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Alt 07.11.2011, 15:10
Anusch1705 Anusch1705 ist offline
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Registriert seit: 07.11.2011
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Standard AW: Meine Mutter ist gestorben- ich kann nicht mehr!

Hallo alle Zusammen,

ich bin auf dieses Forum gestoßen, weil ich zur Zeit auch viel Nachdenke.
Ich kann so gut mit euch allen Mitfühlen!
Ich erzähle jetzt auch einfach mal meine Geschichte, will sie auch loswerden
Ich bin jetzt 18 Jahre alt und habe auch meine geliebte Mutter verloren.. als sie von uns ging, war ich gerade mal 12 Jahre alt und ich habe die Welt nicht mehr verstehen können, meine Mutter wurde 39! Verdammt ungerecht um zu gehen.. aber wiederum eine Erlösung für sie! Sie hat so unglaublich gelitten, doch hat sich nichts anmerken lassen.
Ich war 10 Jahre alt, als bei ihr Brustkrebs festgestellt wurde, natürlich hat mich niemand davon wissen lassen, weil ich ein unnormales MamaKind war. mein Daddy hat mir nur immer gesagt, die Mama hat eine Krankheit.. das kannste dir so vorstellen, Tiere, die sterben und Menschen werden geheilt.. und ich dachte mir nur aaaasooo... die Zeit kam da hat meine Mama mir erklärt, dass Sie bald keine Haare mehr haben wird.. und ich hatte angst.. ich hatte angst vor meiner Mutter.. doch sie hat mir behutsam erklärt, dass die Haare wieder kommen und als sie dann auch da waren, habe ich mich sehr gefreut und dachte sie sei wieder gesund.. doch das war leider nicht der fall.. es wurde immer schlimmer doch ich lies mir nichts anmerken.. ich spürte wie schlecht es ihr ging.. irgendwann wurde ich 12 und sie lag auf dem Sessel.. sie hat gekämpft, doch an meinen 12 geburtstag kam sie abends noch ins Krankenhaus, es war nichts besonderes für mich, da sie alle 2 - 3 wochen im krankenhaus lag, also ging ich sie nicht besuchen, ich war 12, ich wusste nicht was ich da mache aber ich hatte keine Lust.. sie wollte mich sehen doch ich hatte einfach keine lust, irgendwann wollte ich sie besuchen gehen, doch mein daddy meinte dass das nicht ginge, denn sie schläft.. sie lag im künstlichen koma, die ärzte sagten, wenn sie 3 tage überlebt ist sie übern berg.. doch das tat sie nicht .. ich kann mich ganz genau daran erinnern, ich schlief bei meiner tante, morgens vor der schule standen meine geschwister und mein dad in der Küche und haben geweint und gesagt, die Mama ist jetzt ein Engel, ich wusste nicht was geschah, habe mich angezogen und bin zur Schule gelaufen.. ich konnte es nicht glauben und auch heute fällt es mir sehr schwer.. die Beerdigung war das schlimmste.. ich wollte Sie nicht hergeben, ich wollte meine mama nicht loslassen.. ich kann sie bis heute nicht richtig loslassen, denn ich hatte nie die möglichkeit den Tod zu verarbeiten, denn das Leben musste weiter gehen auch wenn ich 2 Wochen mit Tränen eingeschlafen und mit Tränen in den Augen auch wieder aufgewacht bin.. Sie war der wichtigste Mensch in meinem ganzen Leben und ich habe nie wieder eine Frau wie meine Mama kennen gelernt.. Sie war ein Engel und jetzt ist sie mein Engel! Es ist schrecklich sie zu vermissen.. auch noch nach 6 Jahren! Es sind Herzschmerzen.. vorallem habe ich erfahren, dass Sie die Chemo gemacht hat, damit ich an meinem 12 Geb. noch eine Mama habe.. es ist schrecklich seine Mama zu verlieren. Ich kann es kaum in Worten fassen, jedoch denke ich auch an Sie, was sie für Schmerzen erleiden musste, ich denke, dass kann man sich garnicht vorstellen, es muss schrecklich sein, ich weiß, dass es ihr dort wo sie jetzt ist besser geht und ich weiß auch, dass sie will, dass es mir und meiner Familie gut geht, ich kann inzwischen auch wieder vom Herzen lächeln, doch das brauchte verdammt viel Zeit, ich kann auch garnicht wiedergeben, wie ich damals gefühlt habe aber ich weiß, dass es das schlimmste war, sie zu verlieren.. sie schrieb uns auch einen Abschiedsbrief, es war schlimm ihn zu lesen... ihre Wünsche.. sie muss sich schlimm gefühlt haben, ihren Mann und Ihre Kinder zurück lassen zu müssen, doch SIE MUSSTE! Sie musste uns zurück lassen.. so verdammt ungerecht! Sie hatte keine Wahl.. ich könnte jetzt noch weinen.. jedoch versuche ich jetzt hinter die Fassade zu blicken, ich verarbeite und versuche zu verstehen, wie meine Mama fühlen musste und wie schlecht es ihr gehen musste, damit ich endlich akzeptiere, dass sie gehen musste!
Ich wünsche euch allen ganz viel Kraft!

Ich weiß nicht wie es ist, wenn man die Mutter verliert, wenn man um die 20 oder 30 ist, doch ich weiß, dass es sehr schlimm ist, wenn man die Mutter verliert, wenn man gerade 12 ist.. es wird zu jeder zeit schlimm sein! Ein Verlust eines Menschen ist immer grausam.. doch umso älter man ist, umso mehr kann man verstehen durch lebenserfahrungen, ist man jedoch ein kleines würmchen, dass trotzdem schon bewusst fühlen und denken kann, ist es grauenvoll! Man ist noch garnicht so weit um es verarbeiten zu können.
Jetzt fange ich langsam an zu begreifen und verstehen... mit 18.. nach verdammten 6 jahren!
Und trotzdem weiß ich immer noch ganz genau, wie sie aussah, wie sie da saß und wie sie abends mit mir ein gute-nacht-gedicht aufsagte. <3 wie sie mir überraschungen machte.. wie sie mich Liebte!..

Mama, ich Liebe dich! und ich liebe für euch, eure verstorbenen Eltern mit!

Lieben Gruß.
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