#16
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AW: Chemo und arbeiten
Hallo Klausie,
ich bekam 4xEC und 4x Taxol+Herceptin alle 3 Wochen immer freitags und war Vollzeit arbeiten als Ärztin im Spital! Ich musste nur einmal nach Hause weil die Leukozyten zu tief waren. Ich muss sagen, dass mir das super gut getan hat, ich hatte eine tolle Perücke, war den ganzen Tag unter "normalen" Menschen, war abgelenkt und hatte eine Tagesstruktur. Ich hab damals einen Zeitungsartikel gelesen, da sagte eine Krebskranke: "Das Leben der Anderen geht weiter nur das eigene bleibt stehen." Und genau das wollte ich nie!! Ausserdem war ich der Meinung dass sich Nebenwirkungen leichter ertragen lassen wenn man sich ablenken kann. Retrospektiv würde ich es wieder so machen! Dir und Deiner Frau alles Gute, K. |
#17
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AW: Chemo und arbeiten
@Klausi
vielleicht kannst Du Deiner Frau vermitteln, dass sie sich da arbeitsrechtlich auf sehr dünnem Eis bewegt. Alles Gute für Dich und natürlich Deine Frau
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Ilse |
#18
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AW: Chemo und arbeiten
@ stehaufweibchen
das mit dem Zeugnis hört sich gut an, da werde ich mal nachfragen. dir wurde dein kompletter Lohn (100%) drei Monate lang von der Krankenkasse (KK) ausgezahlt? Ich dachte das die Krankengeldzahlung 70% vom brutto gesetzlich festgelegt ist? Bei mir wurden 100% in den ersten sechs Wochen vom Arbeitgeber ausgezahlt, ab der siebten Woche 70% abzüglich Steuer also ca. 60% von meinem Lohn von der KK. Für mein zusätzlichen Minijob bekomme ich kein Krankengeld ausgezahlt. Aber, ich habe sechs Wochen Lohnfortzahlung bekommen. Dafür mussten ich und mein Arbeitgeber einen Vordruck für die Knappschaft (glaube ich) ausfüllen. Mein Arbeitgeber kannte das gar nicht, obwohl er dafür einzahlt! Den Tipp und den Vordruck habe ich von meiner KK bekommen Mein Arbeitgeber meinte auch, das wenn ich nur stundenweise wieder arbeiten komme, die KK weiter nur Krankengeld bekomme. Dann würde ich wahrscheinlich noch draufzahlen, da mir dann noch Spritkosten für die Fahrt zur Arbeit entstehen Werde wohl nächste Woche mal mit der KK sprechen. Liebe Grüsse sonblümchen |
#19
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AW: Chemo und arbeiten
Hier gehen jetzt ein paar Dinge ziemlich durcheinander
Krankentagegeld gibt es nur, wenn man eine entsprechende Versicherung abgeschlossen hat. In der gesetzlichen KV ist das Krankengeld enthalten, das nur einen Teil des Einkommens ausmacht. Es wird vom Bruttogehalt berechnet, nicht sofort besteuert, sondern man muss dann eine Einkommensteuererklärung abgeben, die Steuer wird nachberechnet. Manche Arbeitgeber (z. B. meiner) stocken das Krankengeld auf. Auch das muss man bei der Einkommensteuererklärung angeben. Nach den ganzen Behandlungen kann ich nur empfehlen, eine AHB in Anspruch zu nehmen. Im Übrigen hat man danach Anspruch auf Wiedereingliederung, d. h. langsames Steigern der täglichen Arbeitszeit bis zur Vollzeit. Während man weniger arbeitet, gibt es Krankengeld (wenn man noch bezugsberechtigt ist). Das mit dem Arztzeugnis (Attest?) ist rechtlich wohl eher nicht geregelt, aber mit manchen Arbeitgebern kann man vieles absprechen, auch arbeiten wähend der Behandlungen nach eigenem Ermessen. Das wird wohl immer davon abhängen, ob es sich im Betrieb überhaupt machen lässt, und wie wichtig dem Arbeitgeber die Arbeit ist. Ganz sicher geht es nicht, im Zweitjob zu arbeiten, wenn man im Erstjob krank geschrieben ist - es sei denn, die Arbeitsunfähigkeit bezieht sich auf eine bestimmte Tätigkeit, so z. B. wenn man schwere körperliche Arbeit nicht ausüben kann, im Zweitjob aber vielleicht nur Telefondienst macht, was ginge. Sowas MUSS immer mit der Krankenkasse abgesprochen werden. Sonst läuft man Gefahr, dass das Krankengeld gestichen wird, möglicherweise sogar rückwirkend. Das ist m. E. auch legitim, denn entweder man ist krank, oder eben nicht. Und das kankengeld ist für kranke gedacht, die NICHT arbeiten können, nicht als Taschengeld, das man dann durch Nebenjobs aufbessern kann. |
#20
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AW: Chemo und arbeiten
@Calypso
Besonders Deinen letzten Absatz kann ich - durch das eigene Erleben eines Freundes - absolut bestätigen. Dieser Freund war wegen Rückenproblemen krank geschrieben und wurde bei einem Freundschaftsdienst (Umszugskisten schleppen) erwischt. Der Arbeitgeber hatte einen Verdacht und tatsächlich einen anderen Mitarbeiter zur "Recherche" losgeschickt... Unser Freund wurde abgemahnt und schlussendlich entlassen.
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Ilse |
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