[flavio]

hallo Ines,
bei all diesen Niederschlägen ist es eine Kunst sich immer wieder hochzuziehen, und einen lieben Menschen so zu sehen ist wirklich nicht leicht.
Ich kann Dir nur den Rat geben, soweit und wann immer es möglich ist versuch eine Normalität zu leben und alles negative auszublenden.
Versteh mich nicht falsch, ich weiß, dass das schwer ist. Mein Lebensgefährte wollte nicht mehr aus dem Haus, weil ihm die Chemo so zugesetzt hat, das Gesicht war stark aufgeschwollen, keine Haare mehr, keine Augenbrauen usw.
Nach langen Diskussionen hab ihn dann eingepackt, bin zu meinem Friseur nach bad Aibling gefahren und er hat sich dann doch zu einer Perücke überreden lassen.Ich muss auch sagen, dass haben die toll gemacht. Ich hätte nie gedacht, dass es Männer auch so wichtig ist wie sie aussehen und vor allem wie das Selbstwertgefühl sie steuert.Obwohl ich es natürlich verstehe. Die Chemo verändert schon sehr das Äußere, da machen Haare unheimlich viel aus.Natürlich gibt es Tage an denen er das Haus nicht verlassen wollte, aber es gab auch Tage, da hat er seine Perücke aufgesetzt und ist gerne raus unter seine Kumpel.In dieser Zeit hat er seine Krankheit vergessen und es tat gut.
Kopf hoch, es geht immer weiter......