecht, er liegt fast den ganzen Tag im Bett... kann fast nichts essen (kommt alles wieder raus), er mag seine Medis nicht mehr nehmen und Zucker mag er auch nicht messen... mal sehen vielleicht schaffe ich es ihn im neuen Jahr ins Krankenhaus zu bringen... er will eigentlich nicht rein
Das komische ist wenn es ihm schlecht geht ist er total lieb und nett... und kaum geht es ihm besser wird er wieder böse... andersrum würde ich es ja verstehen...

so mal wieder genug gejammert für heute
Danke das es Euch gibt... es tut einfach nur gut alles mal von der Seele zu schreiben.

Ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch und viel, viel Kraft und Energie!!

__________________
Grüßle

***Sunce***

Mein Dad:
*06.10.2007 dreifacher Hinterwandinfarkt
*21.07.2008 Verdacht auf Pankreasschwanzkarzinom
*07.08.2008 Linksseitige Resektion des Pankreas pT2,pN0,G2,R1
*25.08.2008 zweite OP, da Tumorzellen am Schnittrand, leider erfolglos, da Verwachsungen.
*09.2008-02.2009 Chemo mit Gemzar, danach Krebsfrei
*02.06.2010 Rezidiv am Pankreaskopf 4x3,5cm
mit Lebermetastasen... inoperabel
*auf seinen Wunsch keine Chemo
*03.03.2012 Mein Papa ist friedlich eingeschlafen
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  #38  
Alt 08.03.2012, 13:33
sunce sunce ist offline
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Standard AW: Es geht dem Ende zu

Hallo,

mein Papa am 3.3.2012 friedlich eingeschlafen.

Es ging ihm die letzten Wochen sehr schlecht, er lag fast nur noch im Bett und hat viel gebrochen. Er hatte keine Kraft mehr. Zwei Tage vor seinem Tot musste ich ihn leider ins Krankenhaus bringen, da es zuhause nicht mehr ging.

Dort stellten sie fest das er starke innerliche Blutungen hatte, die Ärzte gaben im noch zweimal Blut, was aber auch nichts brachte.
Mein Bruder und ich konnten zwei Tage Abschied nehmen, wir hatte es alle akzeptiert das er nun bald stirbt, auch er, das hat uns viel geholfen. Wir konnten ihm sagen, wenn er gehen möchte darf er das tun.
Leider hat er nicht auf uns gewartet und ist am Samstagmorgen, nachdem er noch eine Zigarette geraucht hatte, ganz friedlich seine letzte Reise angetreten.

Er fehlt mir soooooo wahnsinnig, aber ich bin auch froh das er seinen Frieden gefunden hat und das er keine Schmerzen mehr hat... Er hat so lange gekämpft...

Liebe Grüße und NIEEEEEEE aufgeben
__________________
Grüßle

***Sunce***

Mein Dad:
*06.10.2007 dreifacher Hinterwandinfarkt
*21.07.2008 Verdacht auf Pankreasschwanzkarzinom
*07.08.2008 Linksseitige Resektion des Pankreas pT2,pN0,G2,R1
*25.08.2008 zweite OP, da Tumorzellen am Schnittrand, leider erfolglos, da Verwachsungen.
*09.2008-02.2009 Chemo mit Gemzar, danach Krebsfrei
*02.06.2010 Rezidiv am Pankreaskopf 4x3,5cm
mit Lebermetastasen... inoperabel
*auf seinen Wunsch keine Chemo
*03.03.2012 Mein Papa ist friedlich eingeschlafen
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  #39  
Alt 08.03.2012, 22:51
Benutzerbild von corina
corina corina ist offline
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Standard AW: Es geht dem Ende zu

Hallo Sunce,

mein aufrichtiges Beileid. Ihr habt so sehr gekämpft und den Kampf leider verloren. Ich hoffe Dein Papa ist am Ziel seiner letzten Reise angekommen. Stell Dir vor er ist jetzt im Paradies und sieht Dich von da aus. Er passt auf Dich auf und er wird Dich in Deinem Herzen begleiten auf allen Deinen Wegen.
Er ist angekommen und hat nun endlich keine Schmerzen mehr.
Ich umarme Dich und vielleicht kann ich Dir mit meinen Worten etwas Trost spenden.

Wir kämpfen unseren Kampf auch weiter, mein Mann hat auch Schmerzen im Unterbauch, aber die gehen zum Glück immer wieder weg. Nächste Woche ist Chemo Pause und in ca. 4 Wochen 2. Kontroll CT.
Ich habe Angst vor dem Ergebnis.


LG Corina
__________________
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  #40  
Alt 09.03.2012, 20:52
Karina* Karina* ist offline
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Standard AW: Es geht dem Ende zu

Liebe Sunce!

Auch von mir aufrichtiges Beileid. Du hattest es wahrlich nicht einfach und ich hoffe auch für dich, dass du ein wenig Frieden jetzt finden kannst. Dein Papa hat seinen Frieden gemacht nach einer langen und schweren Zeit. Er war sehr tapfer, so wie seine Tochter auch!!

Liebe Grüße
Karina
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  #41  
Alt 15.03.2012, 08:23
sunce sunce ist offline
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Standard AW: Es geht dem Ende zu

Hallo,

vielen, vielen Dank für Eure netten Worte

Ja jetzt geht es ihm gut, so wie er es sich gewünscht hatte in der letzten Zeit.
Aber er fehlt mir soooooooo. Auch wenn ich ihm seine Ruhe gönne, ich könnt durchdrehen.
Heute ist die Beerdigung, mir wird schlecht wenn ich nur daran denke

Ich hoffe das der Tag bald rum ist...

Euch weiterhin viel, viel Kraft in Eurem Kampf.... NIE aufgeben!!
__________________
Grüßle

***Sunce***

Mein Dad:
*06.10.2007 dreifacher Hinterwandinfarkt
*21.07.2008 Verdacht auf Pankreasschwanzkarzinom
*07.08.2008 Linksseitige Resektion des Pankreas pT2,pN0,G2,R1
*25.08.2008 zweite OP, da Tumorzellen am Schnittrand, leider erfolglos, da Verwachsungen.
*09.2008-02.2009 Chemo mit Gemzar, danach Krebsfrei
*02.06.2010 Rezidiv am Pankreaskopf 4x3,5cm
mit Lebermetastasen... inoperabel
*auf seinen Wunsch keine Chemo
*03.03.2012 Mein Papa ist friedlich eingeschlafen
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  #42  
Alt 15.03.2012, 08:46
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Es geht dem Ende zu

Liebe Sunce,

dann denke ich heute ganz besonders doll an dich wie bestimmt ganz viele andere,die dir hier in deinem Thread geschrieben haben. Du bist nicht allein! Es wird bestimmt ein sehr schwerer Gang, aber es wird euch auch gut tun, wenn so viele Menschen mit euch gemeinsam trauern und Abschied nehmen von deinem Papa. Ich wünsche dir ganz viel Kraft für diesen heutigen Tag und natürlich auch für die Zeit danach.
Auch wenn es nicht wirklich tröstet, dann hat dein Papa es jetzt geschafft nach seinem langem Kampf und muss nie, nie wieder Schmerzen leiden. Jetzt ist er heil und ganz und wird euer Schutzengel sein.

Alles Liebe und ein stiller Gruß
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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  #43  
Alt 16.03.2012, 14:29
Maria_1989 Maria_1989 ist offline
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Beiträge: 1
Standard AW: Es geht dem Ende zu

Hallo ihr Lieben,

ich bin seit einigen Monaten stiller Mitleser und ich möchte euch allen sagen, wie sehr ich euch bewundere. Ich find das Klasse, dass ihr euch alle beisteht und Tipps gebt... einfach nur WOW...
Ich möchte euch meine Geschichte erzählen, denn meine Mutter hat auch BSDK (außerdem tut es gut, mal alles aufzuschreiben):

Alles hat Mitte Januar letzten Jahres angefangen. Meine Mutter hatte so ein merkwürdiges Ziehen im linken Oberarm; sie konnte den Arm manchmal tagelang nicht bewegen. Daraufhin ging sie zum Hausarzt und dieser schickte sie zum Röntgen. Beim Röntgen hat man einen Schatten auf der Lunge festgestellt. Schatten auf der Lunge... ohhh je, dachte ich, was wird das wohl heißen... ? Sie wurde kurz darauf ins Krankenhaus eingewiesen und man untersuchte sich gründlicher. Dann die Diagnose: kleinzelliger Bronchialkarzinom. Als wir die Diagnose hörten, waren wir alle wie versteinert, wir wussten nicht was wir sagen sollten, aber das war erst der Anfang. Sie bekam Chemotherapie (glaube 4 oder 5 mal), dann unzählige Bestrahlungen (glaube auch um die 35 stk.). Zwischendurch durfte sie ab und zu mal nach Hause um sich zu erholen. Man muss dazu sagen, dass meine Mutter anfangs ca. 120 kg gewogen hatte. Die üblichen Nebenwirkungen traten ein: Haarverlust, Übelkeit usw. Man machte im Krankenhaus immer wieder mal eine Bronchoskopie um zu schauen, ob die Chemo angeschlagen hat... Man sagte ihr dann irgendwann, dass der Krebs kleiner geworden ist und sich quasi eingekapselt hat. Das war ja erst mal ein guten Zeichen; wir haben uns alle gefreut, dass meine Mutter vielleicht wieder gesund werden würde... Im Gegenteil.
Ein paar Monate später klagte sie immer mal wieder über Rückenschmerzen und Bauchschmerzen. Meine Oma und Ich überredeten sie, sie solle doch zum Arzt gehen... Naja gesagt getan... Bei ihrem letzten Aufenthalt im KH schilderte sie dem Arzt ihre Beschwerden im Rücken und Bauch... Sie machten einen Ultraschall und noch diverse andere Untersuchungen und dann der Hammer: 2cm großer BSDK im Pankreaskopf....!!! Puff, da biste erst mal vorn Kopf gestoßen. Für uns ist eine Welt zusammengebrochen. Meine Oma war mit den Nerven am Ende...
Mir ging das nicht aus dem Kopf, ich hab recherchiert im Internet, Bücher durchwälzt und einiges erfahren über BSDK; dabei ist mir himmelangst geworden als ich dann sowas gelesen habe: 5 Jahre Überlebensdauer, kaum heilbar, bösartigster Krebs aller krebsarten... Ohhh man, dachte ich mir. Ich hab mich verkrochen und hab einfach nur geheult.
Meine Mutter hat wieder die selbe Tortur bekommen wie vorher auch: Chemo und Bestrahlungen... Jetzt hat man ihr die Krankheit angesehen. Bin eines Monats hatte sie dermaßen abgebaut, wahnsinn. Keiner hatte sie mehr wiedererkannt. Sie machte gute Miene zum bösen Spiel... Sie sagte immer: "Irgendwie schaff ich das schon", boa für den Lebenswillen bewundere ich sie...
Wir haben im Nachhinein erfahren, dass sie uns aber nie so wirklich die Wahrheit gesagt hat, was ihre Krankeit betrifft.... Sie hat immer gesagt, es wird alles wieder gut, pustekuchen... Es war schlimmer als wir dachten. Der Krebs von der Lunge hat gestrahlt in die BSD... Das wussten wir vorher gar nicht.
Eine OP ist leider auch nicht in Frage gekommen, weil dieses blöde Ding genau im Pankreaskopf sitzt und da wäre eine OP zu riskant geworden, man hat uns auch gesagt, dass der Krebs zu groß wäre um zu operieren.
Ich hab auch in Heidelberg angefragt gehabt; hatte denen dort die Befunde zukommen lassen, aber die haben mir dort auch keine Hoffnung gemacht. Es sei zu fortgeschritten...
Momentan ist es jetzt so, dass der Krebs von der BSD auch weiter gestrahlt hat in die Leber und es befinden sich jetzt auch Metastasen im Kopf. Sie ist durcheinander und manchmal vollkommen verwirrt und redes wirres zeug. Dadurch dass sie nicht trinkt bzw. kaum ist eine Niere schon bisschen eingefallen und sie hat momentan ein Gewicht von ca. 70 Kg...
Sie befindet sich in einer Kurzzeitpflege; KH hatte sie entlassen, weil sie nichts mehr für sie tun können. Ich bzw. meine Oma und ich wollten sie nicht in ein Hospitz oder Heim geben; sie fühlt sich in der Kurzzeitpflege auch soweit ganz gut und auch wohl.
Leider ist es auch so, dass meine Mutter auf mich so dermaßen böse ist, weil ich sie "da rein gebracht habe"; sie redet nicht mit mir und stößt mich weg... Als sie am 06.03. in die Kurzzeitpflege gekommen ist, wollte sie um alles in der Welt nach Hause; sie wollte da nicht bleiben, hatte sogar gedroht, dass sie aus dem Fenster springt. Sie wollte immer nach Hause und ich hätte ihr den Wunsch auch wirklich sehr sehr gerne erfüllt, aber es funktioniert nicht. Sie braucht eine 24h Betreuung und die kann meine Oma mit ihre 77 Jahren nicht bringen; ich wohne in Baden-Württemberg, d.h. ich kann auch nicht mal schnell vorbeikommen.

Ich wurde noch nie mit soetwas konfrontiert, zu sehen, wie deine eigene Mutter dahingeht und du machtlos bist bzw. ihr nicht mehr helfen kannst. Ich würde ihr so gerne helfen, aber stößt mich weg und lässt mich nicht an sich ran. Das ist eigentlich das schlimmste für mich. Ich zeige es auch nicht so vor anderen, aber innerlich könnte ich heulen (so wie ich es jetzt auch mache) Wir haben zwar jede Menge Unterstützung, gerade auch mein Freund ist für mich auch da, aber letztlich musst du damit alleine klar kommen und alles für dich selbst verarbeiten. Die Ärzte im Krankenhaus waren uns gegenüber immer offen und ehrlich und sie hätten meiner Mama auch ihren Gesundheitszustand immer wieder gesagt, aber das hat sie uns nie erzählt, bzw. hat sie uns einiges verschwiegen oder sie will es immer noch nicht wahrhaben, dass nicht mehr gesund wird.
Ich habe mich irgendwie damit abgefunden, dass sie a) nie mehr die alte wird und b) dass sie irgendwann einschlafen wird... Letzteres ist gerade auch für meine Oma (77 Jahre) furchtbar; sie hatte vor kurzem auch einen Schlaganfall gehabt. Nur gut das ich da war und den Notarzt gerufen habe...Soweit geht es ihr aber wieder gut.

Ich habe vor ein paar Woche die Betreuung für meine Mama beantragt; ist auch jetzt alles genehmigt worden...
Es macht mich alles einfach nur fertig... Deswegen habe ich mich auch dazu entschieden, eine Gesprächstherapie zu machen, weil ich glaube es bringt mir v.a. auch was.

Danke euch für´s Zuhören...
Tat mal gut, alles aufzuschreiben und sich alles von der Seele zu tippen...

Liebe Grüße

Maria
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  #44  
Alt 27.12.2013, 11:56
sunce sunce ist offline
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Registriert seit: 23.06.2011
Beiträge: 19
Standard Meine Oma hat es geschafft

Hallo liebes Forum,

ich hoffe ihr habt die Weihnachtstage gut und stressfrei verbracht.

Nachdem ich ja letztes Jahr über meinen Papa berichtet habe, möchte ich heute von meiner Oma erzählen.
Mein Papa hat ja leider den Kampf gegen BDSK nach fast 4 Jahren verloren.
Meine Oma hat ihn wohl gewonnen.
Anfang 2007 würde nach fast einem Jahr Beschwerden bei ihr BDSK entdeckt.
Sie wurde nach Whipple operiert und bekam ein halbes Jahr Chemo mit Gezmar.

Im November 2013 haben wir ihren 84. Geburtstag gefeiert
Sie hat keinerlei Beschwerden/Rezidiv/Metas.

Ich hoffe die Geschichte meiner Oma gibt vielen hier Mut und Kraft weiter zu kämpfen!!

Liebe Grüße und einen guten Rutsch ins 2014!!
__________________
Grüßle

***Sunce***

Mein Dad:
*06.10.2007 dreifacher Hinterwandinfarkt
*21.07.2008 Verdacht auf Pankreasschwanzkarzinom
*07.08.2008 Linksseitige Resektion des Pankreas pT2,pN0,G2,R1
*25.08.2008 zweite OP, da Tumorzellen am Schnittrand, leider erfolglos, da Verwachsungen.
*09.2008-02.2009 Chemo mit Gemzar, danach Krebsfrei
*02.06.2010 Rezidiv am Pankreaskopf 4x3,5cm
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*03.03.2012 Mein Papa ist friedlich eingeschlafen
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  #45  
Alt 27.12.2013, 12:25
Nachtrose Nachtrose ist offline
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Ort: Bielefeld
Beiträge: 19
Standard AW: Meine Oma hat es geschafft

Danke für deinen Bericht! Da wir einen Fall in der Familie haben, macht das Hoffnung für diese Person! Freu mich natürlich für deine Oma und daß es so weitergeht!
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