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Alt 10.05.2004, 17:09
Gast
 
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Standard wie bereitet man sich vor

Hallo Forest, ich möchte Dir kurz meine Erfahrung sagen, die ich machen musste, bevor meine Mutter am 31.1.2004 nach kurzem, schweren Krebsleiden, im Krankenhaus verstarb. Die Psychologin im Krankenhaus sagte mir, dass es sehr häufig Patienten gibt, die geradezu darauf warten, dass sie von den Angehörigen, die die ganze Zeit über da sind, alleine gelassen werden. Offensichtlich wollen oder können diese Menschen erst loslassen, wenn die Familie nicht anwesend ist. Es müssen auch nicht alle in der Vergangenheit aufgelaufenen Probleme mit dem Kranken an- bzw. durchgesprochen werden, das sollte sich ganz nach dem Wunsche des Sterbenden richten. Auch ist der Sterbene nicht immer friedvoll und nett den engsten Angehörigen gegenüber. Bei meiner Mutter waren die letzten Worte, die sie mir, Ihrem einzigen Kind gegenüber sagte, sehr hart. Sterben ist eben für jeden anders. Man kann als Angehöriger nur dasein, wenn man das Gefühl hat, der Sterbende wünscht dies. Ich sass jeden Tag für ca. 2-4 Stunden am Bett meiner Mutter. Da sie die allermeiste Zeit schlief, habe ich mir Zeitungen genommen und gelesen. Wenn sie aufgewacht ist, hat sie mich gesehen. Ich bin dann jedesmal nach diesen Stunden wie ein Dieb aus dem Zimmer geschlichen und habe geglaubt, ich schaffe das Ganze nicht mehr. Ich habe es geschafft, so wie es alle anderen in dieser Situation auch schaffen werden und geschafft haben. Wichtig ist, dass man nichts, was der STerbende vielleicht in seiner Verzweiflung oder Bitterkeit sagt, auf die Waagschale legt. Es ist bestimmt nicht persönlich gemeint. Vielleicht gibt es auch bei euch eine Psychologin die ihr kontaktieren könnt?
Viel Kraft und viele Grüsse
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