Brustmuskel schmerzt immer mehr

[Bea 2]

Hallo!
Als bisher jahrelanger stiller Leser für meine Eltern, hat es mich vor einem Jahr selbst erwischt. Bin dann 3x brusterhaltend operiert worden um dann kurz vor Weihnachten doch die linke Brust los zu werden (kein Aufbau).
Von Anfang an hatte ich Schmerzen in der Brustgegend, die auch in den Arm zogen, mal mehr, mal weniger, dazu Brennen und Stechen. Naja, klar nach so einem Eingriff, aber mittlerweile sind über 8 Monate vergangen in denen ich mich zumindest körperlich geschont habe. Seit ein paar Wochen verstärken sich die Schmerzen aber immer mehr. Ultraschall und Knochenszinti ohne Befund. Kann kaum noch Arbeiten verrichten, wo der Brustmuskel mit angespannt werden muß. In 2 Wochen muß ich wieder arbeiten gehen und weiß gar nicht, wie das so gehen soll. Die Ärzte wissen natürlich auch mal wieder keinen Rat. Von der Chemo (hatte 4xFEC bevor ich abbrach) soll es nicht sein. Die 3 entnommenen Lymphknoten waren frei. Leider HER2neu+++.
Bin jetzt total in Panik!
Hat vielleicht noch jemand solche Probleme?
Liebe Grüße an alle
Beate

[Erika Rusterholz]

Hallo Beate,

Könnte es sein, dass die Narbe, herrührend von der Brustentfernung, am Brustmuskel angewachsen ist?

Ich bin vor über fünf Jahren beidseits brusterhaltend operiert worden. Danach schmerzten mich die Arme, speziell beim Ausstrecken nach oben. Die linke Seite wurde mit der Zeit besser, aber den rechten Arm konnte ich nicht mehr voll gebrauchen - ich dachte, das sei Arthrose in der Achsel.

Erst letzten Herbst kam ich auf die Idee, die lange Narbe, sichtbar am Brustmuskel angewachsen, könnte schuld sein, dass mein Muskel bis in die Achsel schmerzt beim Bewegen des Arms.
Im Juli habe ich nun die Narben operativ lösen und zugleich auch noch Implantate unter den Muskel schieben lassen. Den linken Arm kann ich nach anfänglichen Muskelschmerzen nun sehr gut heben, den rechten jetzt schon besser, als dies vorher der Fall war. Die Schmerzen in der Achsel sind jedenfalls nicht mehr, nur noch am Oberarm zieht es beim Strecken des Muskels. Mit etwas Training kann ich den Arm wohl bald voll hochheben.

Ob es sich bei Deinen Schmerzen um solche in ähnlichem Stil handelt, weiss ich zwar nicht, aber vielleicht würde sich lohnen, die Narbe näher anzusehen.

Alles Gute!
Erika Rusterholz

[gertilong]

Liebe Beate,

das was Erika schreibt macht denke ich Sinn.
Du schreibst, Du hast Dich körperlich geschont. Mir hat man geraten für Beweglichkeit zu sorgen (nach Ablatio und LK-Entfernung). Ich sollte den Arm zwar nicht zu sehr belasten, aber mobilisieren. Das tat anfangs weh, so Dehnungsschmerzen wie beim Stretching. Mir hat meine Physiotherapeutin sehr geholfen. An der Brustnarbe wurde auch immer massiert und für Beweglichkeit gesorgt.
Vielleicht ist bei Dir alles etwas verwachsen? Was sagt denn der Chirurg dazu?
Vielleicht solltest Du das erst in Ordnung bringen bevor Du wieder arbeitest. Das wird anstrengend genug.

Viel Glück und alles Gute Gertilong

[Altmann]

Hallo Bea, hallo Erika
also bei mir ist es auch so, daß die Narbe mit dem Brustmuskel verwachsen
ist. Bei Bewegung entsteht ständig Zug an der Narbe und das verursacht
Schmerzen, vor allem um die Narbe herum. Da der Chirurg ziemlich weit
reinschneiden mußte, hängt die Narbe zwischen Brustmuskel und Brust-
wand. Nachdem aber schon zweimal operiert wurde, möchte ich nicht
nochmal ein drittes Mal.
Erika, ich finde es super, daß du immer so aktiv schreibst, auf dich kann man
sich halt verlassen.
Gruß Altmann

[sprotte]

Hallo,

dieses Thema beschäftigt mich auch gerade.

Mein betroffene Brust ist in den letzten Wochen hart und druckempfindlich geworden, mein rechter Arm ist leicht angeschwollen und schmerzt bei Belastung.
Bisher wurde ich auf Lymphödem behandelt, was überhaupt keine Besserung brachte.

Bei meiner Reha wurde ich darauf hingewiesen, dass es sich um ein Narben,- und/oder muskuläres Problem handeln könnte.
Meine Narbe war schon mit dem Unterhautgewebe verwachsen und konnte durch massieren wieder gelöst werden. Ich massiere sie nun täglich, um ein erneutes Verwachsen zu verhindern.

In der Reha-Klinik wurden bei vielen Patienten die Narben getapet, um eine stete Massagewirkung zu erzielen.

Außerdem bin ich seit kurzem bei einem Orthopäden in Behandlung. Es wurde ein MRT gemacht, die Diagnose steht jedoch noch aus.
Mein Orthopäde schließt nicht aus, das es sich um einen Strahlenschaden am Brustmuskel handeln könnte.
Außerdem habe ich mir eine Schonhaltung angewöhnt (gehe sehr gebeugt), so daß die Muskulatur wahrscheinlich verkürzt ist.
Hier steht mit wohl noch Krankengymnastik bevor.

Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Ich möchte eigentlich nächsten Monat mit einer Wiedereingliederung beginnen. Da ich in einer Großküche arbeite bin ich schon etwas besorgt.

Ich berichte euch von den Ergebnissen.

Liebe Grüße
Sprotte

[Bea 2]

Vielen Dank für Eure Antworten,
ich weiß mittlerweile, dass der Muskel nicht mit dem Narbengewebe verwachsen ist. Heute wurde auch noch mal der Brustraum geröntgt, auch ohne Befund . Als ich den Arzt auf den Knubbel, der mir vor 3 Monaten als vergrößerter Lymphknoten offeriert wurde, ansprach, wurde gleich ein OP-Termin ausgemacht um zu schauen,was das wirklich ist. Komisch, ich dachte bisher dass das klar gewesen sei. Und selbst wenn das wieder was Böses wäre, es ist in den letzten 3 Monaten nicht gewachsen, das konnte ich ja tasten. Also glaube ich nicht, dass wieder etwas am Wachsen ist, was die Schmerzen erklären könnte. Den Termin werde ich wohl absagen. 3 Minuten hat der Chefarzt von Guten Tag bis Tschüss gebraucht mit der Empfehlung in der Mitte zum Schnippseln. Ich hatte kaum Zeit überhaupt eine Frage zu stellen.
Danach bin ich zu meiner Gynäkologin, die meinte, ich solle erst mal noch zum Orthopäden und zum Radiologen für ein CT. Bin mal gespannt, für wann ich die Termine kriege. Heute hatte ich zudem noch den Termin zum Portspülen und bin dort meinem Onkologen in die Arme gelaufen, der mich gleich gefragt hat, wann ich denn endlich mit dem Herceptin anfangen würde. Auf meine Erklärung, warum ich das Zeug ablehne, hat er mir gleich einen Termin aufgedrängt. Verdammt, heute weiß ich echt nicht, was mehr Kraft kostet, die Krankheit an sich oder die Ärzte.
Tut mir leid , aber ich bin heute einfach nur gefrustet, umso mehr habe ich mich um Eure Antworten gefreut.
Euch alles Liebe und die besten Wünsche
Beate

[Jule66]

Liebe Bea2,

es tut mir sehr leid für Dich,dass Du so mit Schmerzen und Ärzten geplagt bist,die sich keine Zeit für Dich zu nehmen scheinen.
Aber: ich bin doch einigermaßen geschockt,dass Du zum einen die Chemo nach 4Mal abgebrochen hast und das herceptin nicht nehmen möchtest.Darf ich fragen warum?
Diese Krankheit ist nicht allein auf die Brust beschränkt,es ist eine systemische,d.h. den ganzen Körper betreffend.Und da ist eine Op alleine nicht ausreichend...
Da Du Hormonrez.negativ bist,bleibt nun nur noch das Herceptin,welches,so kann man hier lesen,ganz gut verträglich zu sein scheint.Warum nimmst Du Dir diese Option?Bist Du von den Ärzten über her2 neu positiv richtig aufgeklärt worden?
Ich kenne Deine Gründe für den Abbruch der Chemo und das Verweigern des Herceptins nicht,Ich kann nur sagen,was ich tun würde,nämlich alles mitnehmen,was ich kriegen kann.
Vielleicht teilst Du uns Deine Gründe mit?
Liebe Grüße,Jule