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  #1  
Alt 31.01.2017, 14:43
Tabu Tabu ist offline
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Standard AW: BET vs. Brustamputation

Hallo Smoofie,
ihr Unverständnis und sogar Wut ist mir verständlich. Es geht in meinem Fall aber nicht um mich, sondern um die Möglichkeit einer brusterhaltenden Therapie in diesem Fall. Ich will nicht eine gut reparierte Leiche meiner Frau, sondern eine lebende Frau, möglichst mit der Brust.

Im Randbereich des Tumors wurde weitere Vorstufen von Tumor gefunden, darauf wollte OÄ diese entfernen, dann wäre eine sehr kleine linke Brust geblieben. Meine Frage war: könnten die nachfolgende Therapien nicht diese Vorstufen von Tumor abtöten? Auf keinen Fall wollte ich den Erhalt der Brüste mit dem Leben meiner Frau bezahlen.

Hallo vintage,
die OÄ versuchte bis zum Schluss brusterhaltend zu operieren, die Gynäkologin war dagegen entschieden für radikale Lösung, über eine BET wollte sie nicht mal reden. 2 Ärzte und 3 Meinungen. Gibt es noch vielleicht andere Meinungen?

Hallo Verlassen,
die Gynäkologin sprach auch über die besten Chancen bei der Mastektomie,
es ging ja nicht um ihre Brust. Nicht mal über die Sofort-Rekonstruktion wollte sie reden. DA war ich sprachlos. Die OÄ dagegen sprach darüber. Und die 1. brusterhaltende OP war die Entscheidung von Ärzten. Jetzt ABER 21. Jahre später habe ich beim BK-Rezidiv den Eindruck, dass meine Frau in dieser Extremsituation nicht genug aufgeklärt wurde bzw. ihr wurde nicht die Zeit gegeben, 2. und 3. Meinung einzuholen.

Geändert von gitti2002 (31.01.2017 um 22:31 Uhr) Grund: Beiträge uzsammengeführt
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  #2  
Alt 31.01.2017, 16:16
lotol lotol ist offline
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Beiträge: 716
Standard AW: BET vs. Brustamputation

Hallo Tabu,

meine Frau hatte vor ca. 30 Jahren BK (in der linken Brust einen begrenzten Knoten).
Ihr Frauenarzt hatte ein Gemüt wie ein Metzgerhund.
Sein einziger Kommentar dazu war:
Die Brust muß amputiert werden.

Meine Frau war darüber mehr geschockt als ich.
Ich war eher über diese Aussage an sich geschockt, weil es mir wenig plausibel erschien, daß angesichts der Begrenztheit des bösartigen Knotens die einzige Möglichkeit, den Krebs plattmachen zu können, darin bestehen sollte, ihre Brust zu amputieren.

Also machten wir uns systematisch auf die Suche nach möglichen Alternativen zur Amputation.
Und wurden dabei auch fündig:
Im Krankenhaus Neumarkt/Opf. war ein Spezialist für Brustkrebs-Operationen.

Der uns ganz genau erklärte, warum eine Amputation nicht unbedingt notwendig sei:
Der Knoten wird samt seinem Umfeld herausoperiert und sicherheitshalber werden auch linksseitig (unter der Schulter) Lymphknoten ebenfalls herausoperiert.
Anschließend Chemotherapie (sicherheitshalber).

Durch die Knotenentfernung würde die linke Brust natürlich kleiner werden.
Was kein grundsätzliches Problem sei, weil die rechte Brust aus Symmetriegründen gleich "in einem Aufwasch" mit operiert werden würde.

Die Erfolgswahrscheinlichkeit klang plausibel.
Weshalb das dann auch so gemacht wurde.
Meine Frau und damit unsere ganze Familie hatte das Glück, den BK zu überleben.

Zitat:
Meine Frage war: könnten die nachfolgende Therapien nicht diese Vorstufen von Tumor abtöten?
Ich habe durchaus Verständnis dafür, daß weibliche Brüste als erhaltenswert empfunden werden.
Sowohl aus fraulicher als auch aus männlicher Sicht:
Weil sie einfach schön sind. .)

Dennoch stellt sich die Frage aus meiner Sicht ganz anders.
Nämlich dahingehend, was mit Sicherheit vom Drecks-Krebs operativ entfernt werden kann.
Incl. evtl. und auch evtl. vermuteter Streuungen, die bereits um sich gegriffen haben könnten.
Im Klartext:
All das operativ entfernen lassen, damit es aus dem Körper weg ist und keinerlei Schaden mehr anrichten kann.

Danach geeignete Therapie (sicherheitshalber).

Ob und inwieweit dabei eine Brust evtl. erhalten werden kann, besprichst Du am besten mit den Ärzten.
Auch hinterher evtl. "Neu-Aufbau-Operationen" von Brüsten sind ohne weiteres möglich.
Oder auch evtl. Symmtrie-Anpassungen, wie w.o. beschrieben, sind überhaupt kein Problem.

Das eigentliche Problem liegt darin, den Drecks-Krebs aus dem Körper zu eliminieren.
Dazu muß man aber auch entschlossen sein, das möglichst konsequent zu tun.
Weil davon die Überlebens-Chance eines BK abhängt.

Und demgegenüber ist alles andere relativ uninteressant.

Besprich all das bitte mit Deiner Frau und den Ärzten.
Laßt Euch auch ganz genau erklären, welches Vorgehen die höchste Erfolgswahrscheinlichkeit hat.

Viel Glück bei der Krebs-Vernichtung.


Liebe Grüße
lotol
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #3  
Alt 31.01.2017, 17:02
Tabu Tabu ist offline
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Standard AW: BET vs. Brustamputation

Hallo, lotol

herzlichen Dank für Deinen Post.

Nach dem Feststellen des Rezidivs wurde meine Frau brusterhaltend operiert, aber die Gewebeuntersuchungen waren nicht berauschend und meine Frau entschied sich für Amputation, um die Ruhe zu haben. Es kann aber keine Ruhe geben, da man wieder Metastasen im Brustmuskel bekommen kann.

Ist es wirklich radikale Mastektomie das beste Mittel? Meine Frau wollte keine Sofortrekonstruktion und keine Brustaufbau später.

Die Ärzte erzählten manchmal meiner Frau das und mir was anderes. Die Gynäkologin argumentierte rein statistisch. Ja statistisch gesehen war Diabethis auch mal eine unheilbare Krankheit und Patienten bekamen wenig Essen. Nun ist die Hysterie um BK und gibt es sogar profilaktische Brustamputationen.

Leider gab es eine schlechte Aufklärung. Das kenne ich zu gut, habe selbst
eine GdB von 100% und oft gesehen wie schlecht die Patienten beraten werden. In meinem Fall hatte ich Glück, dennoch konnte man die irreversible Schäden nicht beheben.

LG
Tabu
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  #4  
Alt 31.01.2017, 18:00
Safra Safra ist offline
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Standard AW: BET vs. Brustamputation

Hallo,

ich kenne mich mit BK nicht so aus, aber
Zitat:
Im Randbereich des Tumors wurde weitere Vorstufen von Tumor gefunden, darauf wollte OÄ diese entfernen, dann wäre eine sehr kleine linke Brust geblieben. Meine Frage war: könnten die nachfolgende Therapien nicht diese Vorstufen von Tumor abtöten?
ich finde, was raus ist, kann keinen Schaden mehr machen, und würde eine Operation, wenn sie gut durchführbar ist, immer einer alleinigen Chemotherapie vorziehen. Insofern kann ich Deine Frau sehr gut verstehen und finde, sie hat sich - in Anbetracht des Befundes - richtig entschieden. Zur Absicherung dann noch Chemo.

Ich hatte mal einen Chef, dessen Frau zu tiefsten DDR - Zeiten mastektomiert wurde. Sein Kommentar war ganz lapidar: Da kann ich eben nur noch eine Brust streicheln...Aus. Super Einstellung. Keine Frau macht sich diese Entscheidung leicht.

Safra
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  #5  
Alt 31.01.2017, 18:10
Katzenmama6 Katzenmama6 ist offline
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Standard AW: BET vs. Brustamputation

Hallo Tabu,

sieh doch wie es, die Brust ist weg, es ist wie es ist und dein nachtarocken ändert nichts an dieser Tatsache.
Damit machst du deiner Frau und dir das Leben nur schwerer.

Du liebst deine Frau doch nicht nur wegen ihrer schönen Brüste sondern sie hat sicherlich noch viele schöne Seiten (körperlich und charakterlich), die du an ihr liebst und die dir lieb und teuer sind.
Und das solltest du deiner Frau auch zeigen und ihr das Gefühl geben, dass sie für dich nach wie vor eine vollwertige Frau ist.

Für den weiteren Kampf gegen den Krebs wünsche ich deiner Frau und dir alles Gute und euch beiden viele gute gemeinsame Jahre.

Alles Gute.
Katzenmama6
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Optimismus ist die Fähigkeit,
den blauen Himmel hinter düsteren Wolken zu ahnen.
(Madeleine Robinson)
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  #6  
Alt 01.02.2017, 17:41
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: BET vs. Brustamputation

Tabu, ist dir jemals der Gedanke gekommen, dass Frau an den Punkt kommt, wo sie ihre Brüste einfach loswerden möchte? Da gibt es keinen Hut zu ziehen, im Gegenteil. Die Ärzte haben offenbar erkannt, was für eine psychische Befreiung es für eine Frau sein kann, wenn sie ein Mastektomie möchte.

Du findest hier wesentlich mehr Threads von Frauen, die mit ihrer Krankenkasse um eine Mastektomie kämpften, weil die nicht übernommen werden sollte. Wenn ich so darüber nachdenke: Nach 10 Jahren kann ich mich nicht erinnern, dass hier Frauen um eine BET kämpfen mussten ...
__________________
lg
gilda
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  #7  
Alt 01.02.2017, 19:39
lotol lotol ist offline
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Standard AW: BET vs. Brustamputation

Hallo Tabu,
Zitat:
Meine Frau wollte die Amputation und sie sagte mir, dass wenn ich wüsste wie
Die Brustaufbau erfolgt, dann würde ich es auch nicht haben wollen.
Einstein sagte mal (sinngemäß):
Es ist einfacher, die Relativitätstheorie zu begreifen, als das Denken und Empfinden von Frauen.

Damit will ich sagen:
Leg bitte derzeit nicht auf die Goldwaage, was Deine Frau bzgl. evtl. Brustaufbau sagt und meint.
Denn das kann sich durchaus im Laufe der Zeit auch wieder ändern.

Denke, momentan geht es Deiner Frau nur darum, ihre bestmögliche Überlebenschance auch ganz konsequent zu realisieren.

Wäre ich in der Lage Deiner Frau, würde mich dabei eine Brust hin oder her auch nicht im Geringsten "jucken".
Selbst wenn mir mein Mann oder sonstwer von einer Amputation abraten würde, wäre meine Entscheidung identisch mit der Deiner Frau:
Wegoperieren, was völlig problemlos entfernt werden kann, damit der Krebs bestmöglich plattgemacht werden kann.

Du mußt Deiner Frau schon zugestehen, daß sie das letztlich so handhabt, wie sie es für richtig hält.
Es sollte an sich gar keine Frage sein, daß letztlich nur sie bzgl. ihres Überlebens entscheidet - oder etwa doch?

Mir ist schon klar, daß Du - entgegen dem teils entstandenen Eindruck - Deine Frau nicht auf ihren Busen "reduzierst".
Also mach bitte jetzt im Nachhinein "keinen Affen" aus der Entscheidung oder den Begleitumständen davon.

Du glaubst doch sicher nicht im Ernst, daß die Entscheidung Deiner Frau, sich eine ihrer Brüste amputieren zu lassen, ihr leicht gefallen ist.
Noch dazu in Kenntnis Deiner Sichtweise, die durchaus ebenfalls nachvollziehbar ist.
Aus meiner Sicht muß dabei allerdings schon die Frage erlaubt sein, was absolut vorrangig ist oder auch nicht.

Auch Ärzte können nur nach bestem Wissen und Gewissen zu- oder abraten.
Du weißt, im Fall meiner Frau handelte es sich um einen begrenzten Krebs-Knoten, was die beschriebene Vorgehensweise erlaubte.

Im Fall Deiner Frau ist das jedoch völlig anders gelagert.
Und Deine Frau zog es vor, sich nun eben nicht (mehr) auf eine brusterhaltende Operation einzulassen.
Sondern radikal durchzugreifen - aus bestens nachvollziehbaren Gründen.

Nochmal dazu:
Trag diese Entscheidung Deiner Frau mit ihr zusammen und verschon sie bitte mit allen Überlegungen, wie was vielleicht auch hätte laufen können!
Und halt Dir dabei auch permanent vor Augen, was eigentlich erreicht werden soll bzw. wo welche Wertigkeiten liegen.

Unterstütz bitte Deine Frau mit allen Dir zur Verfügung stehenden Mitteln, damit sie erst mal möglichst sicher "über die Runden" gebracht werden kann.
Auch ein BK ist ja nicht gerade "ein Pappenstiel":
Kommt auch noch (sicherheitshalber) eine Therapie (Chemo + AK) dazu?

Liebe Grüße
lotol
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Geändert von gitti2002 (01.02.2017 um 21:11 Uhr) Grund: 2. Zitat entfernt, da Beitrag gelöscht wurde
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  #8  
Alt 01.02.2017, 23:08
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Standard AW: BET vs. Brustamputation

Lieber Tabu,
bei einer Operation muss erkranktes Gewebe mit einen genau festgelegten Sicherheitsabstand zum gesunden entfernt werden. Deshalb ist manchmal die Mastektomie erforderlich. Bei diesen Vorstufen muss man vorsichtig sein, da man nicht weiß, ob sie nicht doch in den kommenden Jahren entarten (also bösartig werden ) können.
Früher wurde immer eine Mastektomie beim Brustkrebs durchgeführt, diese war weit umfangreicher als heute.

Herzliche Grüße,
Elisabethh.
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  #9  
Alt 31.01.2017, 19:01
lotol lotol ist offline
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Standard AW: BET vs. Brustamputation

Hallo Tabu,

Zitat:
Nach dem Feststellen des Rezidivs wurde meine Frau brusterhaltend operiert, aber die Gewebeuntersuchungen waren nicht berauschend und meine Frau entschied sich für Amputation, um die Ruhe zu haben. Es kann aber keine Ruhe geben, da man wieder Metastasen im Brustmuskel bekommen kann.
Ersteres ist angesichts des Sachverhaltes (erneuter Krebs in der gleichen Brust wie früher) eine vernünftige und konsequente Entscheidung.
Ich würde das auch nicht anders machen als Deine Frau.
Und ich würde diese Entscheidung nicht nur akzeptieren, sondern auch mit meiner Frau "mittragen".

Letzteres ist nur rein theoretisch richtig, weil genau genommen auch völlig Gesunde jederzeit krebskrank werden können.
Überall im Körper kann jederzeit ein Krebs daherwachsen.

Zitat:
Ist es wirklich radikale Mastektomie das beste Mittel? Meine Frau wollte keine Sofortrekonstruktion und keine Brustaufbau später.
Naja, liegt es denn nicht auf der Hand, daß aus dem Körper Herausoperiertes keinerlei Schaden mehr anrichten kann?
Wenn das angemessen großzügig gemacht wird, kann dadurch auch das Risiko minimiert werden, daß sich abermals ein Krebs bilden kann.
Zumindest dort bzw. im näheren Umfeld kann dann für den Krebs der "Ofen aus" sein.

Und zwar endgültig (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit).
Nur darum geht es letztlich:
Die maximal mögliche Risikominimierung erreichen zu können.

Deine Frau traf die richtige Entscheidung.
Trag diese Entscheidung bitte zunächst uneingeschränkt mit ihr.
Und wenn dieser ganze Mist erledigt und überstanden ist:
Erst dann unterhalt Dich mit ihr mal über einen "neuen" Brustaufbau.

Der ja jederzeit auch später möglich ist.
Denke, Deine Frau hat derzeit ganz andere Dinge im Kopf.
Weißt schon:
Alles zu seiner Zeit - aber dann richtig.

Zitat:
Nun ist die Hysterie um BK und gibt es sogar profilaktische Brustamputationen.
Ich weiß nicht so recht, was BK mit Hysterie zu tun haben sollte.
BK ist m.W. ganz gut diagnostizierbar.
Und dann muß angemessen gehandelt werden, um den BK plattmachen zu können.
Was i.d.R. auch ganz gut klappt.

Und wenn sich jemand vorbeugend die Brüste amputieren läßt, wird er wohl auch triftige Gründe dafür haben.
Oder meinst Du, daß sich z.B. A. Jolie gaudihalber ihre Brüste amputieren ließ?

Es gibt dazu meßbare genetische Veranlagungen, die ein erheblich erhöhtes BK-Risiko signalisieren.
Würdest denn Du Dich dem aussetzen wollen?

Auch das ist letztlich nur eine Frage der Abwägung von Risiken.
Nüchtern und rational, was aus meiner Sicht absolut nichts mit Hysterie zu tun hat.

Unbenommen, mit Angst lassen sich auch prächtige Geschäfte machen.
Das ist aber hier nicht der Knackpunkt.

Nochmal alles Gute und viel Glück Euch beiden.


Liebe Grüße
lotol
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3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #10  
Alt 01.02.2017, 15:31
Tabu Tabu ist offline
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Standard AW: BET vs. Brustamputation

Hallo, lotol,

herzlichen Dank für Deine Aufmunterung. Ich lese Dein Schreiben immer wieder: das ist eine echte Hilfe für mich in dieser Situation.

Meine Frau kam vor Weihnachten ins Krankenhaus zur OP. Diese wurde aufgrund des negativen Befund in der 7. Woche verschoben. Fast 3 Wochen war immer neben meiner Frau, danach ging ich wieder zur Arbeit (in Frankfurt am Main), ich pendele dorthin von Thüringen.
Nach der Feststellung der Fernmethastase in der 7. Rippe wurde eine brusterhaltende OP beschlossen, da hat meine Frau dem Rat der OA und meinem Rat zugestimmt (die Gynäkologin war dagegen).
Und dann 3 Tage nach der OP wurde das Gewebe ausgewertet und wurde die Mastektomie auf Wunsch Meiner Frau beschlossen (es gab aber auch die BET-Option). IMHO es gab keine genügende Aufklärung, diese überlasteten Ärzte, man muss jedes Wort aus ihnen herausziehen und lauen, dass man mit ihnen sprechen kann.

Meine Frau wollte die Amputation und sie sagte mir, dass wenn ich wüsste wie
Die Brustaufbau erfolgt, dann würde ich es auch nicht haben wollen.

Dir, LOTOL, danke ich von ganzem Herzen, dass Du sich die Zeit genommen hast, mir Zu helfen. ES ist sehr wichtig für mich. Ich werde meine Frau mit allen Kräften unterstützen, aber an die verlorene Brust denke ich mit einem Gefühl der schmerzenden Zärtlichkeit.

LG
Tabu
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  #11  
Alt 02.02.2017, 06:23
hierfalsch hierfalsch ist offline
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Ort: Tief im Westen
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Standard AW: BET vs. Brustamputation

Das tut Deine Frau schätzungsweise auch...

Ganz ehrlich: Meine Brüste sind das EINZIGE Körperteil von mir, was ich RICHTIG schön finde. Und als es nach "doppelter Mastektomie" klang, zweifelte ich KEINE Sekunde. Runter damit. Was sein muss, muss sein.

Mensch, Tabu wir reden hier von Krebs, nicht von Schnupfen!!! Und der Grund WARUM bei Brustkrebs so viele Frauen geheilt werden und "nur" ein vergleichsweise kleiner Prozentsatz stirbt, ist DER, dass DIESE RADIKALEN Therapien wirken. Vielleicht wird die Amputation den Unterschied machen ob Du in 10 Jahren mit Deiner Frau am Kaffeetisch sitzt, statt sie auf dem Friedhof zu besuchen.

Die Brust ist doch nicht das EINZIGE, was Du an ihr magst? Du würdest ihr Lächeln vermissen. Und ihre Augen. Die Art wie sie "Mensch Tabu, lass nicht immer Deine Socken rumfliegen" sagt.
Es war ein Opfer. Für das Leben. EUER Leben. Du bist traurig. Das verstehe ich. Aber bist Du nicht doch ein kleines bisschen Dankbar, dass sie ALLES tut um bei Dir zu bleiben? Wäre es Dir WIRKLICH lieber, sie ginge SO ein Risiko ein?
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  #12  
Alt 03.02.2017, 15:52
Tabu Tabu ist offline
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Beiträge: 8
Standard AW: BET vs. Brustamputation

Herzlichen Dank an alle,

die mich in dieser schweren Stunde unterstützt haben. Es ist eine unglaubliche
Erfahrung, dass mir unbekannten Menschen mir die Zuversicht und Hoffnung geben. Für die Ratschläge und Kritik danke ich besonders, denn sie helfen mir in dieser Situation sehr.

Ich habe heute zum ersten Mal den Blick auf die Narbe geworfen und sicher
werde mich daran gewöhnen.

"Unsere Leidenschaften sind wahre Phönixe. Wie der alte verbrennt, steigt der neue sogleich wieder aus der Asche hervor."
Johann Wolfgang von Goethe

Wir haben noch einen weiten Weg, es müssen noch die endokrine Therapie, Chemotherapie und Bestrahlung durchgeführt werden.

Ich werde noch mehrmals alle Beiträge in diesem Thema lesen und durch den Kopf gehen lassen. Man braucht dazu Zeit.

In Dankbarkeit
Tabu
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