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Alt 06.05.2004, 20:03
Gast
 
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Standard Jetzt gehöre ich auch hier hin...

Liebe Katharina,

dass der Ehemann nicht unbedingt bei der Trauerarbeit hilft, habe ich auch so empfunden. Natürlich war mein Mann traurig, hat auch mal geweint, hat aber für mich - so empfand ich es - kaum Verständnis gezeigt. Ich konnte nichts essen, konnte nicht schlafen, habe extrem viel geweint und musste mich zwingen, mich wenigstens etwas um meine Töchter zu kümmern. Und was sagte mein Mann: Das Leben geht weiter, so ist das nun einmal... Du kannst nicht die ganze Zeit weinen, denn ändern kannst Du es sowieso nicht... usw. Ich muss zugeben, dass ich richtig wütend war, zumal seine Mutter auch sehr früh an Krebs verstorben ist. Jetzt, nach ca. 2,5 Monaten bin ich froh, dass er so reagiert hat, denn wenn er sich mit mir hingesetzt und dauernd geweint hätte, wäre ich mit Sicherheit in ein ganz tiefes Loch gefallen. Und ihm war genauso nach Weinen, jetzt haben wir darüber geredet.

Aber der Schmerz sitzt so tief!! Muttertag schwebt schon jetzt über mir wie eine schwarze Wolke. Ich habe manchmal das Gefühl, ihr nicht oft genug gesagt und gezeigt zu haben, wie sehr ich sie liebe, obwohl das objektiv nicht stimmt. Wir hatten ein superenges Verhältnis und das macht es so schwer.

Wie ist es mit Deinem Vater? Kannst Du mit ihm über Deine Mama reden? Meiner lässt tiefe Gespräche nicht zu, wahrscheinlich, weil er es einfach noch nicht kann.Tja, meine Mama wüsste, wie ich ihm helfen könnte...

Ganz liebe Grüße an alle von
Sabine
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