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Alt 05.01.2012, 00:23
Rose_SLO Rose_SLO ist offline
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Registriert seit: 17.10.2011
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Standard AW: Was kommt danach...???

Hallo Ihr Lieben,

tja - wie geht es mir. Wenn ich könnte würde ich mich 24 Stunden im Bett verkriechen, niemanden sehen und sprechen wollen. Aber unsere Kinder brauchen mich. Ich vermisse meinen Mann jeden Tag mehr und mit jedem Tag ohne ihn ist es schwerer morgens aufzustehen.

Jeanine, Anfang letzten Jahres, da wussten wir noch nicht was uns erwartet, habe ich eines Morgens meinem Mann gesagt, dass ich es nicht ertragen könnte, wenn ihm etwas passieren würde, oder vor mir gehen müsste. Mir wäre am liebsten, dass ich 89 Jahre alt wäre und er 93 und wir würden beim sonntäglichen gemeinsamen Kaffee im Bett, einfach gemeinsam für immer einschlafen. Und nun? Zuerst gingen meine Eltern und nun auch noch er, der Mensch, der mich liebte, mir bedingslos vertraute und mein Stűtzpfeiler war. Jeden Tag merke ich mehr, wie sehr es weh tut, dass er mich verlassen musste. Jeder Tag ohne ihn ist leer. Ich möchte unsere Kinder damit nicht belasten und versuche den "Alltag" so normal wie möglich zu gestalten, ihnen eine Art "altes" Leben zu ermöglichen. Wie gut mir das gelingen wird, werde ich erst irgendwann in der Zukunft erkennen.

Ja, ich habe meine Familie verloren, ich kann nicht zu meiner Mutter und ihr mein Leid klagen... ich kann nicht zu meinem Vater und ihn um Rat bitten... ich kann nicht zu meinem geliebten Mann und Vater unserer Kinder und ihn um Unterstűtzung, Hilfe oder sonst etwas bitten. Er wird nie mehr mit mir ins Theater oder sonst irgendwohin gehen, ich war immer so stolz auf meinen gutaussehenden und liebevollen Mann, wenn wir ausgingen. Er war immer mir zugewandt und hat sich immer um mich gesorgt, was wird sein, wenn ich jetzt erkranken sollte? Wer wird sich um mich sorgen, die Kinder sind in der Schule oder der Uni?! Keiner wird mich zum Arzt fahren können... Evtl. meine Schwägerin oder Schwager. Ich selbst habe ja keine Geschwister. Ich habe eine beste Freundin im wahrsten Sinne des Wortes, aber sie arbeitet und wenn ich krank werden sollte, kann sie ja schwer ihre Arbeit verlassen, um eine Freundin zu fahren. Es sind die vielen Kleinigkeiten, die aufzeigen, wie sehr wir uns gegenseitig brauchten und unterstützten. Und jetzt ist alles weg...!!! Ich habe immer wieder Heulanfälle und die Feiertage waren ein Greuel. Ich war bisher kaum fähig, das Haus zu verlassen, all die mitleidige Blicke im Supermarkt, auf der Post, oder sonst wo, kann ich nicht ertragen.

Ich trage meines Mannes Pyjama, benutze sein After Shave, benutze seinen Kugelschreiber, etc. etc. etc. Überall habe ich Bilder aufgestellt... Er begleitet mich überall hin... Ich liebe ihn so sehr und jetzt ist er nicht mehr da!!!

Liebe Monika,
liebe Jeanine,

ich danke Euch, dass ihr an mich denkt.

Ganz liebe, aber tieftraurige Grüsse

Rosemarie
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