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  #1  
Alt 02.04.2009, 08:25
Benutzerbild von sprotte
sprotte sprotte ist offline
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Standard AW: Einstufung Versorgungsamt nach 5 Jahren

Hallo,

ich möchte zunächst einmal berichtigen. Das Maß der Behinderung wird nicht in Prozent, sondern in Grad angegeben.
Man sagt z.B.: Ich habe einen Grad der Behinderung von 50.
Diese Zahl sagt nicht aus, daß man nur noch die Hälfte seiner seelischen und körperlichen Kräfte besitzt.
Irgendwann hat mal jemand im Scherbehindertenrecht die einzelnen Beeinträchtigungen mit einem GdB zwischen 20 und 100 festgelegt. Danach richten sich die Gutachter.
Es werden nicht die einzelnen Beeinträchtigungen zusammenaddiert, sondern es entscheidet die Behinderung mit dem höchsten Grad.

Auch ich sträubte mich zunächst gegen den Schwerbehindertenausweis, Brustkrebs sieht man ja schließlich nicht.
Beim Versorgungsamt wurde ich dahingehend aufgeklärt, daß der Schwerbehindertenausweis bei Brustkrebs nur in den seltensten Fällen aufgrund einer körperlichen Beeinträchtigung ausgestellt wird. Vielmehr geschieht das aufgrund einer seelischen und sozialen Funktionsbeeinträchtigung.

Überzeugt hat mich schließlich das Argument mit dem höheren Kündigungsschutz. In meiner Firma stehen nämlich Entlassungen wegen Arbeitsmangel an.

Nun benutze ich den Ausweis selbstbewußt, z.B. auch um einen günstigeren Eintrittspreis zu erhalten. Ich bekomme z.Zt. Krankengeld und muß mit jedem Cent rechnen.

Liebe Grüße von der Küste
martina
__________________
Lieber Gott: Bitte gib´mir Geduld - und zwar sofort!
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  #2  
Alt 02.04.2009, 08:50
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Cool AW: Einstufung Versorgungsamt nach 5 Jahren

Liebe Martina

das mit den Begünstigungen - besonders in "unseren Zeiten" der Kündigungsschutz - finde ich ein gutes Argument für Betroffene, die sich an dem Ausweis und seiner Aussage stören
Vielleicht bin ich ein wenig ignorant, aber was soll das Klagen über das Für und Wider eines Schwerbehindertenausweises

Da ich vor 6 Jahren ziemlich zügig in der Schwerbehinderten Altersrente gelandet war, habe ich steuerlich nicht all zu viel damit gewuppt und mich halt an den Ermäßigungen bei Zoo- und Hallenbad-Besuchen erfreut

Inzwischen bin ich, wie BarbaraO, bei 20 % gelandet (ist mir wurscht ob das Prozent oder Grad benannt wird) und hoffe einfach nur inständig, dass ich nicht wieder erkranke :

Gleichwohl haben wir das hier im Forum schon öfter behandelt - also scheint es immer mal wieder User zu geben, die sich mehr über Glatze und Schwerbehindertenausweis als an der Erkrankung selbst ereifern
"Alte Häsinnen" erinnern sich ganz bestimmt


Liebe Grüße aus dem sonnigen Hessen
Herzliche Grüße
__________________
Ilse
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  #3  
Alt 02.04.2009, 09:18
Zitronengras Zitronengras ist offline
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Standard AW: Einstufung Versorgungsamt nach 5 Jahren

Hm, also klar finde ich, sollte man sich freuen, wenn man 5 Jahre gesund ist. Aber auch hier gilt doch, jede/r geht anders damit um. Die Gedanken um Glatze, Schwerbehindertenausweis, arbeiten, Kinderkriegen, wasweißich gehören für mich zum Alltag und ich persönlich bin froh, dass ich mich mit diesen Alltagsfragen beschäftige und nicht die ganze Zeit damit, wann ich wohl abtrete. Das ist jetzt garnicht böse gemeint, ich will nur sagen, dass ich es völlig normal und gesund finde, sich mit diesen Fragen zu beschäftigen.
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  #4  
Alt 02.04.2009, 11:51
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Blinzeln AW: Einstufung Versorgungsamt nach 5 Jahren

Zitronengras

Klar - normal und gesund find' ich das auch - aber es ist ja hier zur Diskussion gestellt worden und so antwortet man halt seinem eigenen Ermessen entsprechend



Liebe Grüße
__________________
Ilse
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  #5  
Alt 02.04.2009, 12:48
Benutzerbild von megjabot
megjabot megjabot ist offline
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Standard AW: Einstufung Versorgungsamt nach 5 Jahren

Mann jetzt wird mirs aber richtig heiß, hab ich doch einen
Schwerbehindertengrad von 80, puhh..
Mir ist das wurst, Hauptsache ich bekomme den Steuerfreibetrag
und darf umsonst in die Garden Life in Reutlingen.
Man hat so viele Einschränkungen, deshalb geniese ich diese
Vergünstigungen einfach mal so, warum soll ich mir dann nen Kopf machen,
ob behindert, schwerbehindert Hauptsache mir gehts grad gut ohne Krebs.

Sonnige Grüßle Meg
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  #6  
Alt 02.04.2009, 13:20
Altmann Altmann ist offline
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Standard AW: Einstufung Versorgungsamt nach 5 Jahren

Hallo,
tja ihr seid ja alle scheinbar noch jünger. Aber ich bin 57 und mein Ausweis
läuft bis 9/11. Da kann ich gerade noch in Rente gehen, also mit 60.
Der Ausweis hat auch einen Einfluß auf den Eintritt ins Rentenalter. Wenn
man den wieder abgeben muß, gibt es nur die Rente ab 67 nicht mehr
60 für die Älteren oder 63 für die Jüngeren unter uns. Das ist neben den
steuerlichen Aspekten und Ermäßigungen auch noch zu bedenken.
Gruß Altmann
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  #7  
Alt 02.04.2009, 21:34
sonnenstrahl sonnenstrahl ist offline
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Standard AW: Einstufung Versorgungsamt nach 5 Jahren

Hallo Ihr Lieben, danke für euren zahlreichen Antworten, wow so viele Meinungen Ich denke jeder sollte entscheiden, ob der Schwerbehindertenausweis für ihn von Bedeutung ist, oder nicht. In meinem ersten posting zu dem Thema hatte ich ja geschrieben, dass es mir nicht um den Kündigungsschutz geht, will hier niemandem die Illusion nehmen, aber der existiert nur auf dem Papier. Habe dazu 2006 schon ausführlich hier geschrieben, was ich erlebt habe. Trotz Ausweis ist mein Kündigung aalglatt durchgegangen damals, trotz Einschaltung des Versorgungsamtes. Ich habe im Nachhinein gesagt, schade um die Steuergelder die da verplempert werden. Das Versorgungsamt hatte der Kündigung zugestimmt, Begründung war: Wenn der Betrieb sagt "aus betrieblichen Gründen" kann das Amt nichts anderes nachweisen. Der Kündigungsschutz gilt nur wenn man wegen seiner Erkrankung diskriminiert wird, das heißt, dass man gekündigt wird, weil man Krebs hatte- zum Beispiel. Aber welcher Arbeitgeber macht das schon, da läuft es dann unter dem Deckmäntelchen "betriebsbedingte Kündigung" und das Amt sagt "ja" dazu.
Deshalb habe ich bei meienr neuen Stelle nix von Erkrankung und Ausweis gesagt, habe 5 Tage weniger Urlaub, aber einen tollen Job.

Barbara hat recht, nach so einer Erkrankung ist man nie mehr wie vorher, auch wenn man äußerlich als "gesund" durchgeht. Jeder hat irgendwelche Folgeerscheinungen, mit denen er sich immer rumschleppen muss und die richtig Geld kosten. Das Haarproblem habe ich auch, aber es ist erträglich. In die Physiotherapie trage ich auch reichlich Geld. Warum dann keine Steuervergünstigung mehr? An meinen Kosten die ich aufzubringen habe, hat sich nichts geändert. Heutzutage muss man um alles kämpfen.

Ich verstehe, dass diejenigen, die mitten in der Therpie sind, wenig Interesse und Verständnis an meinen Sorgen haben, aber wenn das Leben wieder einigermaßen normal ist, ändern sich eben auch die Probleme, die man angehen will.

Also, in diesem Sinne schon mal ein schönes we, genießt die Sonne

Liebe Grüße Anett
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  #8  
Alt 02.04.2009, 22:30
Amazona Amazona ist offline
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Standard AW: Einstufung Versorgungsamt nach 5 Jahren

Hallo Sonnenstrahl,

mir geht es momentan wie Dir. Das Versorgungsamt hat mich herabgestuft, obwohl ich Beinträchtigungen durch die Ablatio habe und noch einige andere Erkrankungen dazu gekommen sind, die mich sehr einschränken. Zum Glück lebe ich metastasenfrei, aber einen Garantieschein, daß es auch so bleibt, gibt uns jedoch kein Medzinmensch, selbst wenn er noch so viel Erfahrung hat.
Mir geht es primär darum, eher in Rente gehen zu können, deshalb habe ich Klage gegen den Bescheid erhoben. Da ich im Sozialverband bin, muß ich nicht als Einzelkämpfer alles durchstehen.

Liebe Grüße
Amazona
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  #9  
Alt 02.04.2009, 23:00
hallo.susi hallo.susi ist offline
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Standard AW: Einstufung Versorgungsamt nach 5 Jahren

mit großem interesse habe ich diese disskusion hier gelesen... ich wußte nichtmal, dass es überhaupt einen ausweis mit 50 % gibt. wann habt ihr den beantragt und wie?
Mich würden schon die extra urlaubstage und die steuererleichterung interessieren, bin ja noch jung... allerdings gibts das offenbar nur für 5 jahre und wenn danach nix schwerwiegendes passiert ist, was ich inständig hoffe, dann wird man auf 20 % herabgestuft oder weiter runter?

lg susi
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  #10  
Alt 02.04.2009, 23:53
Kunstsommerregen Kunstsommerregen ist offline
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Standard AW: Einstufung Versorgungsamt nach 5 Jahren

Hallo Susi,
bei mir war das anders. Ich bekam 2001 einen Ausweis mit 60% für fünf Jahre. Danach habe ich eine Verlängerung beantragt, die mir für unbefristete Zeit mit 50% bewilligt wurde. Nach einigen Monaten habe ich dann eine Neueinstufung beantragt da ich ein starkes Lymphödem habe. Letztlich kann ich nicht sagen was es bewirkt hat, jedenfalls bekam ich wieder 60% "lebenslänglich".
(Habe allerdings Diabetes bekommen und Neuropathie noch zum Lymphödem)

Alles Gute
Monika
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  #11  
Alt 11.05.2009, 11:43
Altmann Altmann ist offline
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Standard AW: Einstufung Versorgungsamt nach 5 Jahren

Hallo Susi,
also den Ausweis hat mein Krankenhaus gleich beantragt, ich wollte den
garnicht haben. Also man muß ihn beim Versorgungsamt (bzw. Amt für
Vesorgung) beantragen, Formular bekommst Du im Internet.
Legst Deine Diagnosen und Arzberichte bei, gibst Deinen Hauptarzt also
Hausarzt an oder der am besten Bescheid weis und ab damit. Ich mein, man
hat nicht viele Vorteile, also Steuerfreibetrag und eventuell früherer Eintritt
in die Rente, aber man muß bis dahin arbeiten bzw. beim Arbeitsamt ge-
meldet sein, sonst geht auch nichts.
Schnell machen, denn es dauert wie überall.
Gruß Altmann
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  #12  
Alt 03.04.2009, 22:35
Amazona Amazona ist offline
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Standard AW: Einstufung Versorgungsamt nach 5 Jahren

Danke Patzi, das macht mir Hoffnung !
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