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Alt 25.05.2004, 14:53
Gast
 
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Standard Wie lange geht es noch weiter?

Hallo,

habe vor langer Zeit schon einmal hier geschrieben. Meine Mutter hat seit einem Jahr Knochenmetastasen. Jetzt ist das Hirn, die Leber und wahrscheinlich die Lunge angegriffen. Sie wird immer schwächer, kann kaum laufen und wartet auf ihren Tod. Es ist erschreckend, wie wir mittlerweile darüber reden. Ganz frei und offen. Einerseits sehr schön, wenn man alles noch sagen kann, sich verabschieden kann, andererseits ist es hart. Was empfindet der Patient dabei. Meine Mutter war bei unserem letzten Gespräch sehr ruhig, musste manchmal sogar lächeln. Ich glaube nicht, dass sie an dem Tag Angst hatte. Manchmal hat sie große Angst vor dem Sterben. Wie soll ich mich verhalten? Es nagt so langsam an meiner Kraft. Wir haben schon angenommen, dass sie Weihnachten nicht mehr erlebt, aber sie hat sich noch einmal aufgerappelt. Ich bin sehr traurig, wenn sie einschläft. Ich weiß, ich muss loslassen, sie hat es dann überstanden, hat keine Quälereien mehr. Aber....! Ihr wisst, wie es ist.
Wie soll ich mich verhalten, wenn ich ihr noch etwas sagen möchte? Ich funktioniere eigentlich gut, möchte ihr aber niemals weh tun oder Angstgefühle bei ihr auslösen. Darf ich mich bei ihr für alles bedanken, was sie für mich getan hat und was sie für mich war? Ich habe sie schrecklich lieb und habe große Angst vor der Endgültigkeit!

Ich wünsche Euch allen Kraft, diese so schwere Zeit für uns durchzustehen. Habe dies vor zwei Jahren bei meinem Vater miterlebt. Er hat allerdings nicht über seine Gefühle und über seine Krankheit geredet. Habe ich auch bedauert. Aber er sollte das Tempo angeben.

Danke für euer Lesen!

Monika
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