Zweite Bestrahlung an gleicher Brust möglich?

[ClaudiaB.]

Guten Tag,

vor 11 Jahren wurde bei mir das erste mal Brustkrebs festgestellt.
OP, Chemo, Strahlentherapie und danach Ruhe.
Jetzt wurde erneut Brustkrebs in der gleichen Brust festgestellt und wieder brusterhaltend operiert.
Diesmal soll keine Chemo durchgeführt werden, dafür aber wieder 33 Bestrahlungen.

Meine Frage: Ist jemand in der gleichen Situation und hat die gleiche Brust nach Jahren nochmals bestrahlen lassen?
Ist das überhaupt möglich und mit welchen Nebenwirkungen muss man rechnen?

Habe große Sorge, da man sagt, es sei nicht ungefährlich.

Würde mich über Antworten und Hinweise sehr freuen.

Vielen Dank und liebe Grüße

Claudia

[Annedore]

Liebe Claudia,

meine Ersterkrankung liegt mittlerweile 13 Jahre zurück und entsprechend antiquiert sind meine Kenntnisse bezüglich Strahlentherapie. Seinerzeit hieß es immer ganz klar: Bestrahlung ist nur einmal möglich. Aber vielleicht hat sich da ja inzwischen etwas geändert.

Auf jeden Fall würde ich den Arzt noch einmal deutlich darauf hinweisen, dass das betroffene Gewebe bereits einmal bestrahlt wurde. Hat er es möglicherweise überlesen?

Sicher wirst Du noch Antworten bekommen von Frauen, die Dir mehr sagen können als ich.

Viele Grüße
Annedore

[ClaudiaB.]

Herzlichen Dank für die Antwort.

Doch, die Ärzte wissen von der ersten Bestrahlung und sagen, es müßte unbedingt wieder bestrahlt werden.
Man sagt, es sei möglich und dringend erforderlich.

Auf meine Rückfragen wie denn die Erfahrenswerte seien, konnte man mir keine Antwort geben, da dort noch keine Patientin ein zweites Mal an der gleichen Brust bestrahlt wurde.

Deshalb hoffe ich, hier Antworten und Erfahrenswerte zu erhalten.

Lieben Gruß

Claudia

[Ullala]

Hallo!

Ich hatte Ende 2007 33 Betrahlungseinheiten.
Nach wenigen Monaten war der Knoten wieder da (oder ein Neuer - wer weiß das schon...) und auf die Frage an meinen Strahlenarzt, ob man evtl. nochmal dieselbe Stelle bestrahlen könne, meinte er, man mache das nicht gerne, aber punktuell wäre das kein Problem.
Man könne die Bestrahlung sozusagen "fein dosieren".

Bis jetzt war es noch nicht nötig bei mir, da ich mal wieder in der Chemo hänge, aber sollte es indiziert sein, habe ich persönlich keine großen Bedenken.
Was soll schon groß passieren?
Schlimmer als seinerzeit meine erste Chemo kann es kaum sein.

Ich wünsche Dir alles Gute!

Liebe Grüße, Ullala

[BarbaraO]

Hallo,
mir wurde von meinem Gyn gesagt, dass jede Brust nur einmal bestrahlt werden kann, deshalb würde bei einem Rezidiv amputiert.

Lieber Gruß

[Wamper]

Ich habe mal beim tumorzentrum München nachgesehen. Es gibt durchaus die Möglichkeit einer 2. Bestrahlung. Sieh dir dazu S. 72 unter dem nachfolgenden Link an.
http://tumorzentrum-muenchen.de/file...eber_Mamma.pdf

Ich würde mich bei einen Zentrum beraten lassen, dass mit einer solchen 2. Bestrahlung Erfahrung hat, denn die Nebenwirkungen können groß sein.

Mit liebem Gruß Dorothea

[ClaudiaB.]

Ganz herzlichen Dank für die Antworten.

Der Link ist sehr interessant.
Allerdings steht nirgendwo wie Akut- oder Spätreaktionen nach einer zweiten Bestrahlung aussehen können. Das ist es auch, was mir Angst macht!!!

Was genau kann passieren?

Mir wurde nur gesagt, die Haut könne sich verändern. Aber ich habe Sorge, dass die Strahlen noch andere Schäden verursachen können.

Lieben Gruß

Claudia

[Babs1958]

Welche andere Schäden meinst Du denn, die passieren könnten?

[ClaudiaB.]

Das weiß ich eben nicht.
Können Gefäße kaputt gehen?
Kann die Lunge in Mitleidenschaft gezogen werden?
Oder oder oder....

[Jafe]

Hallo Claudia,
frag doch mal hier an krebsinformationsdienst@dkfz.de . Sie geben Auskunft auch telefonisch bei Strahlentherapiefragen. Mir hat man gesagt, es kommt immer auf den Bereich und die Körperfläche an, die bestrahlt werden muss. Bei kleineren Bereichen wie Brust, sind die Nebenwirkungen nicht in großem Maße zu befürchten. Wissen tue ich das aber auch nicht genau. Aber fragen kostet nichts.
LG
Petra

[angi65]

Hallo Claudia,

ich erinnere mich, im Forum schon einen Bericht über eine Bestrahlung nach dem afterloading Verfahren (Brachytherapie)gelesen zu haben.

http://de.wikipedia.org/wiki/Strahlentherapie

Das scheint zur Zeit aber noch im Rahmen von Studien gemacht zu werden. Auf jeden Fall soll das Gewebe dadurch mehr geschont werden als bei der normalen Bestrahlung.
Vielleicht forschst du da mal nach oder es meldet sich jemand, der dir weiterhelfen kann.

http://www.krebs-kompass.org/forum/s...brachytherapie

Liebe Grüße
angi

[Ulrike008]

Hallo, Claudia,

alle Achtung, ich finde es toll, dass deine Ärzte eine BET-Operation gemacht haben.
Allerdings ist, wie du sicher eh schon weisst, bei einer BET-OP grundsätzlich Bestrahlung
erforderlich. Ohne Bestrahlung hättest du ein Rezidivrisiko von ca. 25%, mit Bestrahlung ca. 5%.

Was die Gefahren der Zweitbestrahlung betrifft, spielt ja sicher auch
der Zeitfaktor eine Rolle, immerhin ist deine Ersterkrankung 11 (!) Jahre her
und das Gewebe hat sich in dieser langen Zeit gut erholen können.

Die Bestrahlungstechnik hat sich unterdessen auch weiterentwickelt und verfeinert
(was wohl auch Voraussetzung dafür war, das man überhaupt noch einmal eine BET-OP durchgeführt hat).

Dann stellt sich die Frage, wie gross und wo dein neuer Tumor war - muss wirklich exakt die gleiche Stelle
wie vor 11 Jahren bestrahlt werden, d.h. konzentriert sich die Strahlungsbelastung tatsächlich auf das selbe Gebiet?

Dies nur als Gedankenanstoß für weitere Fragen an deine Ärzte.

Ich wünsche dir, dass du mit gutem Gefühl an die Bestrahlung herangehen kannst und sie problemlos überstehst.

Liebe Grüsse
Ulrike

[Ullala]

Zitat von BarbaraO

mir wurde von meinem Gyn gesagt, dass jede Brust nur einmal bestrahlt werden kann, deshalb würde bei einem Rezidiv amputiert.

Ja, die Meinung kenne ich auch.

Frage mich nur gerade, was dann im Fall des Falles bei mir amputiert werden sollte??? *denk*
Ich bin doch schon komplett brustlos...

[ClaudiaB.]

Guten Morgen und vielen Dank für die vielen Antworten über die ich mich sehr freue.

Es soll wieder die komplette Brust bestrahlt werden. Von zwei Seiten.
Heute erstmals..... habe ziemliche Angst diesmal.

Ulrike, BET-OP erfolgte auf meinen Wunsch. Hoffe, dass der Krebs nun nicht mehr wieder kommt und falls doch, dann lieber wieder an gleicher Stelle.
Habe irgendwie das Gefühl, das dort besser im Griff zu haben.
Denke auch, kein Mensch ist Standard.

Das ist zumindest "mein Weg".

Ulla, mache Dir keine Sorgen, es wird nichts wieder kommen! Alles Liebe Dir.

Ich wünsche Allen ganz viel Kraft und Zuversicht und gute Gedanken.

Wie heißt es so schön: "Glaube an Wunder, an Liebe und Glück, schau nach vorne und niemals zurück! Tu was Du willst und stehe dazu, denn dieses Leben lebst nur Du!"

Herzlichst
Claudia

[Elisabeth60]

Guten Abend,
nach längerer Zeit melde ich mich auch mal wieder!
Meine Bestrahlung war vor einem Jahr, nach BET. Mir ging es gut bis zu Anfang diesen Jahres.Dann hatte ich trockenen Husten und fühlte mich immer schlapper. Mein Hausarzt gab mir Antibiotika und riet mir aber zur Röntgenuntersuchung der Lunge auf Grund der Vorerkrankung.
Diese habe ich bei einem Lungenfacharzt vornehmen lasssen, der eine "ausgewachsene" Lungenentzündung dianostizierte!! Diese Art der Lungenentzündung gibt es nicht häufig, tritt aber immer wiede einmal bei brustbestrahlten Frauen auf, war seine Erklärung. Antibiotika wirkt gleich null!! Nun muß ich seit 4 Monaten Kortison einnehmen, zuerst hochdosiert und jetzt langsam verringern.
Speziell bei der Schwüle habe ich Atemprobleme und ich bin wirklich gespannt, ob sich dieser Zustand überhaupt noch reguliert.
Das ist nun meine spezielle Erfahrung mit der Bestrahlung.

herzliche Grüsse
Elisabeth