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  #511  
Alt 13.01.2013, 00:36
Larimari Larimari ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Omeingott, die Mütze! Die Kleine ist Zucker pur.

Lieber Helmut,

Herzlichen Glückwunsch zur Beförderung zum Großvater!

Ich wünsche euch allen viel Glück und Gesundheit!
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  #512  
Alt 13.01.2013, 09:40
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Kann mich Mari nur anschließen!!! Was für ein bezauberndes kleines Mädchen!!! Danke, dass du uns das Bild zeigst!

Schönen Sonntag
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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  #513  
Alt 13.01.2013, 12:24
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petra48 petra48 ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Lieber Helmut,

du hast mich mit deiner Geschichte auch zu Tränen gerührt.
Wenn meine Tochter mal soweit ist, wird das auch nochmal schwer.
Aber in die gleiche Klinik wird wohl nicht sein müssen.

Die Kleine ist ja supersüß und die Mütze obercool.
Aber ich hätte ja mit einer Elchspieluhr gerechnet. :-)

Viel Freude mit deiner neuen Enkeltochter

LG
Petra
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Meine große Liebe *1952, BSDK seit 05/2006, friedlich in meinen Armen eingeschlafen am 29.06.2008
Meine Mutter *1925, BK seit 08/2006, OP und Bestrahlung, DK seit 06/2009 OP, Rezid. BK 10/2009, Lu-Metas 03/2013, eingeschlafen am 3.10.2013

Leuchtende Tage.
Nicht weinen, dass sie vorüber.
Lächeln, dass sie gewesen. (Konfuzius)
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  #514  
Alt 13.01.2013, 14:03
Brigitte 1955 Brigitte 1955 ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Lieber Helmut,

Danke, dass Du uns an Deiner süßen kleinen Flora teilhaben lässt.
Deine Geschichte hat mir auch dieses Mal wieder feuchte Augen beschert und auch mein GG hatte so seine Probleme. Du schreibst so schön, wir hatten beide das Gefühl mit im Raum zu sein. Danke.
LG. Brigitte

PS. Ende April dürfen wir auch wieder dieses Wunder erleben
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  #515  
Alt 25.01.2013, 15:58
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Ein herzliches "Hallo zusammen",

es ist alles in Butter . Die Kleine entwickelt sich prächtig und hat bereits gut 700 gr zugelegt. Allerdings ist sie nicht mehr ganz so friedlich wie zu Anfang. So wird meine Prophezeiung doch noch wahr: "Unsere Enkel werden uns rächen." Najaaa, ganz so schlimm muss es ja nicht werden.


Wie ging es weiter an dem Tag, als Flora auf die Welt kam? Von der Klinik fuhr ich zu meiner Ältesten. Ihr Mann hatte ebenfalls an diesem Tag Geburtstag.

Normalerweise habe ich keine Probleme, mich auf sie und ihre Freunde einzustellen. Ich komme sehr gut mit ihnen aus und muss mich zu keinem Gespräch quälen. Was auf Gegenseitigkeit beruht. Doch an diesem Tag war es anders.

Ein paar Gäste waren bereits da. Sie sitzen am großen Tisch oder helfen bei den letzten Vorbereitungen. Auf und im Herd bruzzelt bereits das Abendessen vor sich hin. Die alte ehemalige Wohnung ist zu einem einzigen Raum zusammen gefasst. Egal wo man gerade steht, man kann alles überblicken und hören. Ich setze mich zu ihnen an den Tisch und genehmige mir zuerst mal einen Kaffee und ein Stück Kuchen. Seit dem Frühstück habe ich nichts mehr gegessen.

Kreuz und quer geht die Unterhaltung. Heute geht sie meist an mir vorbei. Irgendwie fühle ich mich isoliert und bin froh, mich an Kaffee und Kuchen festhalten zu können. "Hoffentlich fällt das nicht auf", denke ich. Wie üblich sollte ich mich an der Unterhaltung beteiligen, schließlich kenne ich alle recht gut und schon lange. Einsilbig sitze ich da und beobachte. Schaue meiner Tochter zu. Heute hat sie sich mal wieder so richtig aufgebrezelt. Sie sieht gut aus, denke ich. Ständig ist sie in Bewegung, redet hier und da, wirbelt durch den Raum. Alle unterhalten sich angeregt, es wird viel gelacht, Bombenstimmung.

Kaffee und Kuchen sind gegessen. Ich stehe auf und gehe raus in den Garten um eine zu rauchen. Nur? Nein. Bilder sind aufgetaucht aus längst vergangenen Zeiten. Sie wiederholen sich. Nur meine Perspektive ist anders. Sie wiederholen sich absolut. Bilder von Festen. Den Vorbereitungen, das Eintreffen der ersten Gäste, das große "Hallo", die Gespräche und das Lachen. Eines ist damals genau wie heute: ein kristallklares, herzliches Lachen, das nicht zu überhören ist. Eines ist damals genau wie heute: die Freude, Gäste zu bewirten und zu unterhalten. Eines ist damals genau wie heute: das Herumwirbeln, die Lebendigkeit, die Energie. Eines ist damals genau wie heute: ein Haus voller Gäste, voller Leben, pure Lebensfreude, voller Freunde. Eines ist damals genau wie heute: wie die Mutter, so die Tochter.

Was ist heute? Bin ich nur Gast? Dieser Begriff geht mir seit heute Nachmittag nicht aus dem Kopf. Ok, ok, ok, mach langsam. Später, nicht jetzt! Tief Luft holen. Gut, es geht. Alles ist gut! Die nächsten Gäste kommen. Ich geh wieder nach drinnen. Lautes Hallo und herzliche Begrüßung. Glückwünsche auch an die frischgebackene Tante, den Onkel, die Cousinen und den Opa. Es tut gut und meine Stimmung passt sich langsam an. Das Haus wird voll. Viele Kinder sind da. Meist sind sie oben in den Kinderzimmern. Man kann sie manchmal hören durch die Decke . Wenn sie runter kommen, wird es richtig laut. Manchmal muss Mama oder Papa eingreifen, schlichten, ein Tränchen trocknen oder auch mal ein Machtwort sprechen. Wie das Leben so spielt, wenn man Kind ist. Im Wohnzimmer steht ein Bistrotisch und eine Biergartengarnitur ist aufgestellt. Reden, lachen, mal hier, mal dort, im Sitzen, im Stehen. Über die Kinder, die Schule, den Beruf, Sport, Urlaub, Politik und Gott und die Welt. Essen und trinken, es ist ein schöner Abend. Leicht und fröhlich.

Irgendwann ist auch das schönste Fest zu Ende. Nicht als Erster und lange nicht als Letzter, doch etwas später als gewöhnlich bin ich zu Hause. Die Fotos von Flora müssen auf den Rechner. Den Tag über haben wir immer mal telefoniert, doch jetzt schnell nach Skype, sie wartet schon. Schließlich möchte sie (als Oma für Flora, auf Wunsch ihrer Mama, wir haben uns darüber riesig gefreut) die Fotos sehen, die ein stolzer Opa am Nachmittag gemacht hat und außerdem ist es was ganz anderes, wenn man sich sieht beim miteinander Reden. Sylvester war sie hier, hätte nur zu gerne miterlebt. Leider konnte sie nicht so lange bleiben, bis Flora dann endlich da war. Trotzdem, herrliches Sylvester. Mit das schönste seit langem.

Nur zu Gast bei unseren Kindern? Nicht zum ersten Mal unterhalten wir uns darüber. Wie ist die Beziehung Eltern - Kind, wenn die Kinder erwachsen sind, vielleicht schon eine eigene Familie haben und ihr selbstständiges Leben führen? Wir ziehen uns zurück. Beileibe nicht gerne und oft auch nicht bewusst. Wir machen uns weiterhin Sorgen, und wollen miterleben. Wir freuen uns über ihre Erfolge, daß es ihnen gut geht, wollen auch das teilen. Doch nicht mehr in der ersten Reihe sondern aus der Ferne. Das Seil, an welchem wir sie zu Anfang ganz eng geführt haben, das wir mit der Zeit immer lockerer führten, es liegt zusammengerollt in der Ecke. Nicht zerrissen, nur etwas abgenutzt, doch immer noch fest und stark und keineswegs vergessen. Von keiner Seite, wie man spätestens als Großeltern wieder merkt . Umso schöner, wenn die Kinder es ab und an wieder in die Hand nehmen, denn jetzt sind es auch sie, die sich Gedanken über uns machen. Manchmal kann man das deutlich hören. Doch auch für uns ist es gut, wenn man das Seil wieder ordentlich aufgerollt in die Ecke legen kann. Vielleicht müssen wir es (hoffentlich sehr viel später) wieder aus der Ecke hervorholen und hoffen und darauf vertrauen, daß es auf der anderen Seite in die Hand genommen wird.

Bis dahin genießen wir mit den Kindern das gegenseitige, gemeinsame Alleinsein und pflegen das Seil, daß es seine Kraft behält.

Bis dahin sind wir gerne Gäste in ihrem Leben. Wenn alles gut geht, besonders gern gesehene Gäste.

Denn auch Gäste können die Tür hinter sich schließen und sich freuen (?) auf den nächsten Besuch.

Ich wünsche euch allen wenigstens eine gute Freundin oder guten Freund oder eine/n Partner/in um miteinander zu reden. Gut, so manches kann und muss man mit sich selber ausmachen. Geht nicht anders. Doch viele Dinge bleiben ohne sie unerreichbar. Sie sind so wichtig im Leben wie das Atmen. Man kann sie sich suchen oder sich selber finden lassen. Es gibt viele Menschen, die bereit sind und keine Angst haben zu verstehen.

Danke.


Alles Liebe,

Helmut
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Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise.
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  #516  
Alt 25.01.2013, 19:46
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Dir ein DANKE Helmut,

GLG von Monika
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  #517  
Alt 25.01.2013, 19:55
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Morgana Morgana ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Jo...Helmut...hast Du gut gesagt!

LG
Morgana
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  #518  
Alt 26.01.2013, 08:35
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Lieber Helmut,

auch wenn ich noch kein Enkelkind habe und meine Tochter noch bei mir wohnt, ich habe mich dennoch in deiner Geschichte wieder gefunden... Da entdeckt man dann auf einmal die Züge eines sehr geliebten Menschen im eigenen Kind wieder und es tauchen wieder Erinnerungen auf... Und man fühlt sich ein wenig fremd und verloren... Und ja, dieses Seil zwischen uns und unseren Kindern. Über die Jahre müssen wir es lockern und dann eines Tages flattert es lose in unserer Hand. Dann ist es Zeit, das Seil einzurollen. Aber du beschreibst es so schön, dass ich mir vorstellen kann, dass es alles schon okay ist... auch wenn es ordentlich ziept!

Liebe Grüße und ein schööönes Wochenende! Wie geht es denn unserem Hartmut?

Miriam
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  #519  
Alt 26.01.2013, 09:48
Brigitte 1955 Brigitte 1955 ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Danke, lieber Helmut, du schreibst so schön und gibst mir das Gefühl dabei gewesen zu sein.
Alles Liebe
Brigitte
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  #520  
Alt 05.02.2013, 02:10
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Guten Morgen, meine Lieben,

Klein-Flora entwickelt sich prächtig. Man hat schon richtig was auf dem Arm: 4300 gr wiegt sie inzwischen. Für einen Sonnenstrahl schon so einiges, oder?

Gestern Abend um 22:30 Uhr bin ich mit ihrer Mama nach langer Zeit mal wieder auf Einkaufstour nach Holland gefahren. Mitten in der Nacht ein Anruf von der Babyfront: Papa macht das prima. Auch wieder am späten Morgen. Alles Paletti zu Hause. Punkt 15:00 Uhr sind wir wieder zurück. Ausladen, einräumen, gegen 17:00 Uhr bin ich zu Hause. Noch ein wichtiger Anruf und ich liege flach. So viel dazu, daß ich jetzt noch wach bin.

Ein Blick in den Kompass und ich lese mal wieder, wie so oft, die berühmte Frage: warum? Und über Wut und Neid: warum sind andere so glücklich?



Warum .... ?

25. Februar 2008. Gestern waren Träume geplatzt. Ich bin in der Stadt. Ein Paar geht auf der anderen Straßenseite. Beide sind alt und gebrechlich, die Frau geht mühsam am Stock und er ist auch nicht mehr fit. Schätzungsweise Beide weit über die 80. In dem Gedränge kommen sie kaum voran. Wut und Verzweiflung kommt in mir auf. Das war mal einer unserer Träume. Gemeinsam alt werden.

April 2008. Schwiegermutter hat offenkundig große Probleme mit der Realität. Vergisst ständig etwas, weiß nach 5 Minuten nicht mehr, was vorher war, und das Kochen klappt auch nicht mehr. Wir bringen sie in die Klinik. Dort stellt man die Diagnose: demenziöse Alzheimer. Musste das sein??? Könnte sie ihre restlichen Jahre nicht noch genießen??? Das Erlebte war zu viel für sie, das konnte sie nicht mehr verkraften.

Sommer 2008. Die Nachbarn grillen, die Kinder sind zu Besuch. Gelächter und lautes Toben der Enkel dröhnt durchs Fenster. Hier? Nichts. Totenstille! Fenster zu, Laden runter!!!

... ich verstehe es nicht! Ich hasse das Leben und die Anderen. Dieses Leben. Hier! Jetzt!


Doch, warum eigentlich nicht?

Die beiden Alten da drüben, sie unterhalten sich, lachen. Das Gedränge, die vielen Menschen um sie herum stören sie nicht. Die rechte schwer auf den Stock gestützt, die linke Hand in der ihres Mannes gehen sie langsam Richtung Altstadt. Er hat ihre Handtasche um seine Schulter gehängt. Sie genießen den schönen Tag, das Leben und die Stadt in vollen Zügen.

Seit 2 Jahren ist Schwiegermutter im Pflegeheim gleich in der Nähe. Die Pflege zu Hause war unmöglich geworden. Sie freut sich über unseren Besuch. Sie ist glücklich und zufrieden, körperlich gesund und hat alles, was sie braucht: freundliche Menschen um sich, die sich ihr zuwenden, ihr helfen, sie beschützen. Mehr kann man nicht tun.

Die Nachbarn feiern und grillen immer noch mit ihren Kindern und Enkeln. Ich höre das Lachen und die Kinder. Das Fenster bleibt weit offen.


Ich verstehe immer noch nicht: warum? Doch ich hoffe, die beiden Alten können immer noch durch die Stadt spazieren und ihr Leben genießen, so gut es eben geht, und miteinander fröhlich sein und lachen. Für meine Nachbarn hoffe ich, daß sie noch viele Sommer im Garten grillen und feiern können und meiner Schwiegermutter wünsche ich, daß sie den Rest ihrer Jahre glücklich und zufrieden verbringen kann. So lange als möglich.

Warum gerade Myriam? Lange Zeit war das die beherrschende Frage. Eine Antwort gibt es nicht. Irgendwann dachte ich erschrocken: jemand Anderes? Die beiden Alten? Meine Schwiegermutter? Meine Nachbarn? Wäre das die Antwort auf diese Frage? Gott bewahre: Nein!

Auch wenn mich solche Menschen damals traurig machten, heute wünsche ich ihnen alles Gute und Liebe, Frieden und Glück um ihr Leben zu genießen. Vielleicht wissen sie nicht, welchen Schatz sie in Händen halten. Doch das spielt keine Rolle, ich wusste es früher auch nicht wirklich. Wusste auch nicht, wie schnell alles vorbei sein kann und wie fürchterlich Träume platzen können. Das ist auch ganz gut so. Demnächst, am 24. Februar, jährt sich bereits zum fünften mal der Todestag von Myriam. Hätte ich das vorher wissen wollen? Nein.

Es ist der Unterschied zu diesen anderen, der unser Leben ausmachen sollte. Das Wissen um diesen Schatz und das Leben. Offen in unseren Herzen und vor allem gelebtes Wissen.

Das wäre doch eine mögliche Antwort auf das Warum. Oder? Auch, oder vielleicht gerade deswegen, daß das nichts an den Tatsachen ändert.


Ich wünsche euch eine gute Nacht,

Helmut
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  #521  
Alt 05.02.2013, 07:02
simi1 simi1 ist offline
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Danke Helmut!
Vielen vielen Dank!!!

Liebe Grüße und einen Tag voller Leben
Simi
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  #522  
Alt 05.02.2013, 07:15
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Guten Morgen Helmut,

ich schließe mich Simi mit einem Lächeln an und sage DANKE! Übrigens auch für's Daumen drücken!

Es ist schön, wenn wir das Leben wieder so betrachten können, wie du es beschreibst. Wenn wir uns mit anderen Menschen freuen können und ihnen ihr Glück und ihren Schatz gönnen. Jetzt kann ich es wieder, aber vor einem Jahr sah meine Welt noch ganz anders aus... Da habe ich eigentlich erwartet, dass die Zeit still steht und mit ihr alle Menschen. Ein Unding, dass sie einfach so weiter gemacht haben! Und wie konnten sie überhaupt nur glücklich sein?! Ja, es stimmt, heute weiß ich, dass ich einen Schatz in mir hüte und mich freue über jeden Tag, an dem es meinen Lieben und mir gut geht. Heute bin ich achtsamer... Das ist doch auch ein Geschenk.

Liebe Grüße
Miriam
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  #523  
Alt 05.02.2013, 09:50
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Hallo Helmut,

als ich deine Worte über "Neid" gelesen habe, fiel mir spontan wieder die erste Zeit nach dem Tod meines Vaters ein:

Ich war so "mitgenommen", soo traurig - und soo wütend.
Mit viel Mühe gerade mal 70 Jahre ist mein Vater geworden (heute weiss ich, das ist viel älter als manch Anderer geworden ist...), aber damals trat zu der Zeit öfter Johannes Heesters im Fernsehen auf. Trällerte mit seinen weit über 90 Jahren ein Liedchen - und ich habe mich gefragt "Warum kann der das noch und mein Vater..."

Wohl alles Gedanken, die in so einer Situation normal sind, es darf sich nur nicht im Inneren verfestigen.

Liebe Grüße an euch,
Monika
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  #524  
Alt 05.02.2013, 20:56
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Morgana Morgana ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Lieber Helmut,
da möchte ich gleich auch Hartmut einbeziehen...er ist doch der jenige, der mal "einfach so" hinterfragt.
Ja, meine Träume zerplatzten "erst" am 28.08.2008. ...
Ja...ich kenne in der Zeit etwas davon, dass der Anblick...von "älteren" mit einander...herum schlendernden Paaren...bei mir NEID hervor riefen!
Ja, ich stehe dazu, weil es völlig normal ist, wenn einer ohne den anderen...quasi amputiert ist...da war doch was, von gemeinsam alt werden...sich gefunden zu haben. Hmmm...mein Schwiegervater: Er hatte 2 Schlaganfälle...er hatte ein Abo der Tageszeitung...er hat sich auf einen Artikel selbst zur "Demenzsprechstunde" aufgrund der Telefonnummer angemeldet...Ergebnis... war "Entwarnung". Prima, fand ich das! Mit 88 Jahren fiel er dann mit Schlaganfall Nr. 3 vom Fahrrad... Danach ging es spürbar "berg ab" mit ihm. Trotz seiner Patientenverfügung...gab es dann immer wieder "rein/raus" aus dem Krankenhaus...Das Pflegeheim...konnte nicht anders...Oh jaa...er hat seinen Frieden finden dürfen, einfach eingeschlafen...nach der Visite...auf der "Inneren" Juni 2007!
Schön so, für ihn...da war...allerdings noch sein Sohn...mein Mann! Chemo...Krebs...Vater hat das längst nicht mehr verstehen können...
Hmm...ein Jahr später...
Sommer 2008: Anfang Juli 2008...die OP!...Komplikationen...Vorbei...28.08.08 am Geburtstag seiner Mutter. Regnerisches Wetter...immer mal wieder "warm", doch das war auch nicht leicht zu ertragen...auf "Intensiv" mit Mundschutz usw...Katzen...machten, was sie wollen...keiner da, der auf "Regeln" achten kann/will. Ergebnis: Noch heute "berufen" sie sich auf jeder Zeit "rumliegen" auf Küchentisch... Oh, ich habe "die Zügel" wieder aufgenommen!
Damals...Grillen in der Nachbarschaft...Na ja...riecht gut...nachahmen, eher nicht...weil kein Interesse...fehlende Hälfte.

Jaa...heute...ich hoffe...dass die zufällig getroffenen "älteren" Menschen einfach zufrieden glücklich sein dürfen, ich wünsche es ihnen, weil...so viel passieren kann.
Mir geht es so, dass ich "verwundert" reagiere, wenn mir jemand, den ich schon lange kenne...plötzlich erklärt, dass Mutter/Vater...ein Pflegefall geworden ist...Ach jaa...damals...war das "kein Thema"...weil "unvorstellbar"? (Meine Muter starb 1983)
Ich habe gelernt, dass man hereinwachsen darf, wenn es so ist...und, dass es eine verdammt harte Lebenserfahrung ist.

Es ist der Unterschied zu diesen anderen, der unser Leben ausmachen sollte. Das Wissen um diesen Schatz und das Leben. Offen in unseren Herzen und vor allem gelebtes Wissen.


Danke, Helmut!
LG
Morgana
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  #525  
Alt 06.02.2013, 11:01
Kamuffel Kamuffel ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Danke Helmut,
Danke Morgana,
das sind genau die Worte, die in meiner Seele hausen, die ich aber nicht aufs Papier bringen kann. Genau so ist es wie ihr es beschrieben habt.
Gruß Ilonka
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