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  #1  
Alt 03.07.2008, 06:38
Maja08 Maja08 ist offline
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Standard AW: Ich bin sehr traurig

Liebe Sternschnuppe,

heute morgen nur ganz kurz:

Nehm dich einfach mal ganz feste und lieb in den Arm .:knu ddel:

Ganz viel Kraft und Mut schicke ich dir!
Alles Liebe

Maja
__________________
Meine Mama bekam Anfang April 07 die Diagnose CUP-Syndrom mit Metastasen in der Lunge, Bauchspeicheldrüse und an den Knochen. Gestorben am 01. Juni 07 im Alter von 69 Jahren.

In liebevoller Erinnerung an: meine Mama 04.01.1938-01.06.2007 meinen Papa 25.09.1938-29.06.1998
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  #2  
Alt 03.07.2008, 11:29
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Ich bin sehr traurig

Liebe Schnuppe,

den Krebs anzunehmen ist etwas anderes als ihn hinzunehmen.
Für Dich ist es gleichbedeutend mit "aufgeben".

Natürlich verscuhen wir ihn zurück zu drängen. Aber letztlich ist er nun mal Teil des Körpers meiner Mutter geworden. Ich habe gesehen wie sie sich fühlt wenn sie den krebs anfassen kann (lymphknoten hauptschlagader war das der fall) und das hat mir weh getan. die bedrohung ist plötzlich angreifbar. man möchte sie förmlich herausreißen.

klar bist du voller hoffnung. das sollst du ja auch sein. es geht mir nur darum, nicht über grenzen hinaus und über alles hinweg gegen den krebs zu kämpfen. Blutwerte, körperliches und seelisches Befinden hinten an zu stellen weil man der auffassung ist, es muss sein. letztlich kämpfen wir FÜR den Menschen der den Krebs hat. Und wenn man nunmal nicht erreichen kann dass er ohne krebs leben darf, dann muss ein arrangement her damit er MIT dem krebs leben kann und darf. und das bitte so gut wie es geht. mit wenig beschwerden (auch die chemo läuft ja nicht beschwerdefrei), ganz viel liebe, sehr viel bewusster zeit mit allen liebenden im umfeld. glückliche momente und traurige in denen man aber dennoch keine einsamkeit fühlt.

es gibt noch viel mehr als den krebs. das wollte ich damit sagen. auch weglaufen (gemeinsam) ist mal gestattet. in einen zoo oder einfach nur ein feuerwerk ansehen (hab neulich eins vom rhein gezündet ;-). einfach raus aus krebs und traurig und und und. mal wieder fühlen das man mensch ist.
__________________
Liebe Grüße - Bibi
*********************
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des Herzens
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  #3  
Alt 03.07.2008, 11:54
Mae-Geri Mae-Geri ist offline
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Standard AW: Ich bin sehr traurig

Ich habe letztens mal gelesen, dass man nicht gegen den Krebs kämpfen soll sondern für das Leben...
Das spiegelt sich für mich in den Worten von Bibi sehr schön wieder.
__________________
Danke!!!
PeLo 13.04.1948 - 09.10.2007
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  #4  
Alt 03.07.2008, 11:57
Krabbepam Krabbepam ist offline
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Standard AW: Ich bin sehr traurig

Hallo,
auch ich fand das der Bericht von Bibi zu Tränen gerührt hat.
Auch mein Schwiegervater hat seid Juni 2007 die Diagnose Lungenkrebs und raucht weiter. Mein Mann und ich rauchen auch und können es momentan nicht lassen. Obwohl wir schon oft drüber nachgedacht haben.
Aber nun zu dir " Sternschnuppe " ich denke viele der Schreiber haben recht: man sollte nicht über das "warum" nachdenken sondern die Zeit die man hat genießen.
Bei uns ist es auch so das wir mit meinen Schwiegereltern zusammen lachen, aber auch weinen. Wir telefonieren fast jeden Tag, leider können wir wegen einer großen Entfernung und Schichtdienst,nicht immer da sein.
Auch ich war immer der Meinung ich musse stark sein weil ich aus der Pflege komme, aber das kann man nicht... ich habe dann gedacht wenn ich heimlich weine merkt es keiner.. und für meinen Mann müsse ich stark sein da er selber sehr leidet. Aber Kraft und Mut habe ich auch hier gefunden, zu sehen das auch andere traurig sind und darüber reden gab mir ungeheuer Kraft. Man ist nicht alleine!!! DANKE an alle!!
Auch ich habe ein sehr inniges Verhältnis zu meinem Schwiegervater und es ist schwer mit anzusehen wie die Krankheit jemanden zeichnet. Aber man freut sich um so mehr über gute Tage.
Und über prognosen der Lebendserwartung... hatten die anderen recht: was bringt es ??? Genieße jeden Tag als Geschenk

Ich wünsche dir viel viel Kraft

Bis dann Krabbepam
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  #5  
Alt 03.07.2008, 18:18
Sternschnuppe01 Sternschnuppe01 ist offline
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Beiträge: 14
Standard AW: Ich bin sehr traurig

Hallo,

ich wollte euch mal eben informieren.
Heute waren meine Eltern zum Arztgespräch nach dem CT vom Dienstag. Der Arzt sagte, dass ein 4cm großer Tumor zu sehen ist und viele kleine Metastasen. Alles auf dem vorgeschädigten Lungenflügel. Das bedeutet, dass der Krebs zum Zeitpunkt der Diagnose bereits gestreut hatte, das aber noch nicht zu sehen war, auch nicht für die Operateure.
Nach der Chemo hatte sich mein Vater gegen eine Bestrahlung entschieden, da er sowieso schon so geschwächt war. Er hätte sechs Wochen lang jeden Tag ins Krankenhaus gemusst und ob das zu einem positiveren Ergebnis führen würde, konnten die Ärzte natürlich auch nicht sage. Heute sagte der Arzt, dass es gut war, dass mein Vater die Bestrahlung hat sein lassen.Sie hätte nichts gebracht, da die Metastasen noch nicht zu sehen waren und somit auch nicht hätten behandelt werden können.
Nächsten Donnerstag wird erst einmal seine Nierenfunktion überprüft. Arbeiten die Nieren gut, dann kann er eine Chemo per Infusion bekommen, ansonsten bekommt er Tabletten. Ich hoffe, dass er nicht wieder so starke Nebenwirkungen bekommt, wie beim ersten Mal.

Mich beunruhigt natürlich, dass der Krebs bereits gestreut hatte, aber das CT wurde nur von der Lunge gemacht, so viel ich weiß. Was ist mit den anderen Organen, in die der LK so gern streut? Muss man da erst auf Ausfallerscheinungen warten, bis man dort, z.B. im Gehirn, nach Metastasen sieht.
Etwas ruhiger bin ich dennoch geworden. Ich habe das Gefühl, dass meine Zuversicht wieder etwas zurückkommt. Ach so, der Arzt hat noch gesagt, dass man den Krebs nun nur noch etwas in Schach halten oder etwas eindämmen kann, eine Heilung ist nicht mehr möglich.

Bibi, wenn du sagst, dass ich aufgegeben habe, so magst du da etwas Recht haben. Nach dem CT vom Dienstag hatte ich auch erst mal die Hoffnung aufgegeben. Ich bin immernoch in der Phase, wo ich die Krankheit am liebsten nicht wahrhaben will und die Zeit zurückdrehen möchte.
Ich bin allerdings auch guter Dinge, dass ich bald in der Lage bin, mit der Krankheit besser umgehen zu können.
Vielleicht liegt es auch daran, dass meine Schwester 2006 und 2007 schwer an zwei unterschiedlichen Krankheiten erkrankt war (hier allerdings mal kein Krebs) und beide Male in Lebensgefahr schwebte. Nach jedem Mal haben wir gedacht, es kann nicht schlimmer kommen und jedes Mal kam es noch schlimmer. Irgendwann ist die Kraft dann auch wie bei einem Akku aufgebraucht und man hat das Gefühl, es braucht immer länger um sich wieder aufzuladen.

LG
Sternschnuppe01
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  #6  
Alt 03.07.2008, 23:30
Anscha Anscha ist offline
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Standard AW: Ich bin sehr traurig

Hallo Sternschnuppe,

es tut mir sehr leid, dass das CT keine besseren Ergebnisse hervorgebracht hat, kann diese heftigen Gefühle sehr gut nachvollziehen. Überlegt Euch bitte sehr gut, wie die Behandlung weiter verlaufen soll. Man kann keinen Rat geben, nur den, genießt die gemeinsame Zeit! Zweitmeinungen - auch Alternativen durchdenken... Es liegt denke ich ein Stück weit an Eurem Arzt und letztlich an Euch, ob Ihr ihn bittet, weitere Untersuchungen anzustellen. Fraglich was es bringt es zu wissen, sollten tatsächlich z. B. Hirnmetastasen vorhanden sein (mit einer Chemo sind die nicht so einfach einzudämmen). Verzeih dass ich so sachlich schreibe, nach 10 Monaten ohne meinen geliebten Papa kommen mir eben manche Dinge, die wir mit unserer jetzigen Erfahrung sicherlich anders machen würden, meinem Papa anders empfehlen würden... aber ich würde immer wieder die Zeit genießen, so sehr wie möglich, denn es war eine wahnsinnig intensive und trotz der Krankheit auch schöne Zeit, die uns unwahrscheinlich stark zusammengeschweißt hat. Die Bande ist so stark, selbst der Tod kann uns nicht ganz auseinanderreißen.

Liebe Grüße
Anscha
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  #7  
Alt 04.07.2008, 09:06
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Ich bin sehr traurig

Liebe Schnuppe,

nie im Leben wollte ich herüber bringen dass Du aufgegeben hast. Als Du den Bericht geschrieben hast warst Du genauso am Boden und orientierungslos wie wir Angehörigen es eigentlich ALLE sind wenn wir den ersten Beitrag schreiben.

In einer neuen Situation muss man sich erst einmal zurecht finden. Es tut mir leid dass ich gestern nicht mehr geantwortet habe, mir fiel um s verrecken nicht ein, wo ich damals anrief. Ich war aber so begeistert von dem Engagement der dortigen Mitarbeiter dass ich Dich nirgends anders hinleiten wollte.

Gestern (na, wo kommen die besten Einfälle?) fiel es mir endlich wieder ein. Es ist die Rufnummer des KID -> Krebs Informations Dienst. Lass Dich nicht entmutigen wenn es etwas länger dauern sollte. Wenn Du eine Nachricht auf Band hinterlässt rufen sie auch zurück. Ich hatte nie das Gefühl dass ich abgewimmelt wurde, immer wurde sich sehr viel Zeit genommen jede meiner Fragen (...und es waren viele) in jede Richtung, medizinisch, psychologisch, Einrichtungen, zu beantworten. Konnten sie eine Info nicht sofort heraussuchen bekam ich einen Rückruf. Ich habe sehr gute Erfahrung gemacht. Die Hemmschwelle zu fragen was man auf dem Herzen hat sinkt nach wenigen Minuten, so liebevoll sind sie dort.

Krebsinformationsdienst (KID)
Allgemein verständlich, wissenschaftlich fundiert und auf dem aktuellen Stand sind die Auskünfte, die der Krebsinformationsdienst (KID) Krebskranken, ihren Angehörigen und interessierten Bürgern in ganz Deutschland kostenlos vermittelt.

Für Patienten des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen, NCT Heidelberg bietet KID persönliche Informations- und Beratungsgespräche im Rahmen einer Sprechstunde an:

Tel.: 0800 – 420 30 40 täglich 8 – 20 Uhr, kostenlos aus dem deutschen Festnetz

E-Mail : krebsinformationsdienst@dkfz.de
Internet: www.krebsinformationsdienst.de

Der Krebsinformationsdienst ist eine Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums und wird gefördert vom Bundesministerium für Gesundheit und dem Sozialministerium Baden-Württemberg.

Ich hoffe sehr es hilft Dir auch, hier zu schreiben. Die neuen Berichte tun mir leid. Aber ich sehe auch, dass Du nun beginnst Fuß zu fassen und dennoch nach vorne zu schauen. Ich drücke die Daumen dass die Nieren in Ordnung sind.

Ich denk an Dich, meld Dich wenn Du Hilfe brauchst.
__________________
Liebe Grüße - Bibi
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des Herzens
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  #8  
Alt 07.07.2008, 19:28
Sternschnuppe01 Sternschnuppe01 ist offline
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Standard AW: Ich bin sehr traurig

Hallo,

da bin ich mal wieder. Am Wochenende hatte wir Besuch von meinen Eltern. Das erste Mal seit der Diagnose. Es war schön, aber leider viel zu kurz. Ich denke, ein weiterer Besuch in diesem Jahr hier wird wohl nicht klappen, wenn bald die nächste Chemo anfängt. Jetzt freuen wir uns erst mal auf den Urlaub am Samstag. Hoffentlich kommt da nicht noch etwas dazwischen. Mein Vater muss seit ein paar Tagen nachts ziemlich häufig Wasser lassen. Manchmal alle viertel Stunde. Ab und an brennt es wohl auch. Der Urin wurde heute untersucht. Es deutet nichts auf eine Entzündung hin.
Hat von euch schon mal jemand solche Symptome gehabt?

Liebe Bibi,
vielen Dank für die Telefonnummer. Vielleicht werde ich da irgendwann mal anrufen.

Liebe Grüße
Sternschnuppe01
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