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  #1  
Alt 09.04.2011, 07:56
Benutzerbild von bergmädel
bergmädel bergmädel ist offline
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Standard Meine Ma und ich

Hallo BK-Community.

Vor neun Jahren bin ich an Brustkrebs erkrankt. Soweit ist alles gut, mir geht es gut.
Im letzten September erzählte mir meine Mutter erstmals, sie habe einen Knoten in ihrer Brust getastet. Sie ließ mich selbst auch fühlen und ich bat sie dringend, zum Arzt zu gehen. Bis Dezember war sie immer noch nicht da, und bis jetzt war sie nicht dort. Als ich sie gestern besuchte, sagte sie, sie könnte jetzt auch Knubbel in der Achselhöhle fühlen.
Wenn ich sie frage: Und, gehst du jetzt bitte zum Arzt, sagt sie nur: Ach, mal sehen.
Ihre Mutter, meine Großmutter starb an BK, als sie 11 Jahre alt war. Aus Erzählungen meiner Ma weiß ich, daß auch sie lange nicht zum Arzt gegangen ist. Das ist nun mehr als ein halbes Jahrhundert her, die Behandlungsstandards sind nicht mit den heutigen zu vergleichen, aber meine Ma hat schlimme Erinnerungen daran. Dann kam meine Erkrankung. Ich kann ihre Angst verstehen.
Aber mir geht es sehr schlecht damit. Ich mache mir solche Sorgen um sie, ich gehe fest davon aus, daß es sich auch bei ihr um eine BK-Diagnose handelt und ihre Erkrankung schreitet fort. Und gleichzeitig kommen meine eigenen Erinnerungen wieder hoch.
Ich habe ganz lange nicht mehr hier geschrieben, und meine eigene Erkrankung ist kaum noch Thema für mich, aber jetzt heule ich und will das einfach nciht. Ich will nicht, daß meine Ma auch erkrankt ist, ich will, daß sie zum Arzt geht, ich will sie nicht verlieren.
Ich weiß doch aus eigener Erfahrung, daß Brustkrebs heilbar sein kann- wenn man sich denn behandeln lässt. Wie schaffe ich es bloß, sie zum Arzt zu schleifen?
Wie kann ich es als betroffene Tochter aushalten, wenn sie sich nicht behandeln lassen will?
Im Gespräch gestern meinte ich herauszuhören, daß sie sich viel mehr vor einer Chemotherapie fürchtet als vor einer OP. Ich habe ihr in meiner Not gesagt, dass sie die Chemotherapie ja auch ablehnen kann, Hauptsache, der Tumor kommt raus. Das wäre immerhin schon so viel mehr als nichts.

Ich bin übernächtigt und ratlos und musste mir das Herz ausschütten.
Sandra

Geändert von gitti2002 (25.04.2011 um 20:08 Uhr)
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  #2  
Alt 09.04.2011, 08:55
Benutzerbild von ängel
ängel ängel ist offline
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Standard AW: Meine Ma und ich

Oh Sandra,
das tut mir furchtbar leid.
Hat deine Mutter denn vielleicht ausser dir eine
Bezugsperson der sie vertraut.
Bei uns zwar es zum Beispiel so, dass meine Mama meinem Bruder immer mehr glaubte als mir.
Das mit der Chemo ablehnen finde ich gar nicht so schlecht wenn du sie damit zum Arzt bekommst.
Und versuch ihr auch zu erklären dass es mit der chemo heutzutage ja nicht mehr so schlimm zu sein braucht.
Wenn sie erst mal anfängt kann sie ja die chemo auch immer noch abbrechen.
Ausserdem gibt es ja viele Brusterkrankungen die gutartig sind.
Ich drück dir die Daumen für Erfolg.
ûbrigens, meine Mutti ist auch immer nicht zum Gyn gegangen.
__________________
Ängel
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  #3  
Alt 09.04.2011, 10:46
Ute30 Ute30 ist offline
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Standard AW: Meine Ma und ich

Liebe Sandra, liebe Mama von Sandra,

ich wünsche mir, dass noch ganz viele hier schreiben, die Dir und vor allem Deiner Mama Mut machen können.
Vielleicht mag sie Dein Thema, und wie es Dich belastet, hier lesen.

Wir sind mehr oder weniger die Entscheider über unser Leben.
Und wenn ich bestimmte Behandlungsmethoden ablehne, dann ist das mein gutes Recht. Ich habe, wenn ich mich der Ärzteschaft anvertraue, ein Erfahrungsspektrum vor mir, aus dem ich wählen kann.
Und wenn eine Chemo nicht gewollt ist, gibt es andere Möglichkeiten.

Liebe Mama von Sandra, Sie haben immer die Wahl, für Ihr Leben zu entscheiden.
Es wird für Sandra das Problem sein, damit umgehen zu können.

Liebe Sandra, ich wünsche Dir und Deiner Mamma alles Liebe und Gute.
Eine Bitte noch. Tragt Sorge zu Euch.

Herzlich,
Ute
die eine Mama hat, wo andere heftige Lebensumstände die Untersuchung auf Brustkrebs fast ganz unmöglich machen, und eine Schwester, die seit drei Jahren den Kopf lieber in den Sand steckt.
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  #4  
Alt 09.04.2011, 11:19
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Standard AW: Meine Ma und ich

Zitat:
Zitat von bergmädel Beitrag anzeigen
Ich will nicht, daß meine Ma auch erkrankt ist, ich will, daß sie zum Arzt geht, ich will sie nicht verlieren.
Hallo Sandra,

ich kann dich gut verstehen. Mir ist es vor gut 5 Jahren ganz ähnlich ergangen. Mein BK war gerade erst 3 1/2 Jahre her als meine Mutter Ausfluß aus der Brustwarze hatte. Ich musste 4 Wochen lang auf sie einreden, bis sie endlich einen Termin beim Frauenarzt hatte. Zu frisch war ihre Erinnerung an meine eigene Erkankung, die Therapien mit ihren Nebenwirkungen und natürlich den Ängsten. Ich hatte ihr versprochen, dass ich an ihrer Seite bin und als die Diagnose feststand bin ich gleich am nächsten Morgen nach D geflogen. Und solange bei ihr geblieben, bis der Therapieplan stand. Mittlerweile hat sie auch ihre AHT überstanden und es geht ihr gut.
Ich hoffe, dass es auch dir gelingt, deine Mutter zu überzeugen sich in Behandlung zu geben. Deine Mutter hat einen großen Vorteil: du weißt was Sache ist und kannst ihr mit Rat und Tat hilfreicher zur Seite stehen als Angehörige, die zum ersten Mal mit der Diagnose konfrontiert werden. Das macht es für dich vielleicht nicht leichter, hilflos wirst du dich sicherlich trotzdem fühlen aber für deine Mama ist es ein großes Plus einen 'Profi' wie dich an der Seite zu haben.
Aber es gibt hier im Forum so viele Beispiele von BK-Patientinnen, die wie du, nach ihrer Ersterkrankung seit vielen Jahren gesund sind. Das sollte vielleicht auch deiner Mutter Mut machen.

Ich drücke dir und natürlich deiner Mama die Daumen, dass auch ihr ein 'Happyend' haben werdet.

Lieben Gruß
__________________
Birgit64

במאי יש לך תמיד סיבה מספיק להתלונן
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  #5  
Alt 09.04.2011, 11:27
Benutzerbild von tasajo
tasajo tasajo ist offline
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Standard AW: Meine Ma und ich

liebe sandra,

ich moechte zuerst einmal sagen, dass ich dich hier schon vermisst hatte. war eine stille leserin deiner beitraege u deines blogs. hab mir ein bischen sorgen gemacht, aber nun weiss ich, dass du zumindest koerperlich ok bist.

meine mutter hatte mit 44j (vor nun 29 j!!) bk u waere fast an der chemo gestorben. sie sagt ganz klar, dass sie nie wieder durch eine chemo durchmoechte u auch wenn die chemos heute viel individueller abgestimmt sind u nebenwirkungen dank guter medis relativ gut im griff sind, sie ist u bleibt traumatisiert.
deine mutter wurde zeugin des leids, dass ihre mutter durchmachen musste u dann auch noch die eigene tochter...das ist ihr trauma.

ich sehe im moment tatsaechlich nur eine moeglichkeit, deine mutter zum arzt zu bringen: eine neutrale, aussenstehende person muss deiner mutter die angst vor der konfontation mit einer evtl. bk-erkrankung nehmen, aber auch die konsequenzen einer weiteren ignoranz der fakten aufzeigen.

ist sie glaeubig (pastor), ist die beziehung zum hausarzt gut, hat sie vertrauen zu ihm?


das ist mein gedanke.

wuensche dir alles gute...
__________________
....wir stehen immer in der mitte.....
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  #6  
Alt 09.04.2011, 12:23
gimpely gimpely ist offline
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Standard AW: Meine Ma und ich

Zitat:
Zitat von bergmädel Beitrag anzeigen
Im Gespräch gestern meinte ich herauszuhören, daß sie sich viel mehr vor einer Chemotherapie fürchtet als vor einer OP. Ich habe ihr in meiner Not gesagt, dass sie die Chemotherapie ja auch ablehnen kann, Hauptsache, der Tumor kommt raus...
Liebe Sandra,

ja, es geht natürlich auch ohne Chemo. Ich bin grundsätzlich keine Chemogegnerin, habe mich aus verschiedenen Gründen aber auch dagegen entschieden.

Ich habe es dann bei OP, Bestrahlungen und AHT (die nähert sich nun ihrem Ende) belassen.

Meine OP ist nun 4,5 Jahre her und es geht mir gut (3malaufHolzklopf).

Vielleicht machen diese Zeilen Deiner Mutter Mut!?

Ich gebe aber auch zu, dass ich mich mit meinem heutigen Wissen womöglich nicht mehr gegen eine Chemo entscheiden würde.

Liebe Grüße

Moni
__________________
Die Welt ist ein schöner Platz und wert, dass man um sie kämpft
(Ernest Hemingway)
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  #7  
Alt 09.04.2011, 14:10
Benutzerbild von bergmädel
bergmädel bergmädel ist offline
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Standard AW: Meine Ma und ich

Danke für Eure Antworten. Sie tun mir alle gut und ich finde Impulse für mich darin.
Mit ein paar mehr Mützen Schlaf ist es mir fast ein bißchen unangenehm, "öffentlich" gejammert zu haben- und "über den Kopf" meiner Ma gesprochen zu haben. Trotzdem:

Liebe Ute30, danke dafür, daß Du meine Mutter direkt ansprichst- ich spiele mit dem Gedanken, ihr diese Beiträge auszudrucken und zu lesen zu geben. Und daß Du mich daran erinnerst, daß es ihre Verantwortung ist, was weiter passiert.

Liebe Birgit64, ich wusste nicht, daß Du schon länger eine Doppelbeziehung als Betroffene und Angehörige zu Deiner Mutter hast. Das ist wirklich eine besondere Crux, mit der ich für mich überhaupt nicht mehr gerechnet habe.
Ich finde eigentlich auch, daß ich ein Profi bin- ich werde versuchen, meine Ma mitzuziehen. Danke.

Liebe sensible Tasajo,

danke für all die richtigen Worte. Ich habe DEINE mutige Geschichte auch verfolgt. Und es immer großartig gefunden, daß sie ihren wichtigen Platz in diesem Forum gefunden hat. Nein, Vertrauenspersonen außer mir und meinem Bruder gibts nicht. Aber das bringt mich direkt auf die nächste Idee- mein Bruder ist Krankenpfleger. Der weiß bis jetzt von nichts, weil meine Ma ihn schonen möchte. Denke, ich sollte ihn ins Boot holen. Aber: Vertrauensbruch, moi? Immerhin, verboten hat sie es nicht.

Hallo Gimpely und Clueso, Euch auch vielen Dank für Eure Antworten.

Ich werde dranbleiben und versuchen, meine Mutter in Hinsicht der ärztlichen Bahandlung weiter zu überzeugen. Vorausgesetzt, daß sie einverstanden ist, werde ich berichten, wie es weitergeht. Oder mir nochmal von Euch Rat einholen. Über ihren Kopf hinweg möchte ich aber nicht mehr schreiben.

Liebe Grüße, Sandra

Geändert von gitti2002 (25.04.2011 um 20:09 Uhr)
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  #8  
Alt 09.04.2011, 15:18
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suze2 suze2 ist offline
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Standard AW: Meine Ma und ich

liebe sandra,
auch ich hab sehrsehr oft an dich gedacht.
den worten der anderen schließe ich mich an, dazu schicke ich einen sehr lieben gruß und gute wünsche für dich und deine mutter!
alles liebe
suze2
(die mit den glücksschweinen)
__________________
seit 2005 bin ich ein angsthase
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  #9  
Alt 26.04.2011, 18:51
Benutzerbild von Kimmy07
Kimmy07 Kimmy07 ist offline
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Standard AW: Meine Ma und ich

Hallo Sandra,
erstmal sonnige Grüsse aus der Schweiz :-)
Ich habe meine Mutter "damals" auch direkt zum Gynäkologen genötigt. Meine Grossmutter ist früh verstorben und ich habe nie einen Gen-Test gemacht. Also besteht doch eine geringe Wahrscheinlichkeit einer Vererbung und natürlich habe ich Angst um meine Mutter....Gott sei Dank geht sie brav 1x/Jahr zur Mammographie. Ich habe ein ähnliches Problem mit meinem Vater. Mein Grossvater erlitt eine Schlaganfall-Vorstufe (TIA) was sich retrospektiv als neoplastisches Syndrom eines bereits fussballgrossen Darmkrebses erwies. Die Vererbung in diesem Fall ist hoch! Und mein Vater, jetzt 57 Jahre als, weigert sich vehement und hartnäckig, eine Koloskopie machen zu lassen.... meine Nerven und graue Haare! Ich bin ratlos und er gegen alle Argumente resistent. Deswegen verstehe ich Dich sehr gut....bin nur der Problemlösung noch nicht näher gekommen.

Lass Dich drücken,
K.
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  #10  
Alt 26.04.2011, 19:02
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Rotes Gesicht AW: Meine Ma und ich

@all


es scheint wohl recht häufig vorzukommen, dass einige unserer allernächsten lieben Mitmenschen sich eher vor der Vorsorge und eine gewisse Klarstellung fürchten, als sich latent davor fürchten zu müssen, "dass da was ist"

Ich sehe schon - bin dahingehend in bester Gesellschaft


Euch Allen alles Gute

mit herzlichen Grüßen
__________________
Ilse
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  #11  
Alt 26.04.2011, 21:11
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Susi04 Susi04 ist offline
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Standard AW: Meine Ma und ich

Liebe Sandra,

ich würde es mal mit einer anderen Taktik versuchen.
In meinem Beruf erlebe ich leider sehr oft, dass Eltern nicht auf den Rat ihrer Kinder hören.
Egal wie alt du wirst, du bleibst das "Kind" Und Eltern raten ihren Kinder, sagen ihnen was sie tun sollen, nicht umgekehrt.
Ich erlebe immer wieder leidende "Kinder" (unser ältestes Kind ist 76 Jahre alt)
die sehen, dass ihre Eltern Hilfe brauchen,sie aber keine Chance haben ihnen dass irgendwie zu vermitteln.

Das du leidest kann ich gut verstehen. Wir alle wissen, wie gut Brustkrebs heute behandelbar ist und dann steckt die eigene Mutter den Kopf in den Sand und hört nicht auf den Ratschlag.

Ich denke, du sollest dir Verbündete suchen,
Zum Beispiel eine gute Freundin, eine Schwester deiner Mutter (wenn sie hat), oder schalte den Hausarzt ein.
Ein guter Hausarzt würde sogar ins Haus kommen. Meiner würde es tun.
Die Person sollte resulut sein und sich nicht so leicht von einem nein abschrecken lassen.
Am besten einen Termin beim Gyn. vereinbaren, ihn über die Ängst aufklären und sie überrumpeln.

Ich wünsche dir, dass es bald eine Klärung gibt.

Kimmy, in deinem Fall würde ich ähnlich agieren. Ein Freund, vielleicht etwas älter sollte sich ihn mal vorknöpfen. Die Feiglingfrage kann manchmal auch hilfreich sein, sofern sie nicht von der Tochter kommt.

Liebe Grüße
Susi
__________________

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  #12  
Alt 26.04.2011, 22:55
Benutzerbild von bergmädel
bergmädel bergmädel ist offline
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Standard AW: Meine Ma und ich

Hi Kimmy! Wie schön, von Dir zu hören! Ich habe schon an Dich gedacht: April-Kimmy-Jahrestag ist feste hängen geblieben, weil ich mich vor drei Jahren um die Zeit herum hier im Forum registriert hab'. In einer Woche also... freu' mich!
Was auch immer Dein Vater für Gründe hat, nicht zur Vorsorge zu gehen ("Männerproblem" mit Koloskopie?)- ich hoffe, er wird es beim kleinsten eventuellen Symptom tun. Manchmal glaube ich, wenn unsere Eltern wirklich wüßten, wie viele Sorgen uns das abnehmen würde, würden sie sich mehr um sich kümmern. Andererseits, wenn ich meiner Ma damit kommen würde, dass sie sich behandeln lassen soll, damit es mir besser geht- keine gute Idee. Und wahrscheinlich machen sie letztendlich auch nur das, was sie können.
Vielen lieben Dank für's Mitfühlen und Drücken- hilft!

Hi Susi! In der letzten Zeit ändert sich gerade mein Mutter-Kind-Verhältnis. Ich glaube, Du hast recht, dass Kinder für ihre Eltern immer Kinder bleiben. Aber für mich merke ich, dass ich viel fürsorglicher geworden bin und unheimlich geduldig, was ihre kleinen Macken angeht, anstatt genervt oder gereizt zu sein, und andere Sachen verändern sich auch. Aber das geht wahrscheinlich allen erwachsenen Kindern mit alt werdenden Eltern so.
Den Vorschlag eines Doppeltermines beim Gyn hab' ich ihr schon gemacht. Wurde abgelehnt. Hausarzt ins Haus- sie würde ihn rauswerfen . Und resolut- resoluter als meine Ma können nicht viele werden.
Aber mein Bruder ist jetzt mit im Boot- meine Ma hat ihn selbst endlich eingeweiht.

Mir geht es jetzt insgesamt aber schon viel besser. Für mich ist der Krankheitszustand nicht mehr unklar. Nach dem Aussehen der Brust meiner Mutter, das ich hier nicht beschreiben werde, und ihrer Axilla-Beteiligung finde ich zumindest die Diagnose wenigstens nicht mehr unsicher.
Ich verbringe im Moment viel Zeit mit ihr. Ich habe Ostern bei ihr verbracht, wir reden viel, auch über ihre Gründe, nicht zum Arzt zu wollen. Es fällt mir leichter, ihre Entscheidungen zu akzeptieren. Natürlich habe ich immer noch Angst davor, sie zu verlieren und ich kann auch schlecht ertragen, dass sie sie die Tumoren, die ich möglichst schnell raus aus mir haben wollte, bzw. mit 'ner ordentlichen Portion Chemotherapie begießen, einfach weiter wachsen lässt.
Ich kann mich nicht um meine Mutter kümmern, aber ich kann mich um mich kümmern, und das hilft mir auch. Ich lasse jetzt eine eventuelle Gen-Disposition klären.
Und ich genieße die Zeit mit Meiner Mutter.

Liebe Grüße, Sandra
__________________
Unsere größten Ängste sind die Drachen,
die unsere tiefsten Schätze bewahren.

Rilke
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