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  #1  
Alt 30.04.2012, 12:55
Benutzerbild von AnnaSue
AnnaSue AnnaSue ist offline
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Standard Ovarial-CA bei meiner Mama wird nicht operiert?!?

Hallo, an alle!

Bei meiner Mama (61 Jahre alt) wurde vor einer Woche im CT ein Ovarial-CA festgestellt. Der Primärtumor ist wohl schon recht groß, aber das Schlimmste ist, dass sie bereits Metastasen in der Lunge, etlichen Lymphknoten und an/in(?) der Bauchspeicheldrüse hat. Die Tumormarker (allgemein, und auf das Ovar bezogen) waren erhöht, der Tumormarker für Magen, Darm, etc. sogar sehr erhöht.

Heute hatten wir (meine Mama, mein Papa und ich) eine Besprechung mit dem Oberarzt in der Klinik. Und dieser meinte, dass es keinen Sinn hätte, bei meiner Mama eine große Bauchoperation mit Entfernung von Ovarien, Gebärmutter, großes Netz etc. durchzuführen, weil man sie nicht mehr tumorfrei operieren könne, und weil eben schon die Metastasen da sind.

Am Freitag bekommt sie dann eine Laparoskopie, in dem der Arzt Biopsien nehmen möchte vom Bauchfell, um das Karzinom erst mal klassifizieren zu können. Danach soll sie die üblichen 6x Chemo-Therapie bekommen, er glaubt aber, auch dann wäre eine große OP nicht viel sinnversprechend.
Seine Worte waren, dass er Mama nicht mehr gesund machen kann, wohl aber die Chemo Lebensqualität und Zeit bringen soll.

Ich habe mich im Vorfeld schon ein wenig informiert, und bin eigentlich davon ausgegangen, dass auch in solchen Fällen noch versucht wird, zu operieren?

Leider kann ich Euch noch keine Typisierung/Klassifizierung des Tumors liefern, die haben wir dann erst nächste Woche.

Es sieht also wirklich mehr als schlecht aus, und ich kann es noch gar nicht glauben.
Gibt es hier unter Euch Frauen, die eine ähnliche Prognose hatten, die dann aber doch noch operiert werden konnten?

Ich weiß, dass man vorher ganz schlecht etwas sagen kann, aber eine erste Einschätzung von Euch würde mir echt helfen!

Danke!

Traurige Grüße,
AnnaSue

Geändert von gitti2002 (07.07.2012 um 11:51 Uhr) Grund: PN
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  #2  
Alt 30.04.2012, 17:06
Benutzerbild von Christine55
Christine55 Christine55 ist offline
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Standard AW: Ovarial-CA bei meiner Mama wird nicht operiert?!?

Liebe AnnaSue,

es tut mir sehr, sehr leid dass deine Mama auch diese Krankheit erleiden muss.
Bei mir wurde im Febr. 2010 Gebärmutterhalskrebs festgestellt, mit Metastasen an Darm, Leber und Lunge. Es hiess damals ich würde nicht mehr operiert werden. Als nach einer Laparotomie jedoch festgestellt wurde, dass der Primärtumor, der gestreut hatte, nicht der Gebärmutterhalskrebs, sondern der Eierstockkrebs war, wurde die Wertheim-Op durchgeführt. Ich konnte jedoch, auch nach neunstündiger OP, nicht tumorfrei operiert werden. Zurück blieben Metastasen an Darm, Leber, Lunge, die Lymphknoten waren befallen und es wurde eine Peritonealkarzinose festgestellt. Ich habe danach 6 Zyklen Chemo (Carboplatin/Paclitaxel) bekommen und war im Sept. 2010 tumorfrei. Ich habe zwar jetzt ein Rezidiv und bekomme aktuell wieder Chemo, aber ich hatte dazwischen eine sehr gute Zeit und habe mir immer gesagt "jetzt bist du erstmal gesund" .... und wenn ich diese Chemo fertig habe, hoffe ich wieder auf viele, viele gute Monate und vielleicht sogar Jahre.
Ich denke, die Ärzte wollen deiner Mama diese große OP, die ja auch sehr belastend für den Körper ist, ersparen. Ich habe auch eine Tochter mit der mich sehr viel verbindet. Meine Erkrankung war für sie ein furchtbarer Schock, besonders da fast zeitgleich in unserer Familie (meine Schwester und mein Vater) auch an Krebs erkrankt sind. Ich kann verstehen, dass du momentan wie gelähmt bist und das Gefühl hast, du kannst nicht mehr. Steh deiner Mama bei, so gut du es kannst. Aber versuche dich auch abzulenken, mach Dinge die DIR gut tun, sprich über deine Ängste mit guten Freunden und pass auf dich auf.
Ich wünsche deiner Mama alles, alles Liebe und Gute und dass die Ärzte das richtige für sie veranlassen. Dir, AnnaSue wünsch ich ganz viel Kraft für alles was auf dich zukommt und den Glauben dass es gut werden kann.
Ich drücke dich fest.
Christine

Geändert von Christine55 (30.04.2012 um 17:11 Uhr)
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  #3  
Alt 30.04.2012, 19:37
Orchidee Orchidee ist offline
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Standard AW: Ovarial-CA bei meiner Mama wird nicht operiert?!?

Hallo AnnaSue,

erstmal ein herzliches Willkommen hier im Forum. Beim Lesen deiner Nachricht habe ich gedacht, dass der Arzt deine Mutter doch sehr schnell "aufgegeben" hat. Deswegen musste ich einfach antworten: Ich kann die Situation deiner Mutter natürlich nicht beurteilen, aber vielleicht solltet ihr euch noch mal eine Zweitmeinung holen. Es gibt zertifizierte EK-Zentren mit viel Erfahrung, gerade auch, was diese umfangreichen Operationen angeht. Da wird die Möglichkeit einer OP evtl. ganz anders gesehen. Und dann gibt es hier einige Frauen (u. a. Mosi-Bär), die erst nach einigen Chemogaben erfolgreich operiert werden konnten.

Ich selber hatte meine Erst-OP 2007 ebenfalls mit diversen Metastasen, u. a. im Darm und in der Leber. Lymphknoten waren auch befallen. Eingestuft wurde ich in FIGO IV. Ganz tumorfrei konnte ich leider nicht operiert werden, den Rest hat dann aber die Chemo geschafft. Das hat mir fast zwei Jahre Ruhe verschafft. Und die Rezidiv-OP war auch wieder erfolgreich.

Ich hoffe, ich konnte dir etwas Mut machen und wünsche deiner Familie und besonders deiner Mutter viel Kraft für den Weg, der vor euch liegt. Er ist bestimmt nicht leicht, aber sicherlich ist auch noch nicht alles verloren. Falls du weitere Fragen hast, melde dich einfach...

Liebe Grüße
Orchidee
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  #4  
Alt 30.04.2012, 23:22
Benutzerbild von XsunnyX
XsunnyX XsunnyX ist offline
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Standard AW: Ovarial-CA bei meiner Mama wird nicht operiert?!?

Liebe AnnaSue,

eine Zweitmeinung schadet sicherlich nicht!
Aber natürlich sollte man eine solche OP nicht unterschätzen. Ich habe zwei hinter mir und war immer sehr schnell wieder auf den Beinen - aber ich bin auch erst 24 Jahre alt. Mein Körper kann sich schneller wieder regenerieren. Trotzdem ist so eine OP ein harter Einschnitt. Vielleicht kann die Chemo den Tumor zuerst reduzieren und vielleicht bringt eine anschließende OP den gewünschten Effekt!

Ich wünsche euch alles Liebe! Lasst den Kopf nicht hängen und versucht den anstehenden Weg mit Motivation anzugehen! Ihr schafft das!
__________________
Mein eigener Blog:
www.einneuerweg.blogspot.com
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  #5  
Alt 01.05.2012, 13:25
margit b. margit b. ist offline
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Standard AW: Ovarial-CA bei meiner Mama wird nicht operiert?!?

Liebe AnnaSue,

es tut mir sehr leid, dass deine Mutter an EK erkrankt ist.
Du kannst deine Fragen jederzeit im Forum stellen. Du bist nicht "nur Angehörige" - was wären wir Erkrankten ohne den festen Rückhalt unserer Familie und Freunde?

Eine zweite Meinung wäre sicher eine guter Weg. Lasst euch nicht noch zusätzlich von den sehr stark erhöhten TM-Werten verunsichern. Und schon gar nicht von den Ärzten. Wäre es nach meinen Gynäkologischen Ärzten gegangen, hätte ich wohl allen Mut verloren.

Vor fast genau 9 Jahren bekam ich meine Diagnose, OP unmöglich, da mehrere Thrombosen und Lungenembolie. Ich kam dann auf die Interne und da hatte ich einen Arzt, der mir sehr viel Mut gemacht hat. Zum Glück konnte ich dann auch nach Abklingen der Lungenembolie tumorfrei operiert werden (pt3c N1 G3). Und wie war die Raktion meinen Gyn`s? Ja momentan, aber leider weiss man nicht, was die Zukunft bringt, sie müssen mit einem Rezidiv rechnen.
Jetzt, nach 9 Jahren geh ich immer noch zur Untersuchung ins KH und jedesmal freuen sich die Gyn`s, dass sie mit ihrem Pessimismus nicht recht behalten haben.

Ich hab in den 9 Jahren im Forum schon viele Frauen kennengelernt, die eine viel bessere Ausgangssituation hatten und es trotzdem nicht geschafft haben. Andrerseits gibt es auch Betroffene, die schon lange mit FIGO IV leben. EK ist eine sehr schwere Erkrankung, aber nicht unbedingt ein Todesurteil.

Alles Gute für deine Mutter und dich!
Ganz liebe Grüße

Margit
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  #6  
Alt 01.05.2012, 23:28
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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Standard AW: Ovarial-CA bei meiner Mama wird nicht operiert?!?

Liebe AnnaSue,

Es tut mir so leid für dich und Euch mit dieser Diagnose leben zu müssen.

Aber ich möchte mich meinen Vorrednerinnen anschließen und zwei Dinge vorschlagen: bei der Schwere der Erkrankung solltet Ihr auf jeden Fall auf die Zweitmeinung bestehen. Ihr bekommt sie beispielsweise im Europäisches Kompetenzzentrum
für Eierstockkrebs (EKZE) in Berlin http://www.eierstockkrebsforum.de/,
dort wird Euer Fall in einer Tumorkonferenz besprochen und Ihr bekommt kurzfristig eine Expertenmeinung.
Gerade bei schweren ERkrankungen sehen unterschiedliche Ärzte Diagnose und Vorgehen sehr unterschiedlich. Wunder kann niemand vollbringen, aber es gibt sehr grosse Qualitätsunterschiede in der Behandlung. So erzielen spezialisierte Zentren eine Tumorfrei-Rate bei einer Total-OP von 70-80% und ein "normales" Krankenhaus erreicht 20-30%.

Damit sind wir beim zweiten Punkt, der mir am Herzen liegt:
Sicher diagnostizieren die Ärzte bei Deiner Mama geringe Erfolgsaussichten. Die Krankheit ist ja auch tückisch. ABER: das ist nur die Statistik, und wenn Deine Mama bei den geringen Prozent ist, die gut durch die Krnakheit gehen, dann trifft die Statistik einfach für sie nicht zu. Also: der Krankheit den Kampf ansagen. Immer an sich selbst glauben. Überall Hilfe suchen.
Deine Mama ist noch jung und hat der Krankheit einiges entgegenzusetzen ich habe meine erste Chemo zusammen mit einer 87 Jährigen gemacht, die bereits ihre 5. Chemo machte und schon lange damit lebte - jeder kennt solch eine Geschichte und hier im Forum, siehe beiträge , gibt es auch viele solche.

Lasst euch nicht abwimmeln, nicht entmutigen - es gibt zu diesem Zeitpunkt immer eine Therapiemöglichkeit und über die Erfolgsaussichten spricht man am besten NACH der Therapie, wenn man weiß, was sie gebracht hat.

Ich wünsche Euch Kraft und einen möglichst erfolgreichen Therapieverlauf.
Ganz persönlich aus meiner Erfahrung würde ich auch sagen: Chemo machen, sehen, die Tumore klein zu bekommen und eine OP in Berlin oder München oder sonstigem Zentrum versuchen.
Alles Liebe und Gute für deine Mama
Birgit
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  #7  
Alt 04.05.2012, 23:31
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AnnaSue AnnaSue ist offline
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Standard AW: Ovarial-CA bei meiner Mama wird nicht operiert?!?

Hallo, Ihr Lieben!

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, Euch allen Einzeln zu antworten und für Eure lieben Worte und realistischen Einschätzungen, und vor allen Dingen für EUER MUT MACHEN zu danken!

Seid mir bitte nicht böse, wenn ich das jetzt ganz pauschal machen muss. Danke, Danke, Danke!!!! Ich bin so froh, hier auf so viele starke Frauen zu treffen, die mich verstehen, mir weiterhelfen können, die sich auskennen.

Meine Mutter wurde heute operiert, ein kleiner Bauchschnitt (ohne Bauchspiegelung, das wäre wegen ihrer bestehenden Lungenembolie zu gefährlich), um eine Biopsie zu entnehmen.

Das Ergebnis (also mit welchem TU wir es genau zu tun haben etc.) bekommen wir allerdings erst in 5-7 Tagen. Und so lange wollen die einfach nichts machen, obwohl der Oberarzt der Gynäkologie bei der Vorbesprechung noch sagte, man wolle 2-3 Tage nach der OP trotzdem schon mal die erste Chemo geben. Jetzt sind wir natürlich verunsichert, ob diese eine Woche nicht ein fatales "Zeitverstreichen" wäre...
Aber was heißt hier wir...Ich habe den Eindruck, mein Vater verdrängt, Hauptsache, die Ärzte machen, und er muss sich nicht mit der Schwere der Erkrankung auseinandersetzen, und meine Ma ist im Moment auch einfach noch zu sehr unter Schock.
Ich glaube, wenn ich den beiden jetzt mit "Zweitmeinung einholen" komme, erklären die mich für komplett verrückt. Ich werde es aber auf jeden Fall versuchen...
Ich möchte einfach eine faire Chance für meine Mama - sie hat die Krankheit echt nicht verdient (niemand hat das, keine einzelne von Euch, und von den vielen anderen Betroffenen) - dann soll sie wenigstens eine Chance bekommen..

Ich schwanke sehr stark zwischen Zuversicht und totaler Verzweiflung, habe grade das Gefühl, alles alleine stemmen zu müssen.. Puuuh.

Aber egal: Es geht ja um meine Ma - und nicht um mich.
Nochmal: Ich danke Euch sooo sehr, und ich ziehe vor jeder Einzelnen von Euch ganz tief meinen Hut! Ihr seid klasse!

Liebe Grüße und alles Gute für Euch - ein gutes Wochenende, mit möglichst viel Sonnenschein (innen wie außen ) und eine gute Zeit!

AnnaSue
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  #8  
Alt 08.05.2012, 12:23
Mosi-Bär Mosi-Bär ist offline
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Blinzeln AW: Ovarial-CA bei meiner Mama wird nicht operiert?!?

Hallo AnnaSue,

herzlich willkommen hier im Forum! Hier kannst du viel Rat und Hilfe erhalten, so ist es mir auch gegangen. Ich bin selber betroffen und seit Februar 2007 hier aktiv.

Allerdings bin ich nicht mehr so oft hier im Forum zu finden, aber ich schaue immer wieder mal hier rein.

Die Diagnose deiner Mutter ist meiner sehr ähnlich. Ich hatte zwar keine Metas in Leber, Lunge, Bauchspeicheldrüse, aber bei meiner Erstdiagnose hatte ich den ganzen Bauchraum voller Metas und Bauchwasser und zwischen den Lungenlappen der rechten Lunge ebenfalls Wasser mit Krebszellen und man geht davon aus, das mein Lungenfell mit kleinen Knötchen besetzt war, die man im CT noch nicht sehen konnte.

Auf jeden Fall war ich komplett inoperabel. Es wurde eine Bauchspiegelung gemacht und die war sehr schwierig, weil alles so verwachsen war, dass man kaum etwas sehen konnte.

Trotzdem hat mein Arzt mir schon bei der Mitteilung der Diagnose gesagt, dass ich gute Chancen habe, trotz der schlechten Klassifizierung. Ich bekam zunächst 3 man Chemotherapie und dann wurde erneut ein CT gemacht. Es war unglaublich, denn auf den CT-Bildern konnte man keine Tumore und kein Bauchwasser mehr sehen.

Ich wurde dann nach der 4. Chemo tumorfrei operiert, bekam dann noch 2 mal Chemo und war von August 2006 bis zum August 2010 völlig in Ordnung!

Im August 2010 diagnostizierte man eine Lebermetastase, die im September 2010 operiert wurde. Sie war isoliert und es war keine weitere Behandlung nötig.

Im Februar 2011 hatte ich einen Fast-Darmverschluss und das Rezidiv wurde diagnostiziert. Tumormasse hatte sich von außen um den Darm gewunden. Ich wurde im März 2011 operiert und bekam danach bis August 2011 Chemo, wieder die gleiche Chemo wie 2006, nur nach einem anderen Schema.

Seitdem ist alles in Ordnung gewesen und ich fühle mich gut.

Ich erzähle dir meine Geschichte, weil sie zeigt, dass es immer Hoffnung gibt, und ich bin sicher, dass es auch bei euch diese Hoffnung gibt.

Ich würde an euere Stelle tatsächlich eine 2. Meinung einholen, es kann doch nicht sein, dass die Ärzte deine Mama von Anfang an aufgegeben haben...

Übrigens: macht euch keine Sorgen, dass die Chemo später anfängt, als ihr gehofft hattet. Der Krebs wächst nicht so schnell und man verliert dadurch keine Zeit. Mein Prof. hat mir damals erklärt, dass der Krebs über viele Jahre in mir gewachsen ist, das können durchaus 5 oder 6 Jahre oder mehr sein. Darum kommt es tatsächlich auf ein oder zwei Wochen nicht an. Ganz ruhig bleiben!

Letztes Jahr bekam ich die Diagnose des Rezidivs Anfang Februar. Ich hatte schon seit November 2010 Beschwerden. Die Operation war aber erst über einen Monat später und die Chemo fing am 12. April 2011 an. Das ist kein Problem.

Ich wünsche euch alles, alles Gute und ich werde eure Geschichte weiter verfolgen.

Ich war übrigens zum Zeitpunkt der Diagnose 2006 44 Jahre alt, aber deine Mama ist mit 61 Jahren noch jung.

Alles Gute
Mosi-Bär
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  #9  
Alt 09.05.2012, 00:49
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AnnaSue AnnaSue ist offline
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Standard AW: Ovarial-CA bei meiner Mama wird nicht operiert?!?

Hallo!

Zunächst mal @Mosi-Bär: Herzlichen Dank für Deine Geschichte - sie hat mir wieder ein wenig Hoffnung gegeben! Dir ganz persönlich wünsche ich, dass Du dem Krebs noch möglichst gaaaaanz lange so super trotzen kannst, wie bisher! Meine Däumchen sind feste gedrückt!
Danke auch für die Aufklärung bezüglich der Zeit bis zur Chemotherapie, jetzt mache ich mir über den "Zeitverlust" nicht mehr sooo dolle Sorgen, wie vorher! Danke!

Ansonsten kann ich noch nicht viel Neues berichten, die Tumorkonferenz ist erst kommenden Freitag, danach bekommen wir Bescheid, wann und ob Mama zur Chemo antreten kann.

Das mit der Zweitmeinung habe ich noch nicht aus den Augen verloren - ich habe es aber bei meiner Familie nicht durchsetzen können im Augenblick. ;(

Mama selbst geht es körperlich einigermaßen - sie ist halt sehr müde, schläft viel, aber Schmerzen etc. halten sich in Grenzen.

Wenn ich darf, würde ich Euch gerne auf dem Laufenden halten, und ab und an mal nach Eurem Rat fragen.

Ich wünsche jeder Einzelnen von Euch bis dahin eine gute, möglichst beschwerde- und hiobsbotschaftsfreie Zeit!

Viele liebe Grüße,
AnnaSue
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  #10  
Alt 20.05.2012, 23:07
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AnnaSue AnnaSue ist offline
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Standard AW: Ovarial-CA bei meiner Mama wird nicht operiert?!?

Hallo!

Ich wollte mal berichten, dass meine Mama am Mittwoch zur Magenspiegelung (!) ins Krankenhaus eingewiesen wird, weil die Ärzte nach der biochemischen Untersuchung des Ovarial-CAs davon ausgehen, dass Mama's Krebs vom Magen (!) ausgeht. Am Donnerstag soll sie dann die erste Chemo erhalten.

Was die Prognose angeht, ist selbige wohl noch ein wenig schlechter, als beim Ovarial-CA.
Was mir aber absolut NICHT in den Kopf geht: Meine Mama war Ende Februar (!) beim Magen- und Darmspiegeln. Dort sagte man ihr, ihr Magen sei völlig in Ordnung, nicht mal eine Magenschleimhautreizung sei zu sehen. Und derselbe Magen soll jetzt innerhalb von knapp 2 Monaten a) so explosionsartig gewachsen sein und b) so arge Metastasen gemacht haben? U.a. einen riesigen Tumor am Ovar???
Da stimmt doch was nicht?
Ich weiß, dass Magen-CA's in 10% der Fälle ca. in die Eierstöcke metastasieren, aber trotzdem...ich versteh's einfach nicht.
Aber laut den Antikörpern dieser biochem. Histologie hat die Gewebeprobe nur auf Antikörper des Magens reagiert.

Ich verstehe die Welt nicht mehr. Und meine Mama wird jeden Tag kraftloser ;(

Noch eine Frage habe ich zum Schluß: Der Bauch meiner Mama wird immer dicker, weil die Aszites vermutlich immer schlimmer wird. In wie weit kann ihr das die nächsten 3 Tage gefährlich werden? Sie hat zwar Rückenschmerzen, aber keine Atemnot oder Druckschmerzen dadurch. Sollten wir VOR Mittwoch deshalb in die Klinik? Bin so verunsichert..

Ganz liebe Grüße an Euch alle!
AnnaSue
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  #11  
Alt 22.05.2012, 08:14
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AnnaSue AnnaSue ist offline
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Standard AW: Ovarial-CA bei meiner Mama wird nicht operiert?!?

Nachdem ich mich im Internet noch mal belesen habe, nehme ich an, die Ärzte wissen bereits, dass es sich bei dem Ovarial-CA meiner Mama um einen Krukenberg-Tumor mit Peritonalkarzinose handelt. Das würde bedeuten, sie hat noch maximal ein halbes Jahr..

Warum dann noch die Chemotherapie? Um meiner Mama Hoffnung vorzugaukeln, wo keine mehr ist?!?
Ich verstehe es nicht.
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  #12  
Alt 22.05.2012, 23:01
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Standard AW: Ovarial-CA bei meiner Mama wird nicht operiert?!?

Liebe AnnaSue,

Über eine mögliche Diagnose zu spekulieren bringt nichts ---- außer noch mehr Ängste für dich und euch.

Es ist wichtig, zunächst einmal eine faktenbasierte Diagnose durch die Ärzte zu bekommen.
Danach könnt Ihr aktiv - oder auch nicht --- werden. Selbst wenn es eine Tumorart mit schlechter Prognose sein sollte, - die Entscheidung, WIE und OB therapiert wird, liegt schlussendlich immer bei Euch.

Aber nicht immer vom schlimmsten ausgehen. Wenn du Zeit dafür hast, erkundige dich doch z.B. im Krnakenhaus ob und wo es psychologische Unterstützung für betroffene Angehörige gibt. Die helfen Euch dann durhc diese sehr schwere Zeit. NOCH ist der Ausgang völlig offen, und es kann sich durchaus zum Guten wenden.

Um eine gute Diagnose erst mal zu erhalten ist es lediglich wichtig, dass Ihr in einem guten Krankenhaus seid. Wenn Ihr aus Unterranken seid, ist München doch eine gute Alternative. Aber ich würde erst mal abwarten, was die Ärzte sagen.

Es tut mir leid, dass es Deiner Mama schlechter geht. Das kann aber viele Ursachen haben.
Massive Aszites ist sehr beschwerlich. Man kann das ambulant im Krankenhaus punktieren, danach ist es eine Riesen-Erleichterung. Fragt ggf. bei den dortigen Ärzten nach. Paßt auf die Gefahr einer Thrombose auf, wenn Deine Mama zuhause viel liegt und wenig aufsteht. Bei Krebskranken ist das Thromboserisiko stark erhöht! Und die Th.spritzen kann man einfach zuhause geben.

So, hoffe, ich konnte Dir ein kleines bisserl weiterhelfen.
viel kraft weiterhin.

sorry wenn es etwas wirr ist, die letzte Chemo hat meinen Gehirnzellen nicht gut getan ... aber wird vielleicht auch wieder besser.

LG
Birgit
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  #13  
Alt 23.05.2012, 07:54
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AnnaSue AnnaSue ist offline
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Standard AW: Ovarial-CA bei meiner Mama wird nicht operiert?!?

Liebe Birgit!

Hab' ganz herzlichen Dank für Deine aufmunternden Worte! Du kämpfst ja selbst gegen das gemeine Schalentier, und ich finde es ganz groß von Dir, dass Du dann auch noch die Kraft hast, anderen (noch nicht einmal direkt selbst Betroffenen, sondern "nur" Angehörigen) Mut zu machen!

Du hast natürlich völlig recht - erst mal warten, was die Ärzte sagen. Vielleicht male ich auch alles einfach viel zu schwarz?!?

Eine Thrombose mit kleinen Lungenembolien hatte meine Mama übrigens schon, SIE war die Ursache dafür, dass der Krebs überhaupt entdeckt wurde. Seither spritze ich ihr 2x am Tag Clexane 80.

Ich hoffe soo sehr, dass die Ärzte heute nach der Magenspiegelung noch etwas Mut für ein paar Jährchen machen können.

Dir, liebe Birgit wünsche ich von Herzen alles Gute und weiterhin so viel Löwenkraft zum Kämpfen!

Herzlicher Gruß,
AnnaSue
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  #14  
Alt 30.05.2012, 10:50
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AnnaSue AnnaSue ist offline
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Standard AW: Ovarial-CA bei meiner Mama wird nicht operiert?!?

Hallo!

Ich wollte mich nur zwischendurch mal kurz melden - bei uns überschlagen sich derzeit die Ereignisse.

Magen-CA konnte nun doch ausgeschlossen werden, die Chemo, die sie eigentlich vergangenen Donnerstag hätte bekommen sollen, wurde wieder abgeblasen, weil sie auf das Magen-CA ausgelegt war.

Dann wurde sie über das Wochenende nach Hause entlassen, und (man höre und staune) gestern hat man bei ihr die große Bauch-OP (!) durchgeführt. Die Eierstöcke, die Gebärmutter, der Blinddarm, das große Netz sowie der Haupttumor sind raus! Auch einige Lymphknoten. Wie groß der Rest vom Haupt-TU ist, der drinnen gelassen werden musste, weiß ich noch nicht. Leider gehört Mama nun seit gestern wohl auch zum "Club" der Stomaträger..aber das ist wohl echt unser geringstes Problem...
Mal sehen, was uns die Ärzte so in den nächsten Tagen häppchenweise als Wahrheit servieren..
Mama geht es den Umständen entsprechend, vielleicht kann sie Samstag oder Sonntag schon runter von der Intensivstation...

Bei mir herrscht Stress pur, bitte nicht böse sein, wenn ich nicht auf alle PN's usw. gleich antworten kann - zudem habe ich im Moment zu Hause kein Internet.

Ich danke Euch allen sehr für Euren Zuspruch, Eure Erfahrungen und die viele Hilfe, die ich hier in der kurzen Zeit schon erfahren durfte. Das ihr alle den Nerv habt, auch noch verzweifelte Angehörige zu beruhigen, ist es ganz, ganz groß.

Alles Liebe!
AnnaSue
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  #15  
Alt 05.06.2012, 18:15
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Christine55 Christine55 ist offline
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Standard AW: Ovarial-CA bei meiner Mama wird nicht operiert?!?

Liebe AnnaSue,
nun ist es schon eine Woche her, dass deine Mama operiert wurde. Ich hoffe es geht ihr schon wieder einigermassen gut, es ist ja doch eine sehr große OP. Es ist schon mal ein gutes Zeichen dass sie operiert wurde. Jetzt muss sie wieder zu Kräften kommen. Ich hatte die erste Chemo ca. 5 Wochen nach der OP bekommen und habe sie gut vertragen. Und das Beste, ich war danach ganz tumorfrei. AnnaSue du musst dich nie entschuldigen wenn du mal auf einen Beitrag nicht gleich antwortest. Es ist doch mehr als verständlich, dass du Stress hast und momentan andere Dinge zu bewältigen hast. Dieses Forum soll Dir doch Mut machen und Hilfe bieten. Ich selbst habe auch lange nicht geantwortet, aber oft an dich und deine Mama gedacht.
Ich wünsch euch jetzt erstmal dass es aufwärts geht, damit du und deine Familie wieder durchatmen könnt.
Viel Kraft und ganz liebe Grüße
Christine
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