Meine Mama ist mit 47 an Lungenkrebs gestorben

[Codeman]

Liebe Lilie,

mit 22 Jahren hast du den vielleicht wichtigsten Bezugspunkt für einen Menschen in seinem Leben verloren: die eigene Mama.

Kein Wort und keine Tat eines anderen, kann diese enorme Lücke schließen, die Sie in deinem Herzen hinterlassen hat. Ich kann Dir nur sagen, dass Du hier in diesem Forum auf viele andere Menschen mit ähnlichen Schicksalen treffen wirst die Dich verstehen, die Dir Mut zusprechen und die Dich in deiner Trauer auffangen wollen und es hoffentlich auch schaffen.

Die Trauer nach dem Verlust der Mama ist grenzenlos.

Ich möchte Dir für die kommende Zeit alles Liebe und Gute dieser Welt wünschen und möchte mit folgenden Satz schließen:

Was bleibt ist die Liebe.

LG

[nala1810]

Liebe Lilie;

ich kann dir gut nachempfinden wie es dir geht. Ich bin zwar schon 20 Jahre älter, aber meine Mama (sie starb am 12.02.12) an Gallenblasenkrebs, nur 2 Monate nach der Diagnose fehlt mir nach wie vor. Oft sitze ich abends wenn meine Zwillinge (10 Jahre) im Bett sind heulend vor dem Fernseher. Nun jährt sich das ganze bald zum ersten Mal und ich weiß nicht wie ich es durchstehen soll.

Weiterhin viel Kraft.

Liebe Grüße Nala

[dickie]

Liebe Lilie,

es tut mir so leid, was du in deinem jungen Leben schon mitgemacht hast. Ich kann es nachvollziehen, habe ich doch selbst zwei Töchter in deinem Alter, die im August - nach genau vier Monaten seit der Diagnose - ihren Vater an Lungenkrebs verloren haben. Niemand kann es vorher ermessen, was es wirklich bedeutet Vater oder Mutter, als den wichtigsten Menschen im Leben, zu verlieren. Auch wir sind durch die Hölle gegangen, es war so unbeschreiblich schrecklich. Auch wir hatten unsere Geschichte. Für meine Töchter brach auch eine Welt zusammen. Fast zerbrach meine Jüngste an dem, was sie miterlebt hatte. Bei allem Entsetzlichen, das hinter uns liegt, gab es nun eine nachträgliche Versöhnung mit unserem Schicksal, das wir jedoch noch immer nicht nachvollziehen können: vor kurzem erst fand ich eine Email meines Mannes, in der er schrieb, dass vielleicht der Sinn dieser Krankheit der wäre, dass er gerade jetzt die wohl glücklichste Zeit seines Familienlebens erlebe. Er sei so glücklich, seine Familie wäre sein Halt, sein Ein und Alles. Wir sind mit uns im Reinen. - Ich bin sicher, so wird es auch deine Mutter gefühlt haben, obwohl sie es nicht mehr ausdrücken konnte. Sie spürte deine Liebe ganz genau, sie fühlte, wie du alles, was du tun konntest, für sie getan hast. Dieses große Geschenk an sie hat sie mitgenommen. Und du? Auch du weißt, wie nahe ihr euch immer wart, wie gut ihr euch verstanden habt. Die Erinnerung an sie, so wir sie vor der Krankheit war, wird nach und nach in großer Dankbarkeit diese schlimmen Bilder in deinem Kopf, den Schmerz nach und nach verdrängen. Eines Tages. Ein Stück von ihr ist ja auch in dir, einen Schatz hast du da - ein Leben lang.
Es ist seltsam, wie die Erfahrung mit dem Tod uns Hinterbliebene verändert: meine ältere Tochter engagiert sich nun in einem Hospiz, vielleicht ist es ja auch ihre Art der Trauerbewältigung. Meine jüngere, die ganz langsam wieder zu sich findet, wird ihrem Studium eine ganz andere Richtung geben, was vorher nie eine Option gewesen wäre ... Nun aber, liebe Lilie, hast du das ganz große Recht darauf, zu trauern. Hier, in diesem Forum, kannst du dich mit Menschen austauschen, die mit dir fühlen und dich trösten können.
Ich wünsche dir Kraft, verliere den Mut nicht, gib nicht auf. Deine Mama wird immer an deiner Seite sein und dichauf deinem Lebensweg begleiten.
Auch meine Töchter spüren es in vielen Momenten, wie nahe ihnen ihr Vater ist, das ist ein unglaublich schönes Gefühl.
Alles Gute für dich.
Herzlichst
Dickie

[Mirilena]

Liebe Lilie,

auch wenn der Anlass ein sehr, sehr trauriger ist, bin ich froh, dass du hierher gefunden hast, denn ich denke, dass du hier auf viel Verständnis stoßen wirst. Und vielleicht fühlst du dich mit all deiner Trauer dann nicht ganz so allein. Das hoffe ich!!!

Liebe Grüße
Miriam

[Karotte89]

Liebe Lilli,

ich weiß ganz genau was du grade durchmachst. ich bin nur ein jahr älter als du und habe meinen geliebten papi am 24. Oktober verloren
Ich denke mir immer, dass es papi jetzt besser geht, da wo er ist. Keine Schmerzen mehr, keine Qual... Dies tröstet mich ein wenig, auch wenn es echt hart ist! papa war immer für mich und meine schwester da und hat uns die letzten 10 jahre alleine großgezogen. Zu meiner mama hab ich keinen so guten kontakt. Es ist so einsam ohne ihn! Ich glaube man muss sich erst an sein "neues" leben gewöhnen, war man doch noch so "abhängig" von den Eltern in diesen jungen Jahren! Aber wie lange es dauert?? Keine Ahnung! Ich hoffe, dass es irgendwann wieder bergauf geht und die Trauer und der VErlust nicht mehr unser Leben bestimmen wird!

Ich wünsche dir, mir, uns allen hier alles Gute und genug Kraft um alles durchzustehen!

Kristin

[Lilie123]

Ja,es ist einfach schwer. Nicht nur, dass man selbst damit klarkommen muss, mitanzusehen wie schlecht es meinem Vater und meinem Bruder geht, ist auch schwer. Mein Vater war seit 33 Jahren mit meiner Mama zusammen, die ersten und letzte, nächstes Jahr hätten sie Silberhochzeit gehabt und jetzt ist er so einsam und traurig. Ich habe zu ihm auch eine gutes Verhältnis, aber ich denke die meisten verstehen mich wenn ich sage ein Papa ist keine Mama... auch wenn es in vielen Fällen auch andersherum sein kann. Es ist schwer gerade den Elternteil zu verlieren zu dem man einen engeren Bezug hat, es fühlt sich an als würde man nie mehr glücklich werden.

Wenn ich daran denke, dass sie nie sieht wie ich heirate, Kinder bekomme.. ich selbst habe beide Omas nie kennengelernt, da sie beide eine mit 48 und eine mit 50 an Krebs verstorben sind. Das ist ein Teufelskreis.. Es ist einfach nur schlimm. In meinem ganzen Leben hab ich mich noch nie so leer und verloren gefühlt..

[Karotte89]

Das mit dem heiraten und Kinder bekommen ist auch so eine sache, worüber ich dauernd nachdenke!!! Er wird es nicht mitbekommen, wird nie seine Enkelkinder in den armen halten...es ist einfach so traurig und so ganz realisieren tue ich es auch noch nicht wie oft hatte ich das telefon in der hand um ihn anzurufen?? nur leider geht das nicht mehr

[Lilie123]

Ja das ist bei mir auch so. Manchmal vergesse ich in kurzen Momenten fast dass sie weg ist. Sie wird noch so miteinbezogen, mit einem Bild oder am Grab von ihr spreche ich mit ihr als wäre sie da.. eigentlich ist das dumm..