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  #1  
Alt 24.04.2009, 22:06
Spätzle Spätzle ist offline
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Registriert seit: 15.01.2008
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Standard Partner weg

Hallo,

ich hatte 2007 eine Darmkrebs-OP, dann Chemo bis 04/08 - seit dem ist alles OK.

Noch während meiner Chemo (wie ich später erfahren habe) hat sich mein Mann eine Geliebte genommen. Vor der Trennung um Weihnachten 08 gab er als Grund meine Krebserkrankung an - er könne nicht damit leben, dass ich krebskrank bin. Gibt es jemanden da draußen, dem es ähnlich ging/geht?
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  #2  
Alt 25.04.2009, 03:01
Benutzerbild von Schokolinse
Schokolinse Schokolinse ist offline
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Standard AW: Partner weg

....das hast Du sehr schön und treffend gesagt, Claudia...

Trotz allem erschüttert mich aber die Selbstverständlichkeit, mit der manche Menschen nach so einer Diagnose den Partner verlassen....sowas wäre für mich undenkbar und ich fühle ehrlich mit Dir, Spätzle, letztendlich kannst Du aber wahrscheinlich froh sein, dass es so gekommen ist, auch wenn es Deinem Herzchen nicht weiterhilft im Moment.

Alles liebe wünscht Dir

Maya
__________________
Was keiner wagt, das sollt ihr wagen/ was keiner sagt, das sagt heraus/ was keiner denkt, das wagt zu denken/ was keiner anfängt, das führt aus.//

Wenn keiner ja sagt, sollt ihr es sagen/ wenn keiner nein sagt, sagt doch nein/ wenn alle zweifeln, wagt zu glauben/ wenn alle mittun, steht allein.//

Wo alle loben, habt Bedenken/ wo alle spotten, spottet nicht/ wo alle geizen, wagt zu schenken/ wo alles dunkel ist, macht Licht.
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  #3  
Alt 25.04.2009, 19:40
Spätzle Spätzle ist offline
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Standard AW: Partner weg

Danke für eure netten Worte. Ja, es ist besser, dass ich den los bin, der in dieser Zeit nicht zu mir gehalten hat. Nur ab und zu komme ich mir durch diese Äußerung - irgendwie ..."keimig"... vor.
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  #4  
Alt 26.04.2009, 20:58
Freelancer Freelancer ist offline
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Standard AW: Partner weg

Hallo.

Mach dir absolut keine Sorgen...du bist mit Sicherheit nicht 'keimig'...eher jemand der eine Beziehung mit jemanden verdient der lieben und geliebt werden kann.

Gruß,

Holger
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  #5  
Alt 26.04.2009, 21:02
Benutzerbild von Chrigissi
Chrigissi Chrigissi ist offline
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Standard AW: Partner weg

Ich kann einfach nicht nachvollziehen, wie jemand einen verlassen kann,
bei solch einer Diagnose.
Da wurde das Wort "Liebe" gesagt, aber nicht gefühlt.
Es tut mir sehr leid für Dich, doch in solch einem Fall, denke ich Du schaffst das.
Ich Drücke Dir jedenfalls die Daumen.
Christine
__________________
Wirklich trösten kann nur,
Wer selbst durch Leid gebeugt wurde.
Annegret Kronenberg
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  #6  
Alt 27.04.2009, 22:32
crxfahrerin crxfahrerin ist offline
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Beiträge: 51
Standard AW: Partner weg

Hallo,
es ist traurig, dass du das durchmachen musst und keine unterstützung hast.
ich musste diesen krebs-mist auch allein durchstehen, weil ich von heute auf morgen plötzlich alleinerziehend war.
du wirst das alles überwinden und durchstehen, weil du stark bist, weil du es sein musst. auch wenn es manchmal schwer fällt, aber man mehr aushalten als man denkt oder sich selber zutraut.
ich wünsche dir ganz viel kraft und alles liebe für die zukunft
karin
__________________
Non Hodgin Lymphom St. IV B mit Knochenmarkbeteiligung,
8xR-CHOP, 36 Bestrahlungen, Remission seit 03/2008
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  #7  
Alt 29.04.2009, 13:01
Benutzerbild von Sani
Sani Sani ist offline
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Standard AW: Partner weg

Hallo,irgendwann wirst du sagen,es war gut das er weggegangen ist,so hab ich ihn wirklcih kennengelernt,irgendwann,das kann ich dir sicher sagen.

Ich selbst hatte eine gute ,wirklich gute Freundin sie wurde auch die Patentante unserer Tochter und zog sich irgendwann immer mehr zurück,dann sagte sie mir(ein runder Geburtstag stand dort an)ich wäre wohl zu behindert zum zu so einer großen Feier zu kommen,mit mir und meiner Familie würde sie dann mal allein grillen.Die Frau ist heut nicht mehr Patentante,hab es ihr entzogen udn den Brief auch beim Kirchenamt hinterlegt.Solche Freunde oder Partner braucht man nicht und man wird viel wählerischer und sensibler wie nah udn wen man an sich und seinem Leben teilhaben läßt udn vorallem man wird stärker.Das allerdings sieht man erst später so.

Ich wünsch dir und euch allen hier ehrliche Menschen und richtig gute Zeit mit ihnen,Susanne
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  #8  
Alt 06.05.2009, 15:35
evine evine ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: Partner weg

Hallo,
bei mir ist nicht der Partner weg (gott sei dank), aber meine sogenannten Freunde waren auf einmal weg. Da kamen dann solche Ausreden, von wegen, man könne nicht damit umgehen, wenn ich plötzlich anfangen würde zu weinen... Toll. Sowas tut richtig weh. Na ja irgendwie schafft man das auch, man hat ja keine andere Wahl. Mein Partner war und ist immernoch der einzige Mensch auf den ich mich bedingungslos verlassen kann. Ohne Ihn hätte ich diese schwierige zeit nicht geschafft.
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  #9  
Alt 06.05.2009, 18:22
Pitti46 Pitti46 ist offline
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Standard AW: Partner weg

Hallo Evine,

Du sprichst mir so von der Seele. Als ich im November 2007 an Brustkrebs erkrankte und durch den kompletten Therapiemarathon gehen mußte, habe ich leider gemerkt, dass nicht alle Freunde waren, die man für Freunde hielt. Zum Glück hatte ich meinen Mann und meine Kinder, die mir den notwendigen Halt gaben. Und dafür bin ich so dankbar.
Heute entscheide ich sehr bewußt, wer mir gut tut und wer nicht.
__________________
LG Pitti
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  #10  
Alt 07.05.2009, 00:44
Benutzerbild von Luna10
Luna10 Luna10 ist offline
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Standard AW: Partner weg

Hallo,

es ist kaum zu glauben, was so alles passiert! Liebe Sani, Du hast das einzig richtige getan, dieser "Freundin" die Patenschaft für Eure Tochter zu entziehen. Mutig und voll richtig!

Liebe Spätzle, ich kann sehr gut nachempfinden, was Du durchmachst. Ich habe zwar einen Mann, aber er ist die ganze Woche beruflich unterwegs. Das heißt, ich sehe ihn nur ein paar Stunden am Samstagabend und am Sonntag. Montags fährt er so früh wieder weg, dass ich ihn nicht sehe. Wir haben einen 9jährigen Sohn, der an ADS leidet. Somit gestaltet sich für mich der Alltag mit der Erziehung und allem anderen Sch... ziemlich schwierig. Ich habe auch lange gedacht, mein Mann wäre immer froh, unter der Woche weg zu sein, damit er sich nicht mit meinem Krebs, meinen OPs, meinen Therapien und schon gar nicht mit meinen Gefühlen, meiner Angst auseinandersetzen müsse. Vielleicht war das auch eine Zeit lang so. Es war aber andererseits auch so, dass ich mit ihm reden konnte. Auch über meine Krankheit. Nur er hatte beruflich den Kopp so voll, dass er nicht von sich aus auf mich zukam. Mittlerweile kann ich damit umgehen, anfangs war es schwierig.

Aber die Erkrankung hat ihn geprägt. Das hat er mir heute gesagt. Er erzählte mir heute von einer Mitarbeiterin, die noch sehr jung und in der Ausbildung ist. Sie war vor ein oder zwei Jahren an einem Hirntumor erkrankt, hat Chemo und alles hinter sich. Ihre Abteilungsleiterin ist genervt, weil diese junge Frau manchmal nur zu 70-80 % einsatzfähig ist. Mein Mann erzählte aber, dass sie sehr willig und ehrgeizig ist. Die Abteilungsleiterin fragte heute meinen Mann, was man denn mit dieser jungen Frau tun solle, sie sei keine richtige Stütze in der Abteilung. Da wies mein Mann die Abteilungsleiterin in ihre Schranken und erklärte, dass diese junge Frau unter seinem persönlichen Schutz stehe und dass sie sich bloß nicht einfallen lassen sollte, dieser jungen Frau das Arbeitsleben schwer zu machen.

Während ich diese Zeilen schreibe muss ich regelrecht schlucken. Ich bin stolz auf meinen Mann.

Das hilft Dir, liebe Spätzle, zwar momentan gar nicht weiter. Ich will Dir nur sagen, dass ich nachempfinden kann, was Du durchmachst. Denn während meiner Krankheit hatte ich oft meinerseits Trennungsgedanken, weil ich mich im Stich gelassen fühlte. Oft dachte ich, mein Mann vergräbt sich hinter seiner Arbeit, benutzt sie als Alibi, nur um nicht zu Hause sein zu müssen. Vielleicht war das ein Weg, damit erst mal fertig zu werden. Und er ist damit fertig geworden.

Du kannst eigentlich nur froh sein, auch wenn es eine Schweinerei ist, dass er sich eine Geliebte genommen hat. Aber vielleicht hätte er das früher oder später sowieso gemacht. Streich ihn aus Deinem Gedächtnis. Irgendwann. Bestimmt.

Und was das "Freundekarussell" angeht, kann ich den anderen nur zustimmen. Freunde gehen, neue kommen. Du lernst, die Spreu vom Weizen zu trennen.

Pack das alles in die Schublade mit der Aufschrift "Lebenserfahrung". Die kann Dir keiner mehr nehmen.

Lass Dich mal drücken, ich wünsche Dir Kraft, alles ganz bald hinter Dir zu lassen.

Luna
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Freunde sind wie Sterne, selbst wenn du sie nicht siehst, sind sie da. (aus Indien)
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  #11  
Alt 07.05.2009, 00:58
Dirk1973 Dirk1973 ist offline
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Zitat:
Zitat von Luna10 Beitrag anzeigen
Da wies mein Mann die Abteilungsleiterin in ihre Schranken und erklärte, dass diese junge Frau unter seinem persönlichen Schutz stehe und dass sie sich bloß nicht einfallen lassen sollte, dieser jungen Frau das Arbeitsleben schwer zu machen.
Alle Achtung, meinen absoluten Respekt. Das nenne ich Courage !!!.. Du hast da wohl wirklich einen besonderen Menschen an Deiner Seite!
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  #12  
Alt 07.05.2009, 01:20
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Luna10 Luna10 ist offline
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Standard AW: Partner weg

Lieber Dirk,

ja das glaube ich auch langsam. Er kanns halt net immer so zeigen... So sind die Männer halt.

Aber ich bin schon sehr stolz auf ihn - und freue mich für die junge Frau, dass sie einen so einfühlsamen Chef hat. Den habe ich leider nicht (habe gestern meine Wiedereingliederungsmaßnahme wg. Mobbing abgebrochen).

Liebe Grüße
Luna
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  #13  
Alt 07.05.2009, 01:28
Dirk1973 Dirk1973 ist offline
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Standard AW: Partner weg

Liebe Luna,

ja, da magst Du wohl Recht haben, dass Männer da wohl anders ticken als Frauen und es nicht immer so zeigen oder nach außen tragen, wie sie sich fühlen. Die Hauptsache ist aber, dass sie ihrem Partner immer die Gewißheit geben, dass sie ihn nicht im Regen stehen lassen, wenn es mal dicke kommt. Und da kann und möchte ich mich nicht ausnehem. Ich sehe da durchaus Ähnlichkeiten.... auch wenn ich selber betroffen war. Aber im Grunde bleibt es gleich.

Mit Deinem Job ist ja eine riesige Schweinerei. Das komplette Gegenteil von der Firma Deines Mannes.... Tut mir echt leid für Dich.
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