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Alt 06.02.2011, 21:20
lebenslust lebenslust ist offline
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Ort: Helmstedt
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Standard Den Kampf verloren..

Ich habe 2006 begonnen, im Krebsforum zu schreiben. Damals wurde bei meinem Mann Kehlkopfkrebs festgestellt. Nach Chemo und Bestrahlungen war die Erkrankung im Sommer 2007 überstanden, im Spätherbst 2008 begann der Husten, im Frühjahr 2009 wurde Luftröhrenkrebs festgestellt. Wieder folgten Chemo, Bestrahlungen.... Im Herbst 2009 wurde bei der ersten Kontrolluntersuchung erneutes Tumorwachstum festgestellt. Immer wieder neue Chemotherapien, keine hat geholfen.
Am 08. Januar 2011 ist mein Mann gestorben. Er ist bei uns zu Haus gestorben, hatte auf dem Sofa geschlafen, wachte auf, hustete, es kam Blut, noch mehr Blut und er starb, 60 Jahre alt. Wir wussten zwar, dass er nicht mehr gesund werden würde, aber wir haben so gehofft, dass es noch einige Monate gut gehen wird. Das er so schnell sterben würde, damit hab ich nie gerechnet.
Unsere Tochter ist an den Wochenenden oft bei mir, in dieser Zeit geht es mir gut. Aber bin ich wieder allein im Haus, bin ich traurig, ich weine viel, ich vermisse meinen Mann so so sehr. Wir waren 34 Jahre verheiratet - es ist ein Schmerz, der schwer zu beschreiben ist. Ein Druck, ein dumpfer Schmerz, ein Gefühl der Verzweifelung, Hilflosigkeit - es sind soviele Gefühle.
Ich gehe zwar jeden Tag ins Büro, aber ich bin immer heilfroh, wenn ich wieder zu Haus bin. Ich mag auch nicht reden, möchte von allen in Ruh gelassen werden. Die Urne meines Mannes liegt auf einem Waldfriedhof; wenn ich dort bin, setze ich mich auf einen Stein neben "seinem" Platz und fühle die Stille des Waldes, ich höre die Vögel, das Rauschen des Windes in den Bäumen - dort komme ich zur Ruhe.
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