AW: glaubensfrage
Guten Morgen, Annika,
nichts, was einmal war, geht verloren. Die Welt wäre ein winziges Stückchen anders, hätte deine Mutter nicht gelebt. Sie hat ihre Spuren hinterlassen und die bleiben für immer und auf ihren Spuren kannst du sie finden. Dazu brauchst du zunächst mal keinen Glauben. Umso schöner für dich, wenn du einen hast, wie auch immer der aussieht.
Was mir an deinem Posting auffiel: deine 3-jährige Tochter Lina. Glaub bitte nicht, dass Kinder vergessen. Egal, wie alt sie sind. Auch sie machen sich Gedanken um das, was passiert ist. Ich weiss das aus eigener Erfahrung. Meine Enkelinnen waren 3 und 5 Jahre alt. Ihre Oma ist noch immer in ihren Köpfen. Nur anders, als bei uns Erwachsenen. Schau bitte genau hin, rede mit ihnen, erzähle ihnen von Oma, hilf ihnen auf einen freundlichen Weg.
Auch für dich ist das ein Weg, die Spuren deiner Mutter zu suchen und zu finden. Schau dir an, wie deine Kinder mit dem Tod ihrer Oma umgehen. Du kannst viel von ihnen lernen dabei. Kinder können das noch, ganz natürlich. Wir als Erwachsene haben das nur vergessen. Du wirst merken, dass deine Kinder dir helfen, nicht umgekehrt. Du brauchst sie nur ernst zu nehmen. Die richtigen Worte wirst du sicher finden.
Liebe Grüsse,
Helmut
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