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Alt 07.06.2011, 09:00
Donerl Donerl ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom-Hilfe bei ständigem Erbrechen/Schmerzen

Hallo Kitty1,

nun meine Mama hat schon Betrahlungen gemacht bekommen, bei ihr wurde der gesamte Skelettbereich bestrahlt, außerdem wurde vorsorglich der Schädel bestrahlt, wegen evtl. hinzukommender Hirnmetastasen. Sie hat auch eine sogenannte Notfallbestrahlung (5 Behandlungen) bekommen, damit der Lungentumor kleiner wird und nicht mehr auf die Halsadern drückt und die somit nicht platzen. Diese Bestrahlungen haben gut angesprochen. Auch hat sich der zusammengefallene Lungenflügel wieder aufgebläht und arbeitet auch wieder. Sie wurde auch schon zweimal punktiert und es wurde ihr das Wasser aus der Lunge gezogen.Bei ihr wurde schon sehr viel getan. Dementsprechend ist auch ihr Allgemeinzustand. Durch die 30 Bestrahlungen und der gleichzeitigen Chemo leidet meine Mama unter starker Übelkeit und muß täglich sich in der Früh übergeben. Sie bekommt auch dafür Medikamente. Medizin-technisch ist meine Mutter in den besten Händen, die es gibt. In Amberg ist eine sehr gute Krebs-Abteilung und der leitende Arzt sagt auch klar und deutlich, wenn Hilfe da ist und wenn nichts mehr zu machen ist. Bisher versucht er jedenfalls das Bestmögliche für meine Mutter zu tun und hat nicht aufgegeben. Nur ist halt der Kleinzeller ein ziemlich agressiver Krebs, der sich 14-täglich teilt und relativ schnell Metastasen wirft, Vorteil ist bei meiner Mama das Alter (78 Jahre). Hier hat sie eine kleine Chance zu den 5 % der Überlebenden zu gehören, was eigentlich jeder Krebs-Betroffener hofft und sich wünscht.

Sicher darf man die Hoffnung nicht aufgeben und man darf auch nicht aufgeben, nur wenn man nur schlechte Nachrichten bekommt und die Mitpatienten meiner Mama wegsterben, dann ist das nicht gerade aufbauend. Seit heute bekommt sie jedenfalls den 3. Zyklus ihrer Chemo, geplant sind 6 Zyklen.

Laut Auskunft der Assistentärztin wird sie palliativ behandelt und nicht curativ. Muß dazu aber auch sagen, dass ich diese Ärztin überrollt habe, ich konnte ihr mehr sagen, über den Krebs meiner Mama, als sie mir! Ich habe sogar mit ihr über die Metastasen gestritten, da sie felsenfest behauptet hat, diese kämen vom Brustkrebs. Was leider oder Gott sei Dank, wie man es sehen möchte, nicht der Fall ist. Jedenfalls war diese Ärztin mir leider hofffnungslos unterlegen, was eigentlich sehr traurig ist. Nach zwei Tagen hat dann der Stationsarzt die Behandlung meiner Mama übernommen und ich habe dann endlich gehört, was Sache ist. Ich kam mir manchmal echt verschaukelt vor!

Von Natur aus bin ich ein Mensch der sehr gerne plant und wissen möchte wie es ausschaut, das ist mein ganz großes Dilemma!!!!! Hier bin ich hilflos und weiß nicht, wie ich mich verhalten soll oder kann. Klar unterstütze ich meine Mama und helfe ihr, wo ich es kann.

Manchmal habe ich das Gefühl, es brennt bei mir an allen Ecken und Kanten. Außer meiner Mama habe ich noch einen 8-jährigen Pflegesohn mit hochgradigem ADHS, eine mittlere Baustelle, die jetzt endlich in den letzten Zügen liegt, einen jungen Dackel, ein 1000 qm großen Garten, einen Vater der Parkinson hat und so nebenbei einen 42-Stunden-Job. Ach ja und alleinerziehend bin ich auch noch. Manchmal muß ich mich selber wundern, wie ich das alles schaffe und noch Hoffnung und Zuversicht auf meine Mama übertragen kann. Aber Jammern gilt nicht und bringt auch nichts!

Lieben Gruß
Heidi
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