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Alt 08.07.2011, 11:40
HeikeL HeikeL ist offline
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Standard AW: Geschenkte Zeit

Meine liebe Namensvetterin !

Du befindest Dich -wie ich- leider in einer sehr aussichtslosen Situation. Es ist gewiss, dass wir dieser Scheiß-Krankheit früher oder vielleicht auch etwas später erliegen werden.

Wir haben doch viele Gemeinsamkeiten, was den Umgang mit der Krankheit und den Umgang mit dem daraus resultierenden Ende angeht.
Du gehörst zu den wenigen, die sich dieser Situation stellen und ihr unverblümt in's Auge schauen. Wie Du mit der Krankheit umgehst, könnte einigen Frauen hier Mut machen.

Jetzt möchte ich Dir noch ein bißchen Mut machen.
Wie du ja weißt, habe ich meine Rezidivdiagnose im August 2007 bekommen und habe nach langen Überlegungen eine Chemo durchgezogen. (Bis August 2008) D.h., dass ich fast 2 Jahre ohne Chemotherapie gut über die Runden gekommen bin.
Mein Metastaenwachstum stagnierte circa 3 Jahre - warum auch immer.
Ich habe außer Mistel und Heparinspritzen keinerlei therapeutischen Maßnahmen über mich ergehen lassen. Seit knapp einem Jahr wachsen meine Metastaen, aber es hält sich in Grenzen.
Mein Körper bringt anscheinend die Kraft auf, die Metastasen einigermaßen in Schach zu halten.

Vielleicht hast Du auch noch die Möglichkeit eine relativ gute Zeit ohne den Chemostress, den ich mir bei meiner Diagnose nicht antuen wollte, zu verbringen.

Sehr Leid tut mir Deine 16jährige Tochter, die Du zurücklassen mußt. Aber wie ich Dich kennenlernen durfte, habt Ihr Euch ausführlich ausgetauscht und auf die bevorstehende schwere Zeit vorbereiten können.

Ich wünsche Dir, dass Du die Kraft, die Du bisher an den Tag gelegt hast, auch weiterhin behältst.

Alles, alles Liebe
HeikeL
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