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  #1  
Alt 07.02.2010, 13:46
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Nephy Nephy ist offline
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Standard AW: Es macht alles kaputt...

.

Geändert von Nephy (26.01.2011 um 19:06 Uhr)
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  #2  
Alt 07.02.2010, 15:31
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Beiträge: 1.909
Standard AW: Es macht alles kaputt...

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@ gilda2007

Ich weiß, dass es unnötig ist diese Last allein zu tragen, aber ich sehe doch wie die Menschen in meinem Umfeld reagieren... meine Mutter will es nicht wahr haben und stellt nach und nach den Kontakt ein - sie wohnt ein paar hundert Kilometer entfernt, deswegen ist das nicht allzu schwer. Sie kann über das Thema nicht reden und sobald sie es mal versucht fällt sie merkwürdiger Weise in diese "Ich bin an allem Schuld, was hab ich denn als Mutter nur falsch gemacht" -Schiene. Wobei ich das dann wieder nicht einordnen kann ...das einzige was ich aus so einer Unterhaltung mitnehme sind Schuldgefühle.
Wie mein Freund auf das Thema reagiert habe ich ja auch schon geschrieben...er gibt sich 2-3 mal die Woche die Kante in ner Kneipe um dann betrunken nach Hause zu kommen und mit mir über das Thema und wie sehr es ihn belastet zu "lallen".
Ich hab es noch zwei Freunden erzählt...jetzt vor ein paar Tagen ... die waren erstmal nur völlig enttäuscht weil ich nicht schon früher was gesagt hab. Hmpf. Alles nicht so die Reaktionen die mir helfen mich besser zu fühlen, meinst du nicht? Da ist es doch kein Wunder wenn ich beschließe es allein zu schultern, oder?
Ich habe zwei schwere Krankheiten, Brustkrebs und Multiple Sklerose. Ich habe also recht viel Erfahrung damit, meiner Umwelt schlechte Nachrichten aufzubürden. Gleichzeitig haben meine Schwester und meine Mutter Brustkrebs und ich konnte auch da beobachten, wie die Umwelt reagiert. Meine Erfahrung ist, dass die Umwelt letztlich so reagiert, wie man selbst damit umgeht. Man selbst ist der Lotse. Wenn du nicht offen damit umgehst, wird es deine Mutter auch nicht machen. Deine Mutter reagiert doch genauso wie du, also kannst du ihr das nicht vorwerfen. Und dass dein Freund Angst hat, ist normal. Wenn ihr über eure Ängst sprecht, kann das sehr zusammenschweißen. Wenn nicht, wird es euch trennen.

Das hast du doch auch schon bei deinen Freunden gemerkt. Du hast ihnen gezeigt, dass du kein Vertrauen zu ihnen hast. Sonst hättest du nicht so lange gewartet. Als Freund wäre ich da auch ratlos und würde dich wahrscheinlich "in Ruhe lassen", da ich den Eindruck hätte, dass du das so willst. Sonst hättest du dich ja eher gemeldet. Da musst du jetzt etwas Arbeit investieren, diese Vertrauen wiederzuerlangen. Aber es wird sich sicher lohnen!

Depressionen: Auch wenn du damit Erfahrung hast, heißt das nicht, dass sich alle Depressionen immer gleich äußern. Das ist wie eine Erkältung, einmal hat man Gliederschmerzen, ein andermal Husten oder Schnupfen. Alles was du schreibst hört sich nach einer Depression an. Und glaube mir, damit habe ich leider auch viel Erfahrung
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  #3  
Alt 07.02.2010, 21:29
Mäggi81 Mäggi81 ist offline
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Registriert seit: 31.12.2009
Beiträge: 51
Standard AW: Es macht alles kaputt...

Ach Mensch liebe Nephy,
was kann man dir schreiben um vielleicht doch ein klitzekleines Licht anzuzünden?
Drücke dich jetzt gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz doll.
He , wir sind doch noch sooooooooooooooo jung und haben eigentlich noch alles vor uns, müßen doch kämpfen, egal was Statistiken, Ärzte und..... sagen.
Gib die Hoffnung nicht auf, es gibt immer noch Wunder in dieser manchmal so besch.... Welt.
Wünsche dir wieder 1000 Sternschnuppen.
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  #4  
Alt 18.02.2010, 14:48
Andi9 Andi9 ist offline
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Registriert seit: 17.02.2010
Beiträge: 3
Standard AW: Es macht alles kaputt...

Hallo Nephy,
habe durch Zufall Deinen Bericht hier gelesen und möchte Dir aus eigener Erfahrung meine Sichtweise mitteilen - vielleicht hilfreich ?

Ich habe ca. 1 Jahr Vorsprung, deshalb alles etwas gesetzter. Auch für mich galt: die Arbeit sollte möglichst weitergehen. Wegen der häufigen Therapietermine lässt sich die Krankheit aber nicht verheimlichen. Bin dann zum Chef und habe ihm gesagt: Ich will unbedingt weitermachen, das wäre für mich wichtig und ich schaffe das auch. Wenns irgendwann nicht mehr geht sage ich das rechtzeitig. Gleichzeitig habe ich ihm dann den Behindertenausweis (Grad der Beh. 100% ohne Zeitlimit) hingelegt. Das schützt ggf. auch etwas. Sollteste auch beantragen !

Bin auch Zwilling und denke oft: Mensch, ob sich das alles noch lohnt ? Dann gibts wieder mal was Positives und du denkst - OK dauert vielleicht doch noch was. Dann wieder mal schlechte News - oh je, dann wird die ganze Nacht nicht geschlafen. Eine Liedzeile meier Lieblingband geht mal so:

Ich fühl es – und ich hör es – ja, ich seh es
Doch ich glaub es nicht

Wir haben nichts zu verlieren
Und müssen weitergehen
Bis wir ganz oben stehen


Das sagt doch alles. Die haben übrigens letztes Jahr auf dem WGT gespielt - und JA da spielt mein Sohn mit !

- also : “If you are going through hell, keep going.” [Winston Churchill]

Lass von Dir hören !
Andi
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