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  #1  
Alt 30.07.2014, 14:51
ChristianeK ChristianeK ist offline
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Registriert seit: 09.03.2014
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Standard AW: Reha bewilligt - will aber nicht, was nun?

Ich habe heute auch die freudige Mitteilung gekriegt, dass ich eine onkologishce Reha für 3 Wochen bewilligt bekommen habe!!!! Meine Ärztin hatte ausdrücklich im Antrag geschrieben, dass so eine außerhäusliche Maßnahme nicht sinnvoll sei.

Ich habe zwar Lungenkrebs in Stadium 4, bin aber gerade richtig gut durchtrainiert. Volle Lungenfunktion und täglich 1,5 km schwimmen.

Ich habe seit der Diagnose im Oktober 2013 viel getan, um meinen "guten" Gesundheitszustand zu halten.

Seit 4 Wochen mach ich meine Wiedereingliederung 4 Stunden täglich und dann nochmal 4 Wochen 6 Stunden täglich.

Ich finde es nicht in Ordnung, dass der Rententräger über mich entscheidet ohne mich zu kennen .

Am 1.9.2014 gehe ich wieder voll arbeiten - so lange werde ich das wohl hinziehen können .
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  #2  
Alt 31.07.2014, 12:19
Norma Norma ist offline
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Standard AW: Reha bewilligt - will aber nicht, was nun?

Zitat:
Zitat von ChristianeK Beitrag anzeigen

Ich finde es nicht in Ordnung, dass der Rententräger über mich entscheidet ohne mich zu kennen .

Am 1.9.2014 gehe ich wieder voll arbeiten - so lange werde ich das wohl hinziehen können .

Hm... verstehe ich jetzt nicht so ganz. Warum hast du erst einen Reha-Antrag gestellt und wunderst dich nun über die Bewilligung?
Hat die Krankenkasse Druck gemacht wegen des Krankengeldes?

Wie dem auch sei: Der Rententräger kann eine Reha ablehnen oder bewilligen. Bei Ablehnung hast du Anspruch auf Widerspruch.

Bei einer Krebserkrankung erfolgt bei einer Erst-Reha automatisch eine Bewilligung, da die Krankenkassen während dieser Zeit "entpflichtet" sind.
Soll heißen: Statt Krankengeld wird Übergangsgeld gezahlt.

Zynisch ausgedrückt könnte man auch schreiben: Kranke werden zwischen den Behörden hin- und her geschubst und jede Behörde achtet darauf, nicht mehr zu zahlen, als unbedingt nötig.

Ich denke, die Zeit bis zum 01. September lässt sich noch überbrücken; schwierig wird es nur, wenn du in der nächsten Zeit noch einmal in Krankengeldbezug rutschen solltest. Mehr als 78 Wochen gibt es nicht.

Was mich noch irritiert: Bei Stadium IV volle Lungenfunktion.
Aber das ist ja ein anderes "Kapitel".

MfG
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann
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  #3  
Alt 31.07.2014, 14:54
Susanne13 Susanne13 ist offline
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Registriert seit: 25.09.2013
Ort: Berlin
Beiträge: 350
Standard AW: Reha bewilligt - will aber nicht, was nun?

Ich verstehe auch die Ärztin nicht, die sagt eine Reha würde nichts bringen und das dann auch noch schriftlich so weiter reicht.
Bei Stadion IV volle Lungenfunktion ist mehr wie unglaubwürdig
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  #4  
Alt 31.07.2014, 16:35
heaven heaven ist offline
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Ort: Niedersachsen
Beiträge: 467
Standard AW: Reha bewilligt - will aber nicht, was nun?

Hallo Susanne,

ich habe auch volle Lungenfunktion bei Tumorstadium IV (es heißt übrigens Stadium und nicht Stadion..)-was bitte schön ist daran unglaubwürdig?

Nette Grüße von

Heaven (dem Himmel so fern)
__________________
ED 12/2011 Primärtumor Nichtkleinzelliges Bronchialkarzinom (grosszellig) T2a,N2,M1b entsprechend Tumorstadium IV
Dünndarmkarzinom pT3,pN1,R0,G3
Jan-April 2012 Chemo Cisplatin/Alimta
Seit Mai 2012 in Remission Erhaltungstherapie mit Alimta bis Ende Juni 2012-seitdem Therapiepause!
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  #5  
Alt 08.08.2014, 00:32
conquerer conquerer ist offline
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Registriert seit: 13.05.2011
Beiträge: 335
Standard AW: Reha bewilligt - will aber nicht, was nun?

Hallo,

das selbe bei mir. Soll Reha Antrag stellen sonst wird Krankengeld eingestellt. Ich verstehe das auch nicht für was ich eine Reha machen soll. Ich würde nach der Chemopause am liebsten wieder arbeiten.

Ich frage mich was mir eine Reha bringen soll, außer das die DRV Übergangsgeld zahlt und nicht die Krankenkasse. Im Moment könnte ich explodieren.
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  #6  
Alt 08.08.2014, 10:11
Adlatus Adlatus ist offline
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Registriert seit: 30.01.2008
Beiträge: 44
Standard AW: Reha bewilligt - will aber nicht, was nun?

Das ist leider ein "Fehler" im System der Krankenkassen.
Ist ein wenig komplex, ich versuchs mal zu erklären:

Es geht hier nicht um die drei Wochen Übergangsgeld, sondern darum die Erwerbsfähigkeit abzuklopfen. Das Krankengeld ist nur als Überbrückung einer zeitlich begrenzten akuten Erkrankung gedacht. Wer auf ansehbare Zeit dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen kann gehört aus Sicht der KV raus aus dem Krankengeld, rein in die Erwerbsminderungsrente.
Hier geht es tatsächlich um viel Geld, da die EM-Rente oftmals niedriger ist als das Krankengeld. Wird eine EM-Rente bewilligt, wird diese rückwirkend zum Tag der Erkrankung gerechnet. Davon merkt der Versicherte nix, weil der Kostenausgleich zwischen KV und Rentenversicherung stattfindet. ABER die Rentenversicherung zahlt nur den Rentenbetrag zurück, auf der Differenz bleibt die KV sitzen.
Damit wird klar, das die KV immer versuchen wird, die Versicherten möglichst schnell einschätzen zu lassen. Allerdings darf sie niemandem Befehlen einen Rentenantrag zu stellen.
Um das Verfahren trotzdem anleiern zu können bedient sie sich eines "Tricks". Denn sie darf den versicherten zwingen einen Rehaantrag zu stellen. Hier geht es der Kasse dann nicht vordergründig um die Reha, sondern um die Stellungnahme bzgl. der Erwerbsfähigkeit. Denn wird in der Reha eine Erwerbsminderung festgestellt, wird der Reha antrag in einen Rentenantrag umgewandelt - und der Versicherte hat den Salat.

Der Fehler steckt wie immer im Detail. Bei chronischen Erkrankungen - bei denen Erfahrungsgemäß- nicht mit einer 180° Wendung zu rechnen ist, macht das Verhalten der KV aus Volkswirtschftlicher Sicht unter Umständen tatsächlich Sinn. Bei Krebserkrankungen ist es aber Käse, weil die Akutbehandlung zeitlich jedes Raster sprengt. Und wenn man dann einen nassgeschwitzen Sachbearbeiter hat, oder die Marschrichtung der Oberen das so vorgibt, landet mancher Patient auf dem falschen Gleis.

Manchmal reicht es aber aus, bei der Kv anzurufen (oder der behandelnde Arzt) und den Sachverhalt zu erklären. Viele Sachbearbeiter lassen sich leicht überzeugen und setzen diese Aufforderung dann aus, bis die akutbehandlung tatsächlich abgeschlossen ist. (Stichwort: während der Akutbehandlung ist eh noch keine abschließende Beurteilung der Erwerbsfähigkeit möglich)

Damit rettet ihr euch unter Umständen ein paar Monate Krankengeld ...
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  #7  
Alt 08.08.2014, 10:49
Rita15 Rita15 ist offline
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Registriert seit: 22.12.2013
Ort: NRW
Beiträge: 22
Standard AW: Reha bewilligt - will aber nicht, was nun?

Ich kann mich Adlatus nur anschließen.

Mein Mann hatte vor seiner Krebserkrankung mehrere Bandscheibenvorfälle auf die er die erste Reha Ende 2011 gemacht hat.
Diese Reha wurde im August 2013 rückwirkend als EM-Rentenbeginn herangezogen....!!! `Umgedeutet´ nennen die das.

Die Träger verrechnen untereinander und man hat mit der rückwirkenden Sache selbst nichts zu tun, allerdings sind uns dadurch ca. 20 Wochen Krankengeld nicht gezahlt worden. Es gab dann die viel niedrigere EM-Rente.

Ich kann nur sagen:
Vorsicht bei Reha-Anträgen, die aus eigener Sicht nicht wirklich notwendig sind.
Wie Adlatus schreibt, ist sich jeder Träger erst einmal selbst der Nächste und versucht einen anderen zahlen zu lassen.
Was anderes ist es natürlich, wenn man von der Krankenversicherung zu einem Antrag auf Reha aufgefordert wird.
Man hat dann 10 Wochen oder so Zeit den Antrag zu stellen und meine persöliche Meinung ist: Die sollte man dann auch ausreizen.

Mich macht an der ganzen Sache so wütend, dass man doch Jahrzehnte in die Kassen eingezahlt hat und dann, wenn man sie braucht, die versicherte Leistung (78 Wochen Krankengeld) nicht bekommt...

Leider hat man mit der Erkrankung selbst so viel zu tun, dass man auch nicht die Kraft hat, sich wochenlang mit immer neuen auszufüllenden Anträgen mit den Trägern rumzustreiten.
Und zusätzlich geht es noch um das nackte finanzielle Überleben...
Die sitzen da am längeren Hebel.

Für mich hat das ein wenig Prinzip...
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