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  #16  
Alt 11.03.2009, 16:50
Kellerkind Kellerkind ist offline
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Registriert seit: 20.02.2009
Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 345
Standard AW: Berufstätig sein während Chemo-/Strahlentherapie ???

Zitronengras,

genau so ist es, wie Du`s schreibst. War wohl zu wuschig

Vergeßt nur bei der Entscheidungsfindung nicht die Ansteckungsgefahr.

Ich bleib definitiv zuhause, bis es mir wieder richtig gut geht. Meine Arbeit war mir immer sehr wichtig und ich habe mich darüber definiert. 2008 habe ich die Reisen schon reduziert, weil Familie und ich auf der Strecke blieben.
Aber 2009 wird wohl mein Jahr!

Alles Gute Euch und Durchhalten!

Lieben Gruß,
das Kellerkind
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  #17  
Alt 12.03.2009, 14:44
Dreamer 1701 Dreamer 1701 ist offline
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Registriert seit: 08.02.2009
Ort: NRW
Beiträge: 45
Standard AW: Berufstätig sein während Chemo-/Strahlentherapie ???

Hallo Nando,

ich könnte recht einfach auf die Beiträge von Simone und Kuschelmops hinweisen, denn ähnlich ist es auch bei mir gewesen.

Das Gefühl, durch die "gezwungene Krankschreibung" zu Hause an die Decke zu starren und das Grübeln anzufangen hat mich damals mit meiner Hodgkin Erkrankung oder auch jetzt mit BK nie wirklich angesprochen. Wir haben keine Kinder und gehen daher in unseren Berufen auf - das ist für mich schon eine feste Stütze in meinem Leben und eine produktive dazu.
Mein (damals neuer Chef) war etwas überfodert und wollte auch sofort eine Aushilfe einstellen, da habe ich mich aber fix gegen gewehrt. Zum einen, weil ich als Leiterin nicht kurzfristig einen vollwertigen Ersatz bekommen hätte und ich wollte mich auch nicht so weit aus meinem Beruf entfernen lassen. Eine nur anteiligen Ersatz konnte ich doch wohl selber anbieten! Klar habe ich sagen müssen, dass ich erst nach der ersten Chemo mit Sicherheit sagen könnte, wie es weitergeht. Aber es ging mir gut, dass ich immer eine Woche zu Hause war und habe dann 2 Wochen gearbeitet. Mit Laptop und Netzwerkzugang ausgerüstet konnte ich von zu Hause einen Teil Arbeit erledigen und das Gleiche auch vom Krankenhaus aus, wo man mich für eine längere Zeit wegen notwendiger täglicher Antibiotika Behandlung "verhaftet" hatte.

Vielfach muss auch ich die Erfahrung machen, dass durch meine Haltung die Menschen um mich herum verunsichert sind, da ich nicht in das Bild des todgeweihten krebskranken zu passen scheine. Das kann dazu führen, dass die Schwere der Erkrankung verkannt wird und man sich selbst (oder auch von anderen) mehr zumutet als vielleicht gut ist. Dies solltest Du vielleicht bedenken, wenn Du arbeiten gehen willst. Einen 12 h Tag und das 5x die Woche finde ich zumindest nicht förderlich. Man muss hier konsequent sein und nur das abliefern, was man geben kann und nicht was vielleicht erwartet wird.
Meine Chemos (3 x FEC, 3 x taxol, 6 x Taxol+5Fu) habe ich gut überstanden und sehe jetzt der weiterführenden Behandlung bzw. Nachsorge entgegen und plane einen Wiederaufbau nach Ablatio in den nächsten Monaten.

Alles Gute für Dich!

Dreamer 1701
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  #18  
Alt 12.03.2009, 15:54
Benutzerbild von Kuschelmops
Kuschelmops Kuschelmops ist offline
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Standard AW: Berufstätig sein während Chemo-/Strahlentherapie ???

Hallo Hildegard....

du fragst, "Warum wollt ihr denn arbeiten gehen?" Stellt sich mir die Frage eher "Warum soll ich die ganze Zeit zu Hause bleiben?"

Aber das Arbeiten-Gehen hat sicherlich mehrere Gründe. Ich spreche da in erster Linie für mich, aber hab ähnliches schon von anderen gehört.

1. Gehört Arbeiten zum normalen Leben (zumindest für die, die keine Millionen haben) und ich will mein normales Leben behalten.

2. Finanzielle Gründe.

Warum soll ich von 70% leben, wenn ich auch 100% haben kann??? (immer so weit es die Gesundheit erlaubt!)

3. Moralische Gründe.

Ich lebe gerne unabhängig und das auch von der Krankenkasse. Ich finde es klasse, dass es so was gibt, ABER ich nutze es nur, wenns gar nicht anders geht. Hab schon von vielen gehört dass ich "dumm" bin nicht die 78 Wochen auszunutzen. Sorry, aber ich bin keiner der etwas oder irgendwen ausnutzt.

4. Soziale Gründe

Seit mein Mann das Weite gesucht hat lebe ich alleine. Bin mitlerweile 32 Jahre alt und wenn ich mich nen halbes Jahr krank schrebien lasse (oder länger) versauer ich hier. Freunde, Familie und Bekannte sind ja auch alle arbeiten. Was soll ich den ganzen Tag tun? Mich überflüssig fühlen und nicht gebraucht? NÖ... Ich hab was zu tun, treffe nette Kollegen, habe Ansprache und mir gehts gut. Da kann man doch gleich viel besser mit allem umgehen. Und das hat nix mit verdrängen zu tun.

Zeit für mich hab ich am Wochenende oder in den Zeiten wo ich mit Chemo flach gelegen habe. Und Zeit nehme ich mir in der AHB zu der ich mich ja jetzt doch durchgerungen habe.

Ich hoffe, dass beantwortet deine Frage ein wenig :-)

Liebe Grüße, Claudia
__________________
Jeder Mensch ist anders, aber besonders!!!
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  #19  
Alt 12.03.2009, 17:41
Sabine71 Sabine71 ist offline
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Registriert seit: 11.05.2007
Beiträge: 25
Standard AW: Berufstätig sein während Chemo-/Strahlentherapie ???

Ich möchte mich kurz bei denen einreihen, die während der Chemo gearbeitet haben. Ich hatte 8x Chemo, bin triple negative und war bei Diagnose vor knapp 3 Jahren, 35 Jahre alt. Für mich persönlich war es die richtige Entscheidung, da mich das Arbeiten abgelenkt hat und ich den Kontakt zu Kollegen und der Arbeitswelt nicht verloren habe. Ich hatte meist die Chemo am Mittwoch oder Donnerstag bekommen und war dann am Montag wieder in der Arbeit. Dadurch konnte ich meinen Kollegen-Freundeskreis behalten, den Anschluss am "normalen" Leben und zu guter letzt auch meinen Arbeitsplatz, der mir eigentlich gefällt. Wäre ich nicht arbeiten gegangen, wäre ich jetzt wohl arbeitslos.

Doch man muss dazu sagen, dass das jeder total individuell entscheiden muss. Und zwar in vieler Hinsicht. Was ist das für eine Arbeit? Habe ich Kundenkontakt? Kann ich zwischendurch auch mal einen Durchhänger haben? Wie ist der Druck dort allgemein? Dann wie sieht meine persönliche Situation aus? Habe ich Familie, Kinder..., Haushalt? Wie kann ich mit viel freier Zeit umgehen? Sitze ich dann nur am Rechner und schaue mich dort nach schlimmen Krebsfällen um? Dann wie reagiert mein Körper auf die Chemo? Wie schlimm sind die Nebenwirkungen? Wie ist mein Allgemeinzustand? Mein Alter? Es gibt bestimmt noch 1000 weitere Fragen und es gibt keine richtige oder falsche Antwort. Und schwer ist es für Frauen, die weiter arbeiten und auch für die, die zu Hause sind. Arbeiten gehen hat sicher nichts mit Stärke zu tun. Weil - warum sollte man sich etwas beweisen?

Also, alle Antworten hier sind individuelle Entscheidungen, entsprechend der eigenen Möglichkeiten und dem Gedanken, was in der eigenen Situation, das beste ist.

Grüße Sabine
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  #20  
Alt 12.03.2009, 19:02
Benutzerbild von sprotte
sprotte sprotte ist offline
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Registriert seit: 28.12.2008
Ort: Kiel
Beiträge: 65
Standard AW: Berufstätig sein während Chemo-/Strahlentherapie ???

Hallo,

ich hatte mir fest vorgenommen während der Chemo weiter arbeiten zu gehen. Ich bin alleinerziehend und mit dem Krankengeld sieht es ziemlich mau aus.

Meine Ärztin hat mir dringend abgeraten. Ich arbeite in der Altenpflege und die Ansteckungsgefahr mit allerlei Viren ist während der Chemo natürlich ziemlich hoch.

Nachher stellte ich auch fest, daß ein Arbeiten nicht möglich gewesen wäre. Es ging mir ziemlich schlecht.

Ich finde es immer wieder interessant, wie unterschiedlich die Situationen empfunden werden.
So schreibt Kimmy z.B., daß sie mit Taxol besser zurechtkam.
Bei mir war es genau andersherum. Mit FEC ging es noch einigermaßen, den Alltag aufrecht zu halten. Das Taxol hat mich total fertig gemacht.

Liebe Grüße
Martina
__________________
Lieber Gott: Bitte gib´mir Geduld - und zwar sofort!
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