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  #1  
Alt 22.05.2014, 13:55
The Witch The Witch ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Zitat:
Zitat von Marmot Beitrag anzeigen
Die Leber meines Mannes war (ist?) ja massiv und diffus von Metastasen befallen und der eine Leberlappen schon nekrotisiert. Wenn nun die Metastasen kleiner werden, besteht dann die Möglichkeit, dass sich die Leber wieder regeneriert, obwohl nicht operiert werden kann?

Ich habe nur gelesen, dass die Leber Volumen braucht, um sich wieder zu regenerieren und stelle mir nun vor, dass trotz fehlender OP Möglichkeit durch das Schrumpfen der Metastasen ja auch neues Volumen entsteht und somit Regeneration möglich ist oder?
Hallo Marmot - die Vorstellung, beim Schrumpfen von Metastasen bliebe so etwas wie "Volumen" übrig, ist falsch. Dort ist zunächst mal ganz einfach ein Loch, in das sich das alte, vorhandene Gewebe sozusagen reinzieht. (Wenn du Vorher-Nachher-CTen von solchen Lebern siehst, fällt als erstes auf, dass die Leber nun deutlich kleiner erscheint.)

Das, was du brauchst, damit sich die Leber regenerieren kann, sind hinreichend viele gesunde Leberzellen. Die müssen sich nämlich vermehrt teilen können, damit neues Gewebe gebildet wird. Wie das bei deinem Mann aussieht, müsstet ihr bei den behandelnden Ärzten erfragen. Auf jeden Fall fällt aber schon einmal der komplette Lappen mit der Nekrose aus - und eben die Stellen, an denen die Metastasen waren.
__________________
Es grüßt die Hexe.
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  #2  
Alt 23.05.2014, 15:16
Kolibri62 Kolibri62 ist offline
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Beiträge: 281
Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Erst mal Hallo an euch alle!
Danke der Nachfrage Klesi!
Ich lese hier immer fleissig mit......schreibe kaum, weil mir die Worte fehlen!
Es ist einfach nur, dass ihr alle noch das vor euch habt, was ich hinter mir habe und ich finde keine aufmunternden Worte mehr! Es tut mir so leid für jeden Einzelnen von euch! Ich kann es nicht fassen wieviel Leid diese Krankheit verursacht.
Mir geht es so lala....Renovierungen Teil 1 sind fast abgeschlossen, alles sieht prima aus....aber freuen kann ich mich irgendwie nicht!
Joachim fehlt mir immer mehr, ich fühle eine tiefe Traurigkeit und Leere die kaum positives zulassen! Zu all dem kommt das Gezacker mit der deutschen Rentenbehörde, Finanzamt etc. Ausserdem kommt immer mal grenzenlose Wut dazu! Und immer wieder die Frage, warum! Warum er, warum hat man nicht früher was gemerkt, warum hat er Chemo abgelehnt etc.
klar kann ich mich meinen Freunden hier austauschen....aber verstehen tut mich niemand! Der Behördenkram hier ist deutlich einfacher und keine meiner Freundinnen ist Wittwe! Aber sie hören zu und helfen mir wo sie können!
Aber och geb die Hoffnung nicht auf, dass die Zeit alle Wunden heilt!
Ab Montag sind meine Jungs mit Familie zu Besuch.....schon mal ein Lichtblick!

Und die Idee mit dem Befunde shraddern find ich klasse!
Ich hab sie alle noch! Vielleicht sollte ich das mal tun!!
Irgendwie kann ich mich nicht aufraffen, den Kram zu vernichten! Doof, oder?

Ich umarme euch alle und drücke euch ganz feste die Daumen! im Moment brauche ich sie nicht!

Kolibri
__________________
Meine Liebe, mein Joachim
26.11.1962-03.01.2014
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  #3  
Alt 24.05.2014, 11:44
Franziska72 Franziska72 ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Hallo,

Ich lese hier schon seit Monaten still mit und bin umgehauen von Eurem Zusammenhalt und Eurer Kraft. Ich denke nun ist es an der Zeit, dass ich auch mal etwas schreibe... Wir haben Ende November die Diagnose Magenkrebs T4 mit methastasen in der Leber und im Lymphknoten an der Bauchspeicheldrüse bekommen. Also bei meinem Mann. Inoperabel, Palliative Chemo, das übliche Programm. Zuerst wirkte die Chemo gut und wir hatten lange die Hoffnung, dass wir doch noch die Kurve kriegen. Wir waren jetzt drei Wochen im Krankenhaus. Der Tumor ist wieder gewachsen, die Chemo wirkt nicht mehr, der Mageneingang ist schon zu gewachsen. Mein Mann ist zu Hause und bekommt Nahrung über den Port. Die Morphinspritzen gebe ich ihm. Ich weiß nicht, wie lange wir noch haben, aber es gibt keine weiteren Behandlungen mehr. Ich lebe zur Zeit in einem Paralleluniversum. Wir hatten noch so viel vor und nun habe ich ein Häufchen Elend zu Hause. Es bricht mir das Herz, wenn ich sehe, wie es ihm geht. Und er schlägt sich so tapfer. Er beschwert sich nie, obwohl er nie wieder essen oder Trinken wird. Er ist erst 41. Das Leben kann so ungerecht sein. Alle Unikliniken, die ich zusätzlich angeschrieben habe, haben die Behandlungenbestätigt, die gemacht wurden. Ich hoffe, ich habe Euch nicht den Thread mit meinem Bericht zerschossen, aber es musste raus und nur, die selber drin stecken wissen, wie man sich fühlt. Wie fern gesteuert. Ich bin Tag und Nacht bei meinem Mann, es ist das letzte, was ich für ihn tun kann.

LG,
Franziska
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  #4  
Alt 24.05.2014, 11:49
Linux71 Linux71 ist offline
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Ort: Offenbach
Beiträge: 85
Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Hallo Franziska,

das tut mir sehr leid für Dich und Deinen Mann. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die kommende schwere Zeit.

Moni
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  #5  
Alt 24.05.2014, 12:16
Marmot Marmot ist offline
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Beiträge: 198
Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Hallo Franziska,

schreib`dir alles von der Seele, sich hier mitzuteilen, hilft wirklich und Grisu und auch Rudi (unser Quotenmann :-) ) haben hier in diesem und anderem Thread wirklich eine gute Truppe ins Leben gerufen.

Das gibt es mit Sicherheit auch in den anderen Threads, aber man kann ja nicht überall schreiben irgendwie.

Es ist unfassbar, was unseren Lieben und uns hier gerade passiert und es tut mir leid, dass es bei euch keine Behandlungsalternativen mehr gibt. Wie hat sich denn seinerzeit bei deinem Mann die Erkrankung angekündigt?

@ Savira und The Witch, lieben Dank für eure Einschätzung und Erklärungen. Ich habe mir gestern vor dem Schlafengehen die ganzen Berichte und MRT Bilder angesehen... Ich kann nicht sehen, was noch funktionstüchtige Leberzellen sind bzw. welcher Bereich noch funktioniert und habe auch Angst, den Radiologen zu fragen.

Im Arztbericht steht: "Metastasenleber bei Kolonkarzinom 2011, Ausgedehnte Tumorgewebsnekrosen, diffus ... Metastasen in allen Bereichen, Tumormarker CEA RO/ECLIA größer als 1000 +, ..." Die Tumormarker sind aber nach den Chemo Zyklen schon runter gegangen auf 400.

Den Brief habe ich mir mal heimlich aus den Unterlagen gezogen. Ich glaube, ich will die Wahrheit gar nicht wissen und mein Mann erst Recht nicht, er hat noch so viel Hoffnung, die kann ich ihm mit der Frage nach funktionsfähigem Lebergewebe nicht kaputt machen.

Es ist einfach nicht zu verstehen und zu begreifen, dass unser Leben jetzt schon und auf diese Weise so zu Ende gehen soll. Denn trotz Chemo, Lebensqualität sieht anders aus, er quält sich nur zwischen Verstopfung, Durchfall, Übelkeit, Schwäche, Kreislaufkollaps. Es ist so traurig, dass er das alles durchmachen muss und man kann nicht helfen.

Ganz viel Kraft euch allen!!!!

LG Marmot
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  #6  
Alt 24.05.2014, 18:37
Grisu62 Grisu62 ist offline
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Beiträge: 220
Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Hallo Ihr Lieben,

ich habe heute abend einen Mini-Leuchtturm - oder auch nicht, mal sehen, was es mit mir macht, wenn ich allein zur Jubiläums-Veranstaltung einer Band gehe, die meinen Mann und mich seit 30 Jahren mit ihren Auftritten in einer hiesigen Musikkneipe mehr oder minder begleitet. Seit ein paar Jahren treten die Jungs nur noch einmal im Jahr auf, meist um die Weihnachtszeit, weil dann alle in der Region sind, aber dieses Mal ist es eben heute...

Hallo Franziska, herzlich willkommen !!

@ Marmot, es ist wirklich traurig zusehen zu müssen, wie der andere sich quält und hilflos daneben zu stehen. Bei uns ist es nicht Übelkeit oder andere Verdauungs/Ess-Probleme, aber das Japsen nach Luft oder die Hustenattacken bei meinem Mann sind auch nur schwer zu ertragen...

@ Kolibri, ich denke auch ganz oft an dich ...

Ansonsten geht es meinem Mann so gut wie es unter den gegebenen Umständen gut gehen kann. Heute hat er soga den kaputten Rolladen repariert - er hat zwar gegrummelt, dass er ein "Wrack" ist, weil er nach fünf Minuten auf der Leiter so müde und schlapp war, aber war es ein Erfolgserlebnis, das ihn mental ein bisschen aufgemuntert hat.

Ich kann also ein paar kleine Kraftpakete abgeben zur Zeit ... bediene sich, wer im Moment Unterstützung braucht. Gleiches gilt für die Daumen, die drücke ich einfach auf Verdacht - das Schicksal oder wer auch immer weiß schon, wer sie zur Zeit am dringendsten benötigt.

Euch allen ein schönes Wochenende mit vielen Sonnenpause !!
Liebe Grüße
Grisu
__________________
"Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewißheit, dass etwas einen Sinn hat, egal wie es ausgeht." (Vaclav Havel)
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  #7  
Alt 25.05.2014, 12:45
monika100 monika100 ist offline
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Beiträge: 1.780
Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Hallo,

ja Salbeitee ist gut zum Spülen, aber wenn es so schlimm ist, müsst ihr euch was in der Onkologie verschreiben lassen.
Oft setzt sich dann nämlich auch noch ein Pilz oben drauf, das hatte mein Mann damals auch und das kriegt man selbst nicht weg.
Auf jeden Fall kontrollieren lassen und Rezept holen!

Alles Liebe für euch alle und viele Kraftpakete,

Monika
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