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  #1  
Alt 01.10.2013, 17:15
uuups uuups ist offline
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Hallo zusammen,

ich bin heute beim googeln auf dieses Forum gestoßen und finde den Umgangston und die Beiträge super! Und da ich nun auch inhaltlich mitmachen "darf" habe ich mich gleich registriert.
Nun der Reihe nach ... ich bin dieses Jahr 40 geworden und habe am Freitag einen meiner guten Vorsätze umgesetzt - nämlich zu einer Prostata-Vorsorgeuntersuchung zu gehen. Alles wunderbar bis ich dann, mehr aus einer Laune heraus, das Thema Hodenkrebs angesprochen hatte und er (wo er eh grad am Ultraschall machen war) kurz die Hoden mit angeschaut hat. Bis dato keinerlei Hoden-Beschwerden meinerseits - nur Interesse. Tja ... da ist zuerst ihm und dann mir das Grinsen aus dem Gesicht verschwunden. Zuerst der rechte Hoden: Mikroverkalkung dann der linke mit Mirkroverkalkung und ein Tumor.

Na toll .... direkt als Notfall in die Uniklinik Tübingen mit der Ansage "evtl. heute noch OP oder Montag", Termin mit Anestäsistin, Blutwerte, usw ...
Nun war kein Slot mehr frei, so dass ich am Montag mein CT hatte und morgen früh unters Messer komme ...

Bisher habe ich noch keine echten Blutwerte und auch noch keine Resultate des CT-Scans sondern nur folgende Infos: Tumormarker negativ, Tumorgröße ca. 1,5x1,5cm, Ultraschall deutet nicht auf Streuung hin, Tumor ist wohl im Hoden eingeschlossen.

Da ich kein Freund von verfrühter Panik bin, gehe ich da mit der Einstellung hin, dass wir mich jetzt eben auf 1-Zylinder-Betrieb umbauen und dann ggf. noch bestrahlen und damit ist das Thema durch. Ich kann gut und gerne auf einen Hoden verzichten ... wenn das das Problem abstellt - dann weg damit.

Ich melde mich (sofern es da einen Hotspot gibt) mal wenn ich mit Fakten nach der OP dienen kann.

Vielen Dank schon mal an das Forum, für all die nützlichen Infos und die positiven und ermutigenden Aussagen die ich hier in den anderen Beiträgen schon gelesen habe.

Viele Grüße
Mirco
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  #2  
Alt 01.10.2013, 20:02
1994 1994 ist offline
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Hallo Mirco,

Na dann herzlich Willkommen im exquisiten Club der eineiigen

Das hört sich bei Dir ja nicht so dramatisch an, da bist Du bestimmt schnell wieder in der Spur.
Wenigstens konntest Du Deine Sturm und Drang Zeit mit voller Ausrüstung verbringen

Halt die Ohren steif und alles gute für die OP, das wird schon.
Gruß
Hans
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  #3  
Alt 01.10.2013, 21:00
uuups uuups ist offline
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Hallo Hans,

danke für die guten Wünsche!
Ja ... ich denke mit 40, verheiratet und zwei Jungs, ist zumindest der wilde Teil der Sturm und Drang-Phase erfolgreich abgeschlossen.

Bisher klingt alles nach "vom Schlechten noch das Beste" ... aber ich versuche, da auch kein Tabu draus zu machen, dem scheixx Tumor zu zeigen dass er rausfliegt wenn er blöd wird, und bin seit Freitag eine wandelnde Vorsorge-Werbung.
Jetzt zu verzweifeln und sich selbst tot zu weihen ändert auch nix an der Situation. Also hab ich mir lieber ein "Keep calm and fuck cancer"-T-Shirt bestellt.

Ein Freund (Amerikaner) meinte "Soon, wherever you go you'll be a 'one-nut-stand' ...". Damit kann ich deutlich besser umgehen als mit irgendwelchen proforma Mitleids-/Beileids-Bekundungen.

Danke nochmal für die Wünsche - ich hoffe alles geht gut und es gibt keine unschönen Überraschungen.

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  #4  
Alt 01.10.2013, 23:12
1994 1994 ist offline
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Na dann hast Du zumindest die Familienplanung erfolgreich abgeschlossen und brauchst Dir über Spermakonservierung keine Gedanken zu machen.

Bei Krebs denken ja die meisten, das für einen das letzte Stündlein geschlagen hat. Bei 95 bis 100 Prozent Heilungschancen muss man nicht verzweifeln, klar die Diagnose ist erstmal Scheisse, keine Frage. Aber wenn man sich damit detaillierter befasst hat, wird man deutlich ruhiger. Ja und Vorsorge ist das A und O, je eher etwas erkannt wird desto besser. Als mit jetzt die Lymphknoten rausgenommen wurden, wurde mein Zimmernachbar wg. Nierenkolik operiert (Jahrgang 66) War so groß, das es sich nicht durch den Harnleiter entfernen ließ. War eine schwierigere Operation als bei mir und als ich entlassen wurde musste er noch mal unters Messer. Und die andere Niere ist bei ihm auch noch dran.
So was erkennt man alles beim Ultraschall. Daher ist regelmäßige Vorsorge nicht nur im Hinblick auf Krebs sinnvoll - gerade ab 40.

Und das Forum hier ist wirklich sehr hilfreich, damals als ich erkrankt war (1994) steckte das Internet noch in den Kinderschuhen, da gab es das nicht. Ich hatte mich damals ein wenig im Krankenhaus in Büchern schlau gelesen, aber da hab ich schnell festgestellt das mich das mehr verunsichert als das es mir hilft und hab es lieber sein gelassen.

Und nochmal alles Gute für die OP, eh Du Dich versiehst ist es auch schon vorbei.
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  #5  
Alt 02.10.2013, 21:27
cooly cooly ist offline
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So, die OP hast Du heute sicherlich gut hinter Dich gebracht, ist ja jetzt auch kein schwerwiegender, komplizierter Eingriff im Regelfall.

Die Vorzeichen (Tumorgröße, Marker) sehen auch sehr gut aus und beim CT wurden hoffentlich auch keine Metastasen entdeckt. Dann sieht das stark nach einem Seminom im klinischen Stadium I aus, was wirklich in diesem Kontext sehr positiv wäre. Zudem bist Du ja im UKT medizinisch bestens aufgehoben...

Lass mal was von Dir hören, ob alles gut verlaufen ist und wie die endgültigen Resultate aussehen!
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  #6  
Alt 03.10.2013, 07:40
uuups uuups ist offline
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Hallo zusammen,

sooo ... der erste Schritt ist gemacht. OP gestern ist gut verlaufen, die Schmerzen sind deutlich geringer als ich erwartet hatte. So richtig detaillierte Infos gibt's wohl erst nä. Woche Freitag, wenn die Histologie des Tumors und der Probe des rechten Hodens vorliegen, aber es war ein Seminom, das CT war unauffällig und die Tumormarker sind weiterhin negativ.
Bin schon am verhandeln, ob ich ggf. schon morgen raus kann.

Viele Grüße
Mirco
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  #7  
Alt 03.10.2013, 08:08
Markus87 Markus87 ist offline
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wie bei mir. darfst dich dann wohl zwischen wait and see und carboplatin entscheiden....
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  #8  
Alt 03.10.2013, 08:24
uuups uuups ist offline
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Hi Markus,

verrätst du mir, für was du dich entschieden hast und warum? Wäre super!

Grüße
Mirco
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  #9  
Alt 03.10.2013, 10:44
Markus87 Markus87 ist offline
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tendier zu carboplatin da bei mir rete testis invasion und tumorgrösse >4cm vorliegt. dann kann ich nur hoffen dass keine langzeitfolgen eintreten. die sind wahrscheinlich gering aber unbekannt. damit senke ich die wahrscheinlichkeit eine 2-3 zyklus peb chemo zu machen von ca 25-30% auf 4-5%. bei der peb chemo verlierst halt 4 monate locker und hast langzeitfolgen und ne schlimme zeit.
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  #10  
Alt 03.10.2013, 11:03
Dirk1973 Dirk1973 ist offline
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Zitat:
Zitat von Markus87 Beitrag anzeigen
bei der peb chemo verlierst halt 4 monate locker und hast langzeitfolgen und ne schlimme zeit.
Marcus,
was Du schreibst ist so leider nicht richtig. Die PEB-Chemo bedeutet nicht zwangsläufig Langzeitfolgen und eine "schlimme" Zeit. Das ist einfach zu pauschal, insbesondere was die Langzeitfolgen angeht.

Die Krux an der HK-Therapie ist, dass viele Männer schlicht und ergreifend übertherapiert werden; soll heißen dass sie in welcher Form auch immer therapiert werden, ohne zu wissen ob es tatsächlich zu einem Rezidiv kommt. Andererseits reduziert eine adjuvante Therapie das Rezidivrisiko deutlich. Allerdings zu dem bekannten Preis einer geringen Risikoerhöhung für ein therapieinduziertes Zweitmalignom.
__________________

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  #11  
Alt 03.10.2013, 19:23
uuups uuups ist offline
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Danke euch schonmal für die Infos ... !
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  #12  
Alt 03.10.2013, 20:38
cooly cooly ist offline
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Zitat:
Zitat von Dirk1973 Beitrag anzeigen
Marcus,
was Du schreibst ist so leider nicht richtig. Die PEB-Chemo bedeutet nicht zwangsläufig Langzeitfolgen und eine "schlimme" Zeit. Das ist einfach zu pauschal, insbesondere was die Langzeitfolgen angeht.
Was heißt hier "leider nicht so richtig", ich bin wirklich froh und dankbar über solche (seltenen) Aussagen, Dirk. Vielen Dank!

Es nimmt mir als Surveillance-Patient auch etwas von der Angst, falls doch der unwahrscheinliche Fall eines Rezidivs eintreten sollte. Mein Onkologe hat mir da auch nochmal ins Gewissen geredet, da ich immer von den schlimmen Folgen von drei Zyklen PEB gesprochen habe. Klar, ist es kein Zuckerschlecken, aber man steht es durch (als jüngerer Mann sowieso noch besser) und bei den meisten treten auch auch kaum Spätfolgen auf.

Das muss ich mir auch immer wieder sagen und sollte den Surveillance-Patienten allgemein deutlich gemacht werden. Denn ohne diese Einstellung wird es für die Nachsorge sehr schwierig...
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  #13  
Alt 03.10.2013, 21:51
1994 1994 ist offline
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Hallo Mirco,

hast Du es gut überstanden, freut mich. Und das hört sich doch alles gut an von den bisherigen Ergebnissen, da bleibt Dir jedenfalls die fiese PEB Chemo erspart.

By the way: lieber 4 Monate eine nicht so schöne Zeit mit der PEB Chemo als tot, das ist die Alternative! Wir können froh sein, daß der Hodenkrebs so gut auf Cisplatin anspricht. Und: ich habe überhaupt keine Langzeitfolgen von 3 x PEB Chemo davongetragen.

Viele Grüße
Hans
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  #14  
Alt 04.10.2013, 23:48
uuups uuups ist offline
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Kurzer Auszug aus dem Arztbrief ...

Seminomatöser Keimzellentumor, klinisches Stadium 1, Marker negativ

Präoperativ:
LDH: 167U/l
AFP: 2müg/l
Beta-HCG: 2U/l
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  #15  
Alt 05.10.2013, 16:05
1994 1994 ist offline
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na bei dem läppischen Ergebnis darfst Du hier eigentlich gar nicht mitreden

nein im Ernst, das sind gute Eckdaten, da hast Du nicht viel zu befürchten.

Weiterhin alles Gute
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